156

Wenn es eigentlich Zeit wird zu gehen

A
Hallo fiora,

hier meine Analyse der Dinge - Ähnlichkeiten mit meinem Fall sind rein zufällig

Zitat:
Er fehlt mir so unglaublich als Gesprächspartner in beruflicher Hinsicht (da hatte/habe ich unglaublich viel Theater ) .. da wir ja zusammen arbeiten konnte er aus einer ganz anderen Sicht die Dinge (und auch mich) beleuchten, da er ja die Sachverhalte und Beteiligten alle kannte und mich in den Situationen erlebt hat ( andersherum natürlich genauso) .. hat mich gespiegelt ohne abfällig zu sein, hat aber auch ehrlich klar gesagt: Du, da warst Du echt daneben oder Nein, das siehst Du nicht falsch - Deine Position war richtig - da kann ich meinen Mangel gerade schlecht sehen


DAS ist rein beruflich. Es beschreibt eine freundschaftlich-kollegiale Beziehung.

Zitat:
Mir fehlt die Nähe .. auch wenn es nur die kurzen Nachrichten zwischendurch waren, die mir zeigten dass er an mich denkt - hier ist mein Mangel wohl, dass ich gerne zu jemandem gehören würde (Bin weit weg von Familie und engen Freunden) und mich angekommen fühlen möchte.


Das ist die Schnittmenge zwischen freundschaftlich, befreundet sein und partnerschaftlich. Wenn du unter Nähe auch körperliche Nähe meinst, dann halt partnerschaftlich, ansonsten halt als Freund.

Zitat:
Die Gespräche in persönlicher Hinsicht, da wir oftmals die gleichen Dinge faszinierend finden, viele Dinge als erlebenswert ansehen.
Mangel ? - ein Mensch in meinem Leben, mit dem ich die wirklich vielen tollen Dinge in meinem Leben teilen möchte.
Er hat einen unfassbar schwarzen Humor, der so viel Spaß macht - den Mangel sehe ich ganz klar: Ich lache in meinem normalen Leben viel zu wenig; es gibt aber oftmals so wenig zu lachen


Hm, Ebene guter Freund, würde ich sagen.

Zitat:
Nuja, dass er ein toller Küsser ist und mir der Hautkontakt unfassbar fehlt .. das lasse ich jetzt mal außerhalb der Analyse


Und das alleine könnte auch ein anderer Mann sein. Aber ich lass das auch mal raus...

Zitat:
Ich würde da gern ein bisschen klarer sehen, um freier sein zu können in meinem Herzen ... was meint ihr ?


Mir scheint, dass dein Glücksfall darin besteht, dass du einen Menschen glaubst gefunden zu haben, der all das (Liebhaber, bester Freund, kooperativer Kollege etc.) in einer Person vereint. Umso schwerer fällt es dir, all das aufzugeben - so mein Eindruck.

Vielleicht besteht die Kunst darin, die Eigenschaften voneinander zu trennen:
- den guten Kollegen weiterhin als guten Kollegen wertzuschätzen und kollegial/professionell zusammenzuarbeiten - wie persönlich das werden kann (Ratschläge etc.) wird sich entwickeln.
- ihn als guten Freund zu behalten, könnte möglich sein, wird aber vermutlich länger dauern, bis sich das herausstellt - sofern beide das überhaupt wollen - es wird sich vermutlich bereits im Beruf abzeichnen, ob es diese Ebene geben kann
- ihn als Partner fürs Leben zu haben, das ist wohl der Haken: wenn es nicht geht - und wenn beide es versucht haben - dann gilt es das zu akzeptieren. Schwer, aber machbar.

Insgesamt besteht für dich die Chance aus der Ferne betrachtet, von dem was ihr hattet, einiges zu retten.

Ich geh gerade diesen Weg und hab derzeit den ersten Punkt geschafft, ohne das es sehr privat wird, aber es ist mehr als nur kollegial. Den zweiten Punkt möchte ich derzeit nicht, den dritten habe ich abgehakt.

