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Wenn die Seele schreibt

P
Da gibt es dieses Pausenhofspiel.

Man drückt die Hände gegeneinander und versucht, die Finger des Anderen umzuknicken.
Man hält so lange aus, wie man kann oder zumindest länger als der andere.
Das Spiel hört erst auf, wenn einer STOP sagt, aufgibt und um Gnade fleht.

Es ist kein lustiges Spiel...

Wenn bei diesem Gnadenspiel ein Kind STOP ruft, lässt das andere von ihm ab und der Schmerz hört auf...

Wünscht Du Dir nicht, dass es jetzt so einfach wäre?
Doch es ist kein Spiel und wir sind keine Kinder mehr...
Du kannst um Gnade betteln, soviel wie du willst.
Niemand hört darauf. Du bist allein, und rufst ins Leere...

20.06.2015 15:05 • x 11 #1


P
...als Kinder haben wir wahnsinnige Angst vor dem Monster unter unserem Bett...

Wir schalten das Licht ein fühlen uns wieder sicher...

als Erwachsene lernen wir, dass das Monster nicht unter unserem Bett lebt...


...es lächelt und bei strahlendem Sonnenschein ins Gesicht...

20.06.2015 15:07 • x 8 #2


A


Wenn die Seele schreibt

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P
Die Liiebe dreht uns komplett um:

Stülpt unser Innerstes nach außen,
und das Empfindlichste was wir haben liegt schutzlos frei...

wehrlos für die scharfen Kanten Ecken der Welt da draußen

und es bleibt zu hoffen, dass derjenige, der Dich umstülpt,
bereit ist Dich vor diesen Kanten zu schützen...

20.06.2015 15:12 • x 6 #3


S
Die ersten zwei philosophischen Gedankengänge gefallen mir.
Bei dem Letzten lese ich Schmerz und Liebe sollte nicht Schmerz sein.
Der Partner, der uns Schmerz zufügt, ist nicht der Richtige!

20.06.2015 15:18 • x 1 #4


S
Eigentlich lese ich aus all den Gedankengängen Schmerz.
Manchmal glaube ich auch Liebe gibt es ohne Schmerz nicht.

20.06.2015 15:22 • x 1 #5


P
Ganz egal wie hart wir sind, Traumatisches hinterlässt immer eine Narbe.
Es folgt uns bis nach Hause, es ändert unser Leben...

Traumatisches wirft jeden aus der Bahn...
Aber vielleicht ist das ja gerade der Sinn,
dass der Schmerz und die Angst uns genau da weitermachen lässt,
vielleicht ist es das, was uns antreibt...

Vielleicht müssen wir erstmal die Orientierung verlieren,
bevor wir klar sehen...

20.06.2015 15:23 • x 4 #6


P
Menschen haben an den unterschiedlichsten Stellen Narben.

Sie sind so etwas wie geheime Straßenkarten ihrer persönlichen Geschichte,
ein Diagramm alter Verletzungen.

Die meisten Wunden heilen und es bleibt eine Narbe zurück;
manche heilen jedoch nicht.
Manche Verletzungen tragen wir ständig mit uns herum.
Auch wenn sie schon lange her sind, halten die Schmerzen an.

Was ist schlimmer?
Die neuen Wunden, die so schmerzhaft sind, oder die alten die vor Jahren schon verheilen sollten?

Vielleicht haben unsere alten Wunden etwas zu erzählen.
Sie erinnern uns, wie wir damals waren und was wir überstanden haben.
Sie lehren uns, was wir in Zukunft vermeiden sollten,
zumindest hätten wir das gern.

Aber leider ist das nicht so...
Es gibt Dinge, die müssen wir immer wieder durchmachen...
...immer und immer wieder...

20.06.2015 15:39 • x 4 #7


S
Das stimmt!

20.06.2015 15:42 • #8


P
Wenn es eins gibt, was ich über die Jahre gelernt habe,
dann dass es einen Moment gibt, um Dein Leben für immer zu verändern...

um Deine Sichtweise zu verändern,
Dein Denken einzufärben,
Dich zu zwingen, alles zu überdenken...

um Dich dazu zu bringen, Dir selbst die schwierigen Fragen zu stellen...

