Guten Morgen,
ich suche Rat. Ich bin seit einem Jahr mit einem verheirateten Mann liiert. Anfangs lief alles ganz toll, er ist sehr empathisch, ich fühle mich sehr verstanden und zum ersten mal wirklich geliebt. Er ist meine große Liebe. Ich hatte nicht vor mich neu zu verlieben und natürlich erstrecht nicht in einen Mann der zu einer anderen gehört ... es ist aber passiert. Von Anfang an hat er gesagt, dass er bei den Kindern bleiben möchte und darum solange diese nicht groß sind von sich aus keine Trennung möchte, falls seine Frau eine möchte, dann sei es so. Ich hab das akzeptiert, wollte allem Zeit geben sich zu entwickeln. War vorher lange alleine und ehrlich überrascht von den heftigen Gefühlen. Ich hab noch nie solches Glück empfunden.
Er ist vom Charakter her nicht ganz einfach, hat in der Firma eine gehobene Position, ist gewohnt sich durchzusetzen und Macht auszuüben. Im Inneren ist er aber sehr sensibel, ihm gehen Gefühlsdinge sehr nah und er kann seine Gefühle sehr gut zeigen, lässt sich davon aber auch einnehmen.
Ich genieße das einerseits sehr, er ist unglaublich gefühlvoll, auch sehr leidenschaftlich, lebt seine Gefühle einfach und ist sehr empathisch, versteht auch, was ich gar nicht sage und geht sehr auf mich ein. Wir haben über alles geredet, es gab gar nicht, was ich nicht sagen konnte, völlig gleich, was es war.
Seit November letzen Jahres ist einfach der Wurm drin: Seine Mutter wurde krank, nicht lebensbedrohlich, aber er hat sich da sehr reingesteigert, seine Mutter ist Mitt 80 und er war irgendwie von dem Gedanken gefangen, dass es für sie bald zuende geht. Sie kam dann auch ins Heim, er musste die Wohnung mit den ganzen Erinnerungsstücken räumen, was ihm sehr nahe ging. Ich kann das alles gut nachempfinden, hatte ein sehr sehr enges Verhältnis zu meiner verstorbenen Oma, die mir eigentlich die Eltern ersetzt hat, darum weiß ich wie aufwühlend das ist. Danach war er selbst krank, richtig , danach Stress auf der Arbeit und ingesamt war einfach alles unheimlich viel.
In der Zeit war es schwieirg mit ihm umzugehen, wir können uns nicht immer so einfach sehen, haben viel Kontakt über Handy. Mir ist sehr schwer gefallen, dass ich nicht für ihn da sein konnte, nicht persönlich. Ich hab aber mit Trost zur Seite gestanden und hab ihn unterstützt wo es ging. Ich selbst fand das auch belastend, hab mich selbst mehr zurück genommen, nicht auch noch von meinen Problemen gesprochen, einfach alles darauf konzentriert da zu sein. Immer wieder kam es zu Situationen die im Chat schlecht einzuschätzen waren, ich hab mich ausgeschlossen gefühlt. Wir als Paar und ich selbst kamen zu kurz, ich hatte teilweise das gefühl er empfindet es als Belastung, dass er mir auch noch schreiben muss, hab ihm gesagt, wenn ihm nicht danach ist, dann braucht er das doch nicht und gleichzeitig hab ich auf Nachricht gewartet.
Er war dann Mitte Februar zur Kur und ich hab mir einfach gesagt, dass ich bis dahin durchhalten muss, das dann alles wieder gut wird. Für drei Wochen war es das auch. Wir haben viel zeit miteinander verbracht, es war so schön und er ist immer gelöster und entspannter geworden. Ich hatte ihn innerlich ganz für mich und war so glücklich. Wir haben viele Pläne gemacht, was wir gemeinsam tun möchten.
Ich wünsche mir, dass wir zusammen sein können, wie ein richtiges Paar, will ihn abr natürlich nicht zur Trennung überreden, vor allem, da ich weiß, was ihm die Kinder bedeuten, die Beziehung ist schon außergewöhnlich eng. Ich hab ihn das auchwissen lassen und ich denke er wusste das auch so, dass ich mehr wollte, wenn die Umstände das zuließen.
Dann kam es so richtig .... seine Frau hat von der Beziehung erfahren,seitdem gibt es nur noch Diskussionen und alle leiden darunter. Die Kinder Fragen, ob eine Trennung bevorsteht, mein Partner ist völlig verstört und irgendwie nicht er selbst.
Aus der Befürchtung er könnte den Kontakt zu den Kindern verlieren verhält er sich total passiv, wartet ab, ob seine Frau eine Entscheidung bzgl Trennung oder Zusammenbleiben trifft. Es ist beiderseits geklärt, dass die Gefühle für eine Partnerschaft nicht reichen, aber weiteres nicht. Er ist sonst absolut klar in seinen Aussagen, sehr direkt. Jetzt sagt er sie hat ihn in der Hand, was nicht ganz stimmt, da er sie genauso in der Hand hat, auch er kann eine Entscheidung treffen.