Ich hoffe, ich konnte dich etwas inspirieren und idealerweise etwas Mut machen.

LG Andi

15.09.2016 19:01 • #136


fiora
@Andi_aus_K

Hach Andi, was liebe ich die männlich-analytische Sicht auf die Dinge

So aufgedröselt sieht es viel leichter aus!

Beim lesen ist dann mein Kopfkino angesprungen und ich riesig Spaß gehabt

Wenn ich dieses gefühlsgedönse irgendwann umgriff habe starte ich ne Annonce:

Suche Partner fürs Leben im Job-Sharing-Modell

Bewerbungen bitte unter Angabe der Qualifikationen für folgende Teilbereiche:
- guter Liebhaber
- Guter Kollege mit Humor
- guter Freund mit kontaktfreude

göttlich!

Aber ich meine mich zu erinnern irgendwann mal gehört zu haben .. 7 Männer braucht dir Frau... Hmmm, ... Nuja, in o.g. Beziehung gabs ja nun auch einiges an Defiziten ... Die anderen Teilbereiche überlege ich mir dann noch!

Sorry fürs offtopic aber es hat viel spaß gemacht

Aber nun mal ernsthaft: das so zu differenzieren hilft schon weiter ... Als Kollegen müssen wir ja eh einen Weg finden .. Im Moment ist das ganze seeeehr sachlich mit ein paar Ausrutschern zu vieeel zu persönlich, mit denen ich noch nicht vernünftig umgehen kann und daher weiterhin versuchen werde diese zu vermeiden. Aber die Zeit wird es vielleicht mit sich bringen, die kollegiale Ebene wieder einigermaßen unbeschwert hinzubekommen.

Die freundschaftliche Ebene seh ich im Moment nicht als umsetzbar an ... Aber wie sagt der alte James Bond immer sag niemals nie
Tja, das mit dem Partner fürs Leben ... Da ist er wohl raus ...

Die Kombi hat das ganze einfach sehr reizvoll gemacht ... Und trotzdem war es mir so nicht genug weil mir ja meine blöden Gefühle ins Genick gesprungen sind ... Aber die werde ich nach und nach irgendwie in den Griff kriegen.

Lieben Gruß
Fiora

15.09.2016 19:34 • x 2 #137


A


Wenn es eigentlich Zeit wird zu gehen

x 3


A
Na, dann konnte ich dich immerhin gut unterhalten.

15.09.2016 19:36 • x 2 #138


L
Liebe Fiora,

seit ein paar Tagen verfolge ich schon diesen Thread. Zum einen weil ich in einer nicht ganz unähnlichen Situation stecke -wenn auch unter völlig anderen Vorraussetzungen-, aber auch weil ich es total toll finde, wie Du damit umgehst, wie klar Du alles siehst und wie stark Dein Wille ist, aus dieser Geschichte wieder herauszukommen. Da ziehe ich echt meinen Hut.

Dein Ansatz, erst mal bei sich anzufangen, zu überlegen, was fehlt oder was will man eigentlich selbst, finde ich persönlich großartig. Das hilft, meiner Erfahrung nach, vielleicht nicht unbedingt die Sehnsucht einzudämmen, aber es verschafft einen klareren Blick auf alles und hilft bei der Verarbeitung oder mir z.B. Beim akzeptieren. So weiß ich heute zumindest, warum es mir passiert ist und das ist auch ein Teil des Prozesses.

