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Wenn alles zuviel wird

M
Zitat von Tiefes Meer:
Manchen Menschen hilft sowas:
Vielleicht einen Versuch wert.


Vielen Dank für den Tipp! Das ist eine Möglichkeit den permanenten Gedankenfluss zu mildern.

17.11.2018 10:09 • x 1 #91


M
Zitat von Grace_99:
Guten Morgen.

Ich hatte mal einen sehr schweren Autounfall mit Nahtoderfahrung (unverschuldet). Das war so grausam, dass ich gedanklich immer und immer wieder diesen Unfall durchgegangen bin.

Ich habe dann EMDR verordnet bekommen und die Dame, die das durchgeführt hat, gab mir noch den Tipp mit auf den Weg:

Mir ein gedankliches Safezimmer einzurichten, wo Gedanken etc. keinen Platz haben.

Wenn generell die Gedanken kommen, Stoppschilder hochzuhalten. Das war ne Herkulesaufgabe, denn anfangs hatte ich das Gefühl, das Millionen Mal am Tag zu machen, aber mit Geduld und Spucke hat es geklappt und das tut es heute noch.

Einen Gegenstand haben, wenn die Gedanken abdriften, diesen Gegenstand mit geschlossenen Augen wahr nehmen. Wie fühlt er sich an, was fühlen meine Finger etc.

Das waren doch mehr als 1 Tips, aber mir hat das sehr geholfen, ich habe alle 3 immer noch im 'Gebrauch', vielleicht ist es ja was für dich.


Guten Morgen Grace,

ich bin gerade baff über deine Nahtoderfahrung. Das muss wirklich schlimm gewesen sein. Erstaunlicher finde ich, wie du deinen Weg trotzdem weiter gehst. Denke das EMDR hilft einen sich mit positiven Gedanken zu füllen, gerade bei so einem Ereignis wie bei dir. Auch die Idee mit den Sicherheitsraum ist eine gute Möglichkeit den Gedankenstrudel zu entfliehen.

Neben meinen Sport bin ich leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Ich mache hauptsächlich Natur- und Tierfotografie. Ich habe eine riesige Sammlung an Fotos, von denen ich ein Teil als Fotoleinwand in meiner neuen Wohnung hängen habe. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen: meine Fotos kann ich als Ruhepol verwenden in dem ich mich darauf konzentriere.

Danke für deine Tipps!

17.11.2018 10:25 • x 1 #92


A


Wenn alles zuviel wird

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G
Das war 2006, Kinder 6 und 4 und mit im Auto, A7, LKW übersieht Stauende, der Anhänger löst sich, fliegt über die Autobahn und landet an meinem Auto.

Ich konnte monatelang kein Auto fahren, auch als Beifahrer nicht, Panikattacken, Angstzustände. Da wurde mir dann EMDR verordnet. 4 Sitzungen, die es in sich hatten, aber halfen.

Selbst heute ist Autobahn immer noch eine Herausforderung für mich, daher ist der Saferaum mir dann eine gute Hilfe.

Dein Hobby hört sich toll an (Fotografie), umso schöner, wenn dir das dabei helfen könnte, gedanklich abzuschalten.

17.11.2018 17:46 • #93


U
Zitat von mental_timeline:
Ich habe mal ein Meditationsbuch gelesen. Als ich bei der Hälfte angekommen bin, hab ich es in die Ecke geschmissen. Kann damit nichts anfangen. Es muss doch eine Methode geben, in dem man die Gedanken stoppen kann, um sich nur aufs wesentliche konzentrieren zu können.


Ja.
Wenn Du merkst, das Du unbewusst in einen Gedankenkreisel geraten bist, mach folgendes:

- Sag innerlich laut STOPP, denk an ein Stoppschild
- Denke dann daran, wie es wäre, wenn Du im Lotto gewonnen hättest. Was Du mit dem Geld alles machen könntest. Mal es Dir aus, was für ein Haus kaufst Du Dir, wie richtest Du es Dir ein, was machst Du dann tolles mit Deiner Zeit

Klingt affig, funktioniert aber. Die Gedanken machen unsere Gefühle, und das Gehirn kann nur seriell arbeiten, also nur einen Gedanken und ein Gefühl zu einer Zeit.

Wenn Du mehr Zeit investieren willst, schau Dir die sogenannte Schematherapie an. Populäres Buch: Das innere Kind muss Heimat finden (nicht vom Titel abschrecken lassen, inneres Kind=Unterbewusstsein).

Da lernst Du eine Art Landkarte Deines Gehirns kennen und kannst und wie Du Dich bewusst aus der negativen Feedbackschleife nimmst, und wieder in den klaren Modus wechselst. Noch intensiver bei einer entsprechenden Therapeut(in) zu lernen.

edit: EMDR haben sie mit mir 50min gemacht letzte Woche, auch sehr wirksam, aber es wird halt nur eine Traumasituation überschrieben. Dafür ist es extrem schnell einsetzbar.

