Weltbild nach Trennung der Verlobten komplett zerstört

Z
Hallo und guten Abend,

nach lesen einiger Threads hier und einem dadurch resultierenden Tränenausbruch muss ich meine Geschichte mit euch teilen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.

Anfang September hat sich meine Verlobte nach fast 5 Jahren von mir getrennt. Innerhalb von zwei Wochen war alles vorbei. Sie zog aus mit der Absicht ein paar Tage für sich zu sein. Drei Tage später trafen wir uns und sie trennte sich endgültig. Es ist eine komplizierte Geschichte und ich versuche mich kurz zu halten, auch wenn ich Seiten füllen könnte.

Wir waren bereits als Teenager verliebt ineinander und bezeichneten den jeweils anderen als seine Jugendliebe. Wir wuchsen zusammen in einem Dorf auf wo jeder sich kennt. Irgendwann spaltete sich unsere Clique und sie lernte jemanden kennen, mit dem sie fast 7 Jahre zusammen war. Wir sahen uns nicht mehr. Ich machte in dieser Zeit eine schwere Phase durch, welche Dro., soziale Isolation und die daraus resultierende Perspektiv- und Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Irgendwann, ca. Ende 2007 trafen wir uns öfter mal wieder, was dann schließlich mit einem Kuss endete. Sie offenbarte mir irgendwann das sie in ihrer Beziehung unglücklich sei. Sie trennte sich dann irgendwann von ihrem Freund, wir sahen uns immer öfter und verliebten uns schließlich erneut ineinander, obwohl wir es eigentlich immer waren, all die Jahre lang.

Wir zogen in mein Elternhaus ein, in die Wohnung meiner Großmutter, welche 2 Jahre zuvor verstorben war. Und aufgrund des Dorfes in welchem wir lebten und meiner Situation, gab es vom ersten Tag an erbitterten Widerstand von allen Seiten, vor allem aus denen ihrer Umgebung. Ihre Freundinnen hielten es nicht für eine gute Idee und auch ihre Eltern standen uns sehr skeptisch gegenüber. Aber wir setzten uns durch und begannen einen Weg zusammen, welcher so intensiv, so voller Schönheit war, dass ich es bis jetzt immer noch nicht begreifen kann. Sie sagte das sie all die Jahre in ihrer alten Beziehung keine Interessen hatte, ständig nur auf Feiern mit ihren Freundinnen war und wie unsinnig ihr das vorkam, weil man im Kopf eben stehen bleibt, und sich geistig nicht weiter entwickelt. Sie begann damit Drachen zu zeichnen, interessierte sich sehr für ihre Vorfahren, insbesondere die Kelten, lernte viel über übersinnliche Phänomene und die Natur und deren Einfluss. Es war einfach unglaublich schön dies alles mit anzusehen. Noch schöner war es als sie mir relativ häufig um den Hals viel um mir zu sagen wie dankbar sie mir dafür ist das sie durch mich ihre Persönlichkeit entwickeln kann. Es lief alles wunderbar.

Bis an einem Tag Ende April 2009 mein Vater ganz plötzlich verstarb. Hirnblutung, drei tage später am 02. Mai starb er im Alter von 59 Jahren, ich war zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt. Und alles war anders. Zwei Tage später nachdem er starb bekam ich Rückenschmerzen, welche ich auch heute noch verstärkt habe. Schlimmer noch bekam ich Todesängste. Angst vor einem plötzlichen Tod, welcher auch meinen Vater ereilte. Und plötzlich erklärte sie mir das sie das selbe empfand, weil ihr Patenonkel wenige Jahre zuvor an einem Herzinfarkt starb. So konnten wir uns gegenseitig stützen, was ebenfalls ein unglaubliches Gefühl war.

Und so gingen wir unseren Weg weiter, redeten unglaublich viel miteinander und entwickelten uns täglich weiter. Leider wurde der Widerstand größer. Trauer war nicht, ich musste jetzt endlich was tun. Statt die Trauer annehmen zu können, bekam ich Druck, allen voran von den Schwiegereltern. Ganz davon abgesehen das ich ohnehin aufgrund meines Wesens von ihrer Familie nur geduldet und nicht akzeptiert wurde, schlug jetzt sämtliche Intoleranz auf mich ein. Im Endeffekt habe ich erkannt das der Widerstand gegen meine Person größer wurde weil mein Vater verstorben war, und ich einen Rückhalt weniger hatte. Schwer zu glauben? Nicht wenn man auf dem Dorf aufwächst.

