Wenn Liebe allein nicht mehr ausreicht?

Hallo ihr Lieben,
in einem Beitrag von Dezember 2023 habe ich schon etwas berichtet über meine Beziehung. Kurz um für die, die diesen nicht gelesen haben.
im Juli bin ich mit meiner aktuellen Partnerin zwei jähre zusammen. Bereits einen Monat nach Beziehungsstart 2022 verstarb ihre Mutter plötzlich.
Es kamen unendlich viele Probleme auf sie oder uns zu denn ihre kleine Schwester (12 J.) ist nun Vollwaise, lebt nun bei ihrem Vater in Niedersachsen, den sie noch nie vorher kennengelernt hat. Jedenfalls haben beide nie wirklich getrauert und stecken dauerhaft in einer Verdrängung.
Ich bin auch psychisch belastet durch aktive Essstörung, familiäre Probleme durch Scheidung mit Rpsenkrieg, Alk. Mutter und und und.
Wir beide haben also ein Riesen Päckchen zu tragen. Dennoch waren wir gegenseitig die größte stütze.

Wir brauchen uns, wir lieben uns unendlich und wissen, wir sind füreinander geschaffen. Wir haben so früh so viel Extremität erfahren und durchgestanden, ohne daran zu zerbrechen oder auseinander zu gehen. Wir wissen was wir aneinander haben, jedenfalls tief in uns.
genauso wie wir wissen dass wir uns niemals trennen wollen oder werden, egal was auch passiert. So lange wir uns nicht fremdgehen, kann nichts auf dieser erde unsere Beziehung gefähreden.
Dennoch hinterlassen solche Ereignisse wie unsere spuren und verändern uns, vor allem meine Freundin. Sie ist emotional sehr abgestumpft und leer, wie sie es beschreibt,. Ihr fällt es sehr schwer zu fühlen und Zugang zu ihren Emotionen zu finden. Sie hat sich nun endlich auf Therapeutensuche zur Trauerbewältigung begeben.
Wir kommunizieren viel und offen darüber, dass sie sich emotional bzw wir uns emotional und körperlich sehr voneinander entfernt haben.
Wir haben mittlerweile Monatelang keinen S. gehabt weil sie sich nicht fallen lassen kann. Sie versichert mir dass es mit mir nichts zutun hat, die Beziehung alles ist was sie will und das hinkriegen will, für mich, uns und sich selbst.
Ich habe mit der Zeit solche Zweifel, ängste und Unsicherheiten aufgebaut. Ich habe angst dass ihre Gefühle mit der zeit nachlassen und die Beziehung doch beendet werden muss. Distanz auf Dauer kann keine Beziehung überleben. Wir wollen etwas ändern und uns wieder aufraffen und näher kommen aber bisher haben wir keinen sonderlich passenden Ansatz gefunden. Wir wollen diese Beziehung nicht wegwerfen aber ich muss sagen dass wir uns natürlich nicht glücklich machen mit Distanz, schwankender Laune und schwierigen Emotionen.
Ich versuche gerade herauszufinden was ich fühle.
ob ich Sie vermisse als mensch oder das, was wir mal waren. Ob es DAS aktuell ist, was ich will und mir vorstelle. ich weiß dass diese Beziehung so wie sie jetzt ist, nicht das ist, was ich will und mich definitiv nicht happy macht.
ich weiß aber auch, dass diese Belastungen der Grund sind und wir uns eigentlich lieben und wollen, aber vor allem meine Freundin nicht die Kapazität hat alles unter einen Hut zu packen: Trauer, Examensstress und noch Beziehungsprobleme.
Sie würde sich trennen, wenn sie nicht mehr lieben würde, genau wie ich. Ich sage ja: wir lieben uns und wollen auf keinen fall diese Beziehung beenden, wissen aber auch nicht recht wie es funktionieren kann. Paartherapie ist sehr teuer für uns und ich wollte einfach fragen ob jemand in einer ähnlichen Situation ist/war. ob es sinn macht zu kämpfen?
Wir können uns ein Leben ohneeinander nichtvorstellend, planen unsere zukunft aber das aes fühlt sich aktuell so weit weg an weil wir uns so weit weg voneinander fühlen teilweise.
Wir kuscheln und reden viel und offen, machen viel zusammen und lachen zusammen, dennoch merkt man vor allem Körperich und intim dass es echt schwierig ist. Vielleicht hat jemand einfach passende Worte oder Tips oder eine Einschätzung? Ich danke euch 3

Hi Celine,

kannst du bitte , bitte Absätze in das von Dir geschriebene Thema machen . Das liest sich so echt anstrengend.

