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Wenn die Einsamkeit unerträglich wird

Akari
Zitat von Hansl:

Also, das würde ich als Dein Mann eigentlich lieber selbst übernehmen.
Findest Du nicht, Du übertreibst da etwas?


Nein, das finde ich ganz und gar nicht. Ganz einfach deshalb, weil es mir gut tut. Weil es etwas ist, was mich erfüllt und weil es etwas ist, was ich von Herzen gern mache. Wie schon gesagt: Ich mache keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Beides sind Lebewesen, die physisch wie psychisch zu Gefühlen fähig sind. Zumindest in der Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Ich habe meine Freude daran, wenn ich anderen etwas Gutes tun kann. Ich hätte auch meine Freude daran, einem Menschen etwas Gutes zu tun. Erfahrungsgemäß nutzt der Mensch das aber eben gern für seine Zwecke aus, statt einfach mal nur dankbar zu sein und vielleicht auch etwas zurück zu geben. Das Leben in einer Beziehung könnte so schön sein, wenn beide geben und auch etwas nehmen würden. Beim Menschen heißt geben und nehmen meistens aber eher Was du mir nicht gibst, das nehme ich mir einfach. Bei Tieren ist es einfach. Sie nehmen und geben dafür auch etwas zurück, ohne irgendwelche bösen Hintergedanken zu haben. Und von dieser Einstellung in Bezug auf Tiere wird mich auch niemand abbringen. Entweder, man(n) nimmt sich so, wie ich bin, oder man(n) lässt es. Zumindest eins habe ich gelernt. Nämlich dass ich mich nie wieder für jemanden verbiegen werde. Der Mensch hat mir bewiesen, dass er es nicht wert ist.

04.12.2020 22:36 • x 1 #31


Hansl
Zitat von Akari:
Ich mache keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier.


Das wird aber in der Praxis schon etwas seltsam für den Partner?
Zitat von Akari:
Das Leben in einer Beziehung könnte so schön sein, wenn beide geben und auch etwas nehmen würden.


Wenn der Mann dann aber auf der gleichen Stufe wie eine Katze steht, könnte das misslingen eventuell.


Zitat von Akari:
Entweder, man(n) nimmt sich so, wie ich bin, oder man(n) lässt es. Zumindest eins habe ich gelernt. Nämlich dass ich mich nie wieder für jemanden verbiegen werde. Der Mensch hat mir bewiesen, dass er es nicht wert ist.


Da schwingt aber schon viel Verbitterung mit....

04.12.2020 23:12 • #32


A


Wenn die Einsamkeit unerträglich wird

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Akari
Zitat von Nachtlicht:

Es quält dich nicht im Moment, sondern seit 8 Monaten, wenn ich dich da richtig verstehe. Wo ist da der Sinn? Hass schützt dich doch nicht davor, in Zukunft besser auf deine Grenzen zu achten. Selbsterkenntnis und die richtigen Schlüsse aus Erfahrungen zu ziehen, ist ein wesentlich effektiverer Schutz.


Die Selbsterkenntnis und die richtigen Schlüsse werden kommen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Im Moment ist es noch immer so, dass ich jeden Tag mit einer Nachricht von ihm rechne. Im Moment ist es noch immer so, dass es weh tut. Dazu hat er mir einfach einen zu großen Schaden zugefügt, als dass ich so schnell zur Normalität zurück kehren könnte. Ich lebe diese Gefühle im Moment sehr extrem aus, aber das ist besser als sie - so wie früher - immer bloß runter zu schlucken und ihnen keinen Raum zu geben (das ist übrigens auch was, was mir in Therapien beigebracht wurde. Nicht immer alles runter schlucken, sondern den Gefühlen Raum geben. Auch schlechte Gefühle wollen gehört werden).