Dazu muss ich noch sagen, dass Sie von ihrem Stiefvater als Teenager angefasst wurde. Er berührte sie mehrfach an der Brust, als sie schlief und dadurch aufwachte, während ihre Mutter im Badezimmer war. Sie erzählte mir diese Geschichte nach wenigen Tagen unserer Beziehung, woraufhin ich in Tränen ausbrach. Im Laufe der Jahre sagte sie irgendwann das sie es falsch empfunden hätte, und er sie nur liebkost hat. Zwei jahre zuvor erlitt sie eine versuchte Vergewaltigung durch einen ihrer Cousins. Dies erzählte sie ihrer Mutter, welche das geschehene runter spielte mit den Worten das es ja gar nicht so gewesen sein könnte und sie sich geirrt hat. Während die Sache mit ihrem Stiefvater von ihr verharmlost wurde, blieb die Sache mit ihrem Cousin Realität.

Während unserer Beziehung merkte ich mehr und mehr wie sehr sie das belastet, ohne das sie es aussprach. Indem ihre Mutter die Sache mit ihrem Cousin verleugnete und runterspielte, verinnerlichte sich in ihr ein Gefühl das ihre Mutter damit Recht haben könnte, und die Sache mit ihrem Stiefvater auch gar nicht so gewesen sein könnte. Denn ich denke wenn sie damit rausrücken würde hätte sie die berechtigte Angst das ihre Mutter dies erneut verleugnet, was natürlich schlimmere Ausmaße für sie gehabt hätte. Und deshalb manifestierte sich in ihr ein Gefühl des schlechten Gewissens ihrer Mutter solch eine falsche Information gegeben zu haben, was damit endete das sie sich von ihrer Mutter alles hat gefallen lassen was sich ein Mensch gefallen lassen kann. Und durch dieses schlechte Gewissen, welches sie hat, übernimmt sie sehr viel Verantwortung für ihre Mutter und vernachlässigte so den Weg ihrer Persönlichkeit zu gehen. Ich könnte noch viel mehr ins Detail gehen, aber ich muss versuchen mich kurz zu fassen.

Letzendlich gab sie als Trennungsgründe an das ich sie nicht genügend unterstützt hätte, was auch stimmt. Sie ging arbeiten, übernahm die finanzielle Verantwortung. Während ich die menschliche übernahm. Nur ging ich weiter für unsere Beziehung. Ich machte eine Ausbildung und fand relativ schnell einen guten Job in der sozialen Betreuung. Am dritten Arbeitstag offenbarte sie sich mir das sie nicht mehr weiter wüsste, das sie Zeit für sich braucht, weil sie von der einen in die andere Beziehung geschliddert ist und das Gefühl hat etwas verpasst zu haben, eben weil sie nie Zeit alleine für sich hatte als sie 15 war. Auch wenn es mir unfassbar schwer fiel akzeptierte ich diese Gründe und lies sie gehen. Doch tief in mir drin ließ mich das Gefühl nicht los das dies gar keine Gründe sind, sondern das es nur darum ging sich nicht von ihrer Mutter loseisen zu können, was sie jetzt gekonnt hätte aufgrund meines Berufes und mehr Geld. Und so kam es das sie relativ zeitnah nach der Trennung einen neuen hatte. Jemanden, der wohl unserem Feindbild nicht ähnlicher sein konnte. Ein Mensch, über den wir jahrelang lachten, weil er zu der extremen Sorte gehört, welche sie als nicht weiter entwickelbar bezeichnete. Als sie dieses auf facebook veröffentlichte hielt sie es nicht mal für nötig mir vorher die Wahrheit zu sagen, mich darüber zu informieren. Und diese Frau, die 4 Jahre ohne handy auskam, postet plötzlich Bilder mit ihm an Orten, welche für uns eine sehr tiefgründige Bedeutung haben. 4 Jahre hatte sie sowas nicht nötig. Doch Geltungsbedürfnis scheint größer zu sein als die Gefühle des Ex Partners, welcher ihr menschlich so lange mit all seiner Kraft zur Seite stand. Ich verzweifle an dem Gedanken das sie komplett ihr altes Leben vor unserer Beziehung angenommen hat. Alles, was sie zu Beginn unserer Bezeihung verfluchte, ist jetzt wieder ihr ganzes Leben. Und ich stelle mich deswegen selbst in Frage und habe momentan weniger Selbstbewusstsein als je zuvor. Ich hoffe der ein oder andere kann nach empfinden wie tief dieser Schmerz die Seele belastet.

