E-Claire
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Zitat von hahawi:Das Problem der Wertschätzung ergibt sich wohl daraus, dass einer das anders empfindet als der Zurückgelassene.
Und dann gibt es ja auch noch das Umfeld.
Kinder, Eltern, Freunde.
Irgendeiner der 2 betimmt dann das Narrativ der Trennung.
Ist es derm, der mehr leidet, einfach weil er der ist der lauter gehört wird, dann gibt es keine Wertschätzung, dann gewinnt das Scheitern.
Zitat von Ricky:Ich kenne auch genug Frauen, die lieber nen Kerl haben, der nicht drölfzig Frauen im Bett hatte. Kann einfach daran liegen, dass die dann glauben, er sei nicht nur auf S*x aus oder aber auch... na ja, biologische Grundlagen, z.B. Krankheiten etc. Ist ja nun auch nicht so unwahrscheinlich, dass Menschen, die mit diversen Leuten S*x hatten und vermutlich eher weniger Beziehungen, vielleicht auch einfach noch nicht bereit für Beziehungen sind? Mag ja alles sein, nicht wahr?
Zitat von YsaTyto:Du bringst hier 2 Ebenen zusammen, die ich in diesem Themenkontext trennen würde weil es hier eben um Unterschiede zwischen Mann und Frau geht, bzw verschiedene (unbewusste) Blickwinkel auf die gleichen Umstände bei Mann und Frau:
1. denke ich persönlich, dass es mit mir zu tun hat, dass ich in den letzten Jahren keine schöne, langfristige Beziehung führe, ob nun verheiratet, oder nicht.
2. dass ich aber seit etwa meinem 30. Lebensjahr von jedem 3. Arzt, diesem und jenem Nachbarn und gerne auch von anderen Frauen, die bereits verheiratet sind und vielen anderen, so etwas höre, hat natürlich ganz andere Gründe. Die Frage, warum ich nicht unter der Haube bin und keine Kinder, kommt ja fast immer von fremden Menschen wie Nachbarn oder dergleichen. Und btw: für eine ernsthafte Antwort interessiert sich natürlich kaum einer von ihnen, was ja schon anzeigt, dass sie eher aufgrund von nicht reflektierten Bildern/Annahmen, fragen.
Zitat:Neulich gerade habe ich es 2 Mal erlebt: meine auf die 80 zugehende Nachbarin fragte mich, warum ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe. Wie kennen uns recht gut, dennoch ist sie nun kein Mensch, der in die Tiefe geht. Ich antwortete also etwas locker Wahrscheinlich weil ich krank im Kopf bin. (Kinder wollte ich übrigens nicht, obwohl ich sogar sehr gern welche hätte und zwar weil ich mich bisher psychisch nicht reif genug dafür fühlte).
Sie gab zurück, dass sie glaubt, dass ich eben zu schön sei und sich keiner traue, mich anzusprechen. Das sagte sie nicht weil ich so überbordend schön bin, sondern weil sie einfach extrem auf mich steht.
Und natürlich ist das vollkommener Unsinn. Es liegt definitiv an mir, nur tut das nichts zur Sache in Bezug auf die Frage nach alten (christlichen) Strukturen in uns; hier der Reflex zu glauben, eine Frau müsse ab einem gewissen Alter verheiratet sein und Kinder haben.
Zitat:Ja, aber was tut das zur Sache? Was ich damit sagen wollte, ist, dass diese alten christlichen Strukturen noch immer sehr wirksam sind, wenn es um Scheidung/Ehe/Sinledasein geht, übrigens für Mann und Frau.
Dass es sich etwas verändert hat, ist mir auch klar. Meine Aussage war ja auch nicht, dass sich nichts verändert hat, sondern dass meinem Eindruck nach Altes noch eingefleischt ist in uns.
Und um die Frage danach ging es doch in NichtLustigs Beitrag, durch den unser beider Dialog überhaupt erst zustande kam.
Ich verstand sie so, dass sie aussagen wollte, dass diese alten Strukturen kaum noch wirksam sind und ich denke eben das Gegenteil. Womit ich übrigens nicht automatisch eine Benachteiligung der Frau impliziere- was Du mir aber auch automatisch in den Mund legst. Ich stelle erstmal ohne Wertung (wie ich mehrmals betonte) einen Unterschied fest, nicht mehr und nicht weniger.
Zitat:wenn es so läuft, finde auch ich das fair, aber das ist doch gar nicht die Frage, Ricky !
Die Frage war, ob und inwieweit es noch immer alte Rollen für Mann und Frau gibt, ob nun fremdzugeschrieben oder selbst angenommen, ob das fair oder ungerecht ist.
Meine Aussage war nicht: ist das fair? Sondern: in der absoluten Mehrheit bleiben in dieser Konstellation Frauen Daheim und Männer übernehmen den beruflichen Part = die alten Rollen werden noch gelebt, bzw es gibt mMn sehr wohl noch diese Unterschiede.