17.11.2018 17:51 • #94


M
Zitat von Grace_99:
Das war 2006, Kinder 6 und 4 und mit im Auto, A7, LKW übersieht Stauende, der Anhänger löst sich, fliegt über die Autobahn und landet an meinem Auto.

Ich konnte monatelang kein Auto fahren, auch als Beifahrer nicht, Panikattacken, Angstzustände. Da wurde mir dann EMDR verordnet. 4 Sitzungen, die es in sich hatten, aber halfen.

Selbst heute ist Autobahn immer noch eine Herausforderung für mich, daher ist der Saferaum mir dann eine gute Hilfe.

Dein Hobby hört sich toll an (Fotografie), umso schöner, wenn dir das dabei helfen könnte, gedanklich abzuschalten.


Eine Freundin von mir hatte auch mal sowas ähnliches erlebt. Sie sagt das sie heute noch Probleme damit hat, gerade wenn man schnell fährt. Sie fühlt sich nur in großen Autos sicher.

Ich habe nach meiner Trennung in Februar die Fotografie einige Monate vernachlässigt. Bin nur sporadisch ab und zu mal durch Wald und Wiese gegangen. Es hat mich einfach zu sehr an meine Ex-Beziehung erinnert. Mittlerweile ist das besser geworden und habe auch andere Motive für mich entdeckt. Die meisten guten Fotos sind Glückssache. Wenn man ein bestimmtes Motiv vor Augen hat und dieses so umsetzen kann, ist das mit einem schönen Erfolgserlebnis verbunden.

18.11.2018 09:55 • x 2 #95


M
Zitat von unregistriert:

Ja.
Wenn Du merkst, das Du unbewusst in einen Gedankenkreisel geraten bist, mach folgendes:

- Sag innerlich laut STOPP, denk an ein Stoppschild
- Denke dann daran, wie es wäre, wenn Du im Lotto gewonnen hättest. Was Du mit dem Geld alles machen könntest. Mal es Dir aus, was für ein Haus kaufst Du Dir, wie richtest Du es Dir ein, was machst Du dann tolles mit Deiner Zeit

Klingt affig, funktioniert aber. Die Gedanken machen unsere Gefühle, und das Gehirn kann nur seriell arbeiten, also nur einen Gedanken und ein Gefühl zu einer Zeit.

Wenn Du mehr Zeit investieren willst, schau Dir die sogenannte Schematherapie an. Populäres Buch: Das innere Kind muss Heimat finden (nicht vom Titel abschrecken lassen, inneres Kind=Unterbewusstsein).

Da lernst Du eine Art Landkarte Deines Gehirns kennen und kannst und wie Du Dich bewusst aus der negativen Feedbackschleife nimmst, und wieder in den klaren Modus wechselst. Noch intensiver bei einer entsprechenden Therapeut(in) zu lernen.

edit: EMDR haben sie mit mir 50min gemacht letzte Woche, auch sehr wirksam, aber es wird halt nur eine Traumasituation überschrieben. Dafür ist es extrem schnell einsetzbar.


Vielen Dank für deine vielen guten Tipps. Vielleicht sollte ich mir mal ein ausrangiertes Stopp-Schild zulegen und es dann situationsbedingt herauskramen. Das Schild hat einen starken Symbolcharakter.

Ich habe oft das Gefühl der Unruhe, trotz meiner ausgewogenen Auslastung . Mich regt es ja schon auf wenn beim Autofahren der Vordermann 1-2 km/h zu langsam fährt. Da könnte ich manchmal einfach nur schreien, wobei ich das irgendwie auch schon wieder lustig finde. Vielleicht sollte ich mich mal dabei filmen.

Mir fällt gerade ein: Bevor dieses Jahr mein Opa gestorben ist, hatte ich mir einen Box-Ständer besorgt. Ich hatte nach meiner Trennung in Februar ziemlich viel Wut/Unausgeglichenheit. Wenn ich nach Feierabend nach Hause kam, hab ich erstmal ein paar Minuten drauf gehauen - konnte damit die Gedanken stoppen.

18.11.2018 10:03 • x 1 #96


G
Ich habe Blödsinn geschrieben, meine Kinder waren 6 und 2, ich habe keine Ahnung warum ich die jüngste älter gemacht habe..

Boxen ist doch eine super Sache, nutze das weiterhin!

18.11.2018 13:55 • x 1 #97


M
Zitat von unregistriert:
Wenn Du mehr Zeit investieren willst, schau Dir die sogenannte Schematherapie an. Populäres Buch: Das innere Kind muss Heimat finden (nicht vom Titel abschrecken lassen, inneres Kind=Unterbewusstsein).


