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Wenn man "Täter" genannt wird und das "Opfer" geht

V
Zitat:
Werden Psychologiestudenten aber nicht automatisch psychologisch begleitet?


Während der Uni-Zeit: Nein, nicht verpflichtend.
Im Rahmen einer Therapieausbildung: Ja, denn es sind mind. 120 Stunden sog. Selbsterfahrung notwendig, die Tiefenpsychologen machen freiwillig noch mehr, die angehenden Psychoanalytiker sogar eine eigene Lehranalye.
Weiterhin gibt es die Supervision während der 600 Praxisstunden, die je nach Supervisor/in auch Selbsterfahrungsthemen beinhalten kann.

Zitat:
Sie studiert Psychologie und will sich mit einer Behandlung nicht die Karriere zerstören.

So ein Statement finde ich nicht nur dumm, sondern auch anmaßend. Es lässt sehr viel auf den Charakter derjenigen schließen, die es von sich gegeben hat.

10.07.2018 10:30 • x 6 #16


S
Zitat von hahawi:
Lieber score.
Bein Durchlesen ist mir das massiv aufgefallen.
Hätte sie eigenes Geld zur Verfügung, über das sie selbst bestimmen durfte oder musste jede Ausgabe mit Dir abgesprochen werden.
Dürfte sie bei den Einkäufen mitentscheiden, oder hast du da auch alleine bestimmt, was gebraucht wird?


Das Geld war immer wieder Thema, das hast du richtig heraus gelesen.

Sie hatte 400 + Kindergeld zur freien Verfügung. Alles andere, ausnahmslos, habe ich bezahlt. Ich habe geschaut, dass genug für die Familie da ist und habe nicht verstanden, was sie alleine mit monatlich 700+ Euro macht, dass ihr das nicht genügt. Ich selber hatte keine 200 Euro für mich alleine.

Was Einkäufe betrafen, hast du wieder richtig getippt: ich koche sehr gerne, habe die Familie also bekocht, und das ordentlich, nicht Dose auf und erhitzen. Wenn sie einkaufen war, war das Geld auch weg, der Kühlschrank aber voll mit teueren Yoghurt, Melonen, teuerem Wasser, Käse und Wurst - ich stand davor und konnte nichts zu essen machen.

Nach der Trennung, in deinem der Telefongespräche, sagte sie vorwurfsvoll, dass sie jetzt einfach mal auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt eine Tüte Chips essen kann... Sie hat das als Bevormundung verstanden, dass ich einkaufte, sie fühlte sich nicht frei. Ich habe sie mit dem Geld und dem Einkaufen eingeengt...

10.07.2018 10:39 • x 5 #17


A


Wenn man "Täter" genannt wird und das "Opfer" geht

x 3


S
Zitat von Kcjdhebsbd:

Vom narzisstischen Borderliner zum wimmernden Dackel biste wohl alles für sie. Und DIE willst du zurück haben? Wenn ja, dann stellt sich nur noch die Frage, wer von euch beiden den größeren Dachschaden hat.


Ja, danke für die deutlichen Worte. Ich höre sie nicht zum ersten Mal... Ganz ehrlich, manche Menschen sind wie eine Dro., und ja, sie war die meine...

10.07.2018 10:41 • x 1 #18


V
Zitat:
Ich sei ein Narzisst und ein Borderliner und ich hätte sie nur missbraucht für meine Bedürfnisse.


Wir kritisieren oft das jenige am härtesten beim Gegenüber was uns bei uns selbst am meisten zu schaffen macht.
Wenn ich dazu noch diesen Satz mit Therapie und Karriere lese, macht diese Weisheit an diesem Fall wieder Sinn.

Ich denke, Ihr habt beide einen Teil zur der Entwicklung beigetragen, in dem ihr bestimmte Entscheidungen getroffen sowie Dinge getan oder auch nicht getan habt. Die Opferrolle ist nicht nur passiv, sondern beinhaltet immer die Frage, warum man/frau das hat über sich ergehen lassen.

10.07.2018 10:47 • x 4 #19


hahawi
@score
Du hast sie entmündigt, kontrolliert, gemaßregelt, sicher auch ein Stück weit gedemütigt.
Sorry, ganz offen und direkt, weil jetzt ein Teil ihrer Aussagen Sinn ergeben.
Du hast sie ökonomisch so behandelt, wie ich mit meinem 13 Jährigen Sohn umgegangen bin.
Und das über Jahre hinweg.
Sparsamkeit ist eine gute Sache, wenn sie nicht die Lebensqualität zu sehr beeinflusst.
was Du als Luxus deklarierst, Joghurt, Melonen, Käse, Wurst, das sind eigentlich fast Grundnahrungsmittel, die in jedem normalen von Familien genutzten Kühlschrank herumstehen.
Meine Tochter mag hin und wieder ein Fläschen FiJi Mineralwasser Sinnlos teuer, aber warum nicht ein, zweimal.
So, wie Du das beschreibst, dass Du sie eigentlich entmündigt.

10.07.2018 10:48 • x 4 #20


S
Zitat von victim_reloaded:
Die Opferrolle ist nicht nur passiv, sondern beinhaltet immer die Frage, warum man/frau das hat über sich ergehen lassen.


