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Wenn man "Täter" genannt wird und das "Opfer" geht

V
Zitat:
Im übrigen ist nichts Manipulation, wenn sich der zweite nicht manipulieren ließe.
(Außerdem sind das wahrscheinlich keine bewussten Prozesse)


Da muss ich kurz mal intervenieren:
Manipulation heisst eigentlich motiv-intransparentes Handeln.
Bedeutet: Ich sehe nicht viel Erfolg, meine Bedürfnisse dadurch befriedigen zu können, dass ich sie der anderen Seite direkt mitteile. Darum mache es ich es so, dass ich ein bestimmtes Image von mir erzeuge, das dann einen bestimmten Appell sendet. Dadurch wird die andere Seite strategisch dazu gebracht, mein Bedürfnis zu befriedigen, obwohl sie ggf. sogar gar nicht will.
Das machen wir alle gelegentlich. Sind die Manipulationen häufiger und beziehen sich immer auf bestimmte Bedürfnisse, kann dahinter ein Persönlichkeitsstil oder im extremen Fall eine Persönlichkeitsstörung stecken.

11.07.2018 07:48 • x 5 #76


Gretchen
Ja so meine ich das auch- nur bleibe ich dabei, dass das in den meisten Fällen nicht bewusst eingesetzt wird und ist für mich Damit keine Manipulation weil das etwas absichtliches für mich beinhaltet.

Das ist aber Erbsen klauberei?

Es ist für mich ein psychisches geschehen- ein abwehrmechanismus.

Stimme zu, kommt drauf an, wie stark derjenige auf den Einsatz desselben angewiesen ist (ohne dies zu wissen)

Aber wichtiger finde ich trotzdem: was ist bei einem selber los, dass ich etwas eventuell tue (Bedürfnisse befriedigen) ohne es zu wollen?

11.07.2018 07:59 • x 2 #77


A


Wenn man "Täter" genannt wird und das "Opfer" geht

x 3


V
Zitat:
Das ist aber Erbsen klauberei?


Nein!

Zitat:
Ja so meine ich das auch- nur bleibe ich dabei, dass das in den meisten Fällen nicht bewusst eingesetzt wird und ist für mich Damit keine Manipulation weil das etwas absichtliches für mich beinhaltet.


Der Manipulationsbegriff hat in diesem Zusammenhang nichts mit Absicht oder nicht zu tun.
Ich stimme zu, dass diese ganzen Prozesse unbewusst und automatisch ablaufen.
Es geht um eine Anleihe aus der Transaktionsanalyse, wo Manipulation mit Verhalten auf der (motiv-instransparenten) Spielebene erklärt wird. Auch hier geht es nicht um eine ethisch-moralische Bewertung des Handelns, sondern nur um Beschreibung.

11.07.2018 09:20 • x 1 #78


S
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich vermag eine Verknüpfung von es war alles wie im Traum zu du bist ein täter und ich opfer nicht nachzuvollziehen.

Da fehlt mir etwas in der Mitte.

Und @hahawi die Dame studiert Psychologie und ist ne Wuchtbrumme, aber für klarstellende Gespräche und wo ihre Grenzen sind, hatte sie keine Zeit?

Hm ich weiss nicht. Das ist noch nicht rund.

Glaub ich...

Moon


Sie hat eine sehr hohe Meinung über was sie selber denkt und wie sie handelt. Sie hat Kontakt zur Schwester und Tante mal für Monate abgebrochen, weil diese sie in Erziehungsthemen von was überzeugen wollten, was ihr nicht in den Kram passte. Es war schwer, sie auf einem Niveau zu ziehen, wo man offen Pro und Kontra bespricht. Sie hielt mich (und andere) für nicht kompetent, um eine fundierte Meinung zu haben. Klärende Gespräche endeten daher auch oft damit, dass sie mich, wie sie sagte, zum blöd zum geradeaus gehen hielt - zumindest in der letzten Zeit. Weil ich nur arbeitete und sie Themen der Kinder (gerne und mit überschwänglichm Pathos) übernahm, die Steuererklärung in meiner Abwesenheit machte, Urlaub aussuchte, hielt sie mich zuletzt für nicht überlebensfähig, ohne sie. Das stärkte ihre eigene Sicht über ihre Kompetenz und schwächte meine Position in der Beziehung: ich erinnere an ich war das dritte Kind.

