Wenn der Seelenverwandte sich wieder mal die Ehre gib

Zitat von Springfield:

..unter uns, mir geht es nicht viel anders ...

Ist das nicht normal? Heißt doch S. Anziehung und Attraktivität? Wenn man seine eigenen Ansprüche selbst mitbringt, kein großes Problem.

Zitat von E-Claire:

Ich persönlich glaube, daß on/off auch deshalb so hart ist, weil es einem selbst die Rolle des Auszusteigenden zuweist, also die härteste Form der Selbstverantwortung, zu etwas nein zu sagen, wozu man eigentlich ja sagen möchte. Das aber im gnadenlosen wenig schönen Neonlicht betrachtet, ist ja wieder nur Hinweis dafür, daß es eigentlich um einen selbst und eigene Themen geht.

Dieses innere Dilemma hast Du gut auf den Punkt gebracht. Man weiß, man sollte nein sagen - schon lange - aber man schafft es nicht, weil man eigentlich genau das will, von dem man wiederum weiß, dass man es eh nicht bekommt. Man fühlt Trauer, oft genug auch Wut auf den anderen, aber es scheint unmöglich, auf diesen einzigartigen Menschen verzichten zu müssen.

Ja, man braucht ihn, dass man sein inneres Dilemma aus Traum und Realität an ihm ausleben kann. Das geht oft solange bis tatsächlich endlich einer die Reißleine zieht. Und das kann für den Verlassenden sogar so etwas wie eine Rettung sein. Der steckt ja in destruktiven Verhaltensweisen und Gefühlen bis zum Hals drin im Sumpf.
Auf lange Sicht tut der Verlassende dem Expartner damit sogar einen Gefallen, weil der jetzt endlich mal auf sich zurückgeworfen ist und sich zwangsläufig mit seinem eigenen Fehlverhalten auseinander setzen muss.

Nicht schön, das Ganze. Ich wurde nach der Trennung erst weinerlich, dann wütend. Aber die Wut galt nicht allein ihm, sondern mir, weil ich wiederum die ideale Plattform für seine Defizite gewesen war. Ich war also auch ein Werkzeug für ihn gewesen. Das schmerzt und macht oft genug auch wütend.
Klar, ich hatte Gewaltfantasien. Stellte mir vor, ich würde irgendwie seine Bremsen manipulieren und er würde wenn er erst in voller Fahrt wäre, die Kontrolle über sein Auto verlieren. Wundervoll, mir sein dämliches Gesicht vorzustellen! Ich wünschte mir, er wäre tot oder noch besser verunglückt und würde im Rollstuhl sitzen ... Das hilft nur für den Moment, weil es Aggressionen kanalisiert.

Aber irgendwann hilft nur noch das Loslassen. Den anderen in ein Leben seiner Wahl entlassen und sich damit rausnehmen. Das eigene Leben in den Mittelpunkt stellen, was man in der Beziehung sträflich vernachlässigt hat.

Es hat keinen Sinn sich ewig auf dem Kriegsschauplatz aufzuhalten. Solange Trauer und Wut regieren, kann man das nicht. Aber mit der Zeit. Und dann geht man einfach. Genug gekämpft auf diesem Schauplatz und verloren. Oder doch nicht? Man kann den Kampfplatz einfach verlassen und woanders hingehen. Sich anderen Menschen und Dingen und sich selbst zuwenden. Dann kehrt Frieden ein und der fühlt sich entschieden besser an als alles andere vorher.

Zitat von Knutuschi:

Was gibt Dir die Gewissheit, dass sie die Waffel-Sammlung hatte? Bevor wir uns missverstehen, oder Du gleich wieder abgehst, ich meine das wirklich ...

Ganz einfach: diagnostizierte Borderliner-Personlichkeitsstörung inkl. mittelschwerer rezidivierender Depression. Beides unbehandelt.
Das habe ich erst später erfahren. Willst du mir nun weiter sagen, ich habe einen an der Waffel und zweifeln?

Wenn ich mal zusammenfasse, dann ziehe ich offensichtlich oft echt kaputte Frauen an. Aufzählung seit 2010

- PTBS mit schwerer Depression
- dann normal (das war wirklich top)
- manisch-depressiv
- narzisstische Persönlichkeitsstörung
- manisch-depressiv inkl. Sichtproblematik
- Anpassungsstörung (laut Aussage von Profi ist sowas eine Verlegenheitsdiagnose)
- Borderline Persönlichkeitsstörung inkl. Mittelschwerer Depression

Jetzt zwei normale Frauen, die mich aber nicht wirklich vom Hocker hauen oder ich deren Abgründe ich noch nicht kenne.