Wenn ich mit meinen Hassgefühlen jetzt locker lasse und er dann schreibt, besteht die Gefahr, dass ich wieder schwach werde. Weil ich mir ja eigentlich nur ein stabiles Leben und eine stabile Partnerschaft wünsche. Er kann eben unheimlich gut lügen und den Leuten Honig um's Maul schmieren. Ich bin selbst oft genug darauf reingefallen und habe ihm geglaubt - bis ich dahinter gekommen bin, dass es nur Lügen sind. Ich könnte dir sogar jetzt schon den konkreten Wortlaut dessen sagen, was er schreiben wird. Es sind immer dieselben Worte. Immer dieselben leeren Versprechungen. Die hören sich unheimlich gut an und in einem schwachen Moment wäre ich wieder nur geneigt, ihm das zu glauben. Ich weiß, dass ich da eine ganz gravierende Schwäche habe und ich schütze mich aktuell mit dem, was tatsächlich funktioniert. Dass Hass nicht der beste Weg ist, ist mir natürlich klar. Aber solange es das Einzige ist, was funktioniert, muss ich darauf zurück greifen. Ich bin ja lernfähig und nicht so ganz blöd, aber neue Dinge zu erlernen braucht eben auch seine Zeit. Diese Zeit muss ich mir selbst geben. Jetzt einfach zu sagen Hey, ich probiere es auf einem anderen Weg. Den bin ich zwar noch nie gegangen und ich weiß auch nicht genau, wo es lang geht, aber macht ja nichts ist mir tatsächlich zu riskant. Im Moment ist für mich wichtig, auf Dinge zurück zu greifen, die für mich funktionieren. Sicher ist es nicht gut und schadet mir auch ein Stück weit. Aber der Schaden, wenn ich ihm nachgeben und mich wieder auf ihn einlassen würde, wäre ungleich größer.

Zitat von Nachtlicht:
Das Problem ist, dass du in dieser Phase der Bewältigung verharrst, weil du dich weigerst, deine eigenen Anteile an der Situation zu sehen. Tatsächlich ist das Anerkennen, dass man auch selbst damit zu tun hat - und sei es erstmal nur die reine Tatsache, dass man sich den Falschen zum Partner erwählt hat - befreiend und ein wichtiger Schritt zum Loslassen.


Genau das ist ja die elementare Frage, die mich beschäftigt und auch quält. Wenn es mir immer wieder passiert, muss es etwas mit mir zu tun haben. Ich habe in der letzten Therapie konkret danach gefragt, was ICH falsch gemacht habe. Eine Antwort bleibt man mir bis heute schuldig. Damals wurde mir gesagt, es würde nichts bringen, sich darüber Gedanken zu machen. Damals hieß es auch wieder nur, ich hätte mir nichts vorzuwerfen. Ja, habe ich vermutlich auch nicht. Ich habe ihm nie Schaden zugefügt. Ganz im Gegenteil. Aber irgendwas mit mir muss es ja trotzdem zu tun haben und auf diese Frage fehlt mir noch immer eine Antwort.

Zitat von Nachtlicht:
aber die Frage war ja vielmehr, wie du dafür sorgen kannst, dass deine Vorstellungen, wie man dich behandeln sollte, auch umgesetzt werden.


Nun ja, klar und deutlich Wünsche und Bedürfnisse formulieren und auf Missstände aufmerksam machen hat jedenfalls schon mal nichts gebracht. Das ist zum Beispiel etwas, was mir in der Therapie gefehlt hat. Sie haben den Patienten zwar beigebracht, wie man Wünsche und Bedürfnisse äußern kann, aber nicht, wie man damit umgeht, wenn es dem Adressaten einfach sch. egal ist. Genau das ist mir eben passiert. Ich habe oft genug angesprochen, was schief läuft. Ich habe konkret benannt, was mir nicht gepasst hat und ich habe auch konkret gesagt, wie ICH mir das Ganze vorstelle, damit es funktioniert. Interessiert hat es ihn herzlich wenig. Ganz im Gegenteil. Er hat mir die Welt versprochen und mich dann eben hinter meinem Rücken weiter verarscht. Da liegt der Gedanke nahe, dass das, was sie in der Therapie erzählt haben, offenbar nicht stimmen kann. Das ganze Wissen nützt mir leider herzlich wenig, wenn mein Gegenüber damit nichts anfangen kann. Und machen wir uns nichts vor: Wenn ich therapiekonform gesagt hätte: Ich würde mir wünschen, du hättest mich nicht betrogen, hätte ich mich zum Gespött der Nation gemacht. Da sind hinterher deutlich härtere Worte gefallen. Die Menschheit zeigt mir eigentlich eher, dass ich wohl selbst zum A. mutieren muss, um gehört zu werden, aber das kann's ja irgendwo auch nicht sein.

Zitat von Nachtlicht:
Wenn das wirklich so war, ist da meiner Meinung nach was gravierend schief gelaufen. Wenn es nicht wirklich so war, könntest du dir aufgrund dieser Rückmeldung vielleicht überlegen, ob es für deine Außenwirkung und deine Selbstwirksamkeit sinnvoll ist, Dinge in dieser Weise zu formulieren.


