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Wenn Männer durchdrehen

K
Zitat von Urmel_:
Eine Studie mit über 11.000 Teilnehmern spricht da aber ein ganz andere Sprache. Wie wertest Du persönlich denn so eine umfangreiche Studie, die ja völlig konträr zu Deiner Aussage steht?

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1854883/


Wie wertest Du eigentlich die Tatsache, dass in diesen Studien immer nur von IPV die Rede ist, und dabei anscheinend nicht unterschieden wird zwischen einer Ohrfeige/jemandem was nachwerfen und jemanden ernsthaft verletzen? (Ich hab den Text nur kurz überflogen, aber so was hier

Zitat:
How often in the past year have you threatened your partner with violence, pushed or shoved him/her, or thrown something at him/her that could hurt, and How often in the past year have you slapped, hit, or kicked your partner / How often has partner had an injury, such as a sprain, bruise, or cut because of a fight with you)


Also wenn das quasi gleichgestellt ist muss ich mich ja fragen, ob es das Gleiche ist hinsichtlich Gewalt, ob eine Frau im Streit einen Teller in meine Richtung wirft oder ob mich jemand krankenhausreif prügelt ... ?

07.10.2019 16:16 • x 1 #136


J
Zitat:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1854883/

Ok - die Studie kenne ich noch nicht und die Ergebnisse habe ich in dieser Deutlichkeit noch nicht gesehen.

Ich hab mich bisher auf Stuart et al. (2006) bezogen, bei der es um intimate partner violence (IPV) geht und die zugegebenermaßen auch mehr auf die Psychopathologie derjenigen Frauen fokussiert, die nicht nur männliche Gewalt erlitten haben, sondern auch selbst gegen Männer gewaltätig wurden.
Das interessante daran ist, dass sich beim psychopathologischen Hintergrund einige spannende Muster abzeichnen, die die Hypothese stützen, dass es auf die jeweilige Vorbelastung ankommt.

07.10.2019 16:21 • x 1 #137


A


Wenn Männer durchdrehen

x 3


megan
Zitat von jaqen_h_ghar:
Das interessante daran ist, dass sich beim psychopathologischen Hintergrund einige spannende Muster abzeichnen, die die Hypothese stützen, dass es auf die jeweilige Vorbelastung ankommt.


Wobei die Zusammenhänge eigentlich auf der Hand liegen sollten.

Wenn man sich zB mit Boarderline genauer befasst, so ist Wut ein zentraler Bestandteil der Störung.

Betroffene Männer wie Frauen mit dem Syndrom bringen diese Wut entsprechend der soziokulturellen Prägungen zum Ausdruck. (Vorwürfe, Anschreien, tätliche Übergriffe)

Die Aggressionen entladen sich logischerweise bevorzugt innerhalb von Beziehungen. Denn aus diesem Bereich entstammen sie.

Mit ein Grund für die allgemein gültige Erkenntnis, wer einmal gewalttätig geworden ist, wird sich erneut gewalttätig verhalten, sowie auch das Phänomen, dass Opfer ihre Partner nicht verlassen.

Das ist ja auch so eine Besonderheit der Krankheit, das es für dafür empfängliche Personen (korrelierende Störung?) schier unvorstellbar ist, sich vom Boarderliner zu trennen. Selbst wenn der Boarderliner sich trennt, wünschen sie sich die Beziehung zurück.

Der Boarderliner indes empfindet vorrangig Wut, gegenüber einer sich trennenden Person.

08.10.2019 06:58 • x 2 #138


hahawi
Gerade gefunden, und wie ich finde, zum Thema passend.
https://www.derstandard.at/story/200010...erroristen

08.10.2019 07:13 • x 2 #139


I
Männer kommen generell schlechter mit Zurückweisungen , vor allem aber mit verlassen werden, zurecht.
Verlassen zu werden , ist immer eine Ablehnung , eine Absage an einer Person.

Ich kenne einen Fall in meinem Umfeld, da hat er 2 mal eine lange Beziehung verlassen, wegen seiner Affäre.
Beim 3. mal ist er verlassen worden und ist durch gedreht.
Selber verlassen ist ok. Verlassen werden nicht.

