46

Wenn die Liebe des Lebens abflaut

M
Zitat von Hansl:
Wie es sich anfühlt, diese Nähe/Distanz Situationen können in ihrer Deutlich mMn nur Betroffene selbst nachfühlen.

Es ist die Hölle. Ich neige eigentlich überhaupt nicht zum Klammern, im Gegenteil - aber eine gewisse Verbindung muss ich natürlich spüren.

Wenn die Distanz da war und er nur so sachlich-unpersönlich geantwortet hab, habe ich gemerkt, dass ich den ganzen Tag angespannt bin und warte, dass er sich meldet. Ich habe mich überhaupt nicht mehr als ich selbst gefühlt, weil ich das so von mir nicht kenne.
Dann wieder Nähe und dann das Spiel von vorne ... puh ...

10.09.2024 14:30 • x 1 #61


M
Zitat von Ete:
Es ist absolut verständlich, dass du dich schützen möchtest und den Abstand brauchst, um zu verarbeiten, was passiert ist. Aber ich denke, du darfst die starke körperliche Anziehung, die du zu ihm spürst, nicht komplett ausschließen oder ignorieren. Diese Anziehung ist ein wesentlicher Teil dessen, was zwischen ...

DAS hat mich ja auch total verwundert - in der Krise wurde das Verlangen nach mir bei ihm sogar noch stärker. Das war ja auch so verwirrend. Ich weiß nur nicht, ob man nicht Anziehung mit Liebe verwechseln kann? Es ist wirklich eine sehr starke Anziehung da, nicht nur nach Se..., sondern auch nach Kuscheln.

Ich weiß auch, dass bei manchen Menschen in einer Depression die Gefühle verschüttet sind - und Anzeichen einer Depression hatte er. Aber vielleicht auch durch die Zerissenheit und dass er mich als nicht kompatiblen Partner sieht.
Bei mir war das früher in depressiven Phasen nicht so, ich hab immer eine Verbindung zu meinen Menschen gehalten - aber so selten dürfte das nicht sein.

Ich denke nur, dass es für mich in einer Beziehung trotzdem schwierig und ungesund wäre, wenn er so schwankend bleibt - es braucht ja auch Vertrauen in eine Beziehung.

10.09.2024 14:38 • x 1 #62


A


Wenn die Liebe des Lebens abflaut

x 3


M
Zitat von AjnosXX:
Nur schon aus diesem Aspekt und den andern Sachen bleib fern von ihm. Man kann Alk. sowieso nicht helfen ausser sie wollen es selber, wie bei jeder Sucht.

Ich hab mal versucht, einer schweren Alk. bei der Suche nach Beratung zu unterstützen - wobei die Person keine Beratung wollte, bzw. mal ja, mal nein gesagt hat. Es ist absolut vergebens - die Leute wehren sich so dagegen, dass man ihnen ihren Rettungsanker wegnehmen will.

Eine andere Bekannte hat es ordentlich zerlegt, danach Entzug, die ist jetzt seit vielen Jahren trocken.

Nahe Verwandte meines Expartners sind auch schon lange Zeit trockene Alk. - bei denen wars vorher wirklich schlimm. Also eine genetische Vorbelastung dürfte es auch geben - die habens aber letztlich geschafft.

Dass es hier bereits so ein großes Problem ist war mir bisher nicht bewusst, danke für die Erfahrungswerte!

10.09.2024 14:45 • #63


M
Zitat von CanisaWuff:
Kurz .. Unterhaltung.. mit wem auch immer und nicht Dich als Mensch und Person. Tut weh, wenn man sowas erkennen muss. Aber eigentlich, sei doch froh, dass Du den Alki los bist. Da kommst Du nie an der ersten Stelle, vor Dir steht immer der Alk... egal wann, egal wo... Wobei ich kein Maß bin, als EX eines Alki habe ...

Ich glaube, der Alk und generell das flüchten wollen kommen ich vor mir.
Die Urlaube haben sich auch immer so nach Flucht angefühlt - es gefällt ihm dort nicht, wo er wohnt, weit abgelegen von seinen Freunden (und von mir), die Nachbarn mag er nicht, keine Infrastruktur, Gegend auch nicht schön.
Bei Urlauben ist er schon ganz am Anfang, wo man verliebt ist und dem Partner eigentlich sehr, sehr zuvorkommend behandeln möchte, über meine Bedürfnisse manchmal einfach drübergefahren - das hab ich dann aber später nicht mehr mitgemacht, in der Verliebtheitsphase halt schon noch teilweise.

Er ist im Moment stolz aufs Alk. und präsentiert das auch so auf seinem Social Media Profil - also da ist grad nix zu machen.

Auf Alk. kann man glaub ich einen ziemlichen Hass entwickeln, wenn man sieht, dass sich ein Mensch in den Untergang trinkt - ich kann das voll verstehen. Es war bei mir ein Schluss auch so eine Abneigung bei mir da und ich habe sofort nach der Trennung seinen Alk. weggeschüttet und die leeren Flaschen weggebracht. Ich wollte das nicht mehr im Haus haben.