Die Formulierung war ganz bewusst so gewählt. Nicht alle, aber einige Therapien bohren wirklich bis ins Zahnfleisch hinein und das ohne Betäubung. Da setzt du dich mit Traumata auseinander, musst Dinge aussprechen und dich intensiv damit auseinander setzen, die du nicht einmal denken willst. Da hatte ich keine Wahl. Entweder ich tu's, oder ich muss gehen. Entweder, ich richte mich nach denen, oder mich muss gehen. Das war eine vollstationäre Therapie. 14 Wochen insgesamt. Die Erniedrigung, vor Personal in einen Becher pinkeln zu müssen, musste ich gleich zu Beginn über mich ergehen lassen. Begründung: Sie wollen sicher gehen, dass ich nicht heimlich Dro. nehme und beim Pipitest betrüge. Das mach mal mit, wenn du dich in Therapie begibst, eben WEIL du dein Leben lang gedemütigt wurdest. Ja, das hat sich wirklich angefühlt wie Folter. Ja, ich habe mich vom Personal unendlich erniedrigt gefühlt. Und eben auch die Tatsache, dass man mir mit Rauswurf gedroht hat, wenn ich nicht die Fragen des Therapeuten beantworte und schonungslos ALLES offen lege, was passiert ist. Es wurde als Therapieverweigerung ausgelegt. Dass man manche Dinge nicht erzählen will, schon gar nicht am Anfang, wenn noch gar kein Vertrauensverhältnis da ist, war eben auch Therapieverweigerung. Das Programm war hart und straff. Ich habe sicherlich viel daraus für mich mitnehmen können, aber Fakt ist auch, dass es mir nach der Therapie erst einmal deutlich schlechter ging als vorher schon. Das wurde auch anhand der Fragebögen deutlich, die ich damals zu Beginn und zum Ende der Therapie ausfüllen sollte. Ich wurde damals auch darauf angesprochen und habe auch ehrlich gesagt, dass es den Tatsachen entspricht. Besser wurde es erst, als einige Monate ins Land gezogen waren und ich Zeit hatte, mich erst einmal von dieser Therapie zu erholen.

Zitat von Nachtlicht:
Wirklich. Es gibt echt genug Männer da draußen, die auch total tierlieb sind und dann einfach zu viert kuscheln kommen. Musst halt nur die Allergiker vorab aussortieren


Zu viert im Bett liegen und kuscheln wäre tatsächlich der Idealfall.

04.12.2020 23:17 • #33


Akari
Zitat von Hansl:

Das wird aber in der Praxis schon etwas seltsam für den Partner?


Wenn er diese Einstellung nicht teilt, dann schon. Wäre aber letztendlich auch nicht mein Problem, wenn ein Mann meine Einstellung nicht teilt. Es besteht ja keinerlei Zwang, dass jemand unbedingt genauso denken muss wie ich.


Zitat von Hansl:

Da schwingt aber schon viel Verbitterung mit....


Weniger Verbitterung als viel eher Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich bin kompromissbereit. Das ja. Aber ich verbiege mich nicht mehr. Und ich werde mich auch nicht mehr aufopfern für wen anders. Bis zu einem gewissen Grad lasse ich mich auf einen anderen Menschen ein, aber ganz sicher nie wieder auf meine Kosten oder auf Kosten meiner Katzen. Zumindest die Erkenntnis habe ich daraus schon für mich mitnehmen können.

04.12.2020 23:23 • #34


Lebensfreude
Haß und GRoll binden dich weiter an diese Person!
Und Haß schadet dir selbst, weil er wie Gift wirken kann.
Gift gegen dich selbst.
Kannst du dir verzeihen und die Verantwortung dafür übernehmen, dass du ihn mal ausgewählt hast?

04.12.2020 23:30 • #35


Hansl
Zitat von Akari:
Wenn er diese Einstellung nicht teilt, dann schon. Wäre aber letztendlich auch nicht mein Problem, wenn ein Mann meine Einstellung nicht teilt. Es besteht ja keinerlei Zwang, dass jemand unbedingt genauso denken muss wie ich.


Also, es kann aber schon daß ein Mann Dich liebt, oder bereit ist Dich lieben zu lernen.
Aber ich weiß nicht ob das für den Mann Sinn macht, wenn er gefühlt auf einer gleichen Stufe wie eine Katze steht.
Oder gar erst nach den Katzen kommt.
Schwierig.

Meinst Du nicht, Du manöverierst Dich da wo rein?
Zitat von Akari:
Bis zu einem gewissen Grad lasse ich mich auf einen anderen Menschen ein, aber ganz sicher nie wieder auf meine Kosten oder auf Kosten meiner Katzen.


