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Wenn die Liebe des Lebens abflaut

CanisaWuff
Zitat von minella:
Gegen Ende hab ich eh schon überlegt, zu sagen, dass es bei mir keinen Alk. gibt. Er hat sogar einmal von sich aus keinen gekauft, weil er ...

Generell finde ich, dass man nicht in das Leben des anderen eingreifen sollte. Wenn ich keinen Alk. möchte, dann suche ich mir einen Mann der auch so denkt. Jeder Mensch hat irgendwie Fehler und man muss dann entscheiden, ob man selber mit diesen Fehlern leben möchte.
Um beim Alk zu bleiben, einen Mann dem ich den Alk. in meiner Wohnung verbieten muss, den möchte ich erst gar nicht kennen lernen.
Sieh das Ende nun einfach als Chance, dass Du nun jemanden kennen lernen kannst, der optimal zu Dir passt.

10.09.2024 17:48 • #76


M
@CanisaWuff Der Alk. war fast vier Jahre lang kein akutes Problem für mich, wenn ich auch in manchen Situationen einen Gedanken in Richtung hoffentlich entwickelt sich die Trinkgewohnheit nicht mal ungut gedacht habe. Es war lange Zeit ja stabil - also vermutlich schon ein Alk., aber doch noch reguliert mit geringer Menge. Ich hab ihm da nie etwas vorgeschrieben. Ich trink selten und wenn, dann wenig und hab grundsätzlich kein Problem mit moderatem Trinken.

In den letzten Monaten hat es halt tatsächlich begonnen, zu eskalieren. In den letzten ca. drei Wochen wars dann für mich immer schwieriger auszuhalten. Er hat mich vorher nie zum trinken animieren wollen - bei einem Gasthausbesuch hat er sich aber dann zuletzt beschwert, dass weggehen mit jemanden, der nix trinkt, nichts ist und beim letzten Mal Abends weggehen wollte er mir dann schon ein Getränk aufdrängen.
Und dann bin ich sowieso bald gegangen, weil alles insgesamt für mich nicht mehr gesund war und er mich ja auch nicht mehr als Partnerin in seinem Leben haben wollte.

10.09.2024 20:12 • #77


A


Wenn die Liebe des Lebens abflaut

x 3


Laetitia2024
@minella
Alk. suchen sich immer Menschen als Gesellschaft, die auch trinken.

10.09.2024 20:33 • #78


Ema
Viele haben es dir ja schon gesagt und ich möchte das aus meiner eigenen Erfahrung heraus noch einmal bekräftigen: Dieser Mann hat meiner Ansicht nach ein weitaus größeres Alk.oh.olproblem als du dir (im Moment noch) eingestehen willst. Und er selbst wird sich das ohnehin nicht eingestehen.
Und dieses Problem mit Alk, das er hat, erklärt sehr viele (eigentlich alle) der Symptome, die du beschrieben hast.
Zum Beispiel das Nähe-Distanz-Problem:
Zitat von minella:
Das flüchten sah so aus, dass er an unseren Wochenenden oft dann spontan abgesagt hat und lieber mit jemandem was trinken war und auch nicht so gerne wollte, dass ich wochentags zu ihm kam. Er war oft unruhig und nörgelig, wenn er bei mir war.

Das ist ganz typisch für einen Alki. Er möchte einerseits bei dir sein, weiß aber andererseits, dass er in deiner Nähe nicht ungehemmt trinken kann.
Alkis haben (oft verdrängte) Schamgefühle. Erst recht, da du selbst ja wenig trinkst und offensichtlich kein Suchtproblem hast.

Zitat von minella:
trinkt wochentags abends zum Runterkommen, aber da besäuft er sich nicht vollständig. Das sind so zwei bis drei B.. Allerdings ist dann der Schlaf natürlich nicht so toll, wenn man das jeden Tag macht.