Weißt Du, wer Du bist?
Weißt Du, was mit Dir geschehen ist?

Möchtest Du so leben?

20.06.2015 16:02 • x 4 #9


P
Das Warten kann einen umbringen.
Man trifft eine Entscheidung, denn die Welt dreht sich trotzdem weiter.

Die Folgen offenbaren sich, man kann sie nicht steuern.
Nur eins scheint in diesen stillen Augenblicken des Wartens klar zu sein:
Wofür auch immer man sich entschieden hat, es war falsch...

Wir wollen nur das Unwetter überleben.
Wir beten: Bitte Gott, hilf mir auf die andere Seite!
Wir haben keine Vorstellung davon, was uns dort erwartet...
Was wäre, wenn nach dem Unwetter nichts mehr übrig wäre?

Ich dachte immer, ich werde mit allem fertig...
Ich lag falsch...
Ich hab mich in vielen Dingen geirrt...

20.06.2015 17:04 • x 4 #10


P
Das Nebennierensystem reagiert auf Stress mit der Freisetzung von Hormonen,
die uns hellwach und reaktionsfähig machen.

Das Problem ist nur, dass es nicht unterscheiden kann, ob uns nur die Nerven flattern oder ob eine wirkliche Katastrophe bevorsteht...

Der Körper erkennt nicht den Unterschied zwischen Nervosität und Aufregung,
Panik und Zweifel, zwischen Anfang und Ende.

Der Körper sagt einem nur, dass man weglaufen soll...
Manchmal ignoriert man das...
Das wäre die kopfgesteuerte Reaktion.

Aber manchmal hört man auch auf ihn, man soll doch auf sein Bauchgefühl vertrauen, oder?
Wenn dein Körper sagt lauf, dann lauf.

20.06.2015 17:24 • x 2 #11


P
Plötzlich ist man auf sich allein gestellt, unerwartet, mit so an die tausend Wahlmöglichkeiten...

Was macht man jetzt?
Wie entscheidet man sich, wenn man ganz auf sich gestellt ist?
Wie stellt man sicher, dass man für das Leben eines anderen keine falsche Entscheidung trifft?

Man schließt die Augen und schaltet alle und alles um sich herum aus.
Man betet und hofft, dass die innere Stimme recht hat,
denn wenn man sich erst mal entschieden hat... gibt es keinen Weg zurück!

20.06.2015 18:32 • x 1 #12


P
Manchmal braucht man einen Ortswechsel, damit sich ein neuer Blickwinkel auftut...

Aber man kapiert nicht immer, dass dies wichtig ist, weil man einen neuen Blickwinkel braucht, um das zu erkennen.
Es ist kompliziert...

Öffne die Augen. Was siehst du?
Mehr Möglichkeiten? Gibt einem der neue Blickwinkel mehr Hoffnung?

So sollte es sein.
Allerdings tritt es nicht immer ein.
Manchmal zeigt einem der neue Blickwinkel auch nur... was man verloren hat.

20.06.2015 18:37 • x 1 #13


cilli54
Aus Dir spricht so viel Traurigkeit.....jedoch...es kommen wieder andere Tage.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden,ganz sicher nicht!
Aber man lernt durch die Zeit mit den Wunden umzugehen.

Liebe Grüsse

Cilli

20.06.2015 19:50 • x 1 #14


P
Es gibt viele Photos von Bergsteigern auf Berggipfeln.

Sie lachen darauf, sind ekstatisch, blicken triumphierend...
Allerdings...
Auf dem Weg nach oben werden keine Fotos gemacht.
Wer will sich schon an den harten Weg erinnern.
Wir treiben uns an, weil wir es müssen, nicht weil es uns gefällt.

Der erbarmungslose Aufstieg, man quält sich und es tut weh, über sich hinaus zu wachsen.

Nein, davon macht niemand Photos.
Daran will sich niemand erinnern.

Wir wollen uns nur an die Aussicht vom Gipfel erinnern...
an den atemberaubenden Moment, als man ganz oben stand.

Deswegen treiben wir uns so an...
Und die Mühe lohnt sich, das ist das Verrückte daran:

Dafür nehmen wir alles in Kauf...

20.06.2015 21:07 • x 4 #15


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