Meine Geschichte selbst ist etwas anders. Wir waren alles Freunde, Pärchen, alle verheiratet mit Kindern. Seine Frau und ich waren dabei besonders gut befreundet. Eines Tages sind wir um die Häuser gezogen, am Ende waren nur noch wir zwei übrig. Eigentlich völlig harmlos, wir haben getanzt und gelacht, aber irgendwann entstand eine Spannung. Völlig aus dem nichts. Ich wollte nach Hause, wir sind gemeinsam raus und standen uns gegenüber. Und dann traf es uns wie der Blitz. Sowas hab ich noch nie zuvor erlebt. Ich hab mich so erschreckt, dass ich nur noch nach Hause gerannt bin. Passiert ist nichts, aber uns beiden war in dem Moment klar, was da geschehen ist. Wir haben uns erbarmungslos ineinander verliebt. Doch zulassen wollten wir es nicht. Die Ehen, die Kinder, die Freunde. Wir haben geglaubt, wir kriegen es in den Griff, es hört schon irgendwann wieder von alleine auf. Wir waren beide so feige und so naiv.

Wir haben uns geschrieben, irgendwann auch heimlich getroffen. Dann wieder KS gehalten, die nicht lange hielt. Wie auch, haben uns ja ständig öffentlich getroffen. Und irgendwann kam es wie es kommen musste, wir flogen auf und es folgte ein Desaster.

Jeder blieb in seiner Ehe, jeder kämpfte, dass diese wieder werden, die Freundschaften gingen zu Bruch und die Kinder verstehen bis heute nicht, warum sie sich nicht mehr sehen dürfen. Wir haben uns KS auferlegt, in der Hoffnung, dass alles irgendwann vergeht.

Das alles ist nun 3 Jahre her. Aber wenn ich hier schreibe, wirst Du Dir denken können, dass längst nicht alles wieder gut ist.

Ich bin zwar schon lange aus dieser Sehnsuchtsfalle raus, aber es gibt immer wieder Rückschläge. Wenn ich ihn sehe,wenn ich mich einsam fühle oder mit meinem Mann Streit habe. Besonders schlimm hat es mich letzte Woche getroffen. Ich habe festgestellt, dass es mir am Besten geht, wenn ich ihn komplett ignoriere. Ich weiß, er beobachtet mich immer, wenn wir uns zufällig treffen, habe aber Angst, ihm in die Augen zu schauen. Angst, was ich sehen könnte. Also schau ich komplett weg. Und letzte Woche ging es nicht mehr. Ich war mit Freundinnen auf einem Fest, wir haben Alk. getrunken und er war zufällig auch da. Plötzlich wurde unser Lied gespielt. Ich musste hinschauen, er suchte auch den Blickkontakt. Das hat mir gereicht. Seine Nummer kann ich auswendig, seine Frau war nicht dabei und auf dem Heimweg hab ich ihn angeschrieben. Völlig bescheuert, vor allem weil ich ihn mit Vorwürfen konfrontiert habe.

Aktuell stehen wir in Email-Kontakt. Zwar auf völliger Sachebene, ohne Gefühlsduselei, eigentlich nur im ungeklärte Sachen zu klären, aber dennoch geht's mir schlecht. Auch wenn er schreibt, dass er auch nicht einfach so vergessen kann was war. Sich im Freibad ständig zu begegnen und nur in Badesachen ständig aneinander vorbeilaufen zu müssen, macht es auch nicht einfacher. Aber das allerschlimmste ist eigentlich, dass ich nicht mit ihm reden kann.

Wie Du siehst, ne ziemlich vertrackte Situation und noch lange noch nicht ausgestanden. Auch für die Freunde ist es schwer. Neulich erst war wieder ein Geburtstag. Immer muss entschieden werden, wer eingeladen wird und wer nicht kommen darf.

Dir drücke ich die Daumen, dass Du es schneller schaffst als ich. Wobei Du so klar bist, dass ich ganz fest an Dich glaube. Wobei ich mir die Situation am Arbeitsplatz dabei echt schlimm vorstelle. Ich glaube, das könnte ich gar nicht.

Schön auf jeden Fall, Deine Geschichte zu lesen. Durch Deine Art wie Du schreibst, fühle ich mich unglaublich mit Dir verbunden. Du triffst so viele Gefühle, die ich auch kenne, so auf den Punkt, dass ich es genau wieder spüren kann.

