Hallo liebe Community,
ich habe seit 3 Wochen mal quer bei Euch gelesen, um mich zu vergewissern, dass es auch andere Menschen gibt, die in meiner Situation stecken.
Kurz zu meiner Situation:
Ich bin nun mehr vor knapp einem Monat von meinem Partner verlassen worden. Mit einem Zettel auf dem Küchentisch, nachdem er die Nacht bei einer anderen Frau verbracht hat (ich ahnte dies und packte schon mal einen Rucksack, damit er für ein paar Tage auszieht, da ich zu Hause an einer wichtigen Arbeit schreiben musste). Aussage seines liebenswerten 5-Zeilers war: Der gepackte Rucksack sagt schon alles. Ich habe gehofft, meine Gefühle, die ich am Anfang für Dich hatte, kommen wieder. Das war nicht der Fall. Tut mir leid!. Ich habe ihn angerufen und um eine Erklärung gebeten. Er kam für gefühlte 10 Minuten vorbei, um mir noch mal zu sagen, dass es aus ist. Ich stand unter Schock und habe das Gespräch darauf hin gelenkt, wie wir das mit der gemeinsamen Wohnung organisieren (sein kompletter Auszug, etc.) und ihm gesagt, dass ich mich bei ihm melden werde.
Es hat seit 3 Monaten bei uns gekriselt, wobei er mich meist (wenn es zu einem Gespräch kam) mit Ich weiß nicht abgespeist hat. Ich habe in dieser Zeit an mir gearbeitet (die Punkte, die ihn störten), da ich ihn nicht verlieren wollte. Ich habe immer wieder Gespräche gesucht und ihn gebeten, sich klar zu werden und zwar so , dass ich die Möglichkeit habe auch räumlichen Abstand zu gewinnen. Er hat bis zu dem Moment gewartet, an dem mein Urlaub vorbei war!
Kurz und gut: Die Trennung zeichnete sich ab, doch die Art und Weise hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, da sie der Super-GAU für mich war.
Ich leide seitdem an den typischen Symptomen der Verlassenen: Schlaflosigkeit, Nichts essen können, Panikattacken und emotionales Chaos. Ich versuche, für mich zu sorgen, so gut, wie es eben geht.
Nun zur eigentlichen Problematik:
Ich habe ihm nach 1,5 Wochen eine Mail geschrieben, in der ich mich nur auf Organisatorisches beschränkt habe. Zurück kam eine Mail, in der er versucht hat, Beziehungsinsider anzubringen, mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass seine finanzielle Situation es nicht zulässt, dass er bis zur fristgerechten Entlassung aus dem gemeinsamen Mietvertrag zahlt - verbunden mit dem Hinweis, dass, wenn ich nicht einlenke, er einen Zwischenmieter für ein Zimmer suchen wird und zum Abschluss noch angehängt hat: Ich hoffe, es geht Dir gut und Du hattest einen guten Start ins Berufsleben. Der Hammer!
Seine Kälte und sein Egoismus haben mich sehr getroffen, trotzdem habe ich ihm sachlich zurückgeschrieben und mich auf die Rechtslage zum gemeinsamen Mietvertrag beschränkt. Es folgten 3 Mailwechsel, in denen er erst versucht hat, noch irgendwie an Geld zu kommen (was ich abgewehrt habe) und dann noch welche, die Details seines Auszugs betrafen. Wie gesagt, von meiner Seite aus sachlich und sehr um Haltung bemüht.
Gestern ist er ausgezogen. Ich habe im Voraus ein Zeitfenster mit ihm vereinbart, in dem ich nicht da sein werde. Trotzdem bekam ich 5 SMS, die mir den Zwischenstand seines Auszugs mitteilten. Ich habe nicht darauf geantwortet. Als ich in die Wohnung kam, fand ich einen Zettel mit der Aussage, dass er mir noch einige Dinge sagen muss und mir deshalb eine Mail schreiben wird...
Ich bin total aufgewühlt. In meinen Augen lässt er mich nicht los und hält sich nicht an die Kontaktsperre. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich fühle mich zusätzlich missbraucht.
Ich möchte momentan - abgesehen von notwendigen organisatorischen Dingen - einfach keinen Kontakt zu ihm (was ich ihm auch in einer Mail geschrieben habe). Ich habe das Gefühl, er möchte sich aussprechen, damit er kein schlechtes Gewissen zu haben braucht.
Für mich ist es auch schwer, mir vorzustellen, ganz ohne ihn zu leben. Er war 3 Jahre lang mein Partner, mit dem ich alles geteilt habe und die Vorstellung, ihn nicht mehr in meinem Leben zu haben, ist für mich auch unglaublich. Doch ich bin im Moment nur enttäuscht. Aussprachen haben während der Beziehung auch nichts gebracht und sein Verhalten vor, während und nach der Trennung ist geprägt von wenig Einfühlungsvermögen und Egoismus. Deshalb möchte ich ihn auch nicht mehr in meinem Leben haben.
Trotzdem bleibt die Frage, wie gehe ich damit um, dass er offensichtlich kein Interesse daran hat, mich loszulassen?
Danke für Eure Gedanken...
04.10.2012 09:13 •
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