In den letzten Monaten dann hing sie wortwörtlich mit Freundinnen am Telefon über Stunden, entzog sich gemeinsamer Unternehmungen, gemeinsamen Essen, Familienleben. Das macht sie heute noch so, wie mir zu Ohren kam.

Macht das die Sache etwas runder?

11.07.2018 10:05 • x 3 #79


Gretchen
Aha-mit der transaktionsanalyse bin ich nur am
Rande vertraut.

Oft kommen ja verschiedene Herangehensweisen durchaus zu ähnlichen ergrbnissen.

Zurück zum TE? Der ist hier so still und ich fand er hatte was zu sagen- wie geht es dir?

Edit: Überschneidung

11.07.2018 10:06 • #80


S
Zitat von Gretchen:
Aber wichtiger finde ich trotzdem: was ist bei einem selber los, dass ich etwas eventuell tue (Bedürfnisse befriedigen) ohne es zu wollen?


Vielleicht gibt es einem entweder etwas oder es ist der Versuch, etwas dadurch zu retten - eine Beziehung, das eigene Wunschbild oder was Freunde und Familie darin sehen sollen. Ich glaube, der Psychologe hat ihr den Gedanken vermittelt, sie habe ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt und das hat sie dann ändern wollen.

Ergänzung: sie war stark auf Familie fixiert, das war ihr extrem wichtig. Ich glaube, sie hat lange mit der Entscheidung gekämpft - ich wünschte, ich hätte ihre zweideutigen Signale verstanden.

11.07.2018 10:10 • #81


A
Jeder hat irgendwo einen Vogel - eurer hat sich lange ergänzt, und driftete dann auseinander. Nochmal, was hältst du davon, dich jetzt mal mit der Trennung zu arrangieren, ohne Hoffnung auf come-back. Vielleicht wart ihr auch einfach noch zu jung damals, da verändert man sich, gerade, wenn Kinder im Spiel sind. Vielleicht waren diese zehn Jahre gut, aber auch ausreichend mit ihr - und jetzt steht dir ein neues Abenteuer bevor. Versuch es doch mal, so zu betrachten.

11.07.2018 10:14 • x 3 #82


K
Da würde ich dann gern nochmal an meinen Beitrag #71 anschließen, der ähnlich wie der von @Arnika lautete und mit der Frage verbunden war, womit Du haderst, nachdem Ihr alles versucht habt (bis hin zum absurden Besuch von drei Paarherapeuten)?

Zeit nach vorn zu sehen - nun ein Jahr später!

11.07.2018 10:18 • #83


S
Zitat von Gretchen:
Zurück zum TE? Der ist hier so still und ich fand er hatte was zu sagen- wie geht es dir?

Edit: Überschneidung


Ich muss eines sagen: ich habe hier mit eurer Hilfe mehr über mich und über die Situation erfahren, als mir bisher irgend einer der 3 Therapeuten oder die Paarberatung nach Monaten Beratung haben klar machen können! Jeder/Jede hat etwas herauskristallisiert, das mich weiter gebracht und mir einiges deutlich gemacht hat. Danke!

Ich muss zwischendurch auch noch meiner Arbeit nachgehen, daher mal die Pausen...

11.07.2018 10:18 • x 3 #84


I
Zitat von score:
Ich glaube, der Psychologe hat ihr den Gedanken vermittelt, sie habe ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt und das hat sie dann ändern wollen.


Auch wenn ich gleich gesteinigt werde und meine aktuelle Ansicht darüber ggf. falsch ist, aber ich denke über Liebe Beziehung folgendermaßen:

Du als Mensch bist 100%. Mit deinem Körper, deinen Gedanken, deinem Herzen. Wenn du mit dir zufrieden bist, kannst du auch mit anderen zufrieden sein. Du triffst jemanden, lernst jemanden kennen Ihr kommt zusammen. Es entwickeln sich Gefühle, Emotionen, Liebe andere Facetten werden in einem wach gerüttelt, manchmal denkt man sich wo das alles auf einmal herkommt.

Das kommt von deinem Gegenüber, der ebenfalls 100% ist, mit Körper, Gedanken, Herzen. In einer Beziehung geht man Kompromisse ein, trifft gemeinsame Entscheidungen und beide haben Bedürfnisse. Automatisch um dem Gegenüber eine Freude zu machen, stellt man seine Bedürfnisse (IN MAßEN) hinten an und befriedigt die des Anderen.