Liebe Grüße
Larina

15.09.2016 21:04 • x 2 #139


N
Hallo Fiora

Ich glaube, du meinst meinen Beitrag...
Wir sitzen zwar alle im selben Boot, aber sind darüber hinaus natürlich individuelle Wesen mit eigenen Gedanken, Emotionen und Erfahrungen. Ich möchte dir gerne versuchen zu erklären, was ich mit dem Begriff Mangel meine. Es ist natürlich auch nur MEINE ERFAHRUNG und ich habe es in der Hoffnung geschrieben, dass es vielleicht irgendjemandem hilft.

Mangel ist vielleicht zu negativ besetzt, ich meinte damit nicht irgendwelche Unzulänglichkeiten in der Person. Ich meine etwas viel Tiefergehendes. Und Rapture, ich persönlich finde es immer wichtig sich selbst zu hinterfragen und nicht immer nur mit dem Finger auf Andere zu zeigen - wichtig für die persönliche Entwicklung.

Ich frage mich seit langem, warum ich diese Verletzungen zugelassen habe ohne wirklich Konsequenzen zu ziehen. Warum ich einem Menschen, der ja offensichtlich lügt, betrügt und sich sehr egoistisch verhält solch extreme Gefühle entgegenbringe. Ich habe die letzten Wochen viel Zeit damit verbracht, in mich hinein zu spüren ohne jegliche Ablenkung von außen.

Und BEI MIR war es so, dass irgendwann (u.a.) die Erkenntnis kam, dass er viele Eigenschaften hat, die ich bewundernswert finde. Die ich auch gerne hätte, aber (im Moment) nicht habe. Und solche, die mich aufgrund nicht verarbeiteter früherer Verletzungen triggern. Gut, jetzt wird es sehr persönlich:

Meine Familie ist sehr unterkühlt und hat große Probleme Gefühle auszudrücken und zu zeigen. Desweiteren ist sie sehr oberflächlich und materialistisch eingestellt. Ich hatte immer das Gefühl wie ein Statussymbol behandelt zu werden, dass je nach Leistung mehr oder weniger Aufmerksamkeit bekommt. Nun bin ich ein sehr empfindsamer und emotionaler Mensch, der damit nur schwer klarkommt. Über die Lebensjahre, infolge meiner Sozialisation habe ich sehr lange versucht es allen recht zu machen, zu funktionieren. Ich war nicht ich. Es war mir lange nicht bewusst, obwohl irgendetwas in mir immer rebelliert hat. Irgendwann war ich dann auch nach außen Rebel und habe genau das Gegenteil von dem getan, was meine Familie gerne gewollt hätte. Dadurch habe ich mich aber bis zum jetzigen Zeitpunkt in meinem Leben ordentlich selbst boykottiert - in jeglicher Hinsicht. Ich stehe beruflich weit unter meinen potentiellen Möglichkeiten und ich habe mich auch emotional sehr von mir und anderen abgeschottet. Ich war cool.

So, was hat das jetzt mit dem ExAm zu tun?!
All diese Erkenntnisse habe ich erst in der letzten Zeit gefunden. Das ist das Gute an der Affaire. Sie - ER - hat mir diese Mängel deutlich vor Augen geführt (unbewusst natürlich). Im Nachhinein ähnelt mein ExAm in einer Hinsicht meiner Familie: Er war immer sehr bedeckt, was seine Gefühlswelt anbelangt. Das hat mich ungemein getriggert. Die Liebe die ich schon von meinen Eltern nicht bekommen habe, wollte ich nun wohl bei ihm nachholen. Er ist ja auch deutlich älter als ich.
Weiterhin ist er sehr sehr selbstbewusst, sehr engagiert und sehr erfolgreich. Er packt alles an und zieht alles durch. Eben das, was ich (bisher) nicht gemacht habe, darüber aber totunglücklich war. Dadurch habe ich in diesem Bereich eben einen ziemlichen Selbstwertmangel. Im Endeffekt habe ich mich über ihn aufgewertet.