Fast alle dieser Frauen haben mir das erst später erzählt. Ich wollte ihnen nichts andichten und dachte es wäre anfangs Unsicherheit.

Nun kann man richtigerweise sagen: Tin, was stimmt mit dir nicht, dass du sowas anziehst bzw. anziehend findest? Da sage ich: weiss ich mittlerweile und versuche es zu ändern, was nicht so einfach ist. Vor allem, weil ich offensichtlich auch ein gewisses Level an Drama mag/brauche.
Da schaue ich derzeit hin. Nichtsdestotrotz ist es so, dass ich nicht wirklich Beeinflussen kann, was mich anmacht und was nicht. Jedenfalls habe ich diesen Hebel noch nicht inir gefunden.

Zitat von Tin_:

dass du sowas anziehst bzw. anziehend findest? Da sage ich: weiss ich mittlerweile und versuche es zu ändern, was nicht so einfach ist. Vor allem, weil ich offensichtlich auch ein gewisses Level an Drama mag/brauche.

Kann ich so bestätigen, wenn man vom Drama Nektar einmal getrunken hat, ist es schwer wieder davon loszukommen. Was das für Folgen hat, sehe ich aktuell wieder, ich dachte ich hätte es hinter mir gelassen, aber eine Nachricht und zack, sind die Emotionen wieder da. Aber ich merke auch, dass ich daran gearbeitet/mich ein wenig entwickelt habe, weil es keine Sehnsüchte mehr sind, sondern die erhofften negativen Emotionen (Wut und jetzt Mitleid).
Meine aktuelle Beziehung, die erste auf die ich mich seit fünf Jahren wirklich eingelassen habe, ist sowad von langweilig und bodenständig, so ohne Drama und normal... Ich liebe es, weil ich verstanden habe, dass dieses Drama mir nicht gut tut und ich es nicht mehr will

Zitat von Tin_:

Wenn ich mal zusammenfasse, dann ziehe ich offensichtlich oft echt kaputte Frauen an. Aufzählung seit 2010 - PBTS mit schwerer Depression - dann ...

Huhu Tin, ich verstehe dich, weil ich auch früherer mit normalen Menschen nichts anfangen konnte. Was ist schon normal? Aber Männer, die waren wie das männliche Prospekt Klischee haben nicht Funktioniert. Ich bin selbst nicht wie die Stereotype Frau. Das passt einfach nicht. Mein Partner jetzt ist auch nicht so, aber er ist in sich gefestigt. Das ist das Wichtigste. Aber er ist trotzdem spannend und fesselnd für mich, ein eigener Kopf. Ganz normal passt nicht zu mir und das ist gut so. Es geht nur darum, jemanden zu finden, der sich auch selbst mag. Richtig mag:)

Zitat von Tin_:

Ganz einfach: diagnostizierte Borderliner-Personlichkeitsstörung inkl. mittelschwerer rezidivierender Depression. Beides unbehandelt.

Also gibt Dir ein Zettel Gewissheit.

Zitat von Tin_:

Willst du mir nun weiter sagen, ich habe einen an der Waffel und zweifeln?

Ich habe nie behauptet, Du hättest einen an der Waffel. Ich wollte nur wissen, was Dir Gewissheit gibt.
Ist ja relativ üblich, dass Zettel Sicherheit vermitteln.

Drama ist schon verführerisch. Unsicherheit schafft oft Anziehung. Zuviel Sicherheit schafft Langeweile.

Die Psychologin, die ich treffe/getroffen habe ist sehr bei sich, ziemlich in sich ruhend. Die Gespräche sind teils ganz gut, aber es ist auch viel Battle dabei, weil sie mich für sehr dominant hält und ich das Gefühl habe, dass sie mich analysieren will - sich dabei aber die Zähne ausbeißt. Ist mir zu anstrengend dauernd diese Battles zu führen ohne wirklich zu spüren, dass da was ist oder sein könnte von meiner Seite. Zudem ist sie wirklich eher langweilig für mich.

Zitat von Tin_:

Drama ist schon verführerisch. Unsicherheit schafft oft Anziehung. Zuviel Sicherheit schafft Langeweile.