Ich denke, man kann halt auch nicht gleich jede Schwäche des Partners oder jede Sache, mit der er nicht gut umgehen kann, als red Flag sehen. Daher denk ich mir zwar manchmal hätt ich das früher erkennen sollen - aber dann denk ich mir auch: man darf auch nicht paranoid werden.

10.09.2024 14:59 • x 1 #64


Scheol
Zitat von minella:
...und Anzeichen einer Depression hatte er.

seit wann ?

10.09.2024 15:19 • #65


W
@minella du liest dich sehr reflektiert, ich denke, du bist auf einem guten Weg. Schön, dass du hergefunden hast und dich hier vielleicht etwas sortieren und für deinen Weg mitnehmen kannst.
Auf mich wirkt es so, als stürzt du dich mit ihm nicht unvorbereitet blinklinks ins Leid, pass gut auf dich auf.
Der Impuls, jemanden mit aus dem Sumpf ziehen wollen, kann sehr stark sein und wie du auch schon angemerkt hast - es lenkt wunderbar von seinen eigenen Baustellen ab, wenn man den Scheinwerfer woanders draufhält.
Zitat von minella:
Nein, so einen unsteten Partner möchte ich nicht. Es wär vorstellbar, falls er etwas aus der Krise mitnimmt. Aber darauf darf ich nicht hoffen - und vielleicht passts für ihn sowieso auch dann nicht mit mir (und mir nicht mehr mit ihm).

das klingt doch gut. Bewahr dir deine Grenzen und Wünsche, bestenfalls landest du im ähnlichen Nähe-Distanz-Verhältnis und authentischen Miteinander - wenn nicht mit ihm, dann sicher mit einem anderen Mann, der dir sein Herz öffnet.

10.09.2024 15:40 • #66


M
Zitat von Scheol:
seit wann ?

So seit Frühsommer stärker.

Starke Ruhelosigkeit, starke Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Grübeln, Gereiztheit, Einsamkeitsgefühl, aber auch manchmal keine Menschen ertragen (nicht nur mich nicht), nicht arbeiten können, weil die Konzentration fehlt, Gefühl der Überforderung ...

Ob Hauptgrund für die Symptome der nahende runde Geburtstag und das Gefühl der Endlichkeit und was zu verpassen (was ihm auf jeden Fall auch zu schaffen macht) und die Beziehung ein Kollateralschaden war oder ob es der Wunsch und die Zerrissenheit war, aus einer unpassenden Beziehung rauszukommen - das weiß ich nicht.

10.09.2024 15:47 • #67


M
Zitat von Waterfall:
@minella du liest dich sehr reflektiert, ich denke, du bist auf einem guten Weg. Schön, dass du hergefunden hast und dich hier vielleicht etwas sortieren und für deinen Weg mitnehmen kannst. Auf mich wirkt es so, als stürzt du dich mit ihm nicht unvorbereitet blinklinks ins Leid, pass gut auf dich auf. Der Impuls, ...

Danke für deine Ansicht, dass ich mich reflektiert lese . Ich habe selbst einen harten Lebensweg hinter mir und durch viel Anstrengung und professionelle Hilfe führe ich jetzt grundsätzlich ein zufriedenes Leben - vor Krisen bleibt man natürlich trotzdem nicht verschont und Baustellen hab ich noch genug, also mir wird bis ans Lebensende nicht fad mit der Arbeit an mir selbst.

Danke auch für euer Feedback zu meinem Thema, das ist für mich sehr, sehr wertvoll und hilft mir, mich zu sortieren! Oft schwimmt man so gedanklich in der eigenen internen Bubble herum und Sichtweisen und Erfahrungen von außen sind da echt wichtig. Was ich hier finde, dafür bin ich echt dankbar!

bestenfalls landest du im ähnlichen Nähe-Distanz-Verhältnis und authentischen Miteinander - wenn nicht mit ihm, dann sicher mit einem anderen Mann, der dir sein Herz öffnet.

Ich versuch, das auf mich zukommen zu lassen. Ich erkenne, dass ich (noch) nicht ganz mit ihm abschließen kann, aber versuche jetzt mal in ein was kommt, das kommt zu gelangen, ohne in eine Wartestellung zu fallen - ist ja auch ein Loslassen.
Ich habe ja chronische Erkrankungen, die mich vor der Diagnose teilweise heftig eingeschränkt haben und bei denen ich nicht wusste, wie der nächste Tag sein wird. Da hab ich das was kommt, das kommt eigentlich auch hingekriegt.

Derzeit spielt auch noch ein bisschen die Angst rein, keinen Partner mehr zu finden - gleichzeitig bin ich nicht sicher, ob ich überhaupt noch einen möchte . Ich bin eher auf der introvertierten Seite - wenn auch nicht völlig kontaktscheu, aber als Partymaus tut man sich wahrscheinlich schon leichter. Online-Dating: ich weeeeeiß nicht. Für diese Überlegungen ist es aber eigentlich eh noch viel zu früh, erstmal wieder auf Schien kommen.

10.09.2024 16:05 • #68


Hansl
Zitat von minella:
danke für die Erfahrungswerte!

