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Wenn der Trennungsschmerz Freunden/Familie zuviel wird

Dixie
Mein Thema ist diesmal etwas allgemeiner gehalten, aber ich denke, viele von Euch werden aus ihrer eigenen Erfahrungswelt etwas dazu beitragen können.

Frisch nach einer Trennung ist es ja meist so, dass Freunde und Familie dem Verlassenen liebevoll zur Seite stehen und versuchen, Verständnis zu zeigen sowie Trost zu spenden.

Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem sie den noch immer vorhandenen Trennungsschmerz nicht mehr nachvollziehen können, von ihrer Seite aus alles gesagt ist und man ab diesem Zeitpunkt wieder vollkommen allein mit seiner Trauer ist.

Bei mir war das ungefähr nach zwei Monaten der Fall. Ich bin seit gut zweieinhalb Monaten getrennt, und mein Trennungsschmerz lässt nicht nach, im Gegenteil.

Kennt Ihr diese Situation auch? So in dem Sinne »Nach dieser langen Zeit solltest du jetzt nicht mehr trauern, sondern nur noch nach vorn blicken«, und man möchte einfach nur weinen und fühlt unendliche Leere, weil der Schmerz eben nicht weniger wird?

Wie geht Ihr damit um?

22.08.2023 19:59 • x 3 #1


L
Lange Zeit... ca.3 Monate.
Wie lange warst Du mit Ihr zusammen ?
Das kann für den einen Lang sein, aber für andere ist es wieder nur 3 Monate.
Was ist mit deinem Alltag, bist Du da mal ausgebrochen ?
Hast Du etwas an deinem Alltag verändert ?
Wenn dieser immer noch gewohnt Routiniert abläuft, hängst Du quasi in einer Spirale, kein Wunder das Du da nicht so gut verarbeiten kannst.
Jeder Mensch braucht verschieden lang zum verarbeiten, es gibt Menschen die brauchen 1 Jahr und länger.
Wichtig ist das Du etwas in deinem Leben Veränderst, Dir neue Ziele suchst, aus deinem Alltag ausbrichst.

22.08.2023 20:06 • x 2 #2


A


Wenn der Trennungsschmerz Freunden/Familie zuviel wird

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Blackdog
@Dixie Alles Gute erstmal für dich! Das Gefühl der inneren Leere ist grausam Also 2 Monate sind nichts, wie lange wart ihr zusammen? Habe heute nach einem Jahr wieder einen Rückfall und ich nerve mein Umfeld seit 1 Jahr, der großteil ist verständnisvoll. Jeder braucht seine Zeit. Je nachdem wie lange die Beziehung ging. Bei mir waren es 10 Jahre und brauche noch immer Zeit. Ich glaube es gibt kaum gesunde Menschen, die nach 1-2 Monaten abschließen können bzw komplett losgelassen haben. Solch traumatischen Erlebnisse benötigen Zeit, manchmal Jahre. Kenne aber auch einige, die es nicht verstehen, da sie das vor vielen Jahrzehnten mal durchleben mussten und viele seit 25-40 Jahren verheiratet sind. Da kommen dann die Klassiker,dass auch andere Mütter schöne Töchter haben oder deine Probleme will ich auch haben. Wenn niemand für dich Verständnis zeigt, sollte man ggf professionelle Hilfe suchen und hier im Forum bist du auch gut aufgehoben

22.08.2023 20:16 • x 1 #3


Dixie
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Da Ihr beide gefragt hattet: Wir waren knapp fünf Jahre zusammen (Oktober 2018 bis Juni 2023).

Bei meiner vorherigen Beziehung war ich fast zehn Jahre lang traurig, habe es meinem Umfeld aber nicht gezeigt. Diesmal ist der Trennungsschmerz viel stärker, da ich wirklich geglaubt hatte, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben, die ich dann durch eigene Fehler im Juni dieses Jahres verloren habe (was doppelt weh tut). Ich bin übrigens 44, sofern das etwas zur Sache tut.

@Blackdog :

Du hast völlig recht. Genau solche Sprüche wie »Deine Probleme will ich haben!« tun weh. Bei mir ist es so, dass ich – objektiv betrachtet – eigentlich gar keine Probleme habe (gesundheitlich nur irrelevante Kleinigkeiten, die man mal angehen müsste, beruflich und finanziell lebenslang unabhängig), aber das interessiert mich derzeit alles nicht im geringsten. Ich wünsche mir einfach nur meine Partnerin zurück. Sonst nichts.