Und schon biste im Karrussel, Anziehung durch Unsicherheit und unklare Zukunftsaussichten, hätte es nicht besser sagen können. Und kaum kommt Sicherheit wirds langweilig

Zitat von Knutuschi:

Also gibt Dir ein Zettel Gewissheit. Ich habe nie behauptet, Du hättest einen an der Waffel. Ich wollte nur wissen, was Dir Gewissheit gibt. Ist ja ...

Und da ich kein Mensch bin, auch hier nicht, der inflationär mit Diagnosen um sich wirft, musstest du das anzweifeln?

Was ich aber auch weiss, da ich selbst über einer Angststörung und einer Depression litt: man kann das sehe gut in den Griff bekommen und wieder ein cooles Leben leben, wenn man es dann will. Vielleicht habe ich auch deswegen geglaubt, dass diese Frauen sich in den Griff kriegen, da ich ein Beispiel der Veränderung bin - es ist also nicht unmöglich.

Derzeit denke ich, dass ich vielleicht ganz neue Wege beschreiten will. Vielleicht doch mal so ein Mischding ausprobieren - nur zum S. treffen und das war's. Hab da jemanden kennengelernt, die genau das bieten würde. Ob ich aber Bindung und S. auseinanderhalten und trennen kann, weiss ich eben nicht.
Ausprobieren - das denke ich derzeit. Andererseits ist sie echt nett und lieb.... Ich möchte auch niemanden verletzen.

Ich merke aber jetzt schon, dass sie Bindung möchte und sich sehr oft meldet. Das ist mir schon zu nah. Eine gewisse Distanz möchte ich wahren.

Habe ich (rational) Lust auf eine gesunde Partnerschaft? Klar, wäre schön aber nicht unbedingt nötig.
Habe ich Bock meine Autonomie und meine Balance, die derzeit ganz gut fühlbar ist, zu verlieren? No way. Aber Sicherheit gibt es eben nicht. Darum wahre ich derzeit in alle Richtungen Distanz zu Frauen. Was sicherlich kontraproduktiv ist wenn man eine gesunde Partnerschaft gerne hätte. Aber ich empfinde das auch keinen Druck oder Bedürftigkeit. Wenn's passiert - schön. Wenn nicht - ok.

Zitat von Frida3lisa:

Huhu Tin, ich verstehe dich, weil ich auch früherer mit normalen Menschen nichts anfangen konnte. Was ist schon normal? Aber Männer, die waren wie ...

Och, daran liegst nicht. Ich stehe voll auf mich. Ich mag mich (vor allem derzeit) wirklich gerne. Ich sage ja, ich bin ganz gut in Balance derzeit und um ehrlich zu sein, nach den letzten Erfahrungen selbst überrascht, wie sehr. Dazu noch ein wenig Ego-Streicheleinheiten von ein paar Frauen... Läuft soweit.

Zitat von Tin_:

Och, daran liegst nicht. Ich stehe voll auf mich. Ich mag mich (vor allem derzeit) wirklich gerne. Ich sage ja, ich bin ganz gut in Balance derzeit ...

Ich meinte das Gegenüber sollte sich mögen. Das ist das wichtigste Kriterium. Borderline Patienten untherapiert tun es eher nicht. Nicht Borderline ist das Problem an sich, sondern die fehlende Selbstliebe. Ohne Selbstliebe auf beiden Seiten entsteht das Drama

Zitat von Tin_:

Und da ich kein Mensch bin, auch hier nicht, der inflationär mit Diagnosen um sich wirft, musstest du das anzweifeln?

Es gibt glücklicherweise nichts, was ich nicht anzweifle.

Bspw. Zettel oder Menschen die was wissen. Im Besonderen dann noch Menschen die was wissen weil's auf einem Zettel steht.

Vielleicht wird die Frage die ich Dir gestellt habe mal interessant für Dich. Muss aber nicht sein.

Zitat von Frida3lisa:

Ich meinte das Gegenüber sollte sich mögen.

Und nun schau mal auf meine Zielgruppe und meine Erfahrungen.

Wenn ich hochrechnen müsste, würde ich sagen, dass die für mich (optisch) interessanten Frauen in 6 von 10 Fällen einen an der Waffel haben. Zwei hängen noch am ex und eine will nur S.. Die letzte hat zwei Kinder. xD