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Wenn ein Mensch seine grosse Liebe verliert

Hansl
Zitat von Hola15:
Du hast deine Werte. Das ist gut

Ist es das?
Auch da hab ich meine Bedenken. Ohne diese starren Werte, es hätte Beweglichkeit gegeben.
Besser.
schei. Werte.

Zitat von Hola15:
Du scheinst dir (und ihr?) eine Art Versprechen gegeben zu haben ihr die Liebe, Treue und Loyalität zu halten.

Ich ihr, ja, mag sein.
Aber sind keine Versprechen die mich halten.
Es ist einfach so, es ist auch schön.
Ich will einfach.
Und es ist eben so, daß all meine Worte immer noch Bestand haben. Nicht geplant, ist eben so.

Zitat von Hola15:
Das scheint dein Gefängnis zu sein, in dem du dich selbst kerkerst.

Nein, kein Kerker.
Ganz im Gegenteil.
Ich hab mich von soviel Dingen befreit, losgesackt.
Ich hab den Kerker hinter mir.
Und bin nun frei.
Zwar noch im Exil in der Wüste.
Aber ich bin frei.

Zitat von Hola15:
Meinst du sie würde das wollen? Meinst du sie legt darauf überhaupt wert?

Ich bin ihr Gleichgültig.
Es sind meine Gefühle, mit denen ich alleine umgehen muß, sollte.
Ich mach das mit mir aus.

Zitat von Hola15:
Das was du machst, machst du nur für dich. Und hier greift für mich wieder die Fragestellung des Benefits. In irgendeiner Form bietet dir das Festhalten an ihr mehr als das loslassen. Dein Leid ist der Preis dafür. (Manchmal auch der benefit)

Ja, mag sein.
Mag jeder anders sehen.
Aber fühlen kann es eben nur ich selbst.
Und über loslassen und festhalten, da kann man lange diskutieren.
Ich denke eben, über dies wie ich derzeit lebe und fühle kann jeder und jede nur spekulieren, aufgrund seiner Analysen ein Urteil fällen, darüber was ich mache und warum.
Auch dies war ein großes Stück der Befreiung. Menschen neigen dazu, anderen Menschen ihre Gefühle abzusprechen, um diesen dann ihre eigene Welt überzustülpen. Mir wurde erklärt wie ich wirklich fühle, wie und ob ich wirklich liebe, wen ich eigentlich liebe und warum.

Aber das schöne ist, wenn man sicher ist, umgehen kann mit seinen Gefühlstiefen, sich selbstsicher dsbzgl weitgehend kennt, offenbaren sich die aktiv beteiligten Menschen jedoch selbst.
Und ich bin zutiefst überzeugt, daß ich meine Ziele erreichen werde.

22.08.2023 10:24 • x 1 #61


Hola15
Zitat von Hansl:
Wo endet was gut?


Ich meinte die Geschichte von soloperm und ihren Eltern
Zitat von Hansl:
Bitte, erklär mir wie er sowas bewiesen hat.
Denn ich ging in die Hölle, nun in die Wüste.
Ich denk, ich wollte es auch beweisen.

Ich wollte das schon editieren.
Der große Unterschied ist, dass mein Ex ein sehr großer A* war. Er hat mich und andere sehr verletzt. Und wir waren uns beide nicht egal. Im Gegenteil.

Er kämpft um etwas wieder gut zu machen, um zu beweisen, dass er gelernt hat.
Ich nehme nicht an, dass du ein A* warst.

Es reicht anscheinend für sie nur einfach nicht. Und das kann man nicht herbei kämpfen.
Zitat von Hansl:
Kannst Du dies erklären?
Was für eine Lernaufgabe?
Hab ich auch genügend.
Mehr als genügend.

Wir (also Ex und ich) treffen uns in unseren tiefen (alten) Wunden. Er hat sie mir aufgezeigt bzw. bin ich durch ihn auf die Suche danach gegangen.
Uns bindet bestimmt zum Teil auch die Hoffnung auf Erlösung dieser Wunden durch den anderen. (Drum sind wir anscheinend auch noch nicht „fertig“ miteinander)Im Grunde ist es dieselbe, wurde nur jeweils anders ausagiert.