NATÜRLICH war ich auch in ihn verliebt, weil er einfach auch ein toller Mensch ist - neben der Lügnerei. Aber oben genannte Dinge haben definitiv mit reingespielt.

Durch die Affaire bzw. die schlimme Zeit danach, konnte ich das alles erkennen. Dinge, die mich lange gelähmt haben und die ich nun angehe. Und je mehr ich das tue (LEBEN statt GELEBT werden, eigene Anteile entdecken und ganz wichtig VERZEIHEN), desto besser geht es mir tendenziell und desto mehr stärkt mich das bezüglich des Durchhaltens der Kontaktsperre.

Ich hoffe, es ist einigermaßen nachvollziehbar, worauf ich hinaus will. Aber es ist natürlich MEINE Geschichte. Du hast eine ganz andere. Jedoch bin ich der Meinung, dass es Feder (an die der Post gerichtet war und die seit Jahren nicht aus ihrer Affaire rauskommt,) und anderen vielleicht hilft, auch in sich zu gehen und zu schauen, was diese Lebenssituation der Affaire ihnen sagen will, was sie vielleicht aufzulösen haben.

Ich bin allerdings auch nur Laie, vielleicht ist es auch nur bei mir persönlich so. Es ist ja ein Forum zum Erfahrungsaustausch.

16.09.2016 13:21 • x 3 #140


L
Liebe fiora,

auch ich verfolge deine Geschichte seit einigen Tagen. Und auch ich kann nur sagen, dass ich deine Entscheidung richtig finde.

Oftmals liest man in dem Forum, dass insbesondere diejenigen, die über einen längeren Zeitraum fremdgehen, dies auch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit tun. Also: selbst wenn dein AM sich trennen und mit dir zusammen kommen würde, würde er im Zweifel auch dich irgendwann betrügen.

Weißt du, was ich diesbezüglich dachte, als ich in einer Affäre steckte? Ich dachte: nein, er ist in einer unglücklichen Beziehung und daher geht er mit mir fremd. Und nur weil er mit mir fremd geht, heißt das noch nicht zwangsläufig, dass er - sofern wir ein echtes Paar werden - das auch mit mir machen wird.

Ja, falsch gedacht.

Wir hatten ein Affäre. Dann kam das Ende der Affäre. Zunächst war Ruhe zwischen uns. Dann hat er sich irgendwann von seiner Ex getrennt. Nach ca. einem halben Jahr hat er mir von der Trennung berichtet und wir wurden endlich ein Paar. Und er ist - wie auch in deinem Fall - ein Arbeitskollege. Was passierte dann?

Er hat mich bei der Arbeit und überall verheimlicht. Keiner durfte wissen, dass wir zusammen sind. Irgendwann hat er es zwar seinen Eltern gesagt, aber bei der Arbeit war es nach wie vor verboten, irgendjemandem davon zu erzählen. Ich war da schon sehr misstrauisch. Wieso muss man die Beziehung verheimlichen, wenn ich doch keine Affäre mehr bin?

Die Antwort ist ganz einfach:
Ich habe herausgefunden, dass er zu Beginn unserer echten Beziehung zwei Monate mit der Praktikantin (20 Jahre jünger) eine Affäre hatte.

Mittlerweile denke auch ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der über einen längeren Zeitraum eine Affäre führt, auch in einer neuen Beziehung stark gefährdet ist, erneut eine Affäre zu beginnen. Mein Prof. für Psychologie hat immer gesagt:
Beobachtetes Verhalten ist der beste Prädiktor für zukünftiges Verhalten.

Vielleicht hilft es dir, wenn du daran denkst, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass er auch dir im Falle einer echten Beziehung nicht unbedingt treu sein wird. Klar, die Garantie hat man nie. Aber die Wahrscheinlichkeit ist mit Sicherheit um ein Vielfaches höher.

Ich wünsche dir die Kraft, ihn trotz der Arbeitssituation nicht mehr in dein Leben zu lassen.