Aufgrund der Tatsache das wir mit meiner Mutter und meiner Schwester im selben Haus lebten und auch sie unseren Hund mitnahm, welchen ich 4 Jahre über alles geliebt habe, ist mit ihr nicht nur eine Beziehung zerbrochen, sondern für meine Familie zwei Familienmitglieder verschwunden. Und aufgrund ihrer emotionalen Kälte welche sie mittlerweile an den Tag legt, kommt es uns allen irgendwie vor als wäre sie, ebenso wie mein Vater, gestorben.

Ich bin mittlerweile ausgezogen, lebe 15 km entfernt in meiner eigenen Wohnung, hab eine neue Beziehung und auch einen Hund, welchen ich sehr lieb habe. Doch jeden meiner Schritte kontrolliert SIE. Jeden Gedanken den ich habe ist von ihr gesprägt, weil ich sie all die Jahre so sehr geliebt habe und das auch immer noch tue. Ich habe einfach das Gefühl das es ohne sie nicht geht, das ich ohne sie weder heute noch in 5 Jahren leben kann. Ich weiß prinzipiell das es nicht stimmt, aber es tut alles immer noch so verdammt weh. Ich vermisse sie in dem Atemzug, ganz gleich was sie mir angetan hat. Und meine neue Beziehung leidet sehr darunter. Ich habe keine Kraft mehr und weiß langsam nicht mehr wie ich meinen Job machen soll und bin so verzweifelt wie ich es noch nie war und brauche deshalb Hilfe.

Ich hoffe der lange Text schreckt niemanden ab. Aber ich konnte einfach nicht weniger schreiben. Ich hoffe auch das ich es einigermaßen verständlich rüber bringen konnte. Ich muss es verarbeiten und ich habe ein einigermaßen gutes Gefühl dabei wenn ich das hier schreibe, und das hilft schon mal ein kleines bisschen.

Ich hoffe auf eure Antworten, damit geteiltes Leid vielleicht halbes Leid werden kann.

Viele liebe Grüße,
Danny

10.12.2013 19:53 • #1


K
Guten Abend,

das klingt in der Tat sehr grausam, was deiner ehemaligen Verlobten passiert ist. Das die Finanzen mit ein Grund für eine Trennung sein kann, kommt vor. Wenn es aber nur das wäre, hätte man das erst Recht durch deine neue Arbeitsstelle klären können.

Ich verstehe nur zu gut, dass du traurig bist. Aber ich frage mich auch, wie sich deine neue Freundin fühlen muss, wenn sie wüsste, dass du noch voller Kummer für deine Expartnerin bist. Redest du mit ihr darüber?
Liebst du deine neue Freundin?

Ich hoffe, dass du mit dem Kapitel bald abschließen kannst.

Viel Erfolg!

10.12.2013 20:30 • #2


A


Weltbild nach Trennung der Verlobten komplett zerstört

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Z
Hallo,

danke für die Antwort.

Natürlich ist das furchtbar grausam was ihr passiert ist. Grausamer ist nur, das es so gut wie niemand sieht. Sie hat diese Probleme immer nur mit mir besprochen. Hat sich immer nur mier anvertraut, in einzelnen Fällen auch meiner Mutter oder meiner Schwester. Und wenn sie nach der Trennung nur mit menschen über diese redet die von diesem Problem wenig bis gar nichts wissen, dann kann sie sich auch nicht damit auseinander setzen.

Die Finanzen waren einer der Gründe. Sie sagte sie wolle jetzt und nicht erst mit Mitte 30 finanziell abgesichert sein. Peinlich und absolut verletzend hinzu. Ich habe viele Fehler gemacht, das bestreite ich nicht. Aber all ihre vorgezogenen Trennungsgründe wären Dinge gewesen, welche man hätte ändern können, wenn man mir bzw. uns die Chance gegeben hätte. Aber das ist nie passiert. Sie sagte zum Ende hin das sie mich nicht mehr als Partner, aber immer noch als Mensch lieben würde. Ich frage mich aber ob man einen Menschen, den man liebt, so etwas antun muss wie eben über facebook und die fehlende Aufklärung aller Dinge. Ich denke wenn man eine Beziehung führt wie wir all die Jahre, so intensiv und ehrlich, und dann so behandelt wird wie ich, dann kann etwas mit ihr absolut nicht stimmen. Und diese Geltungssucht spricht für meine Vermutung das sie vor ihren Konflikten flüchtet. Deshalb hat sie sich jetzt auch einen Partner genommen, der sie nicht mit diesen Konflikten konfrontieren kann.