Warum wohnt die Schwester nicht bei Euch

@Survivor_ Hi und ein dickes SORRY an der stelle. ich habe nun Absätze integriert und hoffe, dass es nun etwas angenehmer ist zu lesen. LG

@Gefühl Weil ihr leiblicher Vater das Sorgerecht hat, Meine Partnerin und ich jeweils noch in Ausbildung und Studium sind, unsere Wohnung viel zu klein ist und die gesetzliche Betreuung der Kleinen entschieden hat, ihren leiblichen Vater zu kontaktieren und ihm die Sorge zugeben.

Dazu nochmal: ich befinde mich seit letztem Jahr in therapeutischer Behandlung aufgrund meiner Probleme.

Ihr habt beide psychische Probleme momentan, aufgrund der vielen Belastungen. Bei deiner Freundin hört es sich nach einer beginnenden Depression für mich an. Gut, dass sie sich therapeutische Hilfe sucht. Das gilt auch für dich. Wenn ihr euch beide, jeder für sich mithilfe von Psychologen/Fachärzten wieder stabilisiert habt, dann kann jeder von euch auch wieder besser auf den anderen eingehen und für ihn da sein. Eine Beziehung muss daran nicht scheitern. S. sollte für euch beide jetzt erstmal nebensächlich sein. Damit bloß keinen Druck aufbauen. Eure ( mentale und körperliche ) Gesundheit sollte jetzt im Vordergrund stehen.

Zitat von Celinew_e:

Vielleicht hat jemand einfach passende Worte oder Tips oder eine Einschätzung?

Wenn man in schwierigen Verhältnissen lebt, kann man nicht alle Probleme auf einmal lösen.
Man muss ganz in Ruhe, Schritt für Schritt die Prioritätenliste abarbeiten.
In Deinem Fall würde ich immer zuerst an Studium/Ausbildung denken. -Das ist das Allerwichtigste!
Lass' nicht zu, dass das irgendwie in Gefahr gerät,
denn es ist eine der wichtigsten Grundlagen für Dein ganzes Leben!
Was Deine Partnerschaft betrifft.: Körperliche Vereinigung ist nicht das Entscheidende.
Körperliche Nähe aber schon! Achte darauf, dass es wenigstens noch Umarmungen oder Ähnliches gibt! Ihr könntet auch bewusst an Eurer körperlichen Beziehung arbeiten
und Dinge ausprobieren,
indem Ihr Euch z.B. an einem festgelegten Termin in der Woche
unbekleidet nebeneinander in's Bett legt! -Da muss überhaupt nichts passieren und oder auf Krampf erzwungen werden! -Hauptsache Ihr spürt die Nähe, Wärme und den Geruch des anderen,
darum geht's!
Was Deine Mutter betrifft.: Hast Du manchmal ein Auge auf sie!?
Sprichst Du noch regelmäßig mit ihr,
besuchst Du sie oder sie Dich? War sie schonmal in Therapie wegen ihrer Sucht?
Wohnt Ihr weit voneinander entfernt?
Insgesamt und allgemein wäre es nicht schlecht, wenn Du (auch Deine Freundin)
ein Lebensmotto, eine Lebensphilosophie, eine Religion oder Ähnliches hättest,
woran Du Dich in schlechten Zeiten festhalten und aufrichten kannst. Etwas woraus Du
Kraft ziehen kannst!
Vielleicht hast Du das ja auch schon!?
Dass Du hier bist, ist auf jeden Fall sehr gut,
denn hier ist ja immer jemand (für Dich) da!