Wenn er mit jemandem unterwegs ist wirds aber schon eine ordentliche Menge und er ist da auch schon recht Alk..
Mit mir ist Weggehen derzeit nicht toll, weil ich nicht so viel mit ihm trinke und er sich alleine dann blöd vorkommt - das sagt ja auch schon etwas aus. Nach einer ordentlichen Menge ist er danach zwei, drei Tage richtig depressiv.

Wenn jemand den Alk zum Runterkommen oder zum (Ein)Schlafen braucht, ist das schon ein ganz übles Zeichen. Auch wenn es nur zwei oder drei B. sind.

Zitat von minella:
Das Trinken war schon immer etwas bedenklich, aber jetzt mit der Krise ist es deutlich ärger geworden - als richtig Alk. würd ich ihn noch nicht bezeichnen, aber es ist schon riskantes Trinken. Und seit der Trennung scheint er sich tw. ziemlich die Kante zu geben.

Nach deinen Beschreibungen würde ich ihn allemal als Alk. bezeichnen. Das ist man nicht erst dann, wenn man jeden Tag volltrunken in der Ecke liegt.

Zitat von minella:
Das war in der Zeit nicht immer so schlimm, da hat er nicht täglich Alk. getrunken und wenn, dann so ein, zwei B.. Auch zuviel, wenn mans braucht, um runterzukommen.

Ja, das ist das, was du sehen konntest. Aber unterschätz bitte nicht die tausend Tricks und Kniffe, die ein Alki hat, um vor anderen zu verbergen, wieviel er tatsächlich trinkt. Da könnte ich dir Geschichten erzählen, die glaubst du gar nicht. Ich hätte sie vorher auch nicht geglaubt. Das zeigt, dass solche Leute tief im Inneren (auch wenn sie es nach außen leugnen) eine sehr große Scham empfinden, weil sie eigentlich wissen, wie tief sie im Sumpf hängen.
Zitat von minella:
Auf Alk. kann man glaub ich einen ziemlichen Hass entwickeln, wenn man sieht, dass sich ein Mensch in den Untergang trinkt - ich kann das voll verstehen. Es war bei mir ein Schluss auch so eine Abneigung bei mir da und ich habe sofort nach der Trennung seinen Alk. weggeschüttet und die leeren Flaschen weggebracht. Ich wollte das nicht mehr im Haus haben.

Auf den Alk. kann man allerdings einen Hass entwickeln. Ein Teil davon ist manchmal auch Selbstekel, weil man auf einmal merkt, wie lange man seine Augen verschlossen hat und wie lange man nichts sehen wollte.

Ich bin auch mal an so einen geraten. Irgendwann fielen bei dem alle Hemmungen und er lag tatsächlich (in meiner Wohnung) Tag und Nacht nur noch besoffen im Bett.
Es war ein echtes Problem, ihn überhaupt noch aus der Wohnung zu bekommen, weil er in einem Zustand völliger Hilflosigkeit und Unzurechnungsfähigkeit war. Den konntest du nicht mehr einfach auf die Straße setzen, weil er schlicht nicht mal mehr stehen konnte.

Als er weg war, habe ich auch massenhaft Flaschen entsorgen müssen (volle und leere) und hatte wochenlang mit dem Ekel vor dem Gestank zu tun, den er in jeder Hinsicht hinterlassen hat: Geruch nach Alk, nach Verwahrlosung und Schlimmeres.
Ich habe damals Monate gebraucht, um diesen Geruch mit Lüften, Putzen, Vorhängewaschen usw. vollständig aus dem Zimmer zu bekommen, in dem der sich zuletzt aufgehalten hatte.
Aber wie gesagt: Ich vermute, dass dieser Ekel, den man im Nachhinein empfindet, zum Teil auf Abscheu vor sich selbst zurückzuführen ist, weil man nicht versteht, wie man sich so lange hinters Licht führen lassen konnte und nicht mehr versteht, wieso man darauf reingefallen ist und zu lange nichts (oder zu wenig) sehen wollte.
Und auch, weil man nicht mehr versteht, was man an dem je überhaupt auch nur im Ansatz attraktiv finden konnte.
Aber das braucht eine Weile, bis man so weit ist.