Ich kann dir wiedergeben, was sie mir dazu sagte: sie hat es bis zuletzt versucht und gehofft, weil sie was wunderbares in mir gesehen hat und weil ihr sehr an ein Leben in Harmonie und als Familie gelegen war. Ich kann das schon nachvollziehen, denn sie behauptete, seit zwei Jahren schon die Entwicklung mit Sorge zu beobachten. Dafür hat sie mich auch überzeugt, bei dem Therapeuten, bei dem wir die Paartherapie hatten, eine Kurzzeittherapie zu machen, damit ich mich wieder unter Kontrolle habe und die nicht mehr emotional belaste. Dabei verstand ich lange nicht mehr die Dynamik unseres Lebens und sie hatte aufgehört, mit mir da zusammen zu arbeiten, weil sie, ihrer Aussage nach, den Druck dabei nicht mehr ertrug.

10.07.2018 10:53 • x 1 #21


K
Zitat:
manche Menschen sind wie eine Dro., und ja, sie war die meine..


Sehr bequeme Haltung, nur leider falsch. Es liegt nicht an ihr, sondern an dir und wenn du auf diesem Level bleibst, wird auch die Nächste wieder eine Dro. sein.

Witzig wie du ihren Neuen beschreibst. Ganz anders als du, dabei weist du genau diese genannten Eigenschaften selber auf. Eigentlich ist eure Story ganz einfach. Sie will im Müßiggang gechillt ihr Karriere-/Lebensding machen, braucht dafür aber keinen nervigen Partner. Und genau dass wirst du für die rosinenpickende Studentin irgendwann gewesen sein. Also ein grundsätzlich ruhiger, braver, allestuender Dackel, der irgendwann (zurecht) nervig wurde.
Und schwupps, schon muss ein neuer Dackel her, der sie artig mitnimmt und alles für sie tut... bis er irgendwann ebenfalls nervig wird.

Und du? Fantasiert nach einem Jahr immer noch von einer Frau, der du besser schmunzelnd die Hand schüttelst, alles Gute wünscht... und die dann was Anständiges suchst.

10.07.2018 10:59 • x 3 #22


S
Zitat von hahawi:
@score
Du hast sie entmündigt, kontrolliert, gemaßregelt, sicher auch ein Stück weit gedemütigt.
Sorry, ganz offen und direkt, weil jetzt ein Teil ihrer Aussagen Sinn ergeben.
Du hast sie ökonomisch so behandelt, wie ich mit meinem 13 Jährigen Sohn umgegangen bin.
Und das über Jahre hinweg.
Sparsamkeit ist eine gute Sache, wenn sie nicht die Lebensqualität zu sehr beeinflusst.
was Du als Luxus deklarierst, Joghurt, Melonen, Käse, Wurst, das sind eigentlich fast Grundnahrungsmittel, die in jedem normalen von Familien genutzten Kühlschrank herumstehen.
Meine Tochter mag hin und wieder ein Fläschen FiJi Mineralwasser Sinnlos teuer, aber warum nicht ein, zweimal.
So, wie Du das beschreibst, dass Du sie eigentlich entmündigt.


Das denke ich auch.
Ich habe es so zu der Zeit nicht gesehen. Es ist nicht so, dass wir kein Obst und Gemüse hatten, im Gegenteil, wie geschrieben, ich koche gerne. Aber ja, ICH hatte die Sachen gekauft, nicht sie. Aber sie hatte zu jeder Zeit Geld für eigene Ausgaben, nur sozusagen als Taschengeld, das stimmt...

Ich gebe dir also Recht. Allerdings hatte sie vor dem Studium einen gut bezahlten Job und eine steile Karriere vor sich - das alles hat sie freiwillig aufgegeben. Sie war also nicht aus Ohnmacht finanziell auf mich angewiesen, zu keiner Zeit. Und ja, ich habe nicht gemerkt, dass ich sie nicht wie meine geliebte Frau behandle durch diese Geldkontrolle. Das werfe ich mir auch vor. Leider alles zu spät.

10.07.2018 11:00 • x 1 #23


W
Zitat von hahawi:
Du hast sie entmündigt, kontrolliert, gemaßregelt, sicher auch ein Stück weit gedemütigt.


Lese ich so überhaupt nicht raus. Da habe ich eine andere Wahrnehmung von dem was der TE schreibt. Die Wahrheit liegt wohl zwischen beidem und zwischen den beiden. Aber selbst wenn der TE Täter ist, hat das Opfer ja auch jahrelang - ich unterstelle mal bequem wars ja trotzdem - mitgemacht.

10.07.2018 11:00 • x 3 #24


S
Zitat von Kcjdhebsbd:

Sehr bequeme Haltung, nur leider falsch. Es liegt nicht an ihr, sondern an dir und wenn du auf diesem Level bleibst, wird auch die Nächste wieder eine Dro. sein.

Witzig wie du ihren Neuen beschreibst. Ganz anders als du, dabei weist du genau diese genannten Eigenschaften selber auf. Eigentlich ist eure Story ganz einfach. Sie will im Müßiggang gechillt ihr Karriere-/Lebensding machen, braucht dafür aber keinen nervigen Partner. Und genau dass wirst du für die rosinenpickende Studentin irgendwann gewesen sein. Also ein grundsätzlich ruhiger, braver, allestuender Dackel, der irgendwann (zurecht) nervig wurde.
Und schwupps, schon muss ein neuer Dackel her, der sie artig mitnimmt und alles für sie tut... bis er irgendwann ebenfalls nervig wird.

Und du? Fantasiert nach einem Jahr immer noch von einer Frau, der du besser schmunzelnd die Hand schüttelst, alles Gute wünscht... und die dann was Anständiges suchst.


Ich danke dir, ich liebe unverblümte Aussagen!
Vielleicht war sie im Kern schon immer das was du beschreibst. Es gibt ältere Indizien. Aber auch das kann ein Geben und Nehmen werden, wobei beide an ihre Karriere arbeiten. Und das hätte klappen können, auch wenn sich jeder wie des Anderen zeitweiliger Handlanger vorgekommen wäre.

10.07.2018 11:08 • #25


S
Zitat von willan:

Lese ich so überhaupt nicht raus. Da habe ich eine andere Wahrnehmung von dem was der TE schreibt. Die Wahrheit liegt wohl zwischen beidem und zwischen den beiden. Aber selbst wenn der TE Täter ist, hat das Opfer ja auch jahrelang - ich unterstelle mal bequem wars ja trotzdem - mitgemacht.


@hahawi hat Recht, das hat sie mir auch mal so gesagt, zum Schluss... Sie hat das so empfunden, vielleicht habe ich es auch irgendwann dann so gelebt... Dazwischen waren aber glorreiche Zeiten, in denen diese Themen uns nicht trübten, sondern wir über alles zusammen erhaben waren.

10.07.2018 11:12 • x 1 #26


hahawi
Zitat von willan:
a habe ich eine andere Wahrnehmung

Ich kann es aus persönlicher Erfahrung soweit nachvollziehen.
meine Frau hatte einen Job in leitender position, wo sie etwas mehr verdiente als ich.
Bei unserem ersten kind beschloss sie, zu Hause zu bleiben, ich überwies ihr monatlich eine Art Taschengeld, zusammen mit dem Kindergeld stand ihr mehr zur verfügung als zuvor. Da unser zweites Kind innerhalb von 2 Jahren nachkam, war meine Frau insgesamt fast 5 Jahre zu Hause.
Obwohl sie nie Rechenschaft über einen einzigen euro ablegen musste, ich die Einkäufe übernahm, war es für sie doch eine Entmündigung und Demütigung, auf mein geld angewiesen zu sein.
das kann objektiv nicht beurteilt werde, dass sind Gefühle, die vollkommen subjektiv sind und auch nicht zu relativieren sind.

Ich unterstelle dir nichts, ich habe in meinem vorigen post auch mehr eine gefühlswelt aufzeigen wollen als eine tatsächliche tat.

10.07.2018 11:14 • x 7 #27


W
Zitat von hahawi:
Obwohl sie nie Rechenschaft über einen einzigen euro ablegen musste, ich die Einkäufe übernahm, war es für sie doch eine Entmündigung und Demütigung, auf mein geld angewiesen zu sein.


Was sie aber ja vorher so mitentschieden hat, dieses Lebensmodell zu wählen.

Zitat von hahawi:
das kann objektiv nicht beurteilt werde, dass sind Gefühle, die vollkommen subjektiv sind und auch nicht zu relativieren sind.


Das ist klar. Sind wir uns völlig einig. Aber dann muss ich diese Gefühle als meine ankennen und nicht im Außen suchen und jemand anderen dafür verantwortlich machen.


Zitat von score:
sondern wir über alles zusammen erhaben waren.


Das klingt ja fast nach einer Symbiose.

10.07.2018 11:21 • x 2 #28


hahawi
Zitat von willan:
Was sie aber ja vorher so mitentschieden hat, dieses Lebensmodell zu wählen.

Ja, das stimmt eh, das problem ist nur, dass man gar nicht vorher abschätzen kann, welchen Eindruck die tatsächliche Sitution dann hinterlässt.

Oder, wie heisst es so schön bei Clausewitz: Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.

10.07.2018 11:24 • x 1 #29


Gretchen
Kann ich alles sehr gut nachvollziehen- das macht wirklich viel mit einem- auch wenn man dachte bewusst zugestimmt zu haben.

Da mag ich mal ne lanze für ganz schnöde (innere) Konflikte brechen- da muss man gar nicht die ganz großen geschützte (Persönlichkeitsstörungen aller Art) auffahren.

Da reicht ein handelsüblicher Autonomie- Abhängigkeitskonflikt meiner Meinung nach völlig aus, wenn man es denn so sehen will.

Der Mist ist ja aber, dass das Kräfte ins Spiel kommen, die man so nicht hat kommen sehen und die nicht so einfach beherrschbar wirken- auch (oder schon gar nicht) nicht mit einem Studium (egal welchem)

10.07.2018 11:34 • x 2 #30


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