vielen lieben Dank für eure Worte! Ich kann ALLES, was ihr geschrieben und selbst erlebt habt, 1:1 unterschreiben!
Nach 4 Monaten wunderschönster, innigster und intensivster Zeit miteinander, kam wie aus heiteren Himmel sein Rückzug! Urplötzlich kam keine Nachricht. Ich merkte sofort, dass was nicht stimmte! Nach einigen Wochen habe ich mich fragen trauen. Dann kam, dass er mir momentan nicht mehr geben könnte. Er mich aber lieb hat und mit mir weiter zusammen bleiben möchte. In den folgenden Monaten wurden die Treffen weniger. Sagte mir teilweise schon in verletzender Art und Weise ab. Ich konnte mir nie sicher sein, ihn zu sehen. Wusste nie, wann und ob ich ihn wieder sehe. Im April d.J. war ich so am Ende, dass ich durchklingen ließ, das komplett zu beenden und habe auf seine Nachricht nicht mehr geschrieben, auf weitere Nachrichten nicht reagiert, ihn abtropfen lassen! Daraufhin hat er völlig hohl gedreht! Hat mich mit Anrufen und Nachrichten regelrecht bombardiert und ist sogar spät Abends mit einem Blumenstrauß zu mir geradelt. Ich war aber nicht zu Hause. Am nächsten Tag las ich in der Nachrichtenübersicht etwas von einen Termin beim Therapeuten. Daraufhin hab ich alles gelesen und auch seine Sprachnachricht abgehört, in der er nur geheult hat und darum gebeten hat, ihn und uns nicht aufzugeben. Also stand ich paar Tage später wieder vor seiner Türe. Er weiß, dass er unter Bindungsangst und Depressionen (Depressionen schon länger) leidet, hat sich intensiv mit dieser Problematik beschäftigt und einen Termin beim Therapeuten vereinbart. Er will mich auf keinen Fall verlieren, ich bin DIE Frau für ihn usw. Der Termin war im Juli. Leider war es ein Termin beim Psychiater! Er wusste nicht, dass nur Psychotherapeuten auch therapieren, keine Psychiater und hat somit nur eine Überweisung für eine Verhaltenstherapie bekommen und steht jetzt auf der Warteliste bei einem Therapeuten. Hat auch Antidepressiva verschrieben bekommen, die aber nicht geholfen haben. Für uns nun alles leider zu spät. Er ist seit ca. 8 Wochen wieder im Off. Habe es schnell gemerkt. Er hat gesagt, es wird ihm wieder alles zu viel, wie schon einmal. Mit zu viel erklärte er das innige, intensive mit uns, das Gefühl. Auch die Dauer das geht jetzt seit 1 Jahr mit uns. So lange hat er es noch nie mit einer Frau ausgehalten. Seine Beziehungen dauerten i.d.R. von 4 Wochen bis max. 7 Monate. Einmal gab es in seinem Leben wohl auch eine On-Off-Geschichte von 9 Monaten. Und das Ü40!
Das hat mir anfangs schon zu denken gegeben! Aber er erklärte mir, dass er die Richtige halt noch nicht gefunden hat.
Und nun sind wir .. ich wieder an dem Punkt.
Wann er eine Therapie beginnen kann, steht in den Sternen... Warteliste... kann schnell gehen oder auch nicht. Und dann ist fraglich, ob und wann sich überhaupt Erfolge einstellen.
Er selbst leidet sehr unter seiner Situation. Ich habe ihn vor 11 Tagen (da sah ich ihn das letzte Mal) in einen furchtbaren, desolaten Zustand vorgefunden. Ich war erschüttert und hätte ihn am liebsten in eine Ambulanz gefahren. Er sagte, er denkt jede Sekunde, Minute an seine Problematik und es macht ihn fertig. Er macht Fehler in der Arbeit, hat Angst, mich zu verletzen (was er ja auch tut), was er nicht will und möchte einfach nur eine glückliche Beziehung mit mir leben und ist nicht in der Lage dazu. Seine Bindungsangst begründet er mit Angst, selbst verletzt zu werden (wieder schlimme traumatische Dinge zu erleben, wie in seinen Exgeschichten, vor allem die VOR mir!), Angst mich zu verlieren, Angst irgendwas tun zu müssen, was er nicht will, Angst, in seiner Freiheit eingeschränkt zu werden. Wobei er letzteres relativiert hat, da er anerkannt hat, dass ich ihn nicht einschränke. Wie auch, wenn man sich zuletzt nur noch für paar Stündchen einmal die Woche, später alle 14 Tage mal gesehen hat.
Er war/ist durch und durch blockiert, weiß nicht, wie er auf mich zugehen soll. Er sehnt sich nach mir und sagte, jetzt wäre es schön, wenn sie da wäre, aber zugleich steigt dann Panik/Angst in ihn auf und dann ist dieser Wunsch wieder weg! Er wollte mir schon 20 Min. vor einem Treffen absagen, da er richtig Panikattacken vorher bekommt (das beschreiben viele BA'ler). Somit haben wir ausgemacht, dass ich einfach mal unvermittelt bei ihm aufkreuze. Auch nicht schön für mich!
Man kann das mit gesunden Empfinden kaum nachvollziehen und greifen. Mein ganzes Umfeld versteht das überhaupt nicht mehr. Weder sein Verhalten/Ängste, noch dass er noch irgendwie in meinem Leben ist.
Habe das Buch Jaein von Stahl gelesen. Mich fast selbst zur Expertin gemacht. Geholfen hat es bisher nichts! Denn nur ER kann an seinen Problemen etwas ändern. Ich habe für mich alles menschenmöglich getan, ihn zu helfen, auf ihn einzugehen, viel zu viele Kompromisse gemacht. Habe auch die Depression unterschätzt. Er sagt, er könne das Glück für sich nicht lange festhalten. Egal was es ist. Ob eine Gehaltserhöhung oder eine schöne Zeit.
Und nun bin ich in diesem Dilemma! Mein Verstand sagt mir klipp und klar, dass ich loslassen muss. Möchte ihn aber nicht komplett verlieren, da er einfach mein Traummann ist, ihn vielleicht auch nicht hängen lassen, mich an unsere Absprache erstmal halten. Wir haben vor 11 Tagen vereinbart, dass er sich einfach melden soll, wie er es kann und ich da bin. Habe ihm quasi zu 100% überlassen, ob und wie er Kontakt zu mir aufnimmt, mich sogar treffen kann/will. Ich reagiere quasi nur noch. Aber es fällt alles so schwer und schmerzt. Ich sehne mich nach ihm, weiß aber wieder nicht, ob und wann ich ihn wiedersehe - wenn überhaupt noch! Es ist ein einziges Dilemma! Und ja, noch schlimmer zu wissen, dass man einen Menschen durch eine Krankheit (Depression) und psychische Störung (Bindungsangst) quasi verliert oder verloren hat. Wenn er jetzt einfach nur ein A*** gewesen wäre... wäre es wohl leichter!
26.08.2018 22:31 •
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