Euch beiden noch mal danke!

22.08.2023 20:58 • #4


L
Zitat von Dixie:
Bei meiner vorherigen Beziehung war ich fast zehn Jahre lang traurig, habe es meinem Umfeld aber nicht gezeigt.


10 Jahre ? So Traurig das Du in der Zeit keine andere Frau kennenlernen wolltest ?
Das ist aber schon wirklich etwas extrem lang.

22.08.2023 21:03 • #5


Dixie
Zitat von Luddy:
10 Jahre ? So Traurig das Du in der Zeit keine andere Frau kennenlernen wolltest ? Das ist aber schon wirklich etwas extrem lang.

Ich hatte damals – 2005 – beruflich (noch) nichts erreicht, was mir meine damalige Partnerin (zu Recht) vorgeworfen hatte. Nach der Trennung habe ich auf diesem Gebiet Vollgas gegeben und stehe nun so gut da, wie sich das die meisten nur wünschen würden. Aber, wie ich bereits geschrieben hatte, nützt das nichts, wenn man Trennungsschmerzen empfindet.

22.08.2023 21:05 • #6


L
Zitat von Dixie:
Ich hatte damals – 2005 – beruflich (noch) nichts erreicht, was mir meine damalige Partnerin (zu Recht) vorgeworfen hatte. Nach der Trennung habe ich auf diesem Gebiet Vollgas gegeben und stehe nun so gut da, wie sich das die meisten nur wünschen würden. Aber, wie ich bereits geschrieben hatte, nützt das ...

Ja aber 10! Jahre ! Wegen Trennung ? Was ist los mit Dir ? Das ist ganz sicher nicht normal.
Nicht Böse gemeint!
Vielleicht denkt man noch ab und zu an seine Ex, aber so wirklich Tief innerlicher Schmerz?

22.08.2023 21:21 • #7


Dixie
Zitat von Luddy:
Ja aber 10! Jahre ! Wegen Trennung ? Was ist los mit Dir ? Das ist ganz sicher nicht normal. Nicht Böse gemeint! Vielleicht denkt man noch ab und zu an seine Ex, aber so wirklich Tief innerlicher Schmerz?

Ich hatte mich ab 2005 so sehr auf mein berufliches Fortkommen konzentriert, dass diese Beschäftigung die Schmerzen recht gut in Schach halten konnte. An andere Frauen habe ich erst wieder ab ca. 2015 gedacht, ja.

2018 habe ich dann meine seit Juni leider nicht mehr aktuelle Partnerin kennengelernt. Seit der Trennung fühle ich mich einfach nur leer. Und die Sprüche meiner Familie, dass über 99 % der Menschen gern in meiner Position wären, tun so weh, dass ich sie mit meiner Trennung nicht mehr behellige.

Meine Freunde reagieren hingegen mit Sätzen wie: »Du weißt, dass du Fehler gemacht hast, erkennst diese und siehst sie ein. Sie ist jetzt weg, und bei der nächsten Freundin machst du den Elfer rein!«

Dies tut zwar nicht ganz so weh wie die Sprüche meiner Familie, aber hilfreich ist es auch nicht, wenn man doch genau weiß, wen man liebt und will.

22.08.2023 21:29 • #8


L
Zitat von Dixie:
Ich hatte mich ab 2005 so sehr auf mein berufliches Fortkommen konzentriert, dass diese Beschäftigung die Schmerzen recht gut in Schach halten konnte. An andere Frauen habe ich erst wieder ab ca. 2015 gedacht, ja. 2018 habe ich dann meine seit Juni leider nicht mehr aktuelle Partnerin kennengelernt. Seit der Trennung ...

Weiß nicht was dein Beruf damit zu tun haben soll, es Spielt eigentlich gar keine Rolle ob Du jetzt nenn Hohes Tier bist oder nenn einfacher Arbeiter.
Was machst Du denn selbst um die Trennung zu verarbeiten ?
Arbeitest Du denn überhaupt daran oder wie ich schon fragte, ist deine Alltägliche Routine immer die selbe ?
Du musst natürlich frischen Wind in deinen Alltag reinbringen, etwas finden was Dir Spaß macht, Dich ablenkt, Freunde mit denen Du was machen kannst etc.
Wenn das alles nicht hilft und Du immer noch Jahrelang brauchst um ne Trennung zu verarbeiten, würde ich mir dann tatsächlich Psychologische Hilfe suchen.
Schon mal daran gedacht ?
Auch Hohe Tiere brauchen mal nenn Seelenklempner
Das ist keine Schande !