Ich habe anfangs mit ihr gesprochen, als sie noch keinen neuen Partner hatte. Und habe das auch weiterhin getan, weil ich retten wollte was zu retten ist. Ich hab dann geredet und geredet, nichts wissend das sie den anderen schon an der Angel hatte. Aber sie verschwieg es mir. Schrieb mich am Tag der Veröffentlichung bei facebook sogar noch an und fragte wsie es mir geht. Als ich dann schrieb das es mir schlecht geht kiam nichts mehr, außer die Nachricht auf facebook. Ich meine was soll man dazu sagen, außer eiskalt?

Ich blockte sie daraufhin auf facebook. Habe sie aber letzte Wiche wieder entblockt und kurz mit ihr geschrieben. Sie ging aber nicht über die Oberfläche hinaus. Ich würde es gerne mit ihr klären, aber sie verschließt sich. Ich würde gerne mit ihrem Herz sprechen, mit ihrer Seele. Aber da ist nichts mehr...

Ja ich liebe meine neue Freundin. Der Schatten meiner Ex-Verlobten schwebt aber über mir und daher auch über meiner neuen Beziehung. Ich liebe zwei Frauen. Ich glaube ich liebe den Geist meiner neuen Freundin mehr als den der alten. Leider spielt der Körper auch eine Rolle. Und da tue ich mich sehr schwer. Ich frage mich einfach nur ob es zeitbedingt ist oder vielleicht doch tiefer geht, dass ich für meine neue Freundin körperlich nicht das empfinden kann wie für meine Ex-Partnerin.

Es ist alles so schwierig...

10.12.2013 21:47 • #3


H
Lieber Zeitgeist !

eine Trennung ist wohl für alle betroffenen Menschen eine sehr schwierige und ebenso schmerzhafte Geschichte. Hauptsächlich bereitet uns die Akzeptanz der Realität vermutlich deshalb so große Probleme, weil all zuviele Fragen offen geblieben und die meisten Erinnerungen in unserem Herzen fest verankert sind. Was lange Zeit bleibt, sind tiefe emotionale Wunden und schmerzhafte Verletzungen. Diese emotionalen Verletzungen reissen immer wieder auf, wenn wir uns an ursprüngliche Situationen erinnern. Hauptroblem ist wohl die langanhaltende Trauer über den Verlust des Partners, denn der Verlust ist zweifelsfrei gegeben, weil die so sehr von uns geliebte Person, nun nicht mehr in unserem Leben ist.

Der moderne Mann von heute, ist längst schon bereit, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es ist auch sehr wichtig, dass wir Trauer- und Verlustgefühle absichtlich zulassen. Hier zählen insbesondere unsere Tränen dazu, weil unsere Tränen eine schnelle emotionale Erleichterung mit sich bringen. Wer seine Tränen sowie wahren Gefühle unterdrückt, kann ganz schnell unter Depression und anderen Problemen leiden. Diese Situationen können zum Verlust der emotionalen Balance und sogar zu einer totalen Vereinsamung führen.

Aber irgendwann sollte und muss der Zeitpunkt kommen, wo wir loslassen und wieder nach vorne blicken. Denn wer ewig an einer längst gescheiterten Beziehung festhält, wird sich zugrunde richten und sein eigenes Leben zerstören. Wir wurden verlassen, enttäuscht und verletzt. Deswegen haben wir natürlich das Recht zu trauern und auch eine Zeit lang das Recht, uns selbst zu bemitleiden. Aber Selbstmitleid ist vor allem dann sehr schädlich, wenn es zur Gewohnheit wird. So vergiften wir unser Leben, unsere Gefühle und unsere (eventuelle) künftige Beziehung.

Natürlich ist es trotz aller guten Worte sehr schwer umzusetzen, aber wir haben gar keine andere Alternative. Wenn man mit einen Menschen viele Höhen und Tiefen gemeistert sowie viele Dinge gemeinsam erlebt hat, fällt die Akzeptanz logischerweise umso schwerer. Glaube mir, die Erinnerungen werden lange Zeit und teilweise sogar für ewig bleiben, aber die damit verbundenen Emotionen, werden eines Tages weniger.

Du weisst ja: Die Zeit heilt alle Wunden!. Ein kritischer Mensch könnte jetzt dagegenhalten und sagen: Die Zeit ist aber auch eine schlechte Kosmetikerin!

Wie auch immer, meine eigene Erfahrung ist, dass die Zeit unsere Wunden wirklich heilen wird und das hätte ich nie für möglich gehalten. Die Zeiträume dafür sind natürlich genau so unterschiedlich, wie wir Menschen es sind.

