Weiß nicht ob ich loslassen soll, unendlicher Schmerz

S
Hallo zusammen,

Nachdem ich jetzt schon viel im Forum gelesen habe, denke ich ist es an der Zeit dass ich mich euch anvertraue.

Meine Frau (32) und ich (42) waren 13 Jahre, davon 3,5 Jahre Ehe, zusammen.
Ich war damals Ihr erster Freund und auch ich hatte noch nie eine richtige Beziehung.

Wir haben 2007 ein barrierefreies Einfamilienhaus gebaut. Und waren eigentlich immer glücklich zusammen.
Ich muss dazu sagen dass ich von Geburt an behindert bin aber soweit selbständig bin und auch einen festen und guten Job habe.

Vor ca. 2 Jahren kam der Kinderwunsch. Es stellte sich heraus das ich auf normalen Wege keine Kinder zeugen kann, aber wir haben trotzdem diverse Versuche unternommen die erfolglos blieben.
Wir haben uns aber nie mit jemandem darüber unterhalten und auch wir beide haben nicht viel darüber geredet.

Da wir beide Vollzeit berufstätig sind schlich sich mit der Zeit immer mehr der Ehealltag ein. Viel zusammen unternommen haben wir eigentlich nicht. Unter der Woche waren wir einfach zu fertig vom Arbeiten und am Wochenende war meistens im Haushalt zu tun.

Seit ca. Mitte letzten Jahres meinte meint Frau dann immer wieder dass sie unglücklich sei und so ohne Aufgabe und ohne Kinder im Leben nicht weitermachen kann. Anfangs sagte sie immer dass sie mich nicht mehr so lieben würde und später gegen Ende sagte sie dann dass sie mich gar nicht mehr liebt. Sie meinte der ganze Prozess ging bei ihr schon ein halbes Jahr so.
Auf einmal begann sie dann zuerst mehr am Wochenende und dann später auch unter der Woche mit Ihren Arbeitskolleginnen und Freundinnen wegzugehen und wich mir eigentlich immer mehr aus.
Waren wir beide zu Hause ging Sie z.B. früh ins Bett solange ich noch im Wohnzimmer fern schaute. Im gleichen Schlafzimmer haben wir seitdem eh schon nicht mehr geschlafen
Irgendwann meinte sie dann sie bräuchte eine Auszeit.
Sie müsse jetzt auch an sich denken.
Daraufhin bin ich am Heiligen Abend für drei Wochen ausgezogen.
Wir haben wir uns dann immer mal wieder mit dem wohnen in unserem Haus abgewechselt.
(Wir haben beide die Möglichkeit in unseren Elternhäusern unterkommen. )
Seit nun mehr als drei Wochen wohne ich wieder in unserem Haus da es für mich einfacher (barrierefrei) ist dort zu wohnen.

Ich habe bis heute die Hoffnung noch nicht aufgegeben dass meine Frau wieder zu mir zurück kommt.
Zeitweise habe ich sogar ein schlechtes Gewissen dass ich im Haus wohne und Sie in ihrem „alten Kinderzimmer“
Anfangs hatten wir öfters mal noch Kontakt. Sie kam z.B. zum Wäsche waschen ins Haus wenn ich auch da war.
Aber in der letzten Zeit kommt sie nur noch wenn ich nicht mehr da bin.
Persönlicher Kontakt gibtes eigentlich nur noch wenn wir Sachen wegen dem Haus und so besprechen müssen.
Ich habe sie schon gefragt ob Sie meint dass Ihre Entscheidung so richtig war, aber Sie konnte mir nie eine direkte Antwort geben.

Freunde habe ich eigentlich so gut wie keine mehr und hatte auch vorher noch nie so viele und durch die Behinderung ist es auch nicht gerade einfach neue Leute kennen zu lernen.
Ich bin in so einem tiefen Loch und ich weiß nicht wie es weitergehen soll und wie ich da rauskomme.
Meine Gefühle spielen verrückt. Sie fehlt mir so sehr. Es tut so weh!
Ich weiß nicht ob ich weiter hoffen soll oder ob es besser ist loszulassen.

Grüsse

14.02.2013 17:08 • #1


D
Hallo silent_pain,

ich kann deine Trauer voll verstehen. Auch ich habe ein Handicap (ist zwar nicht auf den ersten Blick bei mir ersichtlich). Aber ich habe auch das Problem aus medizinischen Gründen keine bzw. nur unter schwierigen Umständen Kinder bekommen zu können. Auch bei meiner letzten Trennung war der Hauptgrund der Kinderwunsch meines Expartners.