22.08.2023 21:43 • #9


Dixie
@Luddy :

Danke für Deine weisen Worte! Ich hoffe, dass es diesmal in der Tat keine zehn Jahre dauert.

Der Trennungsschmerz fühlt sich total anders an als 2005. Damals war es ein langsamer, eher leichter, aber sehr dauerhafter und langfristiger Schmerz. Ungefähr so wie bei jemandem, der unter leichten dauerhaften Rückenschmerzen leidet, diese aber nicht behandeln lässt, weil er damit schon irgendwie im Alltag klarkommt.

Diesmal ist es ein ganz heftiger Trennungsschmerz, der mir sprichwörtlich die Kehle zuschnürt (das war bei meiner vorherigen Trennung nicht so). Derzeit setze ich noch auf die Karte, dass es wie bei einem Regen ist, bei dem ein heftiger Wolkenbruch auch nicht so lange durchhält wie ein Nieselregen.

Aber die aktuelle Situation belastet mich derzeit sehr.

22.08.2023 21:50 • #10


L
Zitat von Dixie:
@Luddy : Danke für Deine weisen Worte! Ich hoffe, dass es diesmal in der Tat keine zehn Jahre dauert. Der Trennungsschmerz fühlt sich total anders an als 2005. Damals war es ein langsamer, eher leichter, aber sehr dauerhafter und langfristiger Schmerz. Ungefähr so wie bei jemandem, der unter leichten dauerhaften ...

hm auf meine Fragen gehst Du irgendwie nicht ein...
Such Dir mal bitte einen Therapeuten!
Ich hab davon auch nie was gehalten, aber selbst ich bin hin und bin heute echt froh diesen Schritt getan zu haben.

22.08.2023 21:55 • x 1 #11


Dixie
Zitat von Luddy:
hm auf meine Fragen gehst Du irgendwie nicht ein... Such Dir mal bitte einen Therapeuten! Ich hab davon auch nie was gehalten, aber selbst ich bin hin und bin heute echt froh diesen Schritt getan zu haben.

Stimmt, ich bin nicht auf alles eingegangen. Also: Mein Alltag ist in der Tat relativ routiniert, allerdings kann ich aus verschiedenen Gründen nicht alles über den Haufen werfen.

Ich habe schon versucht, mich in meiner Freizeit mit relativ vielen Dingen abzulenken.

Ich gehe mit Freunden weg. Was mache ich? Ich heule sie voll wegen meiner Trennung. Ich fahre allein irgendwohin an einen schönen Ort. Was mache ich? Ich sitze allein am Ufer eines schönen Sees und denke an sie. Die Liste könnte ich fortsetzen.

Therapeut? Derzeit versuche ich es noch allein. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Aber danke für den Hinweis.

22.08.2023 22:02 • #12


Unterwegs
Zitat von Dixie:
Therapeut? Derzeit versuche ich es noch allein. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Aber danke für den Hinweis.

Ich wünsche dir, dass es mit der Trennungsverarbeitung nicht wieder 10 Jahre dauert :/

22.08.2023 22:09 • x 1 #13


Dixie
@Unterwegs

Danke!

22.08.2023 22:11 • #14


Scheol
Zitat von Dixie:
@Luddy : Danke für Deine weisen Worte! Ich hoffe, dass es diesmal in der Tat keine zehn Jahre dauert. Der Trennungsschmerz fühlt sich total anders an als 2005. Damals war es ein langsamer, eher leichter, aber sehr dauerhafter und langfristiger Schmerz. Ungefähr so wie bei jemandem, der unter leichten dauerhaften ...

Ein hohes Tier kann seine Firma führen ,…. Aber an einer Trennung zu Grundgehen weil er nicht das Werkzeug hat , wie er es in der Firma für den Beruf hat.

4 Wochen leiden , nennt man eine Belastungsreaktion, alles was darüber ist , ist gravierender.

wenn du schon mal 10 Jahre getrauert hast ( warst du überhaupt schon bereit für die neue Beziehung ? ) dann solltest du dir fachliche Hilfe besorgen. Weil da bist du dann in einem ganz anderen Bereich.

hast du als Kind eine schwere Trennung erfahren , oder wie wurde die erste Trennung empfunden ? So wie sich das anhört , war die erste Trennung für dich katastrophal gewesen . Ein großer Schock.

22.08.2023 22:17 • x 2 #15


A


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