Naja, der richtige wird denn Bann doch brechen können.
Man hat doch auch immer seine Anteile am Scheitern einer Beziehung.

04.12.2020 23:44 • #36


H
Liebe Akari,

du bist im Alter meiner Tochter und für mich bist du eine intelligente sowie starke Frau. Du musst es halt nur noch selber erkennen und deine unnötigen Selbstzweifel beseitigen. Etwas mehr Selbstbewusstsein, kann dir da also wirklich nicht schaden. Bleibe immer nur du selbst und denke auch immer daran, dass wir alle unsere Stärken sowie Schwächen haben, denn niemand ist fehlerfrei oder sogar perfekt.

Glaube mir, du bist im besten Alter und hast das ganze Leben noch vor dir, aber du musst es auch selber erkennen und selber daran glauben. Mache dein Glück nicht von einem anderen Menschen verantwortlich, denn so funktioniert das wahre Leben nicht.

VG Holzer60

04.12.2020 23:52 • #37


K
Hab früher mal den Ausspruch - willst Du recht haben oder glücklich sein? - an meinem Spiegel kleben gehabt. Viele Jahre lang. Die brauchte es auch um zu verstehen was das bedeutet und was der Satz mit mir zu tun hat.

Mag ich Dir sehr empfehlen.

05.12.2020 00:05 • x 1 #38


Nachtlicht
Schade, dass du mit der Anregung, deine Sicht auf Normalität zu überdenken, anscheinend nichts anfangen kannst. Ich hatte gehofft, dass dir das hilft, deinen Kummer in eine realistischere Relation zu bringen.

Die Erfahrung mit der stationären Therapie, die du da schilderst, liest sich wirklich furchtbar.

Von den anderen 13plus Jahren Therapie scheint nicht viel für dich bei herumgekommen zu sein, wenn du keine Ideen dazu hast wie man Grenzen spürt und setzt und wie man mit schlechten Gefühlen noch umgehen könnte, außer sie zuzulassen. Puh. Ich neige immer noch dazu zu denken, dass du entweder vieles ausblendest oder wirklich nicht die richtigen Therapieformen/Therapeuten für dich hattest.

Zitat von Akari:
Auch schlechte Gefühle wollen gehört werden


Vielleicht wäre das Konzept Gefühle wie Gäste behandeln was für dich. Dazu gibt es auch ein kleines, aber feines Büchlein. Leider weiß ich den Titel nicht mehr. Es geht im Grunde darum, alle Gefühle, auch die schlechten, anzunehmen, zum Verweilen einzuladen und dann wieder gehen zu lassen. Ich finde das eine schöne Vorstellung, weil es ja auch beinhaltet, dass die schlechten Gefühle vorübergehend sein werden.

Zitat von Akari:
klar und deutlich Wünsche und Bedürfnisse formulieren und auf Missstände aufmerksam machen hat jedenfalls schon mal nichts gebracht.


Nun, zunächst einmal, bei einem Partner, dem du wirklich am Herzen liegen würdest und der in seiner Persönlichkeit reif und gesund genug ist, sein Verhalten zu erkennen und anzupassen, hätte das sicher etwas gebracht.

Aber bei jedem Menschen, auch dem verständigsten und kooperativsten, kommt man mit Reden mal nicht mehr weiter.

Und dann sind Taten angesagt. Man lässt sich nicht ausnutzen, indem man sich nicht ausnutzen lässt - indem man z. B. den anderen nicht durch die Stadt fährt, während man ihm sagt, dass man ihn nicht immer durch die Stadt fahren will, sondern ihn tatsächlich nicht durch die Stadt fährt.

Zitat von Akari:
besteht die Gefahr, dass ich wieder schwach werde. Weil ich mir ja eigentlich nur ein stabiles Leben und eine stabile Partnerschaft wünsche.


Die du mit ihm nicht hattest und nie haben wirst. Würdest du das akzeptieren, und das hier umsetzen was @Lebensfreude so präzise auf den Punkt gebracht hat:

Zitat von Lebensfreude:
Kannst du dir verzeihen und die Verantwortung dafür übernehmen, dass du ihn mal ausgewählt hast?


dann bräuchtest du keinen Hass mehr, um ihm gegenüber nicht mehr schwach zu werden. Er würde schlichtweg nicht mehr in dein neues Beuteschema passen, weil dir klar wäre, dass du nirgendwo hin kommst, wenn du weiter das Richtige (eine schöne Partnerschaft) vom Falschen (einem Mann, der dazu nicht willens oder fähig ist) erwartest.

