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Wem zur Hölle trauen wir hier eigentlich nach?

D
Hi,
ich mache mir jeden Tag seit Monaten Gedanken über meine Ex, das Warum und so weiter. Ihr kennt es ja zu genüge. Heute aber, habe ich mir klar und deutlich die Frage gestellt, die ich als Titel schrieb.

Jeder hat seine individuelle Geschichte, wie und warum er / sie verlassen wurde, ich möchte dennoch aber diese Frage an Euch weiter leiten.

Mein liebster Mensch hat mich betrogen. Davor hat sie mich hintergangen. Nachhinein hat sie mich angelogen und wieder hintergangen. Zwischendrinne oft genug Messerstiche ins Herz geliefert (ihr kennt das sicherlich auch: dämmliche, abstruse Bemerkungen a la : bei jeder SMS musste ich einen Kusssmiley setzten - was soll der Schei.? )

Dann wurde ich auf wiederliche Art und Weise verlassen. Von jetzt auf sofort. Nun sind fast vier Monate vergangen und siehe da: sie interessiert sich gar nicht für mich, keine Anfrage wie es mir geht (OK, sie kann sich schon denken), ob ich den Hund sehen will. Nichts, null. Als ob es mich nie gab.

Verdammt nochmal, wem traue ich hier nach?

Ich habe heute zum letzten Male unsere gemeinsame Wohnung vor der Abgabe auf Mängel überprüft. Ich stand in der leeren Wohnung und musste weinen, ich schnappte richtig nach Luft. Ich konnte es nicht fassen.

Sie hat mich mit dieser Trauer allein gelassen. Ihr Handeln war von Egoismus geprägt. Wie konnte sie noch eine Woche davor mit mir in den Bergen über drei Stunden Spazierengehen, wissend dass sie bald weg ist?

Ich wünschte, wir würden alle aufwachen und aufhören diese Menschen zu glorifizieren. Aufhören sie zum Mittelpunkt unseren Befindens zu machen. Ja, sie waren nett und lieb, aber plötzlich nahmen sie die Maske ab und zeigten die wahre und häßliche Fratze.

Ich wünschte, ich würde aufwachen. Aber nein, ich sehe immer noch meine süße Freundin mit tollen Charaktereigenschaften.

Wisst ihr was? Eigentlich, ist sie der wiederlichste Mensch, der mir in meinem Leben begegnet ist. NIEMAND bis jetzt hat mir soviel Schmerz bereitet wie sie. Nicht mal der Tod schaffte es als mein Vater an Krebs vor paar Jahren starb.

Diesen Schmerz, den ich seit Monaten habe, würde ich ihr als Dankeschön direkt ins Herz rammen.

Dramaking

29.05.2015 19:44 • x 1 #1


T
Hallo Dramaking,

lese hier auch schon seit einiger Zeit mit. Auch deine Geschichte, Ich (w) mache das gleiche durch, als hätte es mich nie gegeben, ES IST UNFASSBAR. Als Dankeschön würde ich ihm das gleiche verpassen.

Bei Todesfällen kann keiner mehr antworten, die Personen sind weg und wir begreifen dass dann eher, weil Tode einfach nicht mehr antworten können. Und man sich in Liebe trennen kann, sich liebevoll verabschieden kann und die verstorbene Person einem nicht böses zugefügt hat. Wir können uns hier in Dankbarkeit verabschieden.

Bei unseren Storys mit den Ex-Partnern das geht ins unermäßliche, weil sie leben und sich auf tot stellen, und was wir alles für sie gemacht haben. Ich kapiers einfach nicht, wie man nur so sein kann. Ich werde es nie verstehen, sie haben wohl nicht geliebt. Wer liebt kann einem dass nicht zufügen.

Sie werden ihre Quittung bekommen.

29.05.2015 20:23 • x 1 #2


A


Wem zur Hölle trauen wir hier eigentlich nach?

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T
Sie sind das Allerletzte und ich frag mich auch warum man um sowas trauert.

Weg damit und leben, wie sie es auch tun. Und wie heißt der Spruch:

Wer zuletzt lacht, lacht am besten

29.05.2015 20:28 • #3


M
Hallo Dramaking,

ich kann gut nachempfinden wie es dir geht, was du durchmachst...aber ich glaube dein threadtitel deutet schon darauf hin dass du dich langsam löst. Er zeugt schon von einer gewissen Distanz...und die wird immer größer bis du irgendwann wirklich aufwachst.
Zitat:
Ich wünschte, wir würden alle aufwachen und aufhören diese Menschen zu glorifizieren. Aufhören sie zum Mittelpunkt unseren Befindens zu machen. Ja, sie waren nett und lieb, aber plötzlich nahmen sie die Maske ab und zeigten die wahre und häßliche Fratze.

Ja, es fängt mit dem denken an aber irgendwann geht es auch ins Gefühl über.

Ich habe etwas ähnliches wie du durchgemacht. Ich war monatelang traurig und fassungslos. Länger als 4 Monate...
Heute fragt nicht mehr mein Kopf Wem zur Hölle trauere ich eigentlich nach?, sondern mein Herz sagt Warum habe ich bloß so lange um DEN getrauert?
Denn heute sehe ich meinen Ex, so wie er ist, ganz ohne Glorifizierung. Er hat sich so schäbig wie kein anderer Mensch in meinem Leben verhalten und DAS bewirkte auf Dauer dass er mir komplett (!) gleichgültig wurde. Mein Herz hing an Vergangenem und MEINEN Vorstellungen. Als es lange genug mit der Realität konfrontiert wurde (seine Kälte, Ignoranz, Lug, Trug und Betrug und kein Nachfragen wie es mir geht...), da löste ich mich.