Zitat:Ächz. Hier wieder: ICH selbst schrieb in meinem letzten Beitrag an Dich, dass ich selbst auch lieber bei den Kindern bleiben würde.
Nochmal: die Frage, ob das gerecht sei oder gar, wer Schuld daran sei, stellte sich mir in diesem Kontext gar nicht. BTW: sind daran für mich persönlich nicht die Männer Schuld.
Ich wollte lediglich aussagen: wir sind mMn meilenweit davon entfernt gleichartig zu sein (ich strebe es gewiss auch nicht an) und- die alten Strukturen wirken noch heute stark. Oder auch
Zitat:die Biologie. Auch ich denke, dass es z.T. die Biologie und gwiss nicht nur die alten Strukturen sind, die uns so handeln lassen. Wie es aber nun wirklich ist, darüber streiten sich ja die entsprechenden Wissenschaftler wie besessen.
Zitat:dass es so etwas auch gibt, ist mir doch vollkommen klar! Nur geht es in dieser Diskussion doch nicht um Ausnahmen (mögen sie sich auch häufen), sondern um die große Tendenz und die sehe ich eben wie oben beschrieben.
Zitat:keine Ahnung, warum Du mir mal eben eine Schicksalsidee andichtest, statt einfach erstmal genauer nachzufragen. Nö, an Dualseelen glaube ich nicht. Allerdings halte ich genau so wenig von der Idee, alle -sagen wir mal- 2 Jahre die neue big Love zu treffen, dauerverliebt zu sein und das Gefühl zu haben, etwas stimmte gewaltig nicht weil man sich nicht ständig neu verliebt. Das scheint mir echt eine Zeitkrankheit zu sein (unter den Gestörten, es gibt auch viele andere) - dauernd verliebt sein zu wollen. Ich halte die Liebe (und ich meine nicht die Romantische) für etwas seltenes, genau so wie echte Freundschaft. Aber heute hat man ja schon bei Facebook 500 Freunde
Zitat:dass ich ihn im Kontext mit dem männlichen Selbstbild in Bezug auf Erfolg und Beruf erwähnte, bedeutet weder, dass ich mich nach ihm sehne, noch dass ich den Drang habe, ihn zu verändern.
Deine ganzen Implikationen erschweren eine Auseinandersetzung.
Zitat:Dennoch hast Du natürlich in dem Sinne recht, dass es einen Grund dafür gibt, weshalb ich jetzt schon seit Jahren keine richtig gute Beziehung führe. Sehe ich auch so. Mit diesem Mann hat das mMn nichts zu tun, sondern mit Psychostrukturen in mir, die leider noch immer wirksam sind. Alte kranke Muster eben.
Und seine Problematik hat ganz andere Gründe, als sein Ego.
Wir können darüber sprechen, doch auch darum ging es hier nicht. Dieser Ex ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür gewesen, dass Männer sich tendenziell (nicht als Gesetz!) viel schwerer damit tun, beruflich eine Null zu sein, bzw sie dadurch schlechtere Chancen bei den Frauen haben.
Abendrot
Zitat von E-Claire:aber an welcher Stelle bitte, ist Scheidung kein Familienfest?
Zitat von E-Claire:Was wäre wenn der Staat Trennungen so feiert, wie er Eheschließungen feiert.
Zitat von E-Claire:In Westeuropa gibt es einen scheinbaren Konsens, wir feiern Schwimmabzeichen, Schulabschlüsse, Meisterurkunden, Uni-Titel, die wir erreichen.
Zitat von E-Claire:Wir feiern Erreichtes. Wir feiern aber nicht, daß zwei Leute es ein Zeitl miteinander ausgehalten haben und dann sagen naja.
Zitat von E-Claire:Mag ja sein, daß ich Ossi bin, aber, wenn jede Leistung gefeiert wird, wieso ist dann ohne Leistung ja sagen der ultimative Erfolg und nach 20 Jahren (Meisterbrief) zu sagen, hm, das ultimative Scheitern?
Zitat von E-Claire:Da wir eh nicht über Tod offen reden können, insbesondere nicht hier,
Zitat von E-Claire:Tod ist Tabu.
Zitat von Abendrot:Feiert der Staat die Eheschließung ?
Sonnen_schein
Zugaste
Sohnemann
Zugaste
Zitat von Sohnemann:Man kann sich natürlich auch neu positionieren, verhandelbare und unverhandelbare Positionen ausloten
und ggf. ein neues *gemeinsames* finden.
Dann ist nichts gescheitert.
Zugaste
Zitat von hahawi:Wenn ich eine Job nach 20 Jahren kündige, weil ich etwas anderes machen möchte, bin ich dann auch gescheitert?
Zitat von hahawi:Wenn ich eine Job nach 20 Jahren kündige, weil ich etwas anderes machen möchte, bin ich dann auch gescheitert?
Sonnen_schein
Zitat von hahawi:Wo siehst Du ein Scheitern, bloss weil sich meine Perspektiven ändern?
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