So wie er unbeabsichtigt mein Lehrer war, bin ich seiner.
Bei ihm brauchte es die tiefe Krise um überhaupt mal hinschauen zu können.
Zitat von Hansl:
Ja, ich verdaue noch.
Und bin zudem schon so weit gelaufen...

Lass dir die Zeit die du brauchst.
Zitat von Hansl:
Es sind für mich erfüllende Zeiten.
Ich bin gern und voller Überzeugung in der Wüste.
Es gibt einen Mensch, da weiß ich, dieser ist es wert.

Wenn du gerne in der Wüste bist, why not. Wenn du das Leid genießt, ist ok.

Aber was ich nicht verstehe ist der letzte Satz. Wieso sollte einem Menschen daran gelegen sein, dass du leidest? Und dann auch noch wegen ihm?
Wieso soll das Leid erst etwas beweisen? Durch Leid ist mE nach nichts zu gewinnen, nichts zu erreichen. Zumindest nicht beim anderen. Es ist nicht der Preis für Liebe. Es vollkommen unnötig. Außer du willst einfach leiden weil du den Gefühlszustand genießt. Aus welchem Grund auch immer.
Zitat von Hansl:
Ansonsten steht mir nichts zu.

Puhh, harter Satz.
Und nein, nicht nur aus hedonistischer Sicht.
Zitat von Hansl:
Ich ihr, ja, mag sein.
Aber sind keine Versprechen die mich halten.
Es ist einfach so, es ist auch schön.
Ich will einfach.
Und es ist eben so, daß all meine Worte immer noch Bestand haben. Nicht geplant, ist eben so.

Das man Gefühle nicht einfach so abstellen kann kenne ich mittlerweile zur Genüge. Mir hat das Leid allerdings nur semi Spaß gemacht. Aber jeder Jeck ist anders.
Zitat von Hansl:
Ich bin ihr Gleichgültig.

Ich weiß nicht wieso aber gerade kam das Bild eines Gläubigen in mir hoch der seinen Gott anbetet, obwohl dieser ihn (in wohl religiöser Sicht) prüft. Einen der hadert, dass er von Gott verlassen wurde. Der sich im Märtyrertum windet.

Nun bin ich nicht religiös und kann das wenig nachvollziehen. Zu deutsch: Ich glaube nicht an Gott und seine Prüfungen. Und ebenso wenig wird sie dich und deine Liebe prüfen.
Zitat von Hansl:
Ich denke eben, über dies wie ich derzeit lebe und fühle kann jeder und jede nur spekulieren,

Da hast du vollkommen recht. Ich steige bei dir immer noch nicht dahinter. Darum fussen meine Aussagen auf reiner Spekulation und fischen im Trüben.
Zitat von Hansl:
Auch dies war ein großes Stück der Befreiung. Menschen neigen dazu, anderen Menschen ihre Gefühle abzusprechen, um diesen dann ihre eigene Welt überzustülpen. Mir wurde erklärt wie ich wirklich fühle, wie und ob ich wirklich liebe, wen ich eigentlich liebe und warum.

Gefühle absprechen geht gar nicht. Du darfst ja diese Gefühle haben. Sie haben ihren Grund und ihre Berechtigung. Nur geh ich in meiner Welt halt auf die Suche was mich da so bindet. Was dahintersteht.
Zitat von Hansl:
Und ich bin zutiefst überzeugt, daß ich meine Ziele erreichen werde.

Welches ist dein Ziel?

22.08.2023 11:59 • x 2 #62


A


Wenn ein Mensch seine grosse Liebe verliert

x 3


E
Zitat von Hansl:
Ich bin gern und voller Überzeugung in der Wüste.

Das ist meiner Meinung nach der Kernsatz, der Schlüssel. Solltest du nach einem Schlüssel suchen.... Aus deinen Texten ist mir nicht mal das klar.