Ich kann dir leider nicht viel Hoffnung machen. Denn deine Frau hat ihre Entscheidung schon getroffen. Sie möchte keine Beziehung mehr mit dir. Sie hat nur nicht den Mumm dir das auch so direkt zu sagen. Vielleicht hat sie ein schlechtes Gewissen aufgrund deiner Behinderung dich ganz zu verlassen.

Das tut erstmal richtig weh. Man hat das Gefühl aufgrund der Behinderung ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Bist du aber nicht! Jeder Mensch hat das Recht geliebt zu werden. Nur leider kann man das nicht erzwingen.

Ich würde dir raten einen Schlussstrich zu ziehen. Lass dich von Familie und den wenigen Freunden, die du hast, unterstützen. Ansonsten gibt es auch soziale Einrichtungen, die dir helfen können. Auch ein Paartherapeut könnte Euch bei der Trennung begleiten und unterstützen. Lass dich auch von einem Anwalt beraten zwecks Trennungsjahr, Scheidung, Haus etc.

Es liegt eine schmerzliche Zeit vor dir. Aber du schaffst das. Du bist ein wertvoller Mensch. Schau, du hast einen guten Job und verdienst dein eigenes Geld. Sehe die Trennung auch als Chance ein neues Kapitel in dem Buch deines Lebens aufzuschlagen.

14.02.2013 20:58 • #2


A


Weiß nicht ob ich loslassen soll, unendlicher Schmerz

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B
Hallo,

heute ist Valentinstag und ich werde ihn nie wieder mit ihm feiern!
Ich bin immer noch in einen dunklen Loch und heute ist es wieder ganz schlimm, Tag der Verliebten und ich liebe ihn so sehr!
Jetzt kommt auch noch das Wochenende und ich hab keinen Auftrieb irgendwas zu machen! Hoffe sehr, das ich meinen Lebensmut bald wieder bekomme, sonst weiß ich wirklich nicht was.......,mach mir auch sehr oft Gedanken! Wenn ich die augen aufmache so um 4Uhr früh, kann meist nicht mehr schlafen denke ich an ihn und das geht den ganzen Tag so, mein Kopf ist nur Chaos, ich will doch nur glücklich sein!

LG

14.02.2013 21:18 • #3


F
Hallo silent,

Tut mir sehr leid.
Ich will nicht auf dein Handicap eingehen, macht es sicher nicht leichter. Ich hab nen Freund der auch eins hat und der würde mit seinen Kindern von der Frau verlassen. Egal, die Ergebnisse sind ja die gleichen.

Klingt wie meine vorschreiberin schon schreibt wirklich, als hätte sie sich schon ne Weile entschieden.
Klingt jetzt ungerecht und unfair aber sie scheint dich nicht betrogen zu haben

Manchmal gehen im leben die Wege auseinander und es ist für den verlassenen schwer zu verstehen aber man muss das akzeptieren. Alles was sauber abläuft.

So wie sie sich verhält denke ich auch, dass sie ihr eigenes leben möchte.

Drücke dir alle Daumen. Wird besser, glaub mal.

14.02.2013 22:12 • #4


S
@ Dani32
Es tut mir Leid dass du auch Probleme mit der Kinderlosigkeit hast und deswegen verlassen wurdest.
Danke für deine aufbauenden Worte am Ende deines Posts.
Meine Frau sagte immer dass ihr die Behinderung nichts ausmachen würde, was ich ihr auch glaube, aber ich denke als noch der unerfüllte Kinderwunsch hinzukam ist für Sie eine Welt zusammen gebrochen. Die Zeugungsunfähigkeit hat nichts mit meiner Behinderung zu tun. Ist nur noch ein witerer „dummer“ Zufall.
Zur Paartherapie konnte ich Sie eigentlich nie bewegen. Sie meinte dort könne man Ihr auch nicht „einreden“ dass sie mich wieder lieben könnte.
Trotz allem haben wir keinen Rosenkrieg. Mit dem Haus werden wir eine Einigung finden.
Aber der Gedanke ohne sie alt werden zu müssen macht mich traurig und so verbittert.
Ich habe so Angst den Rest meines Lebens allein verbringen zu müssen.
Meine für mich heile Welt war von einem Tag auf den andere kaputt.


@Babsi 67
Kopf hoch. Chaka! du (wir) schaffen das!
Ich habe auch gerade keinerlei Antrieb mehr. Lebe jeden Tag vor mich her ohne irgendwelche Perspektiven

14.02.2013 22:13 • #5




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