La-Fleur
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YsaTyto
Zitat:Was sofort auffällt ist, dass die Verfasserin die genannten Frauen nicht gewichtet. Das bedeutet, dass sich durch so einen Spruch erstmal alle Frauen angesprochen fühlen. Auch die, die nicht mehr alle Latten am Zaun haben. Oder die, die gewalttätig gegen Männer oder Kinder sind. Oder die, die von einer schlimmen Mutter großgezogen wurden. Und halt der ganze Rest, der trotz aller Widrigkeiten irgendwo noch normal und weiblich geblieben ist.
Zitat:Aber wie gesagt, erstmal werden alle Frauen angesprochen. Das bedeutet, dass selbst die Frauen, die einen Man mies behandelt haben oder sogar gequält haben, sich in dieser Gruppe sehen.
Zitat:Und obwohl die Aggression in solchen Fällen mitunter zuerst von der Frau ausgegangen ist, wird, weil man ja schön schwammig formuliert, keine Möglichkeit gegeben, die genannten Frauen nach Qualität zu werten.
Zitat:Und schon hast Du nen schönen Kinderspruch für das naive Gemüt, bei dem sich dann auch wirklich alle, egal welche Verfehlungen sie sich geleistet haben, richtig doll fühlen. Dann noch schnell dem Mann alle Verantwortung geben und fertig ist der total weise und schlaue Spruch, bei dem sich am Ende alle Frauen sauwohl fühlen. Chick-Crack halt.
Zitat:Urmel hätte gesagt, dass gute Frauen erzogen werden und nicht geboren.
Zitat:Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht
Zitat:Aber das ist halt kein Chick-Crack und deswegen bei Frauen nicht so populär.
Zitat:warum Frauen sehr selten Verantwortung für ihr Handeln übernehmen (siehe: Bekommt ne Frau Fett weg, kann es nur an der Männlichkeit des Mannes liegen. Aber um Gottes Willen nie daran, dass die Frau schlicht sch. ist), muss halt ein Konstrukt her, mit dem man Verantwortung, die man ja nicht übernehmen möchte, anders kanalisiert wird.
Zitat:Weibliche Macht war immer verdeckte Macht. Sie konnte Männer manipulieren, aber nicht selbst zugreifen.
Zitat:Das Leben der Frau, so Beauvoir, ist geprägt durch eine ohnmächtige Auflehnung, eine Auflehnung, die lediglich die Kehrseite ihrer Abhängigkeit ist. Der Kampf, den die Frau waffenlos dem feindlichen Willen gegenüber mit passiven Mitteln gegen ihre Unterdrücker ausficht, , manifestiert sich in symbolischen Handlungen, d.h. in Komödien der Weigerung, Tränen, Nervenkrisen, Szenen, Krämpfe, falsche Gefühlsausbrüche, falsche Krankheiten. . .Die neurotischen Krisen werdem von der Frau demnach als passive Mittel zur Verfolgung bestimmter Zwecke eingesetzt- gemäß der von Flaubert eingesetzten Strategie des Wer verliert, gewinnt. . .
Zitat:Wir sind, wie Beauvoir betont, in einem Teufelskreis gefangen, in dem jedes der beiden Geschlechter gleichzeitig das Opfer des anderen und seiner selbst ist. Mann und Frau erkennen weder sich selbst, noch den anderen als freies, selbstbestimmtes Subjekt an. Vielmehr verfolgt die Frau den Traum der Selbstaufgabe, wodurch sie zur Komplizin ihrer Unterdrücker wird, eine bessere Komplizin, so stellt Beauvoir zu recht fest, als der Unterdrücker üblicherweise in seinem Opfer findet-, während der Mann von der Entfremdung träumt. Gesellschaftlich mag der Mann zwar privilegiert sein, sein unauthentisches Verlangen, sich (auf Kosten der Frau) der Grundbestimmungen seiner menschlichen Existenz zu entledigen, zwingt ihn jedoch in die Selbstentfremdung. Der Mann wird von der Sorge aufgezehrt, sich männlich, wichtig, überlegen zu erweisen. Er spiel Komödie. Er konstruiert, mit Sartre gesprochen, sein Ego, seine männliche Psyche, in dem er fremde Bestimmungen interiorisiert und sein subjektives Erleben ignoriert. Die Situation der Unterdrückung, so kann man mit Sartre zusammenfassend feststellen, impliziert, dass weder der Unterdrückte noch der Unterdrücker seine eigene Freiheit von Grund auf (an-)erkennt. Man unterdrückt nur, wenn man sich selbst unterdrückt.