Zitat von Akari:
Aber irgendwas mit mir muss es ja trotzdem zu tun haben und auf diese Frage fehlt mir noch immer eine Antwort.


Therapeuten sollten dich eigentlich dabei unterstützen, deine eigenen Antworten zu finden. Du hast dich ja offensichtlich schon mit der Frage befasst, da wirst du sicher die ein oder andere Idee zu gehabt haben. Was glaubst denn du, was es mit dir zu tun haben könnte?

05.12.2020 00:09 • x 2 #39


F
Akari, ich habe stark den Eindruck, dass du auch heute noch den Mobbern von damals beweisen möchtest, dass sie falsch gehandelt haben und zwar willst du ihnen das scheinbar an jedem Fiesling beweisen, der dir über den Weg läuft. Anders kann ich mir nicht erklären, aus welchem Grund du solche Menschen, die eigentlich zu 100% nicht zu dir passen, in dein Leben lässt.
Erkenne an, dass das ein sinnloses Unterfangen ist. Erstens ändert es nicht was dir angetan wurde, zweitens werden die Bösen nie im Leben einsehen, was sie anrichten und wenn, dann vielleicht nur, wenn etwas wirklich, wirklich schlimmes passiert. Und viele nicht mal dann, hör doch nur mal, wie viele Straftäter sogar vor Gericht immer noch leugnen. Das ist auch der normale Schutz der Psyche, denn es ist eigentlich unaushaltbar, mit der Schuld zu leben, die manche Leute so auf sich laden.
Versuche, die Mobber zu verstehen und ihnen zu verzeihen. Sie haben übles getan, nur um sich selbst zu entlasten und wenigstens etwas aufzuwerten, im Herzen wissen sie es, doch in ihr Bewusstsein darf es nicht vordringen, da sie sonst zerbrechen. Da ist es besser, weiter andere zu quälen, viel besser. DU wirst daran niemals etwas ändern. Nie. Versuch es nie mehr. Heute kannst du fern halten, was dich ärgert, tue dies konsequent! Bleibe auf jeden Fall lieber allein. Du machst es schon richtig. Es wird nicht für ewig sein, wenn du diese Tatsache akzeptierst, dass du gewisse Menschen einfach nicht belehren kannst, auch nicht musst (übrigens auch hier nicht), sondern sie einfach ignorieren darfst, auch innerlich. Finde Frieden, bleib wie du bist und werde auf keinen Fall aus Wut oder Einsamkeit auch so ein Zombie. Das wäre wirklich der grösste Fehler, denn das Leid weiterzutragen bringt nicht die erhoffte Entlastung sondern häuft nur immer noch mehr Leid und auch noch Schuld an, was wirklich grauenhaft ist und womit man dann oft nicht mehr zurecht kommt.
Hab viel Geduld mit dir. Vergleiche dich auch nicht mit anderen, die erfolgreicher sind. Denen wurde evtl nicht das angetan, was du erleben musstest. Nochmal: Mobbing ist wirklich schlimm. Eine schreckliche Erfahrung für ein soziales Wesen wie den Menschen. Existenziell bedrohlich und daher traumatisch. Du brauchst Geduld um das zu verarbeiten. Und wenn du den Schmerz weder weitertragen noch ungeschehen machen oder Wiedergutmachung erzwingen willst, ist das leider der schwierigste und längste, langfristig jedoch der einzig erfolgreiche Weg.

05.12.2020 11:35 • #40


F
Ps: alleine wirst du es nicht schaffen, das schafft kein Mensch. Menschen brauchen Hilfe. Von anderen, fähigen und vertrauenswürdigen Menschen. Ich lege dir ans Herz, nochmal einen Therapeuten aufzusuchen. Hier kannst du evtl gleich mal testen, auszusortieren was dir nicht gut tut, denn leider, und wie du ja auch schon grausam erfahren musstest, ist auch nicht in jeder Therapie wirklich Therapie drin. Brich konsequent ab, wenn man dich wieder zu solchen Demütigungen zwingt. Wenn es dir nicht gut tut, ist es richtig abzubrechen. Keine sinnvolle Therapie der Welt darf dich mit Gewalt (auf)brechen. Sage dem Therapeuten Stopp, wenn er zu weit geht, achtet er dies nicht, kann es nicht klappen. Dann suche einen neuen. So auch mit Partner. Kann dauern, ist aber besser so.

05.12.2020 12:24 • #41


A


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