Ich habs mir besorgt und bin bei der Hälfte des Buches angelangt. Es ist für mich sehr mühseliger Stoff und nicht einfach zu lesen.

Eigentlich sollte es mir gut gehen, aber das tut es zur Zeit überhaupt nicht. Meine Gedanken fressen mich einfach auf.

Ich habe im Moment überhaupt keine Lust auf irgendetwas. Am liebsten möchte ich einfach gar nichts mehr machen. Ich quäle mich zum Sport obwohl ich nicht motiviert bin. Ich kann Nachts nicht wirklich schlafen, werde andauernd wach. Tagsüber bin ich irgendwie total Kopflos. Kriege plötzlich aus dem Nichts die Wut und dann fange ich an zu weinen. Es macht alles keinen Sinn und ich verstehe es einfach nicht was mit mir los ist. Das Schlimme ist, die Gedanken hören nicht auf und es macht mich irgendwann noch wahnsinnig.

Ich will das es aufhört.

09.12.2018 22:58 • #98


G
Guten Morgen.

Ich will ist schon einmal der falsche Ansatz. Damit setzt du dich selbst unter Druck. Ich weiß, dass geduldig sein das letzte ist, was man in solch einer Situation braucht. Aber Ich möchte hört sich besser an, nimmt den Druck und du gehst dadurch liebevoller mit dir um.

Du hattest ein verdammt hartes Jahr 2018, jetzt hat die Seele Zeit, alles raus zu lassen. Man sagt nicht umsonst, die Seele lässt nur so viel zu, wie sie ertragen / aushalten kann. Jetzt kannst du ertragen / aushalten.

Wenn dir nach nichts ist - dann mach nichts. Wenn dir nach schreien, weinen, toben ist, dann geh dem nach. Der Körper / die Seele signalisiert dir dadurch, was gerade benötigt wird.

Trotz allem verliere die schönen Dinge nicht aus dem Auge. Schau dir deine Bilder an. Horch in dich hinein, was dir gut tun kann.

Ich drücke dich.

10.12.2018 07:51 • x 1 #99


M
Ich fühle mich falsch, durch die ganzen Verluste und Abweisungen in diesem Jahr.
Zwei Trennungen, Opas Tod, abgesagte Dates, Frauen die mich hinhalten, das ist mir alles zuviel des Guten. Wenn man keine Bindungen mehr eingehen kann, wie soll man dann mit sich selbst glücklich sein? Man hat das Gefühl alles was man macht ist falsch. Glücklich werden in dem man Abstand von anderen nimmt und alleine ist? Das ist für mich unlogisch. Mein Umfeld hält mich für einen sehr selbstbewussten Mann der sein Leben vollkommen im Griff hat, aber innerlich sieht es da ganz anders bei mir aus. Das zerreißt mich.

11.12.2018 09:43 • #100


G
Ja, es war sehr viel in 2018, warum kannst du es nicht annehmen, dass du dich fühlst wie du dich fühlst? Verluste, Tod sind Dinge, die einen innerlich leer machen. Gib deiner Seele Zeit zu trauern und aufzuarbeiten, ggfs. mit prof. Hilfe, da spricht doch nichts dagegen.

Du bist auch ein selbstbewusster Mann, aber deine Seele trauert, das ist kein Widerspruch in sich. Ich kann auch am Boden liegen und trotzdem noch selbstbewusst in einigen Bereichen sein.

Drück dich.

11.12.2018 11:39 • #101


M
Zitat von Grace_99:
warum kannst du es nicht annehmen, dass du dich fühlst wie du dich fühlst?


Da ist wohl das kleine Kind, was sich gegen seinen Zustand wehrt. Ich kann diese Situation im Moment akzeptieren, aber nicht annehmen da ich dagegen ankämpfe.

Es schießt manchmal wie Pilze aus dem Boden. Wenn ich so weiter mache, werde ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein, einen Schritt vor dem anderen zu machen. Danke, es tut wirklich gut deine Zeilen zu lesen, sacken zu lassen und dann zu verstehen worum es im Kern geht. Ich brauche immer ein bisschen länger, bin absolut kein Kopfmensch.

11.12.2018 17:51 • #102


G
Nicht ankämpfen, hab ich auch zu lange gemacht und gebracht hat es - Null.

Annehmen und aushalten. Das kleine Kind an die Hand nehmen und gemeinsam trauern. Es war so hart für dich, erlaube dir alles zu betrauern.

Drück dich.

11.12.2018 18:11 • x 1 #103


M
Danke Grace,

es fällt mir wie Schuppen von den Augen.

12.12.2018 22:16 • x 1 #104


A


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