16.09.2016 14:28 • x 3 #141


fiora
@larina

Ohje, dass in deiner Geschichte nach so langer Zeit noch soviel Musik drin ist muss unfassbar anstrengend sein! Ein so langes Chaos ist ja schrecklich!
Bist du denn sicher, dass du damals für dich die richtige Entscheidung getroffen hast, in deiner Ehe zu bleiben? Denn dass du bei schwierigen Situationen immer wieder wehmütig zurück schaust wirkt so, dass du die Geschichte trotz äußerem Anschein nicht für dich beendet hast.

Ja, meine Situation sehe ich wirklich sehr klar! Das ist auch nicht weiter schwierig, denn es ist ja (leider) wie es ist. Bedauerlicher Weise kann ich aber nicht ganz so klar und gerade den Weg gehen, der gegangen werden muss. Ich versuche jeden Tag aufs neue einfach geradeaus auf meinem Weg zu bleiben, und wenn ich abkomme mich so schnell wie möglich wieder zu fangen. Das klappt mal mehr und mal weniger gut!
Und so stark fühle ich mich garnicht, wünschte oft, ich wäre stärker damit ich da schneller durch komme, oder gar nicht erst da gelandet wäre.

Aber hier zu schreiben und zu lesen hilft wirklich ein ganzes Stück weiter in Sachen Selbstdisziplin

16.09.2016 15:56 • x 1 #142


fiora
@NIE_WIEDER

Oh, es kann gut sein, dass es dein Beitrag war .. Ich war mir nicht mehr sicher wo ich ihn gelesen hatte und hab ihn nicht mehr wiedergefunden.

Ich fand den Hinweis wirklich gut, da ich denke das jede Krise auch eine Chance sein kann. Und wenn ich schon in dem Mist drinstecke, kann ich die Phase ja so positiv wie möglich nutzen.
Und darum habe ich für mich einfach über deinen Hinweis nachgedacht.

Und ich bin gerade wirklich nicht sicher, ob ich auf meinen AM einen Mangel im Sinne von Bedürfnis überhaupt projeziert habe.
Ich war davor sehr lange Single und hatte in der Zeit, eine längere Freundschaft + geführt. Zwischen uns war alles absolut klar, haben uns toll verstanden, uns gesehen, wenn uns danach war und es gelassen, wenn es nicht so war. Für uns beide war geklärt, dass da mehr nicht sein wird und wir sind da super mit gefahren.
Dann hat er sich verliebt *grumpf* ... Nein nicht in mich, sondern so ganz normal in eine tolle Frau die ihm über die Füße gestolpert ist. Damit war natürlich klar, dass unser Miteinander vorbei ist.

Also war ich weiterhin zufriedener Single, .... Aber in einem Single leben fehlt halt so einiges.
Außer dem ein oder anderen menschlichen Bedürfnis wollte ich nichts kompensieren.. Ich hatte nur unterschätzt, dass ich mich (oder besser wir uns) so verlieben würden, das man den emotionalen Abstand nicht mehr halten kann, DAS war so nicht geplant. Ich glaube, dass ist das einzige das ich für die Zukunft ändern bzw. beachten muss.

Ich denke alle anderen Bedürfnisse und Mängel sind völlig normal menschlich... Wenn ich die abstelle sollte ich bestenfalls nie wieder eine Beziehung führen

16.09.2016 16:15 • #143


fiora
@Lacrimosa84

Ach du Schande... Was eine übele Geschichte!

Bei uns stand es nicht wirklich zur Debatte das wir einechtes Paar werden.
Als mir klar wurde, dass da sehr viel mehr war, als da sein sollte, haben wir viel gesprochen über Gefühle, Sehnsüchte, wünsche aber auch ganz klar über das was möglich ist.
Am Ende blieb für mich die Wahl zwischen so weiter machen wie bisher oder aussteigen.