Für mich ist das sehr schwer, eine emotionale Achterbahn, Wieder bin ich außen vor, ich habe eigentlich damit nichts zu tun, aber mein herz hängt mittendrin. Jede Entscheidung wird natürlich auch mich betreffen. Ich hab so sehr Angst, dass das unser Ende ist, kann mir auch nicht vorstellen wie es weitergehen soll. Er sagt er glaubt wenn er einen offene ehe vorschlägt, dann wird seine Frau sich trennen, also sagt er erstmal nichts, gar nicht seine Art. Das wir das jetzt aber nicht mehr weiter geheim halten können dürfte auch klar sein ....
Mir geht es sehr schlecht damit, ich bin emotional total angeschlagen, fühle mich völlig orientierungslos und ich glaube ich bin auch etwas depressiv, hab probleme meinen Alltag zu meistern, weil ich gefühlsmäßig nicht dabei bin, ständig denke, ab ich ihn nie mehr wiedersehe, wir unseren letzen Kuss schon verschenkt haben ....
Wenn ich ihm sage, dass mich schon sehr belastet, dass er jetzt wo wir aufgeflogen sind nicht dazu steht, dann sagt er damit würde ich ihm gar nicht helfen, im Gegenteil, er empfindet es als Belastung.
Er wird mir gegenüber sarkastisch, verbirgt damit seine Gefühle und behalndelt mich, als wäre er mir überlegen. Also sage ich es nicht. Es macht mich aber fertig, ich mache mir Gedanken darüber. Klar, der Betrug war moralisch nicht richtig, aber jetzt nicht dafür einzustehen, das wertet mich und unsere Beziehung unglaublich ab und verletzt mich sehr. Jetzt bin ich wieder still, Fragen danach wie es mir geht beantworte ich mit okay weil ich weiß, dass er da gar keinen Kopf für hat.
Ich würde ihm gerne mit rat zur Seite stehen, wenn er überlegt, was im Falle einer trennung mit haus, Kindern etc ist. Nicht um ihn in eine Richtung zu trennen, sondern um ihm vielleicht eine andere Sichtweise zu geben. Die Kinder leiden sehr und die Situation, alle leiden darunter. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Seine Frau ist natürlich absolut misstrauisch. Ich würde ihm so gerne raten, dass er für sich selbst überlegen soll, was er möchte. Dass es für die Kinder nicht unter allen Umständen am besten ist beide Eltern zu haben, nicht wenn die so zueinander stehen. Das es Möglichkeiten gibt sich vernüftig zu einigen was die Kinder betrifft, er sie nicht verlieren wird, sondern um sie kämpfen kann, beispielsweise gemeinsames Sorgerecht. Ich fürchte aber er denkt ich mache das, weil ich will, dass er sich trennt und zu mir kommt, was zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht möglich wäre. Wenn ich einen rat bzgl der Kinder abgebe wird er einfach abblocken und sagen ich kenne mich damit ja nicht aus. Was natürlich ein Stück weit stimmt, ich bin nicht in der Situation, kenne Frau und Kinder nicht, kann also einfach nur meine Meinung dazu wiedergeben.
Ich fürchte wenn ich das mache, dann fühlt er sich vielleicht unter Druck gesetzt und empfindet es als belastung. Trennt sich vielleicht von mir aus einer Emotion heraus. Auf der anderen Seite ist es so für mich auch kaum auszuhalten, ich nehme mich völig zurück und gehe richtig kaputt daran. Das so nah mitzubekommen verletzt mich. ich bin die Frau die ihn will und muss mir anhören was er mit der Frau die er geheiratet hat streitet. Dass ich seiner Frau gegenüber gar kein Thema bin. Dass ich nicht weiß wie und ob es mit uns weitergeht. Das alles kann ich jetzt nicht sagen, bin wieder einfach nur da.
Soll ich versuchen das weiterhin auszusitzen, da sein und abwarten? Soll ich ihm sagen er soll doch für sich eine Entscheidung treffen, auch wenn die gegen mich ausfallen sollte? Soll ich ihm sagen ich denke es wäre vernünftig das Sorgerecht zu teieln odr um das komplette Sorgerecht zu kämpfen und dass ich mir wünsche, dass wir ein normales Paar sein können? Ich möchte unsere Liebe nicht mehr verstecken, aber lieber verstecken als gar nicht.
Im Gegensatz zu dieser letzen Phase ist halt gar kein Ende absehbar. Es gibt nichts woran ich mich festhalten kann, kein noch durchhalten bis...
Verzeiht den langen text, ihr bekommt jetzt gerade alles ab, was ich eigentlich ihm gerne sagen würde...
31.03.2015 10:35 •
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