22.08.2023 12:11 • x 1 #63


Soloperme
Zitat von Hola15:
Uns bindet bestimmt zum Teil auch die Hoffnung auf Erlösung dieser Wunden durch den anderen.

Das bindet viele und viel stärker als oft wahrgenommen wird. Aber ist es Teil der Liebe oder nur eine Begleiterscheinung?
Die endlose Liebesgeschichte meiner Eltern (sie hat kein gutes Ende, sie endet nicht), hat so gar nichts von diesen Lernprozessen und Heilung, Erlösungs-Versprechen. Es ist Liebe um ihrer selbst willen, ohne Aufgabe und Versprechen, so scheint es mir...

22.08.2023 12:54 • x 1 #64


Hansl
Zitat von Hola15:
Es reicht anscheinend für sie nur einfach nicht. Und das kann man nicht herbei kämpfen.

Richtig.
Darum ein Leben in der Wüste.

Zitat von Hola15:
Bei ihm brauchte es die tiefe Krise um überhaupt mal hinschauen zu können.

Same same....

Zitat von Hola15:
Wieso sollte einem Menschen daran gelegen sein, dass du leidest? Und dann auch noch wegen ihm?

Gar nicht.
Der Mensch weiß es ja nicht.
Dem Mensch geht es vermutlich gut.
Meine Rolle suggeriert selbiges.
Zitat von Hola15:
Durch Leid ist mE nach nichts zu gewinnen, nichts zu erreichen. Zumindest nicht beim anderen.

Das wäre Manipulation.
Du denkst viel zu kompliziert und analytisch.
Liebeskummer ist ganz einfach.

Zitat von Hola15:
Mir hat das Leid allerdings nur semi Spaß gemacht.

Es macht mir auch keinen Spaß.
Aber wer viel riskiert, kann auch viel verlieren.
Liebeskummer ebrgy.
Ganz simpel.

Zitat von Hola15:
Gefühle absprechen geht gar nicht.

Mein Trauma.

Zitat von Hola15:
Nur geh ich in meiner Welt halt auf die Suche was mich da so bindet. Was dahintersteht.

Klar, sollte man.
Ich weiß es schon lange.

Zitat von Hola15:
Welches ist dein Ziel?


Sie irgendwann an meiner Seite zu haben.

23.08.2023 01:47 • x 1 #65


R
Zitat von Hansl:
Aber wer viel riskiert, kann auch viel verlieren.

Ein richtig dummes Glücksspiel, aber ich spiele es auch.
Man kann auch viel gewinnen, das seht da nicht.
Mein Spiel ist schon lange verloren und ich fühle mich wie eine, die immer neues Geld vom Konto abhebt und erhöht in der Hoffnung, doch irgendwann mal...und den Verlust wieder reinzuspielen.

Wahre Liebe?
Ich hänge auf dieser Person seit 20 Jahren und er auf mir. Trotz anderweitiger Beziehungen usw.
Ich weiß, dass da zwischen uns was ist, was ich nirgendwo anders bekommen kann, eine Verflechtung, die uns in unseren Traumas und Denkweisen aneinander bindet.
Er ist mein morgen.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Niemals, auch bei Kontaktabbruch und Com, niemals würde es ich das vergessen und nenn es bescheuert, aber.es war schon ein paar Mal so,.dass ich ihn aus einem Bauchgefühl heraus fragte, wie es ihm geht (auch nach tagelanger Kontaktlosigkeit, was durchaus normal ist)...und es war bisher jedes einzelne Mal so, dass da grade bei ihm alle Felle schwammen.
Ein paar Mal fragte er schon wie ich das mache.
Ich weiß es nicht.
Es ist ein Bauchgefühl.
Aber das habe ich bei ihm sehr ausgeprägt und sensibel und bei anderen eben nicht - obwohl ich sagen würde, dass mein Bauchgefühl insgesamt Recht zuverlässig funktioniert.
Ist das Liebe? Ja.
Wahre Liebe? Ich weiß nicht.
Aber diese Person ist auf jeden Fall ein Lebensmensch für mich. jemand, der immer da sein wird ob bewusst und real oder in Gedanken.
Wir werden uns in diesem Leben nicht mehr loslassen...in welche Form wir zusammen sind - wird sich zeigen.