Zitat von minella:
Kann das vom Alk. kommen, dass er manchmal nicht mehr weiß, dass er oft gar nicht lang davor genau das Gegenteil gesagt hat?

Oh, aber natürlich kann das daher kommen!

10.09.2024 21:12 • x 4 #79


M
@Laetitia2024 er hat oft lobend erwähnt, wenn er mit wem gut trinken kann.
Auweh, dann war mein Bauchgefühl, dass ich die ganze Zeit so bisschen im Hintergrund hatte, tatsächlich nicht falsch.

10.09.2024 21:28 • x 1 #80


M
Zitat von Ema:
Viele haben es dir ja schon gesagt und ich möchte das aus meiner eigenen Erfahrung heraus noch einmal bekräftigen: Dieser Mann hat meiner Ansicht nach ein weitaus größeres Alk.oh.olproblem als du dir (im Moment noch) eingestehen willst. Und er selbst wird sich das ohnehin nicht eingestehen. Und dieses Problem mit ...

Danke! Ich hatte ein bisschen Vor-Erfahrung mit dem Problem - aber bei denen wars halt auch schon so schlimm, dass es wirklich gar nicht mehr zu übersehen war.
Jetzt waren es so Dinge, die man sich noch irgendwie schönreden kann, weil man den Menschen ja liebt - bis auf ganz zuletzt, da wars schon mehr auffällig

Das zeigt, dass solche Leute tief im Inneren (auch wenn sie es nach außen leugnen) eine sehr große Scham empfinden, weil sie eigentlich wissen, wie tief sie im Sumpf hängen.

Dass manche Dinge mit mir nicht so viel Spaß machen, weil ich nicht trinke, hat mich zuletzt schon sehr erschreckt. Manche Reisen gehen z.B. nur mit seinem besten Freund, weil der mittrinkt. Wenn man das nicht machen kann interessiert ihn diese Art von Reisen nicht - das gleiche Problem wie beim Weggehen. Das zeigt für mich schon die Scham, wenn das nicht mittrinken für ihn so dermaßen unangenehm ist, dass er sich schon darüber beschwert - obwohl ich lange nichts dagegen hatte.

Das ist ganz typisch für einen Alki. Er möchte einerseits bei dir sein, weiß aber andererseits, dass er in deiner Nähe nicht ungehemmt trinken kann.

Ich weiß nicht, ob das schon am Anfang der Distanzierung das einzige Problem war, er hat mich ja auch aus dem Familienurlaub ausgeladen - dort war er mit seinem Kind, bei dem er normalerweise nicht so viel trinkt. Generell war die Distanzierung größer, wenn er im Urlaub war - das widerspricht vielleicht der Theorie, weil da wäre ja die Gefahr gar nicht dagewesen, dass ich hinkomme. Das mit dem Urlaub war aber vielleicht einfach nur eine zweite Problemschiene.

Ja, das ist das, was du sehen konntest. Aber unterschätz bitte nicht die tausend Tricks und Kniffe, die ein Alki hat, um vor anderen zu verbergen, wieviel er tatsächlich trinkt.
Er wurde früher zumindest nicht unrund, wenn er bei mir war - und bei mir hab ich ja gesehen, wie viel er trinkt. Jetzt weiß ich es nicht, kann durchaus sein, dass es mehr ist, als ich ahne bzw. als ich gesehen habe. Ich war mir zuletzt mal auch nicht sicher, ob da nicht ein Händezittern ist - aber als ich dann drauf geachtet habe, waren die Hände dann nicht mehr in einer freien Position.

Es wär halt sehr schmeichelhaft für mich, wenn ich alles auf Alk oder Midlife Crisis schieben könnte - obwohl ja mit mir auch nix verkehrt ist, wenn ich mit den Interessen nicht zu jedem passe. Aber es war nur der Alk klingt irgendwie trotzdem besser als wir haben sonst nicht zusammengepasst. Daher möchte ich da mit den Annahmen auch vorsichtig sein - ein Problem damit ist definitiv da, aber ich möchte das mich nicht sehen wollen, damit er dann ungehemmt trinken kann als Möglichkeit, aber nicht als sichere Ursache sehen. Dass die Möglichkeit besteht schockiert mich aber dennoch sehr und daran habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Ein großes Danke für den Input!