Noch wichtiger ist aber, daß Du nicht beratungsresistent bist.
Denn, sehr viele kommen über daß Niveau sich angegriffen zu fühlen nicht hinweg.

Zitat von minella:
Ich weiß nur nicht, ob man nicht Anziehung mit Liebe verwechseln kann? Es ist wirklich eine sehr starke Anziehung da, nicht nur nach Se..., sondern auch nach Kuscheln.

Naja, ich finde man sollte sich einfach nicht zu sehr verkopfen in lediglich Spekulationen, Mutmaßungen.
Auch darin zu versuchen, anderen Menschen ihre Gefühle abzusprechen, um dann die eigene Welt einzubauen.
Kann dann nicht selten in Manipulation enden.
Weit verbreitet.
Was heißt verwechseln kann?
Mag sein.
Jedoch sehe ich eher das Gesamtpaket.
Denk auch, jeder Mensch darf auch seine eigene Philosophie leben.
Betonung auf darf.

Zitat von minella:
Ich neige eigentlich überhaupt nicht zum Klammern, im Gegenteil - aber eine gewisse Verbindung muss ich natürlich spüren.


Was bedeutet klammern?
Der Mensch hat eben Bedürfnisse, Erwartungen, Wünsche, Träume.
Und jeder Mensch ist doch individuell geprägt durch seine Fehler, Stärken, Defiziten und Erlebnissen und Erfahrungen.
Jeder das Recht hat, seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen, sich individuell zu entwickeln.
Das Zauberwort könnte Kommunikation sein.
Um dann eine gemeinsame Schnittmenge zu schaffen.
So wie wenn man dann will. Und man sich nicht nur gegenseitig benutzt.

10.09.2024 16:12 • #69


M
Zitat von Hansl:
Naja, ich finde man sollte sich einfach nicht zu sehr verkopfen in lediglich Spekulationen, Mutmaßungen.
Auch darin zu versuchen, anderen Menschen ihre Gefühle abzusprechen, um dann die eigene Welt einzubauen.

Du, das ist mir bewusst, dass ich nie wirklich erfahren kann, was im anderen Menschen vorgeht - das weiß man ja oft genug nicht mal bei sich selbst. Und dass man gerne sieht, was man sehen möchte und den Selbstwert lieber unangetastet haben will . Oft gibts halt Schemata oder Mechanismen, die bei vielen Menschen ähnlich sind und an denen man sich ein bisschen orientieren kann.

Was bedeutet klammern?
Nach meiner Definition: wenn ich vom Partner erwarte, dass er sich sehr oft meldet. Ich ein schlechtes Gefühl bekomme, wenn er alleine was machen möchte - und mich nicht mehr nur mitfreuen kann, dass er Freude mit seinem Tun hat und es ihm gut geht. Sondern Angst da ist und ich ihn bedrängen und anbetteln möchte, dass er die Verbindung nicht abreissen lässt.

10.09.2024 16:25 • #70


CanisaWuff
Zitat von minella:
Ich glaube, der Alk und generell das flüchten wollen kommen ich vor mir. Die Urlaube haben sich auch immer so nach Flucht ...

Du bist aber großzügig, bei mir kommt Alk erst gar nicht in die Wohnung, ausser ich kaufe ihn für einen Anlass oder weil ich das möchte

10.09.2024 16:41 • #71


CanisaWuff
Zitat von minella:
Starke Ruhelosigkeit, starke Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Grübeln, Gereiztheit, Einsamkeitsgefühl, aber auch manchmal keine Menschen ertragen (nicht nur mich nicht), nicht arbeiten können, weil die Konzentration fehlt, Gefühl der Überforderung ...

Das kann auch vom saufen kommen

10.09.2024 16:42 • #72


M
Zitat von CanisaWuff:
Das kann auch vom saufen kommen

Das war in der Zeit nicht immer so schlimm, da hat er nicht täglich Alk. getrunken und wenn, dann so ein, zwei B.. Auch zuviel, wenn mans braucht, um runterzukommen.

10.09.2024 17:13 • #73


M
Zitat von CanisaWuff:
Du bist aber großzügig, bei mir kommt Alk erst gar nicht in die Wohnung, ausser ich kaufe ihn für einen Anlass oder weil ich das möchte

Gegen Ende hab ich eh schon überlegt, zu sagen, dass es bei mir keinen Alk. gibt. Er hat sogar einmal von sich aus keinen gekauft, weil er gemerkt hat, dass ich bereits kritisch dazu stehe. Da stand er dann vorm Bierregal, hat dann aber nix mitgenommen.

Bis ich dazukam, in meiner Wohnung ein Alk. auszusprechen, haben wir uns dann aber schon getrennt.

10.09.2024 17:16 • #74


M
Seufz - mir ist gerade eingefallen, dass er zum Ende der Beziehung sehr interessiert daran war, dass ich Dinge mache, die mir gut tun und er wollte mich auch dazu motivieren.
Er hat sich z.B. sehr gefreut, dass ich wieder reiten war, was ich in den Jahren unserer Beziehung nicht gemacht habe.

Sagt halt auch nix drüber aus, ob Liebe oder Freundschaft.

10.09.2024 17:22 • #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag