Hallo an alle.
Bin ganz neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 45 Jahre, männlich und wurde am 03.04.2005 von meiner Ehefrau verlassen. Wir hatten zwar schon seit ca. einem Jahr laufend mal wieder Schwierigkeiten, mal größer, mal kleiner, aber ich habe immer gehofft, dass sich das wieder legt. Leider ist es dann seit Faschingsdienstag immer schlimmer geworden. Meine Frau vertraut mir in Geldangelegenheiten nicht mehr, da ich früher spielsüchtig war. Naja, und im Februar hat sie dann erfahren, das der Einkommenssteuerausgleich weg ist. Ich hab ihn allerdings nicht verspielt, sondern dringende Rechnungen damit gezahlt, das konnte ich sogar belegen. Aber sie hat mir nicht geglaubt. Hat dann meine ganzen Unterlagen durchgeforstet und ist dabei auch auf eine Anwaltsrechnung gestossen, weil ich nach einem ziemlich heftigen Streit im vorigen Oktober mal bei einem Scheidungsanwalt war und mich informiert habe, was auf mich zukommt. Bei ihr war natürlich der Ofen aus. Sie wollte gar nicht mehr sehen, das ich nach dem Besuch bei diesem fragwürdigen Anwalt noch von mir aus den Vorschlag einer Paartherapie gemacht habe und diese wurde auch begonnen. Allerdings hat dort meine Frau auch sofort wieder auf meine Spielsucht hingewiesen und die Therapeutin, die im übrigen sehr voreingenommen reagiert hat, hat gemeint, das sie eine Therapie nur fortsetzen könnte/würde, wenn ich eine Therapie gegen das Spielen anfange. Jetzt kommt der Knackpunkt in der Geschichte. Ich bin nebenbei auch noch trockener Alk.. Wegen eines brutalen Rückfalls im Jahr 1999, wo ich gepfändet bis zur Unterhose war, habe ich meine Krankenversicherung verloren (bin Privatpatient). Und eine andere Krankenversicherung hat mich mit meiner Vorgeschichte nicht aufgenommen. Also von was sollte ich so eine Therapie finanzieren, zudem hatte ich das Spielen absolut im Griff und hab nur dann gespielt, wenn ich eigenes Geld, sog. Taschengeld zur Verfügung hatte. Und auch davon nur einen Bruchteil, der Rest ging für andere persönliche Sachen drauf. Aber all das hat nicht gezählt. Nun ja, langer Rede kurzer Sinn, es ist wahrscheinlich eh schon alles verwirrend genug, wie gesagt ab Faschingsdienstag gab es wegen 400,00 EUR EKSt-Rückzahlung einen Riesenzoff. Und danach hat sich nichts mehr richtig eingerenkt. Jede Kleinigkeit ist in Streit ausgeartet. Das Schlimmste war dann, das auch noch das Auto kaputt gegangen ist und unsere finanzielle Lage äußerst mies war (allerdings nicht wegen meinem Spielen). Wir haben uns dann Geld von meinen Eltern geliehen, besser gesagt, meine Frau hat sich das Geld geliehen, ich mußte den Schuldschein, den meine Eltern wollten, nur mit unterschreiben. Tja und kaum hatte sie das Geld, hab ich das Auto nicht mehr gesehen. An diesem Abend als sie das Geld erhalten hatte und wir nach hause kamen, kam es auch noch zu Handgreiflichkeiten, die von meiner Frau ausgegangen sind, weil ich bei meinen Eltern nicht so reagiert habe, wie sie es gerne gehabt hätte. Ich habe mir das meiste gefallen lassen, als ihre Schläge aber doch zu heftig wurden, hab ich sie zurück aufs Bett gestossen. Sie hat dann die Polizei verständigt und die sind dann auch gleich 2 Mann stark gekommen. Haben mich zwar in der Wohnung gelassen, weil Aussage gegen Aussage stand, aber ich hab dann vorsorglich doch am nächsten Tag eine Anzeige erstattet, weil sich meine Frau ebenfalls in diese Richtung geäußert hatte. Die Stimmung war natürlich auf dem Tiefpunkt und die nächsten Tage sind wir uns aus dem Weg gegangen. Nach ca. 5 Tagen kam es dann aber doch zu einer klärenden Aussage und wir haben beschlossen die alten Sachen hinter