Wenn ein Mensch seine grosse Liebe verliert

Zitat von Vienne:

.in letzter Zeit haben wir uns aber nur alle 10 Tage gesehen. Das war mir zu wenig.

Ok, das verstehe ich.
Nur alle zehn Tage, das wäre mir auch zu wenig.

Zitat von whynot60:

Ok, das verstehe ich. Nur alle zehn Tage, das wäre mir auch zu wenig.

Ich bin niemand, der klammert. Ich brauche selbst viel Freiheit...ich möchte eben keinen schnöden Alltag mehr, auch nicht Zusammenleben. Aber das war mir zu wenig.

Zitat von Hansl:

Das sind ja dann Erwartungen.

Erwartungen, wie ich es nicht noch einmal haben möchte...denn ich denke, dass der schnöde Alltag die Liebe über die lange Zeit ersticken könnte

@Hansl

Zitat:

Glaubt denn niemand an die grosse Liebe?

Doch.

Zitat:

Hat sie niemand erlebt, oder verpasst?

ich habe sie erleben dürfen.

Zitat:

Haben die Menschen Angst davor, zu lieben?

Ich denke das Menschen mit schlechter Erfahrung davor Angst haben. Und da viele Angst davor haben ,…….

Sie haben Angst vor Verletzungen, bleiben danach oft lieber allein, was auf eine Art zu verstehen , aber falsch ist. Der Mensch ist für die Zweisamkeit gemacht und wenn man das erleben durfte , waren es sehr schöne , innige wünschenswerte Momente gewesen.

Nur suchen wir meist eine Kopie denke ich , wir suchen Ähnliches was wir schönes erlebt haben , und enttäuschen uns vorher damit selbst. Wir geben andere Menschen oft keine Chance wegen unserer Erfahrung. Und sind dadurch nicht offen für schönes Neues , weil schöner wie vorher kann es ja , angeblich nicht werden.

Andere zieht es danach in ihre Wüste , sie kommen nicht mehr aus ihren vier Wänden heraus , bleiben in ihrer Wüste sitzen. Ihre Schutzzone.

Früher in meinem Beruf wenn ein Mensch aufgeben wollte , sagte ich ,……

„ Stellen sie sich vor , sie sitzen in der Wüste. Mitten drin , die Sonne brennt, 42, 45 , 48 Grad. Überall Sand und Dünen. Vor ihnen eine 2 Liter Flasche mit Wasser.

Sie haben zwei Möglichkeiten.

Sitzen zu bleiben , die Flasche auszutrinken und nach ein paar Stunden wissen wir was passiert.

Oder , sie stehen auf und laufen los , durch die Wüste über Dünen.

Es ist nicht toll , die Schuhe voller Sand , genau so heiß , ….

Vielleicht finden sie hinter der nächsten Düne ein Wasserhahn der aus der Erde ragt…. Unwahrscheinlich ich weiß , aber wenn sie sitzen bleiben würden , würden sie niemals diesem eventuellen Wasserhahn finden.

Vielleicht ist in 20 km eine Oase , oder sie treffen vielleicht eine Karawane die Wasser haben.

Alles unwahrscheinlich, ABER sie bewegen sich , sie geben nicht auf, und es ist besser als da zu sitzen die Flasche leer zu trinken und sich der Sache zu ergeben.

Zitat:

Gibt es das nicht, daß besondere, welches immer bleibt und nie vergeht?

Tja,….. steht es in unserer alleiniger Macht ,….. wenn etwas weggehen will , weggehen muss es festzuhalten , da haben wir keine Chance.

Du kennst es selbst , die schönen Bilder bleiben, was oft nicht einfach ist , weil diese mit Gefühle gekoppelt sind.

Man kann sitzen bleiben an seinem Ort , man darf dort „glücklich“ sein , man darf dort verbittern , traurig verweilen, in alten vergangen Gedanken leben,……nur sollte man es nicht , man sollte versuchen am Leben teilnehmen. Weil andere Menschen ein nichts getan haben. Und eventuell kommt etwas Neues ….schönes oder sogar schöneres ,…. anderes. Und das werden wir nur treffen wenn wir in Kontakt mit anderen gehen.

Schön geschrieben, Schölli.

Zitat von Hansl:

Und dann?

Dann nimmt man wieder am Leben teil.

Verpasste Möglichkeiten, Ignoranz und unfähig zu sehen, was man dem anderen und sich selber antat
Jahre des Zusammenlebens - vieles zu selbstverständlich und nicht genutzte Chancen, Zeit wertvoll zu füllen
Eigene Unzufriedenheit und die Last, die man - wenn auch unbewusst - auf die Schultern des anderen lädt
Viele Stolpersteine und ein Fass, das überläuft und an den vielen Steinen und Verletzungen zerbricht
Man nähert sich, positive Veränderungen finden statt, selbst Schmetterlinge nach vielen Jahren tauchen wieder auf
Es reicht nicht - zu viele Verletzungen und Ängste, das alte Muster wieder überhand nehmen
Trotz Trennung ein respektvoller und liebevoller Umgang - mit Schmerz und Selbstschutz auf der einen Seite, mit Schmerz und großer Verzweiflung auf der anderen Seite
Ein Mensch mit dem man alt werden und noch vieles teilen und erleben wollte
eine Seelenverwandte, die einen ergänzte, einen vervollständigte, jeden Ort mit ihrer Anwesenheit zum Zuhause werden lies
ein Versprechen, welches man jemandem aus ihrer Familie gab und welches man nun nicht mehr einhalten kann
Völlige leere, Sehnsucht, Traurigkeit.. das Herz schreit unaufhörlich, hat das Gefühl in kleinste Splitter zu zerspringen
Den für mich wundervollsten und wertvollsten Mensch in diesem Universum habe ich für immer verloren...


Das ist ein kleiner Auszug aus meinen Gedanken und dem, was war bzw. ist. Große Liebe ist eigentlich völlig untertrieben. Ich kann nicht in Worte fassen, wieviel mir meine Frau bedeutet, was ich für sie empfinde und leider wird mir erst seit unserer Trennung so richtig bewusst, wie unfassbar tief und stark meine Gefühle für diesen Menschen sind und dass wir bereits vor Jahren unsere Rahmenbedingungen und Wünsche für unser Zusammenleben hätten klären müssen. Jetzt ist es zu spät...