Ich weiß, leider wollen sich viele Alkis gar nicht da rausziehen, bei den sehr schlimmen Fällen, die ich persönlich kenne, ist das Verhältnis 4 trockene Alk. und 2, die es nicht geschafft haben. Einer ist sehr früh daran gestorben. Die trockenen hat es aber echt zerlegt bzw. war es so schlimm, dass Schlüsselerlebnisse dann zum Aufhören bewegt haben. Zwei der trockenen sind enge Verwandte meines Expartners. Wenn er aber weiterhin so irgendwie durchs Leben kommt trotz Alk. und er nicht am Boden aufkommt ist es sowieso unwahrscheinlich, dass er es schaffen wird.

Ich bin auch mal an so einen geraten.

Das tut mir sehr leid für dich. Ich weiß, was in extremen Fällen abgeht und wie das dann in der Wohnung aussieht.

10.09.2024 22:47 • x 1 #81


Hansl
Zitat von CanisaWuff:
Das kann auch vom saufen kommen

Lt. meinem Gefühl eher nicht.
Spekuliere eigentlich nie.
Sag trotzdem was, weil es um einen Mann geht , dessen dsbgl. Eigenschaften zwar nicht mir so deutlich entsprechen, aber mir eben nicht fremd sind.
Ich bzgl. versuche durch Erfahrungen zu sprechen und jetzt nicht eine mir komplett fremde Welt zu erklären.
Ich denke nicht, daß die aufgeführten Eigenschaften auf den bekannten Alk. zurückzuführen sind.
Es sieht eher so aus, daß es sich um tief verankerte Persönlichkeitsmerkmale handelt. Erworben durch wie so oft entsprechende Konditionierungen in der Kindheit , jungen Jahren.
Darauf wohl leider aufbauend entsprechende Lebenserfahrungen.
Und es sich vermutlich nicht unbedingt um durchwegs positive Erfahrungen handelt.
Wie war es früher?
Es gab eben nicht solch Informationsquellen wie heute. Welche es heute möglich machen, sich in jedem Bereich der Psychologie zu bilden, zu informieren und letztendlich zu lernen. Es gibt wohl keinen Bereich, der einem verschlossen bleibt..
Früher?
Naja, da lebte man sein Leben, wer erklärte einem denn da was?
Bindungsangst, Verlustangst, Kennenlernphase, Sahnehäubchen plus Kirsche usw...
Nur die wenigsten wussten doch, was da so passiert...
Ganz im Gegenteil.
War von betroffen von Ängsten wie Bindungsangst usw., man dachte dies wäre normal wie man fühlt, lebt.
Es wäre normal, alle würden so fühlen.
Wer besorgte sich da schon einschlägige Literatur?
Oder bekam Unterstützung durch einen Mentor usw., hatte man Glück.
Aber wollen musste man auch natürlich.
Ja, damals galt die Erfahrung älterer Menschen noch wirklich etwas.
Gut, mit 19 las ich Freuds Die Kunst des Liebens und ähnliches.
Es gab eben Phänomene wie Streit, Eifersucht, Betrug, Liebe, keine Liebe, verliebt sein.
Aber Unterschiede zwischen zb. für jemanden schwärmen oder echte Gefühle?
Vorallem Begrifflichkeiten, die heute die Szene , muss man schon fast sagen dominieren: Gefühlt hat es so etwas gar nicht gegeben.
Vielleicht gab es durchaus so Freaks, die da so einiges herauskramten, doch wer nahm das ernst?
Es erzählte eben jemand von solch Dingen, aber bis man zuhause war hatte man dies schon vergessen.
Wichtig war, realistisch war, daß sich die Freundin zuhause dann aufregte, dass man den Auftrag einzukaufen damit verknüpfte, mit dem zufällig ebenfalls anwesenden Kumpel auf dem Supermarkt Parkplatz 3 Halbe noch zu pressen.
Und da es ja keinerlei Kontaktmöglichkeiten so wie heute gab, hatte natürlich die Planung des Wochendes ooberste Priorität. Dringlichkeit.
Gasthäuser, Geschäfte sowie der ansässige Getränkemarkt schlossen zeitig.
Ja, nicht nur fehlende Informationsmöglichkeiten betreffs Beziehung, Liebe sowie des eigenen Wesens prägten daß Handeln, Denken und Dasein.
Auch die 3 Kisten B. erforderten eine gewisse Planung, Weitsicht und Organisationstalent.
So wurde man dann zu Hause von der Freundin empfangen, welche erkennend einen dann natürlich unter Beschlag nahm.
Eine der wenigen mit heute vergleichbaren Dinge war die auch heute noch sehr präsente Rechtfertigungsnot.
Nur:
Heute wissen daß die meisten derer, die nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen sind.
Trotzdem sind sich weiterhin viele nicht darüber bewusst. Aber dies eben darum, weil sie sich nicht interessieren.
Ignorant ihren Stiefel durchziehen. Maximal mal zufällig an sie herangetragenes registrieren, dann unreflektiert nachplappern.
Aber es geht für mich darum, es besteht heute doch die Möglichkeit, jeden Begriff, jede Regung, jede Verhaltensweise, jedes Problem bis ins kleinste Teil zu recherchieren.
Und man somit viel mehr Möglichkeiten geboten bekommt, an sich zu arbeiten.
Einander besser zu verstehen, weil echte Defizite, Ursachen usw zeitnah erfasst werden können. Veränderung möglich ist.
Früher gabs eben den Streit, fertig.
Gabs den Vorwurf, man wäre egozentrisch, war man eben egozentrisch.
Zitat Arno Dübel: Ich weiß zwar nicht was das heißt, aber es hört sich gut an.
Wusste man nicht was dies bedeutet, wer frägt denn dann die erzürnte Freundin was dies bedeutet, somit konnte man nicht von einem Wirkungstreffer ausgehen.
Heute?
Auf dem Klo den Angstschiss erleben, den Begriff ruck zuck gegoogelt.
Solch ein Vorwurf kann dann womöglich als gerechtfertigt erkannt werden, gelernt und erkannt. Man kann versuchen, es dann besser zu machen.
Erwähnen kann man aber natürlich auch die eher negativen Auswüchse der Moderne.
Sehr gut auch in Foren etc wie hier erkennbar.
Wertverlust, Schnellebigkeit, Oberflächlichkeit, sowie der Trend Menschen und Gefühle nur noch zu konsumieren.
Begrifflichkeiten, vorallem Statuten ersetzen Eigenes, selbständig durch eigene Erfahrungen generiertes Wissen.
Auch vieles was wir als vielleicht falsch usw erkannten und erkennen, oder vermittelt bekamen und bekommen kann umgehend korrigiert werden. Oder eben in Angriff genommen werden.

Und früher?
Natürlich hatte auch damals jeder die Chance sich zu informieren, bilden.
Aber wie gesagt, mit erheblichem Aufwand.
So konnte es möglich sein, man baute sein Dasein auf vielleicht toxischen Mustern usw auf.
Zum Beispiel, man führte ein Leben in Rechtfertigungen, weil man es nicht anders kannte.
Es war normal.
Vielleicht spürte man, irgendwie unbewusst auch , daß irgendwie so ganz vielleicht etwas nicht stimmte, auch im Vergleich zu anderen, aber man war es gewohnt und ging davon aus, dies gehört so.
So packte man dann eben eine Erfahrung auf die andere. Zog maximal seine Schlüsse daraus und alles blieb wie es ist oder war.
Das gehört so.

