_Konstantin
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_Konstantin
Zitat von Zugaste:Wie ist denn juristisch der Unterschied zwischen Totschlag, Mord definiert und was ist der Unterschied zwischen Heimtücke und aus niederen Beweggründen?
Mag mir das jemand erklären?
Zitat von Zugaste:Angenommen jemand greift jemanden an und ich sehe das. Der Angreifer ist mir mit dem Rücken zugewandt. Ich sehe neben mir eine leere Glasflasche stehen und ziehe das dem Angreifer über die Rübe. Mehrmals...
Angi2
Zitat von _Konstantin:So wird es als eine heimtückische Tat angesehen, wenn ein Täter die auf Arglosigkeit beruhende Wehrlosigkeit des Opfers in feindlicher Willensrichtung bewusst zur Tötung ausnutzt. Dies bedeutet, dass das Opfer nicht nur wehrlos ist, sondern auch nicht mit einem derartigen Angriff gerechnet hat.
Zugaste
Zitat von Ema:In dem Fall würde ich dir raten, dem Typen die Glasflasche nicht gleich mehrmals über die Rübe zu ziehen oder zumindest sofort damit aufzuhören, wenn der andere sich nicht mehr regt oder zu erkennen gibt, dass er kapituliert oder zu erkennen gibt, dass er vor Schmerzen ohnehin kaum noch etwas tun kann.
Du kennst den Witz?
Herr Richter, der Typ ist mir ins Messer gelaufen, das ich in der Hand hielt. Ich kann nichts dafür.
Und der Richter fragt zurück: Gleich siebzehnmal hintereinander?.
So weit ich informiert bin, müssen auch Notwehr und Nothilfe einigermaßen angemessen sein. Wenn dir jemand eine Ohrfeige gibt, solltest du ihn also nicht unbedingt sofort krankenhausreif prügeln und das als Notwehr ausgeben.
Und wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, sollte man auch nicht unbedingt mit einer Glasflasche zwanzigmal hintereinander auf jemandes Kopf eindreschen.
Das würde ich übrigens nicht nur aus rechtlichen, sondern auch aus ethischen Gründen so halten. Sich wehren, ja. Anderen helfen, ja. Aber wenn es irgendwie geht, dabei nicht weiter gehen als unbedingt nötig. Soweit man das in einer Gefahrensituation überhaupt noch abschätzen kann, jedenfalls.
Aber frag nochmal die Experten. Vielleicht sehen die das ja anders.
YsaTyto
Zitat:Natürliche Auslese und Evolution sieht da aber eigentlich ganz anders aus ... aus survival of the fittest ist survival of the dumbest geworden. Und die Fitten müssen die Doofen mitschleppen und unterstützen und werden in ihrer Freiheit beschnitten, weil einige halt zu blöd sind, um selbstständig zu überleben.
Zitat von YsaTyto:aber manchmal werden Menschen auf diese Weise nur seelisch umgebracht.
Zitat von YsaTyto:kann mir jemand von den Zustimmenden bitte nochmal erklären, ob ihr euch 1. als die Fitten betrachtet und 2. inwiefern ihr andere mitschleppen müsst, bzw. wo ihr dadurch in eurer Freiheit beschnitten werdet?
YsaTyto
Zitat von Angi2:
Was ist das denn, wenn jemand einem Opfer, das nicht damit gerechnet hat, etwas verschweigt, was unter Umständen zum Tode führen kann.
Wenn der Angreifer den Tod des Unwissenden billigend -zum eigen Vorteil- in Kauf nimmt....?
YsaTyto
Zitat:Da fällt mir dieses grausame Experiment des Staufenkaisers Friedrich II ein, der ja Neugeborene nach der Geburt von Ammen stillen ließ. Diese durften aber keine Zeichen von Zuwendung zeigen, kein Liebkosen, nichts. Auch nicht mit ihnen sprechen. Alle Testsäuglinge verstarben nach einiger Zeit .
