hallo zusammen,
die trennung von meinem mann (nach 13 Jahren) liegt jetzt 10 wochen zurück.mein mann verließ mich ganz plötzlich wegen einer anderen. von notwendigen organisatorischen kontakten sahen wir uns in den letzten 6 wochen zweimal. einmal besuchte er mich nach meinem geburtstag - wir stritten und weinten. ich merkte, dass er noch immr sehr an mir hängt, wie sonst sollte ich seine tränen auffassen? wenige tage später trafen wir uns auf meinen wunsch erneut, weil ich ihm meine zuversicht zeigen wollte. mein mann wollte zwar die trennung, aber er möchte auch, dass ich um ihn kämpfe (das sagte er anfangs ausdrücklich. später fragte er mich dann, was denn das für eine liebe gewesen wäre, wenn ich jetzt schon aufgebe. dabei warf er mir egoismus vor, weil ich jetz nur an mich denke - nun, an wen denn auch sonst?). das macht natürlich wenig sinn und es drängt sich der gedanke auf, dass es ihm einfach nur gefällt, wenn ich ihm nachweine.
dennoch: ich war wieder zuversichtlicher und wollte ihm dies zeigen. bei diesem letzten treffen war er dann aber ziemlich ätzend drauf (vielleicht, weil seine neue nicht sehr erbaut darüber war, dass er erst nach mitternacht von unserem treffen nach hause kam?) wir beendeten dieses letzte treffen nach 1,5 h und hatten erst mal wieder keinen kontakt. letzte woche schrieb er mir dann, dass es doch erschreckend sei, wie schnell nun unsere leben auseinanderdriften, wie wenig wir noch von unserem alltag , unseren plänen mitbekommen.
warum bedauert ER das? es war sein wunsch und auch das tempo bestimmt er.
egal: ich werde aus diesen trügerischen doppelbotschaften nicht schlau und schwanke immer noch zwischen hoffen und bangen. im moment weiss ich, dass es nahezu utopisch ist und vielleicht auch nicht die beste aller lösungen: aber ich möchte ihn gerne zurück. er möchte, dass wir jetzt eine ganz besondere freundschaft pflegen - was mir kaum möglich ist.
er weiss, dass ich die tür noch nicht zugemacht habe - er braucht sie nur aufzustoßen. diesbezüglich könnte ich mich also völlig zurückziehen.
ich versuche abzuwägen, was FÜR und was GEGEN ein treffen spricht und habe nur noch ein paar tage zeit, mich zu entscheiden.
für ein treffen spricht:
1 die tatsache, dass ich ihm sagte, wenn sich innerhalb der nächsten 3 monate keine annäherung ergibt, ich zum august die scheidung einreiche - wie soll sich ohne treffen eine annäherung ergeben?
2 mein mann glaubt, dass eigentlich ICH diejenige sei, die IHN nicht wolle, er nun aber diesen schritt gewagt hat. er möchte, dass ich um ihn kämpfe. wenn ich mich zurückziehe, sieht das nicht gerade nach kampf aus. und wenn ich ihn nicht sehen will, könnte das seine vermutung, dass ICH IHN nicht will, bestärken.
gegen ein treffen spricht:
1 er mich nicht vermissen kann, wenn ich nicht weg bin
2 es mir hinterher schlecht geht, weil meine hoffnungen enttäuscht wurden
das ist ausgeglichen. wenn ich wenigstens seine motivation des treffens kennen würde:
will er
-wirklich nur eine besondere beziehung zu mir behalten, aber eben keine eheliche?
- will er sich ein hintertürchen offenhalten?
- will er ernsthaft uns eine chance geben (was ich am wenigsten glaube, aber am meisten hoffe)
ich glaube, er kennt seine motivation selber nicht.
= wenn es mir mit treffen genauso schlecht geht wie ohne, dann kann ich ihn ja auch treffen, oder?
es ist für mich alles so unklar, das aber bei einem treffen klären zu wollen, macht keinen sinn. vielleicht sollten wir tatsächlich mal nicht über UNS reden - aber worüber dann, wenn doch in meinem kopf nichts anders ist?
ich weiss kaum noch was ich denke und meine innere stimme ist ein gemischter chor der einen kanon singt. vielleicht könnt ihr mir eure meinungen hierzu schreiben?
hintergründe zu meiner geschichte findet ihr unter albtraum zwischen hoffen und bangen.
habt vielen dank.
lotta
12.11.2002 13:45 •
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