Frage: Ist, und vorallem war Dein Ex Partner gut aussehend, attraktiv?
Ja?
Klar, da sprech ich aus Erfahrung.
Lange Zeit ging meist alles von alleine.
Man musste sich nicht anstrengen, somit war auch kein großer Bedarf da an sich zu arbeiten.
Bis man eben älter wird.
Sich alles, was eigentlich nicht in einem sein sollte summiert, einen schleichend anfängt zu beschweren. Die Mauer bröckelt zusehends.
Dinge, die einen bisher aufbauten, vielleicht in irgendeiner Form Bestätigung generierten verlieren ihre Kräfte.
Zum Beispiel vielleicht nur der Umstand, daß einen Frauen nicht selten und in einer Form begutachten, welche einen eben irgendwie bestätigt.
Man sich doch gesehen fühlt, anerkannt und auch doch wertvoll.
Dann eben die durch die Straße geprägte Aura, vielleicht auch noch wie man mir immer vermittelte, daß Geheimnissvolle.
Alles eine Farce.
Das Blatt wendet sich, man erkennt die Illusion. Die Seele fängt an zu fordern.
Akzeptiert es nicht mehr, mit Illusionen befriedigt zu werden. Durch Ilusionen getäuscht zu werden.
Mit der Last der vielen vielen Jahre draußen, Jahre der Selbsttäuschung, in denen man sich durchgemogelt hat verliert man eine der Quellen anKraft.
All dies, was wir immerzu ignorierten, verdrängten und durch Illusionen in Schach hielten, gewinnt schleichend an Bedeutung, in der Gefühlswelt, seelisch und nicht selten körperlich.
Leere in einem, nicht selten der Dämon der Depression.
Schmerz in einem, hässlicher Druck.
Eine Leere .
Schon nach dem ersten B., Wärme, ein Gefühl der Erleichterung.
Ein Gefühl, wieder zuhause zu sein.

10.09.2024 22:59 • #82


Ema
Zitat von minella:
Ich weiß nicht, ob das schon am Anfang der Distanzierung das einzige Problem war

Zitat von minella:
Das mit dem Urlaub war aber vielleicht einfach nur eine zweite Problemschiene.

Ja, das ist natürlich gut möglich.

Wenn jemand trinkt, dann ist das so gut wie nie das einzige Problem, das er hat. Es hat ja Gründe, wenn man sich so zuschüttet.
Depressionen, Beziehungsprobleme, Nähe-Distanz-Probleme - und vieles mehr.
Das Tragische ist, dass all das, was durch den Alk. vergessen und gelindert werden soll, dadurch in Wahrheit nur noch schlimmer wird. Zumindest mittel- bis langfristig.

Die wahre Geliebte eines jeden Trinkers ist der Alk..
Dagegen kommst du nie an. Du hast nicht die geringste Chance. Außer, du drehst dich um und gehst.

10.09.2024 23:08 • x 3 #83


M
Zitat von Hansl:
Frage: Ist, und vorallem war Dein Ex Partner gut aussehend, attraktiv?

Für mich sehr. Er selbst hatte immer schon Unsicherheiten mit seinen Makeln und große Probleme damit, dass mit dem altern neue dazukommen.

10.09.2024 23:18 • x 1 #84


M
Zitat von Ema:
Die wahre Geliebte eines jeden Trinkers ist der Alk..
Dagegen kommst du nie an. Du hast nicht die geringste Chance. Außer, du drehst dich um und gehst.

Ja, das musste ich tun. Dass ich über die Aussagen zum Alk. so erschrocken war, war mit ein Grund.

10.09.2024 23:19 • #85


Hansl
Zitat von Laetitia2024:
Alk. suchen sich immer Menschen als Gesellschaft, die auch trinken.

Nein, Alk. suchen sich nicht immer Gesellschaft.
Ganz im Gegenteil.


Zitat von Hansl:
Ein Gefühl, wieder zuhause zu sein.