Ich mag die Art, wie du schreibst.
Zitat von Hansl:
Ich weiß es schon lange

Ich weiß es auch und dagegen ankämpfen hieße mich einäschern.

23.08.2023 02:34 • x 2 #66


W
Zitat von Renama:
Aber das habe ich bei ihm sehr ausgeprägt und sensibel und bei anderen eben nicht - obwohl ich sagen würde, dass mein Bauchgefühl insgesamt Recht zuverlässig funktioniert.


Du weißt es vielleicht - es gibt solche unverbrüchlichen Verbindungen, die über alles hinausgehen, was man ansonsten kennt. Und diese Verbindungen, so unerklärlich sie sind, können bis in alle Ewigkeiten reichen.
Ich habe sie zwar so noch nicht selber erlebt, bzw. nur in einigen wenigen Freundschaften, aber ich weiß, dass es sie gibt, und das ist das Besonderste, was man erleben kann.
So etwas reicht halt viel tiefer als die üblichen Verliebtheits- und Konventionsverbindungen, und deshalb finde ich das sehr schön. Es geht eben schon ins Überirdische, wenn man so sagen will - und was ist mehr wert als das?

Wie gesagt, ich kenne es nicht so wie Du, aber ich habe eine sehr innige Freundin, eine unvergleichliche Herzensfreundin, und wir spüren IMMER, wenn es dem anderen gerade nicht so gut geht.
Und für mich ist gerade das ein Merkmal, dass die Verbindung eben eine solche ist, die weit über das Übliche hinausgeht.
Und gerade daran, meine ich, sollte man auch festhalten - denn solche wirklich tiefen Verbindungen, gegen alle Umstände und Widrigkeiten, sind das Wertvollste, das das Leben zu bieten hat.
Man weint vielleicht nach der Sonne, aber dennoch ist sie ja immer da, auch wenn man sie nicht immer sieht hinter all diesen Wolken.

23.08.2023 04:32 • x 1 #67


Hansl
Zitat von Renama:
Mein Spiel ist schon lange verloren und ich fühle mich wie eine, die immer neues Geld vom Konto abhebt und erhöht in der Hoffnung, doch irgendwann mal...und den Verlust wieder reinzuspielen.

Den schärfsten Gegenwind schafft man sich selbst.
Ja, mag das Spiel verloren sein, falsche Hoffnung einen am Leben halten.
Es gibt Menschen die fügen sich nicht dem Schicksal der Kapitulation.
Wenn man sich nur trauen würde, könnte.... dem entgegenzutreten.

Zitat von Renama:
immer neues Geld vom Konto abhebt und erhöht in der Hoffnung, doch irgendwann mal...und den Verlust wieder reinzuspielen.

Ja, versteh daß Prinzip.
Falsche Hoffnung ohne Taten.

Zitat von Renama:
Wahre Liebe?


Der Trigger für Pragmatiker.
Für Analysten.
Für Psychologen.
Für die neunmalklugen Beziehungs - und Liebesexperten der Straße, die einem die Gefühle absprechen, einem erklären wer man ist, was man ist, was man zu fühlen hat. Und vorallem man einem den Mensch erklärt den man liebt: Sie haben sie weder jemals gesehen, noch kennen sie diesen Mensch.
Die Helden der Selbstliebe, die Helden, die über ihre Sahnehäubchen herrschen.
Die Helden der Authentizität.
Die Helden eben.

Ich bin kein Held darum kenne ich die wahre Liebe.
Und bleibe in der Wüste, den natürlich gehören zwei dazu.

Zitat von Renama:
Ich hänge auf dieser Person seit 20 Jahren und er auf mir. Trotz anderweitiger Beziehungen usw.

Würde mich interessieren, es sei denn es wäre zu persönlich.



Zitat von Renama:
Ich weiß, dass da zwischen uns was ist, was ich nirgendwo anders bekommen kann, eine Verflechtung, die uns in unseren Traumas und Denkweisen aneinander bindet.