Wichtig dabei ist, das es auf Augenhöhe stattfindet und nicht einseitig ist. Wenn ich mir die Vorwürfe von deiner Frau/Freundin durchlese frage ich mich, wer in der Beziehung wie viel gegeben und genommen hat.
Da würde ich sagen: Du gegeben, Sie genommen. Ob der Psychologe irgendwas eingebleut hat, glaube ich weniger dazu fällt mir folgende Geschichte ein:

Junger Mann. Warum ißt du diesen Fisch?

Der junge Mann sagt, weil ich Fisch liebe.

Er sagt: Oh, du liebst diesen Fisch. Das ist der Grund warum du ihn aus dem Wasser holst, ihn tötest und kochst? Er sagt: Erzähle mir nicht, dass du diesen Fisch liebst. Du liebst dich selbst und weil der Fisch dir gut schmeckt, holst du ihn aus dem Wasser, tötest ihn und kochst ihn.

So viel dazu, was Liebe ist. Es ist Fisch-Liebe.

Liebe ist ein geben und nehmen und Freiheit lassen!

11.07.2018 10:20 • x 3 #85


hahawi
@score
Das freut mich, dass du das so empfindest.
Aber die Schwarmintelligenz ist auch ausgesprochen gross hier!

11.07.2018 10:21 • x 2 #86


S
Zitat von Arnika:
Jeder hat irgendwo einen Vogel - eurer hat sich lange ergänzt, und driftete dann auseinander. Nochmal, was hältst du davon, dich jetzt mal mit der Trennung zu arrangieren, ohne Hoffnung auf come-back. Vielleicht wart ihr auch einfach noch zu jung damals, da verändert man sich, gerade, wenn Kinder im Spiel sind. Vielleicht waren diese zehn Jahre gut, aber auch ausreichend mit ihr - und jetzt steht dir ein neues Abenteuer bevor. Versuch es doch mal, so zu betrachten.


Lauter valide Punkte. Wir haben tatsächlich sehr früh und fest ein Paar gebildet. Das Leben hat uns dann entzweit.

Rein rational arrangiere ich mich damit. Emotional sehe ich sie vor dem inneren Auge und ich würde sie gerne aus der - sicher unangenehmen - Situation der Scheidung holen, ihr Lebensmut einhauchen, sie wieder lachen sehen wenn sie mich anguckt, meine Partnerin und Kumpeline zum Pferde stehlen bei mir haben...

11.07.2018 10:25 • x 2 #87


A
Wie wärs denn, wenn du mal dir wieder Lebensmut einhauchst und lachst und gut drauf bist. Um andere kannst du dich dann immer noch kümmern, sollten sie das wünschen. Zumal die Scheidung ja auch von ihr gewollt ist. Und vielleicht wird ja eine Freundschaft zum Pferdestehlen draus. Aber das alles wird die Zeit zeigen. Jetzt kümmere dich erstmal um dich, dein Reflektieren und deine Bedürfnisse.

11.07.2018 10:27 • x 2 #88


H
Zitat von hahawi:
@score
Das freut mich, dass du das so empfindest.
Aber die Schwarmintelligenz ist auch ausgesprochen gross hier!


Was ist eine Schwarmintelligenz ?

11.07.2018 10:33 • #89


S
Zitat von KBR:
Da würde ich dann gern nochmal an meinen Beitrag #71 anschließen, der ähnlich wie der von @Arnika lautete und mit der Frage verbunden war, womit Du haderst, nachdem Ihr alles versucht habt (bis hin zum absurden Besuch von drei Paarherapeuten)?

Zeit nach vorn zu sehen - nun ein Jahr später!


Es ist einfach: ich liebe sie. Sie verkörpert für mich etwas, für das ich bereit wäre, (mäßig) Fehler zu machen. Sie ist die Mutter meiner Kinder, sie hat Familie geliebt und hat mit mir geträumt. Sie hat in einer schweren Zeit entschieden, sie wirkt chaotisch, impulsiv, irrational - es fällt mir schwer, sie so zurück zu lassen, ich habe das Gefühl, ich müsste sie davon überzeugen, dass unsere Träume nicht verloren sind, dass sie sich um sich kümmern, eine Therapie machen und die Sache neu betrachten soll... Auch wenn sie einen Neuen hat, das macht mir nichts aus, ich kann verstehen, dass sie Bedürfnisse hat.

11.07.2018 10:35 • #90


A


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