Entkommen zu sein, einsam zu sein. Ein Leidensdruck, der durch die zunehmend ins echte Leben schwappende , uns zunehmend vereinnahmende negativen, in Teilen toxische Konditionierungen sich in uns eingenistet haben.
Unser Leitfaden fürs Leben.
Die Seele schreit: Was für Leben

Zitat von minella:
Er selbst hatte immer schon Unsicherheiten mit seinen Makeln und große Probleme damit, dass mit dem altern neue dazukommen.

Was steckt vermutlich dahinter?
Vielleicht die Erkenntnis.
Einerseits die Angst, das Leben zu verpassen. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.
Andererseits?

Zitat von minella:
Nach meiner Definition: wenn ich vom Partner erwarte, dass er sich sehr oft meldet. Ich ein schlechtes Gefühl bekomme, wenn er alleine was machen möchte - und mich nicht mehr nur mitfreuen kann, dass er Freude mit seinem Tun hat und es ihm gut geht. Sondern Angst da ist und ich ihn bedrängen und anbetteln möchte, dass er die Verbindung nicht abreissen lässt.


Basis wird Verlustangst sein.


Zitat von minella:
Sagt halt auch nix drüber aus, ob Liebe oder Freundschaft.

Nein, tut es mMn auch nicht.


Zitat von AjnosXX:
Er würde nie mehr anfangen zu trinken.

Ein Gedanke, der falsch ist.
Ich will Dir nicht zu Nahe treten.
Aber ich will Dich eindrücklich warnen.
Sein aktuelles Trinkverhalten wird benannt als lkontrolliertes Trinken.
Fachlich legitimiert wird dies in Therapien usw unterstützt.
Hab jetzt aber keine dsbzgl. statistische Studienlage parat.

10.09.2024 23:59 • #86


Hansl
Zitat von Ema:
Und dieses Problem mit Alk, das er hat, erklärt sehr viele (eigentlich alle) der Symptome, die du beschrieben hast.
Zum Beispiel das Nähe-Distanz-Problem:

Also, ich sehe es etwas anders.
Es gibt Menschen, die trinken weil sie Probleme haben.
Ich trinke weil.......

Es gibt Menschen, die haben Probleme weil sie trinken.
ich hab Probleme weil ich im Dienst zranjz.
Letztere fallen dsbzgl. eher dadurch auf, auch ihrer Ansicht nach viel Spaß haben, feiern.
Wie ich schon hier in einem langen Texterguss vermutend niederschrieb, es ist seine Geschichte, die hier diese Persönlichkeit, seine innere Welt erschuf.
Er schon früh damit begonnen hat, sich wie viele andere selbst zu therapieren. Alk. ihm Entspannung, Erleichterung und Abwechslung geboten hat, bietet.

Zitat von Ema:
Es hat ja Gründe, wenn man sich so zuschüttet.
Depressionen, Beziehungsprobleme, Nähe-Distanz-Probleme - und vieles mehr.

Hier die für mich eher geltende Theorie.

@minella

Also, zusammen gefasst würde ich es so sehen, auch wenn sich dies als Verurteilung liest, soll es aber keine sein:

Seine Persönlichkeit, diese hier aufgeführten psychischen Probleme, Merkmale sind das eine...

Diese Geschehnisse, sowie die genannten Verhaltensweisen Dir gegenüber disqualifizieren ihn deutlich.
Es mag sein, er hat diese Alk..
Es mag sein, auch sein Leidensdruck ist hoch.
Aber diese spezifisch sehr verletzenden Vorgänge sehe ich nicht durch seinen Zustand entschuldigt.
Mangelnder Respekt ist keine Krankheit.
Ich finde, dies hat er voll zu verantworten, es handelt sich auch um keinen Einzelfall.
Keinen Ausrutscher.
Hier zieh ich eben die Grenze.

11.09.2024 00:42 • #87


Hansl
Zitat von minella:
bei einem Gasthausbesuch hat er sich aber dann zuletzt beschwert, dass weggehen mit jemanden, der nix trinkt, nichts ist und beim letzten Mal Abends weggehen wollte er mir dann schon ein Getränk aufdrängen.