Wenn es nicht nur einseitige Einbildung ist, eine treffende Beschreibung.

Zitat von Renama:
Er ist mein morgen.


Ich kann nicht kontern.
Ich weiß nicht was sie ist.
Weil ich nicht weiß, was ich für sie bin.


Zitat von Renama:
und es war bisher jedes einzelne Mal so, dass da grade bei ihm alle Felle schwammen.


Das bedeutet?


Zitat von Renama:
Ist das Liebe? Ja.

Ja.


Zitat von Renama:
Wahre Liebe? Ich weiß nicht.

Ich weiß es nicht.
Aber auf jeden Fall werde dies ich alleine entscheiden. Niemand anderes.
Und niemand wird es mir nehmen können.

Zitat von Renama:
jemand, der immer da sein wird ob bewusst und real oder in Gedanken.

Ja.
Für mich alleine wie ein Buch.
Hier in der Wüste.

Zitat von Renama:
Ich weiß es auch und dagegen ankämpfen hieße mich einäschern.


Ganz im Gegenteil.
Es gibt eben Menschen, die wissen wohin sie gehören.

23.08.2023 04:53 • #68


W
Zitat von Hansl:
Es gibt Menschen die fügen sich nicht dem Schicksal der Kapitulation.


Ja, das sind die hoffnungslosen Krieger.
Wenn man kämpft, muss man gewinnen. Sonst stirbt man sozusagen an seinem eigenen Größenwahn.
Anderseits.: Muss man gleich kapitulieren? Ist das modernistisch alternativlos?
Man kann sich doch auch gemütlich im Schaukelstuhl zurücklehnen, ein Kaminfeuerchen entzünden und den Lauf der Dinge quasi aus der zweiten Reihe beobachten.
War halt immer mein Weg. Kampf nur dann, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt (also vor allem bürokratischer), aber ansonsten (ohne Kapitulation) zurücktreten und alles weitere auf der Kinoleinwand beobachten, sofern es das wert ist.

Absehen von sich selber, ist mir dazu noch gerade eingefallen, ist wohl ein Weg, der dem Königsweg ziemlich nahe kommt.

23.08.2023 05:10 • #69


Hansl
Zitat von whynot60:
Ja, das sind die hoffnungslosen Krieger.
Wenn man kämpft, muss man gewinnen. Sonst stirbt man sozusagen an seinem eigenen Größenwahn.


Ich wollte anderes dadurch ausdrücken:

Anstatt sich der Angst zu ergeben, gibt es die Möglichkeit, zu seinen Gefühlen, sowie dem Menschen dem sie gelten zu stehen.
Von Angesicht zu Angesicht.
Offen.

23.08.2023 05:48 • x 1 #70


W
Zitat von Hansl:
Anstatt sich der Angst zu ergeben, gibt es die Möglichkeit, zu seinen Gefühlen, sowie dem Menschen dem sie gelten zu stehen.
Von Angesicht zu Angesicht.
Offen.


Ja, das finde auch ja auch gut.
Nur sehe ich hier nirgendwo eine Kapitulation.
Eher halte ich es für ein Zeichen von menschlicher Größe, zu seinen Gefühlen zu stehen, selbst wenn einem der Mensch, dem sie gelten, lachend und triumphierend auf den Schädel sch...
Es ist, wie es ist, und aus irgendwelche taktischen oder selbstrettenden Gründen Spielchen zu spielen, ist zumindest nicht mehr Ding.
Wenn ich liebe, liebe ich, ohne Wenn und Aber, und auch, wenn ich danach beinahe zugrunde gehe, ist es mir das wert. Wofür ich nämich gar nicht geboren bin, sind Halbheiten.
Besser mit herzchensbemalten Fahnen unterzugehen als auf Wurschtigkeit oder Attacke zu machen.