Zitat:Gleichzeitig betont sie allerdings auch die (im Gegensatz zu heutigen Verhältnissen) größere physische Stärke der Frauen, wenn sie schreibt: Es scheint, daß dennoch viele Frauen stark und widerstandfähig genug waren, um sich an kriegerischen Expeditionen zu beteiligen. Nach den Berichten Herodots, nach den Überlieferungen über die Amazonen der Dahome und vielen anderen antiken und modernen Zeugnissen zu urteilen, kam es vor, daß Frauen an Kriegen und blutigen Rachezügen teilnahmen; sie entfalteten dabei ebensoviel Mut und Grausamkeit wie die männliche Krieger: wir hören von Frauen, die sich mit den Zähnen in die Leiber der Feinde verbissen.
Zitat:Beauvoir betont, dass es historisch durchaus üblich war, dass Frauen [] sich an kriegerischen Expeditionen [] beteiligen.167 Gerade für Frauen stellt gewalttätiges Handeln
oft die einzige Möglichkeit dar überhaupt zu handeln:
Man muß mit Recht annehmen, daß die anderen Frauen nur deshalb keine tiefere Spur im Bilde der Welt hinterlassen haben, weil sie in ihrer Lage als Frauen zu sehr eingeschränkt waren. Sie haben immer nur auf negative Weise eingreifen können: Judith, Charlotte Corday, Vera Sassulitsch durch Mord; die Damen der Fronde durch Verschwörung; während der Revolutionszeit und der Kommune kämpfen die Frauen an der Seite der Männer gegen die bestehende Ordnung [].168
Der Ausschluss der Frau von den kriegerischen Unternehmungen stellt für Beauvoir also den schlimmsten Fluch dar169, denn:
[i]n barring women from the sphere of actively initiated violence (it being clearly unfeminine for a woman to stand up for herself like a man), patriarchy berrs women from the contest necessary for recognition.170
Zitat:Als weiteres Beispiel, in dem Frauen nicht vor Gewalttätigkeit zurückschrecken, nennt Beauvoir Schlossherrinnen wie Mdm. Aubie. Vgl. ebd., S. 104. Diese Frauen stehen jedoch sowieso als Herrscherinnen in einer anormalen Position, die ihnen einen größeren Handlungsspielraum ermöglicht.
Zitat:Die Konstruktion des Weiblichen durch die Augen des Mannes begreift Beauvoir als Mythos.. . . .
Beauvoir begreift den Mythos als von einem Subjekt in den überweltlichen Himmel projizierte Hoffnungen und Ängste einer Vorstellung der Welt als Welt, die also so nur von Männern gegeben werden kann, da Frauen sich selbst ebenfalls als das Andere verstehen und sich also nicht selbst als Subjekt setzen. Da die Frau als Andere begriffen wird, ist sie
(oft) selbst Gegenstand von Mythen. Die Schwierigkeit eines solchen Mythos liegt vor allem
in seiner scheinbaren Widersprüchlichkeit:
[Der Mythus] ist so schillernd, so widerspruchsvoll, daß man zunächst die Einheit nicht sieht: als Dalila und Judith, Aspasia und Lucretia, Pandora und Athene ist die Frau immer Eva und Jungfrau zugleich. Sie ist Idol und Magd, Quell des Lebens und Macht der Finsternis; sie ist das urhafte Schweigen der Wahrheit selbst und dabei unecht, geschwätzig, verlogen; sie ist Hexe und Heilende; sie ist die Beute des Mannes und seine Verderberin, sie ist alles, was er nicht ist und was er haben will, seine Verneinung und sein Daseinsgrund.
Zitat:Gewalt, Aggressivität für de Beauvoir sind sie Grundkategorien des Menschseins, weil sie auf seinen eigentlich aktiven, sich stets transzendierenden Charakter hinweisen. De Beauvoir verurteilt diese nicht per se, sondern bemängelt bloß, dass sie dem weiblichen Geschlecht bisher verwehrt blieben. Aufgrund ihrer Biologie, ihrer gegebenen körperlichen Inferiorität die de Beauvoir explizit nicht infragestellt musste die Frau notwendig Sklavin des Mannes werden,. . .