Ja, eben.
Schon allein diese Aktion.
Dies hat nichts mit Alk. zu tun.
Auch nichts mit Depression oä.

Ich mein, ich bin ein Mann.
Trink aktuell überhaupt nicht, aber habe im Umfeld Jahrzehnte dsbzgl. wahrgenommen.
Diese Aktion belegt einfach nur Unreife, kindisch.
Mir erscheint es doch noch so, er hängt geistig und in bestimmten Entwicklungsbereichen noch im Bauwagen Dorfjugend der 80 er Jahre fest.
Irgendwie.
Ich mein, ich hätte weniger Probleme damit, wenn er vollgetrunken, inkontinent aus dem Strassengraben gezogen wird.
Damit kann man was anfangen, eine klar definierte Krankheit.
Klar dann der Kontrollverlust, muß man als unschuldig führen.
Aber an eine erwachsene Frau die Forderung stellen, sie möge jetzt die Rolle eines Saufbruders, Zechkumpel übernehmen?
Kenn ich sowas, wurde dann als Spassbremse, schlecht drauf betitelt.
Das waren ehemalige Freunde.
Betonung auf waren.

11.09.2024 01:36 • x 1 #88


W
Zitat von Hansl:
Diese Aktion belegt einfach nur Unreife, kindisch.


Dann müssen die Symposien der alten Griechen aber auch lediglich Kindereien gewesen sein. Also diese rauschhaften gelegentlichen Zusammenkünfte, wie sie etwa im Gastmahl bzw. Von der Liebe beschrieben werden.
Mag ja auch sein - und vor allem würde es erklären, warum unsere Gesellschaft, die ja zumindest so halb auf dem antiken Griechentum beruht, so kindisch ist. Dazu das Christemtum ... Das kann ja zusammengenommen nur den völligen Wahnsinn ergeben, den kein Rausch der Welt zustande brächte.
Was nimmt man denn als Maßstab? Manche sind doch im zugeknallten Zustand noch heller in der Birne als manch andere im Normalzustand.

11.09.2024 03:02 • #89


AjnosXX
Zitat von Hansl:
Ein Gedanke, der falsch ist.
Ich will Dir nicht zu Nahe treten.
Aber ich will Dich eindrücklich warnen.
Sein aktuelles Trinkverhalten wird benannt als lkontrolliertes Trinken.
Fachlich legitimiert wird dies in Therapien usw unterstützt.
Hab jetzt aber keine dsbzgl. statistische Studienlage parat

Im Prinzip stimme ich Dir zu. Aber bei meinem Mann stimmt es. Er sagt auch nur B. wäre am Anfang ein Problem gewesen. Deshalb B. erst nach 15-20 Jahren nach Entzug so 1-2 kleine Gläser im Monat. Da er nicht alleine weg geht und wir auch nur mal einige kleine Biere kaufen wenn Besuch kommt, weiss ich auch, er trinkt nicht heimlich. Er hat auch nicht mehr das verlangen Alk. zu trinken. Er verträgt es auch gesundheitlich manchmal nicht so gut, Darmprobleme. Mit der Leber hat er zum Glück keine Probleme. Er war sicher nicht ein extrem starker Alk. und hat auch Familiär keine Komponente. Er hat aus Beruflicher Überfordert und Schichtdienst, um einschlafen zu können B. getrunken.
Er hat aber schon so ca. 6 J. zu viel B. getrunken. Ich wusste aber wenn er nicht selber etwas dagegen unternimmt, renne ich gegen eine Wand. Damals war ich selber eher unsicher, konnte mich auch zu wenig abgrenzen, ich selber habe aber Alk. nicht gerne. B. schmeckt mir sowieso nicht. Beim Entzug werden ja auch die Partner mit einbezogen, da meist eine Co Abhängigkeit besteht. Dadurch habe ich auch gelernt mich stärker abzugrenzen und mein Selbstvertrauen zu stärken.

11.09.2024 03:13 • #90


A


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