Ist denn nicht gerade das immer das Problem, dass - ich wage es so pauschal zu sagen - die meisten Menschen nie zu ihren Gefühlen stehen, sondern geradezu ein Gefühlsverheimlichungsimperium in sich errichtet haben? Also meinetwegen: Irgendwann war es Liebe oder ein Abglanz davon, aber wird das nicht mehr gespürt, wird bestenfalls herumgeeiert, herumgezickt und die Tatsache des Erlöschens der Gefühle dann auch noch auf irgendwelche halbseidenen Schlachtfelder verlegt. Oder: Warum kann man nicht sagen, obwohl man schon fast umkommt in den Flammen, dass man auf jemand anderen scharf ist? (Und ich meine hier auch scharf, nicht in Liebe zugetan.)
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, der Mensch lebt in erster Linie von Verheimlichungen und Selbstverhinderungen, und das ja nicht einmal glückselig, sondern mehr wie ein Besenkammerpüppchen.
Und gerade das ist es, was ich nie verstehen werde, weil ich den Sinn dahinter nicht verstehe.
Das Leben bietet so viel an Schönheiten, an Lust, an Zugeneigtheiten - aber mir scheint, vorwiegend geht es um den Kampf dagegen.
Aber selbst das ist nie ein Grund zu Kapitulation. Gerade alle diese Herausforderungen des Lebens, und seien sie teilweise schmerzlich, machen doch das lebendige Leben aus.

Manchmal, obwohl es ja mein Weg war, bedauere ich es, dass ich die Liebe nicht viel mehr ausgelebt habe.
Es gibt so vieles, das sich die Menschen zu gäben hätten - aber sie schotten sich zumeist ab wie eingefrorerne Habenichtse.

Naja, wenn ich etwas nie verstanden habe, dann den Menschen. Die Natur sagt mir mehr zu. Eine Quelle etwa lässt jeden trinken, gleich wie groß, klein, dick, dünn er ist. Der Mensch hingegen, der an sich ja auchTeil dieser Natur ist, braucht offenbar das Drama und die großen Gefühle, nicht bedenkend, dass er sich gerade dadurch mehr oder weniger allem beraubt.

23.08.2023 17:37 • x 3 #71


alleswirdbesser
Zitat von Hansl:
über dies wie ich derzeit lebe und fühle kann jeder und jede nur spekulieren, aufgrund seiner Analysen ein Urteil fällen,

Ich habe damit tatsächlich aufgehört mich zu wundern und es kippt so langsam zur Bewunderung. Du bist du und stehst seit Jahren dazu. Das ist einfach dein Ding. Ich selbst bin da ganz anders und hatte anfangs Schwierigkeiten an diese bedingungslose Liebe, die du lebst, zu glauben. Aber nun, nach Jahren im Forum - ich glaube es dir. Du lebst diese Liebe. Und das ist deine freie Entscheidung.

23.08.2023 19:19 • x 2 #72


W
Zitat von alleswirdbesser:
an diese bedingungslose Liebe, die du lebst, zu glauben.


Gibt es eine andere Liebe als die bedingungslose?
Und gäbe es sie, was sollte daran Liebe sein?
Liebe, ja, muss man wagen - aber wagt man sich nicht, so wird man sie auch nie erfahren und einen abgeschatten Mondschein für den hellsten Sonnentag halten.

Es geht doch, meine ich, gerade in der Liebe um Erfahrungen, auch um schmerzliche - und welche Erfahrungen will man denn machen, wenn man immer gleich abhaut und meint, alles mögliche nicht verkraften zu können?
Die Liebe ist ja nicht einfach Vernügen, sondern etwas, darin man sich bewähren kann (oder auch nicht). Der seelische Stein der Weisen, könnte man sagen. Und den findet man sicher nicht in den seichten und seichtesten Gewässern.
Gerade die Härten der Liebe sind ihre Qunitessenz.

23.08.2023 19:59 • x 2 #73


alleswirdbesser
Zitat von whynot60:
Gibt es eine andere Liebe als die bedingungslose?

Ich sage ganz salopp - ja.

23.08.2023 20:15 • #74


W
Zitat von alleswirdbesser:
Ich sage ganz salopp - ja.


Sehr salopp!
Und welche wäre das!

23.08.2023 20:25 • #75


A


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