Zitat:Also entweder zuckt das Ego, weil man Urmel die korrekte Analyse nicht eingestehen kann, oder das Ego zuckt, weil man sich selbst eine Oberflächliche Wahrnehmung nicht eingestehen kann oder, man ist mit Sartre, Derrida und deren Gedankengut aufgewachsen, steckt schon mitten drin im ideologischen Kampf der Gruppen gegeneinander und kann daher nicht zulassen, dass die großen Neuordner der Welt mit perfiden Mitteln schon damals dafür gesorgt haben, dass die Gruppen sich an die Gurgel gehen.
Lasche Formulierung und kann man ja alles auch ganz anders deuten am Ar.. Auf der einen Seite alle Menschen sind gleich trällern und auf der anderen Seite schön eine Gruppe unterbuttern wollen. Unehrlicher sich selbst gegenüber kann man da kaum sein.
Zitat:wir können ja parallel einen Thread Wenn Frauen durchdrehen eröffnen und dann den Damen dabei zusehen, wie sie sich diesbzgl. verteidigen...
Sohnemann
Zitat von E-Claire:
Ach na geh und wenn ich fett wäre, nur dir ein falsche Foto geschickt hätte.?
#spaghettiessen Du scheinst, wie es sich zugetragen hat, seit mehren Threads vergessen zu haben, und bisher war ich cool, aber da ich es hingenommen habe: würde vielleicht zu einer anderen Einschätzung führen?
Da du es offensichtlich noch immer nicht checkst. Ich find dich ok, hier in diesem Thread, finde ich dich unterirdisch. Ja einfach so, Du mich auch, aber Du begegnet mir nicht auf Sachebene.
Neulich hast Du damit angegeben, daß Du ein Foto von mir hast, fand ich nicht cool, weil Du dich offensichtlich (!) nicht mehr daran erinnern möchtest, wie Du an dies gekommen bist.
Und Du nicht mal nen Plan hast (oder doch?), was es heißt, zu behaupten, mimim ich hab ein Foto von E-Claire, was im Zweifel nicht mal ein echtes ist.
Nö einfach nur nö.
Aber dich einen Se+ist zu nennen, muß ja etwas mit mir zu tun haben, nicht war?
Und ich hatte es freundlich formuliert. Und jetzt erzähl mal.
@leilani sag ich in diesem Zusammenhang nur und bevor Du etwas konstruierst, @leilani und ich können uns nicht mal leiden.
#checkyourfacts
Ach und ansonsten, ich finde Du brauchst gerade einen Tee, ich finde wirklich, Du bist total aufgebracht.
Kaetzchen
Sohnemann
YsaTyto
Sohnemann
Zitat von YsaTyto:@Sohnemann
ja was denn nun? Soll man die Diskussion auch mal ernsthafter führen und was genau erklären, oder nicht?
Mir machte es übrigens einfach Spaß darüber zu lesen und ich muss mich beherrschen, nicht die ganze Dissertation zu lesen. Muss anderes lesen und verzettele mich dauernd
KoSch
Zitat von Sohnemann:
Du bist bestimmt hübsch wenn du in deinem neuen Kleid hier zitierst.
Allerdings habe ich in drei Sätzen das Thema ernsthaft geklärt.
Und mir ist das auch lieber so.
Du kannst das allerdings gerne tun.
Wenns dir Spaß macht.
YsaTyto
Zitat:Allerdings habe ich in drei Sätzen das Thema ernsthaft geklärt.
Und mir ist das auch lieber so.
Sohnemann
Zitat von YsaTyto:
das merkt man @Sohnemann , darum hast Du es auch noch nie geschafft, mich zu provozieren.
Zitat von YsaTyto:Warum fragst Du @Kaetzchen ? Mir geht es jedenfalls gut, sogar sehr gut. Hat 6 Monate gebraucht, um die Schwere nach der letzten Beziehung von mir abzuwerfen. Energetisch ein wahnsinniger Unterschied. Ist echt bemerkenswert, wie tief einen die falschen menschlichen Beziehungen runter ziehen können. Jetzt ist die Schwere weg und ich kann die Süßigkeiten der schönen Erinnerungen naschen Um es auch oberflächlich zu genießen, gab`s heute ein neues Kleid und schwupps sind die Männer noch höflicher Ein Mann, der mir sehr gefiel, hielt mir die Tür auf und grüßte, ich ...
Zitat von Kaetzchen:E-Claire? Ich mach mir bisschen Sorgen
Kaetzchen
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