08.10.2019 07:39 • x 2 #140


S
Mensch, Urmel. Ich habe mir die Mühe gemacht die Studie, die du da verlinkst hast durchzuschauen. Ernstgemeinte Frage: hast du die überhaupt gelesen? Wenn ja, sicher, dass du die Studie und ihre Inhalte verstanden hast? Oder pickst du dir einzelne Passagen heraus und reißt sie aus dem Zusammenhang, damit sie deiner Argumentation dienen? Das war jetzt wirklich reichlich peinlich, mein Lieber...

08.10.2019 09:26 • x 2 #141


Urmel_
Zitat von Schnickschnack:
Mensch, Urmel. Ich habe mir die Mühe gemacht die Studie, die du da verlinkst hast durchzuschauen. Ernstgemeinte Frage: hast du die überhaupt gelesen? Wenn ja, sicher, dass du die Studie und ihre Inhalte verstanden hast? Oder pickst du dir einzelne Passagen heraus und reißt sie aus dem Zusammenhang, damit sie deiner Argumentation dienen? Das war jetzt wirklich reichlich peinlich, mein Lieber...

Schau mal, bei einem Diskurs tauschen sich Menschen untereinander aus, stellen jeweils ihre Sicht der Dinge vor und dann erarbeitet man vielleicht gemeinsam eine realistische Sicht der Dinge.

Den Punkte, den diese Studie exemplarisch anstößt, nämlich, dass es ziemlich sicher falsch ist, wenn man sagt, dass bei häuslicher Gewalt Frauen zu 90 Prozent das Opfer sind, habe ich ja schon dargelegt.

Ich persönlich würde jetzt gerne mein Verständnis der dargelegten Informationen hinterfragen. Und da Du ja scheinbar Kritik an dieser Studie hast, die wie gesagt exemplarisch ist, im Wiki-Artikel gab es ja noch weitere Studien, wäre es doch spannend, wenn Du diese Kritik an Hand der Studie formulieren könntest.

Ich verstehe nämlich nicht so genau, weswegen Du mich in Deinen Posts mit vielerlei negativen Bezeichnungen versiehst, aber Du die Chance, meine Sichtweise maßgeblich zu ändern, in dem Du ausführst, wo Du bei der Studie konkret das Problem siehst, nicht nutzt.

Ich meine, wenn man einen Diskussionspartner nur als Person angreift, aber inhaltlich keinerlei Bezug nimmt, dann könnten doch andere Leute denken, dass es Dir nur um die Diskreditierung meiner Person geht. Also das typische Ad Hominem-Verhalten von Menschen, die ideologisch vorbelastet sind. Und diesen Eindruck von Dir, der kann Dir doch nicht Recht sein, oder?

Also ganz ehrlich: mich würde Deine Kritik der Studie auf Basis der Inhalte sehr interessieren.

Vielen Dank für Dein Feedback!

08.10.2019 17:25 • x 1 #142


A
Zitat von Isely:
Männer kommen generell schlechter mit Zurückweisungen , vor allem aber mit verlassen werden, zurecht.

Zitat von Isely:
Selber verlassen ist ok. Verlassen werden nicht.


Sie fühlen sich als die Herren der Welt.
Sie sehen nicht, dass sie beim K****** die Knie genauso krumm machen, wie eine Frau. So viel Durchblick scheint ihnen nicht gegeben zu sein.

08.10.2019 18:53 • #143


J
Zitat:
Wenn man sich zB mit Boarderline genauer befasst, so ist Wut ein zentraler Bestandteil der Störung.


Genau, Borderline ist da ein wichtiger Aspekt.
Eine Borderline-PS ist aber nicht unbedingt die Henne, sondern das Ei - es hat oftmals mit früher Traumatisierung, Invalidierung etc. zu tun. Das meine ich mit den interessanten Mustern.

09.10.2019 10:04 • x 1 #144


Ema
Zitat von jaqen_h_ghar:

Genau, Borderline ist da ein wichtiger Aspekt.
Eine Borderline-PS ist aber nicht unbedingt die Henne, sondern das Ei - es hat oftmals mit früher Traumatisierung, Invalidierung etc. zu tun. Das meine ich mit den interessanten Mustern.


Ich habe gerade kürzlich die These gelesen, dass Menschen in engen Beziehungen unbewusst dazu neigen, den Partner (vor allem bei Konflikten) sich so fühlen zu lassen, wie sie sich selbst als Kind gefühlt haben.
Interessante These, wie ich finde.