uns zu lassen und einen Neuanfang zu machen. Darauf habe ich mich auch verlassen und war guter Hoffnung, das wir es doch noch einmal schaffen können. Auffällig war nur, das von diesem Zeitpunkt an meine Frau fast täglich außer Haus war. Das hat mir ziemlich weh getan und das hab ich ihr auch gesagt. Jetzt im Nachhinein weiß ich ja, was sie da alles zu erledigen hatte. Ca. 14 Tage nachdem wir den Wiederanfang beschlossen hatten, eröffnete sie mir, das ich am nächsten Tag mit Besuch rechnen müsse, der sich aber nicht wegschicken lassen würde. Hab mir viele Gedanken gemacht, denn es gäbe schon ein paar Personen, denen ich eigentlich die Haustür verweigert hätte, aber ich wollte keinen Unfrieden machen und hab halt abgewartet, weil ich ja immer noch an einen Neuanfang geglaubt habe. Also, der nächste Tag kam und gegen Mittag ist dann ein Mercedes Lieferwagen auf den HOf gefahren. Selbst da hab ich mir noch nicht viel gedacht. Bin im 1. Stock (Unsere Wohnung war zweigeschossig) am PC sitzengeblieben und hab abgewartet was passiert. Ca. nach 5 Minuten ist meine Ehefrau zu mir gekommen und hat mir eröffnet, das sie jetzt auszieht. Und das hat mir die Socken ausgezogen. Erstmal war ich baff, dann zutiefst verletzt und dann nur noch sauer und wütend. Nichtzuletzt deshalb, weil meine Frau eigentlich nur die guten Sachen der Wohnung mitgenommen hat, also den guten Kleiderschrank, das gute Regal, die nagelneue Waschmaschine, neuen Fernseher, neuen DVD-Player, etc. etc. Und alles andere hat sie mir gelassen und noch so getan, wie großzügig sie doch wäre, denn da wären ja noch genügend Möbel dabeigewesen, die ihr gehört hätten. Das diese aber größtenteils eher Sperrmüll waren wollte sie nicht zugeben. Naja, als ich mich geweigert habe, gewisse Dinge rauszurücken hat sie die Polizei kommen lassen und die haben mich dann weggeschickt. Hab eben das ganze Schlamassel erst in vollem Umfang gesehen, als ich abends heimgekommen bin. Das hat mich schon ziemlich hart getroffen. Und so ist es dann irgendwie immer weitergegangen. Brief vom Anwalt mit Unterhaltsklage, die ist dann auch in volllem Umfang durchgegangen. Ich mußte die Wohnung aufgeben, lebe jetzt in einer kleinen Altbauwohnung. Sie hat mich pfänden lassen, und, und, und..... Jeden Tag kommt was neues hoch. Und das Schlimme daran ist, das ich diese Frau noch immer über alles liebe. Egal was sie mir angetan hat. Sie selbst redet ja auch davon, das sie mich noch liebt, aber es müssten sich entscheidende Dinger ändern. Aber egal was ich auch ändere, sie ist immer mißtrauisch. Gerade heute hatten wir wieder einen Streit wegen einer uralten Sache, wo sie mir einfach die Wahrheit nicht glauben will. Aber ich soll immer alles glauben. Irgendwie weiß ich echt nicht weiter. Am liebsten würde ich mir echt wieder eine Pulle kaufen und mich zuschütten bis zum Umfallen. Irgendwie erscheint das ganze Leben so sinnlos. Ich hab es in den 4 Wochen nicht geschafft, irgendeinen richtigen Abstand zu finden, denke immer noch im Wir und nicht im Ich. Am schlimmsten sind die Nächte, wenn ich wach liege und mir alles durch den Kopf geht. Auf der einen Seite möchte ich sie erschlagen für den Schmerz, den sie mir zugefügt hat, auf der anderen Seite wünsche ich mir nichts sehnlicher als ihre Liebe. Ich bin total verzweifelt und komm mit mir nicht mehr zurecht.
So das wärs erstmal. Ist ziemlich lang geworden. Ich hoffe auf Verständnis, aber es mußte einfach mal wieder alles - nein, nicht alles, aber wenigstens ein Teil davon - raus.
Gruß an alle die bereit sind, meine Story zu lesen
Wedipo
18.08.2005 16:22 •
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