Heute verwundert es mich eher wie ich ihn so lieben konnte.
Ich erwarte nichts mehr von ihm.
Es ist mir völlig egal, ob er irgendwann Reue zeigt,
es ist mir egal, ob er noch jemals an mich denkt.
Wenn er heute zu mir käme, um Verzeihung und um ein Gespräch bitten würde, würde ich dankend ablehnen. Nicht weil ich so enttäuscht bin, sondern weil ich das Interesse total verloren habe. Wer sich einmal über viele Monate so rücksichtslos verhält, mit dem gibt es einfach nichts mehr zu besprechen.
Ich habe nicht einmal mehr das Bedürfnis, eine Genugtuung zu erfahren.
Ich fühle nicht mal mehr Enttäuschung sondern einfach nur Ignoranz und radikale Ernüchterung.

Ich empfinde jede Auseinandersetzung mit ihm als verlorene Zeit.

Und auch wenn es eine Befreiung ist, so fühlt es sich sonderbar an. Wie sehr sehnte ich mich danach dass er sich meldet, etwas einsieht...Mit einem Mal ist alles erloschen.

Zitat:
Ich wünschte, ich würde aufwachen. Aber nein, ich sehe immer noch meine süße Freundin mit tollen Charaktereigenschaften.


Du wirst einfach noch eine Weile brauchen. Ich habe Ewigkeiten gebraucht...
Und diese Menschen haben ja trotzdem ein paar tolle Eigenschaften...die hat jeder Mensch...auch mein Ex...aber das ist mir ein bissl wenig

Ich habe lange Zeit so sehr unter Schock gestanden, habe ihn vermisst so dass ich gar nicht mehr klar sah: nämlich dass mir so viel an ihm missfiel, so viel nicht passte, so viel mehr Leid als Freud war usw. Nein, das war wahrlich kein Liebesglück. Von daher: Wem zur Hölle trauern wir hier eigentlich nach?

29.05.2015 21:19 • x 2 #4


W
Ja, die Wahrheit ist schwer und schmerzhaft. Aber Du bist bielen hier einige Schritte voraus, weil Du sie erkannt hast und das ist der wichtigste Schritt, um auch innerlich von dem Schmerz wegzufinden!

Liebe Grüße vom Wolf

29.05.2015 21:35 • #5


I
Ihr Lieben,

Mutter Teresa ist eine weise Menschenkennerin,
ichvteile nicht ihre Selbstlosigkeit,
doch ich finde ihre Ordensregeln einfach wahr:
Eine davon lautet:
'Wer Dich verletzt, hat eine größere Wunde als Du'.

Du und ich sind liebesfähig.

Die sich trennen wissen aus meiner Sicht oft nicht, was sie im Leben wirklich wollen und wer nicht den Mut hat vor ner Trennung reinen Wein einzuschenken,
ist mutloser als wir.

Haben wir abwerten nötig?

Sich abwenden und verschmerzen und am Ende friedliche Distanz.

30.05.2015 19:48 • #6


P
Wut ist auch eine Phase der Bewältigung...

Glückwunsch, dass Du schon so weit bist...

30.05.2015 20:15 • #7


D
Zitat von Phoeniix:
Wut ist auch eine Phase der Bewältigung...

Glückwunsch, dass Du schon so weit bist...


Leide trotzdem wie ein geschlagener Hund, sie fehlt mir. Dieses hin- und herschaukeln der Gefühle ist unerträglich.

30.05.2015 20:34 • #8


D
Zitat von Irisgrün:
....
'Wer Dich verletzt, hat eine größere Wunde als Du'.

Du und ich sind liebesfähig.

Die sich trennen wissen aus meiner Sicht oft nicht, was sie im Leben wirklich wollen und wer nicht den Mut hat vor ner Trennung reinen Wein einzuschenken,
ist mutloser als wir...


Sie scheint wohl glücklich mit der Entscheidung zu sein, sie kann sich nicht mal ansatzweise vorstellen wie es mir geht. Jetzt kommt ABER:

Sie sagte noch Weiteres der Freundin meines Bruders, dass es ihr sehr leid tut was sie getan habe. Dass sie weiss, dass ich für sie sehr viel getan habe. Sie habe aber ein Problem mit sich selbst, weiss aber nicht was für eines...

Was soll ich mir dabei denken?

30.05.2015 20:39 • #9


Z
@moments
Danke.
Du sprichst mir aus der Seele.

@Irisgrün@ Trauer
Danke

30.05.2015 21:03 • #10


I
Wer sich unfair trennt, hat nichtcwirklich ein Selbstwertgefühl.

Der faire Liebende ist im Grunde der Liebesfähige,
nichr der sich unfair Trennende.

Wir leiden wenn wir nur an die schnen Seiten denken.

Doch jede Trennung hat eine Vorgeschichte,
wann waren wir schon unter Druck und in Not, als wir wieder besseres Wissen noch vertrauten?

30.05.2015 22:00 • #11


A


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