Da gibt es ihm nichts vorzuwerfen.
Es waren meine Möglichkeiten und meine Entscheidung.. Nicht gerade ein Hauptgewinn, aber wenn ich hier so manche Geschichte lese, hab ich es noch relativ leicht gehabt. Ich mussnur meine Gefühle in den Griff kriegen.
Ich muss kein neues Leben aufbauen, keinen Umzug organisieren, keinen unterhaltsstreit ausstehen, oder meinen Kindern etwas erklären.
Hmmm .. Stelle gerade fest, dass ich auf echt hohem Niveau Jammer *schäm*

16.09.2016 16:24 • #144


E
...und doch kämpfst du seit drei Jahren mit deiner Sehnsucht.
Iwas stimmt mit deiner Ehe immer noch nicht, sonst hättest du sie nicht..
Das hat mit ihm wenig zu tun..
Drück dich..

16.09.2016 17:42 • #145


fiora
Guten Abend Zusammen,

Heute ist mal wieder einer dieser Tage.. An denen ich das Miteinander unglaublich vermisse.
An dem es mir so wahnsinnig fehlt mit ihm zu reden. Dabei ein Glas Wein zu trinken, Meinungen auszutauschen, Nähe zu spüren ...

Verdammt ...

21.09.2016 18:58 • x 1 #146


K
Das ist sicher normal bei so einer Geschichte. Aber danach kommt der Katzenjammer.
Nähe zu spüren möchte jeder Mensch, aber nicht unter so üblen Voraussetzungen.
Diese Nähe die er dir gibt, ist eine Scheinnähe.
Denn er hat noch Nähe zur Ef oder noch andere Affärenfrauen die er gut vor dir geheimhalten kann.
Das bedeutet jede Nähe zu ihm birgt zuviel Schmerzpotenzial in sich.
Anders wäre der Fall, er würde zu dir wollen, alles aufgebend.
Dann könntest du echte Nähe erleben.
Aber das ist nicht das was du dir erträumst. Das weißt du auch.
Deshalb auch der Schmerz weiterhin.
Echt Nähe würde dich nicht so leiden lassen.

21.09.2016 19:09 • x 3 #147


R
Liebe Fiora, denk mal darüber nach, ob du nicht doch einen Neuanfang wagst beruflich?
Ich habe jetzt zwei Geschichten gehört, die eine sogar life erlebt.
Wo Menschen erstmal ziemlich festgefahren waren. Die eine Frau war Langzeitsingel. Sie fuhr in Kur und kam mit zuk. Ehegatten nach Hause!


Die andere Person, es gab Menschen die hattenSorge vor einem Wechsel. Womit niemand rechnete. Sofort wurde ihr ein Mensch, also dieser Person zur Seite gestellt und Interesse war da!
Bumm, die Person war einfach da und es war schön!

22.09.2016 12:26 • #148


fiora
Ach dieser vermaledeite Blues ... ätzend

Wenn ich doch nur diese bloede Wehmut und das Bedauern in den Griff kriegen könnte.

Die Situation ist wie sie ist .. das ist auch wirklich komplett in Ordnung (nuja - soweit - ich kanns ja eh nicht ändern) - wieso kriege ich denn dann die Gefühle dazu nicht in die Reihe?

Man, ich ärgere mich total, dass ich irgendwie feststecke. Es ist doch nun mal gegessen - wieso dreh ich mich dann ständig? Ich hab gerade keine Ahnung, wie ich das stoppen kann.

26.09.2016 14:48 • x 1 #149


B
Fiora, das geht uns wohl allen so.
Ich wanke hin und her, zwischen Sehnsucht, Schmerz, Wut, Verzweiflung...

Gerade fühle ich mich wieder verar..., rückwirkend sozusagen.

Falls hier jemand lesen sollte, wer noch ganz am Anfang einer Affäre steht( obwohl, dann liest man hier noch nicht).
Löst Euch, so schnell Ihr könnt.
Affären haben sehr zerstörerisches Potential.

26.09.2016 15:55 • x 1 #150


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag