Hallo! Das wird wahrscheinlich ein etwas längerer Text - wohl dem, der die Geduld hat ihn zu lesen. Im letzten Jahr bin ich in ein 8-Parteien-Haus nach BW gezogen. Ein verheiratetes Paar in diesem Haus wohnte dort schon eine Weile. SIE war/ist ausgesprochen freundlich, hat ein ruhiges Wesen - dies fiel mir gleich zu Anfang auf. Er war/ ist ein wenig unzugänglich und mir fiel im Laufe der Zeit auf, dass er ein ziemlich bestimmendes Moment hat, und sie ihm folgt.
Beruflich bin ich im Aussendienst, recht viel unterwegs und irgendwann an einem Tag, kurz vor Reisebeginn traf ich sie, und sie fragte mich wohin ich denn fahren würde. Ich gab ihr Auskunft und erhielt als Antwort, dass sie am liebsten
mitfahren würde. Sie arbeitet in unserem Wohnort im Einzelhandel und nach der Rückkehr von einer meiner Reisen, an einem sehr heißen Tag im letzten Sommer brachte ich ihr ein Eis in ihr Geschäft, worüber sie sich freute. In unregelmäßigen Abständen kam es meist zu nur kurzen Begegnungen in ihrem Geschäft, wobei sie mir dann sagte, dass ihr Mann sehr eifersüchtig sei.
Ich geb zu, ich fühlte mich schon zu ihr hingezogen - ABER - no way - weil verheiratet. Irgendwann nach Rückkehr von einer weiteren Dienstreise, ich öffnete gerade die Autotür, sie ging gerade vorbeiund hielt inne und ich sagte ihr, als Spaß gemeint, dass ich ihr treu gewesen wäre, sie entgegnete mir, dass sie
mir auch treu gewesen sei.
So allmählich fing ich dann doch zu überlegen - aber vergaß ihre Bemerkung wieder, war wohl auch als spaß gemeint - dachte ich!
Ende Oktober bat sie mich um ein Gespräch - ich machte mir zunächst keine Gedanken, was der Inhalt des Gesprächs sein könne. Nach ca. 14 Tagen gerade zurück von einer meiner Dienstreisen, erinnerte ich mich
an ihren Gesprächswunsch und stoppte bei ihrem Geschäft.
Dort erzählte sie mir von ihrer Ehe(kinderlos), in der sie nicht glücklich sei und sie sich schon seit mehreren Monaten
mit dem Gedanken trage, sich zu trennen. Zu diesem Zeitpunkt war sie erst 15 Monate verheiratet und kannte ihren Mann weniger als 3 Jahre. Vorher war sie schon mal über 20 Jahre verheiratet, 2 erw. Kinder.
Ich beließ es dabei ihr zu sagen, wenn sie Hilfe bräuchte, hätte sie ja meine Handy-Nr.
Keine halbe Stunde später kam dann ihre erste Testnachricht- die ich beantwortete.
Am nächsten Tag sendete ich ihr ein - Bussi emoji gibt`s hier leider nicht.
Von da ab ging es dann los - erste Küsse usw. Ich wies sie allerdings daraufhin, dass ich keine Affäre, kein Verhältnis wolle, schon gar keine schnelle Eroberung. Das alles geschah Anfang Dez. 17.
Sie unterrichtete ihren Mann von ihren Trennungsabsichten und begann mit der Wohnungssuche.
Meine Unterstützung geschah in materieller Art, was zur Ausstattung ihrer Wohnung notwendig war.
Ich hatte allerdings unterschätzt, dass ich damit, zwar ungewollt, eine gewisse Drucksituation aufgebaut hatte.
Heute weiß ich, dass ich es bei einem Angebot zur Hilfe hätte belassen sollen, dass sie ggf.in Anspruch hätte nehmen können, oder auch nicht.
Ca. 14 Tage nach den ersten gegenseitigen und liebevollen Nachrichten, kam für mich die erste Ernüchterung, sie könne das alles nicht, wolle das nicht, Stress mit ihrem Man etc. Daraufhin zog ich die materiellen Zuwendungen, nach vorheriger Rücksprache mit ihr, zurück.
Es endete mit einem Angebot ihrerseits: Im Moment kann ich dir nur Freundschaft geben, mehr geht nicht.
Ich habe das abgelehnt. Ich bin mir bewust darüber, dass es in einer Trennungsphase eher ungut ist sich sofort in eine neue Beziehung zu stürzen. Dennoch, zumindest das bleibt mir in Erinnerung, dass es zu keinem Zeitpunkt zwischen uns zu irgendwelchen Auseinandersetzungen gekommen ist. Es war ein friedlicher und liebevoller Umgang. Nun ist sie weggezogen, in die Nähe ihrer Kinder aus erster Ehe und arbeitet zunächst noch weiter hier im Ort, bis sie an ihrem neuen Wohnort eine neue Arbeit findet.
Und irgendwie habe ich jetzt das Gefühl nur ein Absprungbrett gewesen zu sein.
Kann jemand von Euch diese Erfahrung teilen?
08.02.2018 13:01 •
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