Du bist auf einen sehr guten Weg, aber du bewegst dich noch immer an einem ganz gefährlichen Abgrund. Du musst verdammt aufpassen, dass du nicht dein Leben sowie das Leben deiner neuen Partnerin zerstörst und das wirklich Wichtige in deinem Leben verlierst. Deine Ex-Freundin ist Vergangenheit und so sehr du es dir auch wünscht, die bisher erlebte Zeit, wird nie mehr wiederkommen.

Ich erkläre es mal so. Als ich deine Geschichte gelesen habe, war ich natürlich tief betroffen. Dann kam der Absatz mit der neuen Partnerin, der neuen Wohnung und dem Hund, ich war regelrecht begeistert und dachte wow ! Als dann aber der Absatz mit deinem Gejammer nach der Ex folgte, war ich bitterlich enttäuscht. Falls du dich gegen dein neues Leben (deine neue Partnerin) entscheiden solltest, dann gehe immer fair und ehrlich mit ihr um und beende es, bevor du etwas Neues beginnst.

Die Entscheidungen für dein eigenes Leben, die kannst nur du alleine treffen. Aber bedenke auch, dass du Verabntwortung für andere Menschen übernommen hast.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du die richtigen Entscheidungen treffen wirst !


VG Holzer

10.12.2013 21:59 • #4


M
Zeitgeist,

nach meinem wie immer unbestätigten Gefühl solltest Du dringend die wahrgenommenen Lebensausschnitte neu einstellen.

Da ist mir das Helfergedöhns zu stark und die Mitleidsfixierung gesucht und gefunden abwegig und ohne jede positive Zielführung. Deine vorgetragene Menschlichkeit verkommt in Opferbetrachtungen. Dabei ist die gegangene Frau längst weiter, so sie jemals dieses beschriebene Opferwesen gewesen ist. Du bist selbst faktisch weiter in einen neuen Beziehung und hängst noch Mitleidswelten nach, was ich glatt als fehlerhaftes Selbstmitleid begreife.

Deine praktische Lebenssituation empfinden andere Menschen mal satt als Glück

Dieses Überjammern einer an sich glücklichen Situation mit teils stimmig erscheinender Begründung sollte auch mit Hilfe einer brauchbaren Psychologin analysiert und geändert werden.

Sei glücklich

10.12.2013 23:37 • #5


Z
Vielen Dank für die Antworten.

Ich weiß das ich auch viel Glück hatte, das ist mir bewusst. Und ich will das auch wahrnehmen und annehmen, das ist ja mit ein Grund für meine Anmeldung hier. Ich spüre nur das ich es nicht verarbeiten kann. Und vielleicht sehe ich mich auch in der Opferrolle. Vielleicht aber auch weil ich zum Teil das Opfer bin, ich bin ja der der verlassen wurde. Ich weiß das mich das nicht weiterbringt. Aber die komplette Auseinandersetzung damit vielleicht. Ich hätte vielleicht weniger Probleme wenn ich es bereits verarbeitet hätte. Aber getrauert habe ich noch nicht. Es ging letztendlich nur ums überleben, und das geht auch irgendwie weiter. Ich merke auch das ich den Tod meines Vaters nicht betrauert habe, weil alles irgendwie weitergehen musste. Ich bin sehr emotional und menschlich sehr ehrlich zu mir selbst, weshalb es mir vielleicht auch schwer fällt.

Und ich jammere sicher nicht. Ich empfinde einfach Schmerz und Trauer, dagegen kann ich ja nichts machen. Deshalb muss ich versuchen mich damit auseinanderzusetzen. Ich bin über eure Ratschläge dankbar und nehme sie auch an, aber ich bin von Natur aus ein Gefühlsmensch, und das zeigt sich jetzt einfach. Um es im Kopf verarbeiten zu können brauche ich Hilfe, das weiß ich, und werde mir auch psychologische Hilfe suchen, weil ich es schon mal erlebt habe was es bedeutet Dinge nicht mehr klären zu können.

Ich hatte mit meinem Vater ein schwieriges Verhältnis, liebevoll aber schwierig. Und ich habe versäumt mich damit auseinander zu setzen, was ich leider nie wieder ändern kann. Deshalb habe ich wahrscheinlich ein so großes Bedürfnis die Dinge aufzuarbeiten. Leider kam da von ihr nur wenig, auch wenn ich es ihr anhand des Beispiels mit meinem Vater erklärt habe.

11.12.2013 06:48 • #6




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