Guten Morgen!
Ich habe vergangene Nacht viel nachgedacht - die bösen Worte von einigen von Euch gestern, die einerseits verständlich sind, andererseits aber trotzdem weh getan haben, sind mir nicht aus dem Kopf gegangen...
Ratschläge geben ist nicht einfach - sie anzunehmen oder umzusetzen aber auch nicht. Der eine kann es eher, der andere braucht dazu länger. Vor allem, wenn derjenige sich nicht lösen will und sich so völlig in eine Sache vergraben hat, dass er gar kein Licht sehen KANN, weil überall um ihn herum nur dunkle Erde ist... nun, in dieses Loch wird man nicht gegraben, man gräbt sich selbst hinein. Warum? Weshalb tut man sich so etwas an?
Ich weiss es nicht warum andere das tun, ich kann nur sagen weshalb ich es gemacht habe - weil ich nach langer Zeit des Hin und Her, des Flirtens, des ein wenig ineinder verliebt seins, der Freundschaft, und des Wiederfindens einfach geglaubt habe, dass sich etwas verändert hat, und ich habe darin vielleicht mehr gesehen als gesendet wurde. Das kann man so sehen oder so; aber es ist müßig sich darüber noch den Kopf zu zerbrechen, wer wann wo die falschen Signale ausgesendet hat oder wer wann wie zu viel darin gesehen hat. Es ist einfach so passiert, und das lässt sich nun nicht mehr ändern.
Viel viel früher schon hätte ich damit aufhören müssen. Aber ich habe den lieben Worten und all dem drumherum wohl einfach zu unbedarft geglaubt, weil ich damals immer noch ein wenig verliebt war, und weil sich durch den näheren, engen Kontakt dann einfach mehr entwickelt hat. Das ist nunmal so in der Liebe...
Aber ich habe auf diesem ganzen Weg etwas verloren, was mir mal sehr wichtig war - meinen Stolz... ich war verzweifelt, ich wollte doch immer alles richtig machen... er hat mir gesagt, wie sehr ihn seine letzte ex verletzt hat, dass er niemand mehr glaubt, dass er nur noch gleichgültigkeit empfindet... ich habe gedacht durch meine liebe und zuneigung zu ihm kann ich das wieder gutmachen... aber das funktioniert so nicht! Habe wirklich geglaubt, dass uns etwas besonderes verbindet - wir haben beide gesagt, dass es so ist... vielleicht ist das auch so, aber es ist jetzt mittlerweile egal; denn es ändert nichts daran, wie es ist. Auch haben andere mehr Einfluss darauf, mich darzustellen, obwohl sie mich nicht kennen, als dass er dagegen anging und widersprach... nein, das wurde aufgegriffen und als Ausrede verwandt, weshalb das mit uns nicht klappen kann - weil ich zu schwach bin, weil ich kein paroli bieten kann, weil ich mich leicht überfahren lasse... nun, wenn andere, die ich gerade mal beim namen kenne, mich doch soviel besser kennen als ich selbst und er, dann muss das wohl so ein, ich kann es nicht ändern.. ich kann daraus nur Konsequenzen ziehen, und das habe ich viel zu lange herausgezögert. Ich habe ihn doch geliebt... so wie er ist, so wie ihn nicht viele kennen lernen können, so wie er sein könnte, wenn nicht diese anderen Seiten wären... und so verrückt es klingt, ich liebe ihn immer noch. Das werde ich auch immer. Er ist ein Teil meines Lebens... er war es. Vielleicht liebe ich wirklich zu viel, vielleicht erdrücke ich das gegenüber damit... ich weiss es nicht... ich habe mich immer wieder zurückgezogen, ich habe ja auch mein eigenes Leben - aber ich war eben immer da, wenn etwas war... wenn das falsch war, dann werde ich diesen Fehler wohl immer wieder begehen, denn so bin ich einfach - WENN ich liebe, dann mit ganzem Herzen, nicht nur ein bisschen... ich lasse dem anderen seine Freiheit, aber ich will nicht ausgegrenzt werden oder benutzt, wann immer man Lust darauf hat....dazu bin ich mir dann doch zu schade, und das ist auch keine Liebe, das ist schäbig...
Was ich heute nacht empfunden habe war Schmerz und Trauer... keine Wut, keine Rachegefühle, nichts dergleichen... einfach nur ein großes schwarzes Loch voll Schmerz...
Nichts lässt sich an dem ändern, was passiert ist - aber für die Zukunft kann ich etwas daraus lernen, und das will ich umsetzen.
Ich hoffe das es mir gelingt...
Danke allen, die sich so tapfer und geduldig meine Jammerei und das ewig wiederkehrende Lied angehört haben, die mich gestützt haben, die mir helfen wollten und die ich mit meinem, Dickkopf an den Rande der Weissglut gebracht habe... ich danke euch sehr, ihr bedeutet mir viel!
Hoffentlich hört der Schmerz irgendwann auf, etwas verloren zu haben, aus welchen Gründen auch immer...
Euer kleiner Dampfer
(ehemals ein Rettungsboot...)