@Multiversum Erstmal vielen lieben Dank für deine tollen Worte. Es ist immer wunderbar hier aufgefangen, verstanden und gehört zu werden.
Ich kann super viel aus deinem Beitrag mitnehmen. Studium und Arbeit laufen gut, da gibt es keinerlei Sorgen und das ist alles fix. Finanziell genauso. Als Studentin kann ich mich jedenfalls nicht beklagen und habe, nicht wie viele andere, keine Existenzängste. Ansonsten habe ich meinen Vater und Großeltern die mich egal was kommt unterstützen würden. Was meine Mutter betrifft: ich bin das jüngste von drei Kindern und es hat alles schon in der frühen Kindheit begonnen und ist mit den Jahren (vor allem in den letzten 5 Jahren) extrem geworden.
Meine Eltern ließen sich nach 32 Jahren Ehe scheiden nach Betrug und meine Mutter kam/kommt bis heute nie damit zurecht. Ein Riesen Rosenkrieg entstand und wir Kinder mittendrin.
Meine älteren Geschwister sind bereits lange zeit ausgezogen und mein Vater lebte zwar noch im Haus aber war ständig weg arbeiten oder bei seiner neuen Freundin. Somit blieb ich als letzte mit meiner schwer Alk. Mutter im Haus und bekam ALLES ab. Ich kratzte sie regelmäßig vom Boden wenn sie wieder gestürzt ist, wurde auf Whatsapp terrorisiert, bekam all den Frust und ihre Wut ab.
Es war der Horror. Sie hat sich immer mehr dinge geleistet was dazu führte dass der Kontakt aktuell kaum noch vorhanden ist, nur sporadisch. Was mir gut tut aber auch leid und weh tut.
Ich weiß sie ist nicht extra krank und so bösartig, sie sitzt zu Hause in ihrer mittlerweile neuen Wohnung und leidet, vereinsamt und trinkt. Es tut mir sehr weh aber ich musste Abstand gewinnen.
2022 lernte ich meine jetzige Partnerin kennen und es war meine Rettung. ich zog schnell zu ihr und es hätte nicht besser laufen können. Dann der nächste Schicksalsschlag und der Start einer schweren von Trauerbehafteten zeit- bis heute.
Natürlich gehen solche Dinge nicht spurlos an einem oder einer Beziehung vorbei. Der Partner kriegt alles mit und ab. Dennoch haben wir es super gesund gehandhabt und uns gegenseitig immer wieder gestützt.
Distanz ist dennoch entstanden, habe ich ja bereits oben erklärt wie das ablief etc.
Trotzdem sind wir uns bewusst dass wir uns lieben, brauchen und wollen. Wir wollen daran arbeiten und das hinkriegen, wenn auch noch unklar wie.
Ich habe definitiv einige Selbstzweifel und muss stark an meiner Einstellung zu mir selbst arbeiten. Leider bin ich oft abhängig von anderen Meinungen und Verhaltensweisen mir gegenüber und beziehe negative Dinge meisten direkt auf MICH. Das ist leider super schwer in den Griff zu kriegen aber es muss geschehen denn sonst manipuliere ich mich und meine Beziehung so, dass es nur schlecht laufen kann.
DANKESCHÖN

Zitat von Celinew_e:

Erstmal vielen lieben Dank für deine tollen Worte.

Sehr gern.

Zitat von Celinew_e:

Studium und Arbeit laufen gut

Zitat von Celinew_e:

Finanziell genauso

Schön.

Zitat von Celinew_e:

Meine Eltern ließen sich nach 32 Jahren Ehe scheiden nach Betrug und meine Mutter kam/kommt bis heute nie damit zurecht.

Zitat von Celinew_e:

sie sitzt zu Hause in ihrer mittlerweile neuen Wohnung und leidet, vereinsamt und trinkt

Das ist schlecht.
Hast Du mal überlegt, ihr dieses Forum an's Herz zu legen? -Sie könnte hier viel Trost und Zuspruch erfahren, denn hier gibt es tausende solcher Geschichten. Du musst ihr Deinen Usernamen ja nicht an die Nase hängen, könntest im Zweifel auch einzelne Beiträge/Themen von Dir von der FL löschen lassen, sofern sie Dir wegen Deiner Mutter unangenehm wären.
Sie müsste nicht mal unbedingt ein eigenes Thema aufmachen,
sondern allein durch das Mitlesen bei anderen gewinnt man ganz viel!
Gilt natürlich auch für Dich!

Zitat von Celinew_e:

Ich habe definitiv einige Selbstzweifel und muss stark an meiner Einstellung zu mir selbst arbeiten. Leider bin ich oft abhängig von anderen Meinungen und Verhaltensweisen mir gegenüber

Immerhin bist Du eine intelligente junge Frau und studierst trotz einiger negativer Dinge und Erfahrungen, die Dir bereits zugestoßen sind, das ist schon toll!
Supergirl könnte man sagen!
Lass' Dich nicht entmutigen und kämpfe weiter bis zum Schluss!

Für Dich liebe @Celinew_e !

@Multiversum Da könnten einem ja fast die tränen kommen. Vielen lieben Dank und du hast recht, dass sie hier Zuspruch finden könnte. ich denke darüber nach.
Ein ganz lieben Gruss an Dich.

Zitat von Celinew_e:

ich denke darüber nach

Gut.
Halte uns auf dem Laufenden!