Da springt einem wieder die Bedeutung von sozialer Zuwendung, von Kommikation, von liebevollem Umgang ins Auge. Ja, dies ist nicht zu vernachlässigen. Emotionale Kälte seitens der Mitmenschen kann sich auch wie Erfrieren anfühlen. Dazu braucht es keine weiteren Waffen. Wahnsinn, wenn man sich diese Tragweite mal klarmacht, gel ?!
Zitat:ich sträube mich die Menschheit in Fitte und Doofe einzuteilen. Was soll das eigentlich sein? Und wo zieht man die Grenze? Wie schnell kann jmd, der z.B. gut ausgebildet, intelligent, toll im Leben stehend ist, abstürzen, beispielsweise durch Krankheit/Unfall/Schicksalsschlag und ohne eigenes Verschulden in eine Misere geraten?! Ist er dann ein Fitter oder eine Dummer, ein Looser? Also ich finde so einfach ist so eine Einteilung nicht vorzunehmen. An was bemißt sich das Fitten- oder Doofi-tum ? Da hätte ich dann noch ein paar Fragen.
Sohnemann
YsaTyto
Zitat:Wenn jemand ohne mit der Wimper zu zucken die Notlage eines anderen ausnutzen kann, ist für mich das schon der Beginn einer psychischen Störung.
Psychisch und seelisch gesunde Menschen sind nicht so.
Sohnemann
Zitat von HeartOfGold:Hach, ich finde es so unfassbar interessant, was du so schreibst!
Löst bei mir eine große Ärgernis aus das Jura-Studium damals abgebrochen zu haben... Aber ich mochte halt nur Zivil- und Strafrecht. Mitt Öff. Recht konnte man mich jagen
Aber Jura hat dann auch nicht mehr so mit meinem Wunsch des Auswanderns gepasst... Schade.
Zitat von HeartOfGold:War es nicht so, dass so etwas wie das mildeste Mittel eingesetzt werden muss und man sich also angemessen wehren darf?
Heißt also: Wenn ich sehe, wie jemand geschubst wird, darf ich nicht direkt auf ihn drauf los gehen und mit einer Falsche totprügeln.
Zitat von HeartOfGold:Interessant wäre auch, was angreifen genau ist
Zitat von HeartOfGold:Ich denke, wenn die Glasflasche in dem Moment das (einzig) greifbarste Mittel ist, darf man diese auf jeden Fall benutzen. Ich denke, es ist auch gerechtfertigt, dass du diese über den Kopf des Angreifers ziehst.
Entscheidend ist, was dann passiert.
Lässt er darauf von der Frau ab und taumelt gen Boden... Wird es wohl nicht mehr gerechtfertigt sein immer wieder und wieder weiter auf ihn einzuschlagen.
Geht von ihm aber weiter Gefahr aus, sollte es wohl gerechtfertigt sein ihm so lange eine zu verpassen, bis die Gefahr unschädlich gemacht wurde.
Sollte er nach dem ersten Schlag auch dich angreifen, würdest du dann in Notwehr handeln.
An sich kennt die Notwehr keine Grenzen oder Vorschriften bei der Verwendung des Mittels, mit dem du dich wehrst. Im Grunde, kann also auch die Tötung eines Angreifers durch Notwehr gerechtfertigt sein.
Aber man sollte das mildeste Mittel nehmen. Und dies gilt dann zu prüfen bei der Rechtssprechung...
Bitte korrigier mich, falls ich mich völlig irre, E-claire.
Zitat von Angi2:Was ist das denn, wenn jemand einem Opfer, das nicht damit gerechnet hat, etwas verschweigt, was unter Umständen zum Tode führen kann.
Wenn der Angreifer den Tod des Unwissenden billigend -zum eigen Vorteil- in Kauf nimmt....?
Zitat von HeartOfGold:Anderes Beispiel, was vielleicht realistischer ist, wäre...
T ist Arzt des O. T diagnostiziert bei O eine schwere Krankheit, die unbehandelt zu dessen Tod führen kann. T teilt die offizielle Diagnose dem O jedoch nicht mit. T hat eine Affäre zu O's Frau und hätte durch den möglichen Tod von O freie Bahn zu dessen Frau.
Du meinst so etwas?
Womit sich T jetzt strafbar gemacht hätte?
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