Wenn das stimmt, kann man sich ziemlich gut ausmalen, wie sich ein Borderliner in seiner Kindheit gefühlt haben muss, sofern man schon einmal einen hautnah erlebt hat.

09.10.2019 10:24 • x 1 #145


A
Zitat von Ema:
Wenn das stimmt, kann man sich ziemlich gut ausmalen, wie sich ein Borderliner in seiner Kindheit gefühlt haben muss, sofern man schon einmal einen hautnah erlebt hat.


Ja, Borderliner müssen sich schrecklich gefühlt haben in ihrer Kindheit.
Ich kenne eine Frau, die durch eine Vergewaltigung entstanden ist. Sie wurde dem Ehemann untergeschoben, nachdem der Mutter es nicht gelangt, sie mit einer Stricknadel abzutreiben. Die Mutter hat sie gehasst.
Diese Frau wurde bereits als Säugling an den Kopf geschlagen. Man ließ sie die ersten 18 Monate mit Ohrenschmerzen unbehandelt. Danach lernte sie den feuchten Keller kennen, in dem Ratten die Kartoffeln anfraßen, wenn sie nicht gehorsam war. Sie wurde mit 13 vom Großvater vergewaltigt und so ging es weiter.

Ja, wenn diese Frau andere fühlen ließ, wie sie sich als Kind gefühlt hat, dann war oft unbändiger Hass, schiere Menschenverachtung im Spiel.

09.10.2019 10:43 • x 1 #146


Ema
Zitat von Angi2:

Ja, Borderliner müssen sich schrecklich gefühlt haben in ihrer Kindheit.
Ich kenne eine Frau, die durch eine Vergewaltigung entstanden ist. Sie wurde dem Ehemann untergeschoben, nachdem der Mutter es nicht gelangt, sie mit einer Stricknadel abzutreiben. Die Mutter hat sie gehasst.
Diese Frau wurde bereits als Säugling an den Kopf geschlagen. Man ließ sie die ersten 18 Monate mit Ohrenschmerzen unbehandelt. Danach lernte sie den feuchten Keller kennen, in dem Ratten die Kartoffeln anfraßen, wenn sie nicht gehorsam war. Sie wurde mit 13 vom Großvater vergewaltigt und so ging es weiter.

Ja, wenn diese Frau andere fühlen ließ, wie sie sich als Kind gefühlt hat, dann war oft unbändiger Hass, schiere Menschenverachtung im Spiel.


Was für eine schreckliche Geschichte.

Ja, traumatisierte Menschen neigen dazu, später andere zu traumatisieren. Ohne dies bewusst zu beabsichtigen. Ein wahrer Kreislauf des Grauens - der gar nicht leicht zu durchbrechen ist. Denn dazu muss er einem erstmal bewusst werden und daran scheitern die meisten schon. Vom Rest ganz zu schweigen.

09.10.2019 11:09 • x 2 #147


megan
Zitat von jaqen_h_ghar:
Das meine ich mit den interessanten Mustern.


So hatte ich dich auch verstanden.

Allerdings sind sich die Experten bei der BLP einig, dass neben den Kindheitserlebnissen eine endogene, gehirnspezifische Ursache hinzutritt.

Deswegen auch der Name. Nicht ausschließlich eine psychotische Störung, aber auch nicht ausschliesslich eine neurotische.

09.10.2019 11:14 • #148


KölscheJung
Ist die Problematik nicht eher dort anzutreffen, weil Jungs in der Erziehung keine Vorbilder mehr haben? Viele Väter glänzen mit Abwesenheit und der Junge lernt nur von weiblichen Bezugspersonen wie er sich später als Mann verhalten soll. Ich habe Männer kennengelernt die ihre eigene Männlichkeit ablehnen und nicht wissen wie man mit Aggressionen umgeht. Sie schlucken solange runter bis sie Sprichwörtlich irgendwann explodieren.

09.10.2019 11:17 • #149


megan
Zitat von KölscheJung:
Ist die Problematik nicht eher dort anzutreffen, weil Jungs in der Erziehung keine Vorbilder mehr haben?


Wäre mir ne*u, dass Söhne von Alleinerziehenden besonders gewalttätig sind.

Denke ehr, das Gegenteil ist der Fall.

09.10.2019 11:20 • #150


A


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