Weihnachtshorror Eheaus nach 10 Jahren

Zitat von Marmorkuchen:

Anna meines auch . Mir hat gestern hier jemand geschrieben ich soll mir vor Augen führen , dass W . ein ganz normaler Tag ist wie jeder andere ; es ist der emotionale Erwartungsdruck , der Besch..... Situationen dann noch besch ... werden lässt . Also mein Zusammenbruch an Weihnachten sei nicht schlimmer als an irgend einem anderen Tag das hat mir etwas Last genommen , das anzunehmen .

Es ist furchtbar aber es ist

Liebe marmorkuchen,

du hast es überstanden und ich freue mich sehr, dass die akute Krise vom Tisch ist. Ich kann dich seit heute sehr gut verstehen. Mein ganzes Leben fällt gerade wie ein Kartenhaus zusammen und um mich herum nur glückliche Paare und Familien.

Zitat von annanana:

Das ist doch auch keine Depression mehr, dieses Switchen zwischen Aggression und Fröhlichkeit. Oder?

Doch leider ist dies auch eine Fratze der Krankheit. Man ist in Phasen zu keinerlei positiven Gefühlen fähig. Man sieht nur negativ, kann manchmal gar nichts fühlen und fühlt sich auch von dem Menschen, den man eigentlich liebt, verraten. Man wird gemein, gehässig und durchblickt nicht, was man anrichtet, wie ungerecht man wird und sieht die Schuld nur beim anderen.
Auch geht dein Mann schon lange nicht mehr arbeiten. Sein Gehirn braucht aber eine Aufgabe und die sucht er sich am PC, er braucht Anerkennung und kann diese nur noch bekommen, wenn er selbst fest daran glaubt, dass du Dinge falsch machst, die er besser machen würde - er gibt sich quasi die Anerkennung selbst.
Dadurch dass er nur zu Hause ist, wahrscheinlich auch wenig oder gar keine Freunde hat, kann er Emotionen von anderen Menschen kaum noch einschätzen, er versteht sie nicht mehr und er kommt immer mehr in die soziale Isolation. Er ist einsam und du bist noch die einzige Person, die sein Tor zur Außenwelt ist. Aber die Außenwelt scheint ihm mittlerweile Angst zu machen, deswegen sollst auch du zu Hause bleiben, dich krank schreiben lassen.
Dein Mann hat mE ein wirkliches Problem. Er braucht psychologische Hilfe, soziale Kontakte, einen Job, Anerkennung von anderen Menschen, aber ebenso Kritik von anderen Menschen. Er muss wieder lernen, mit Menschen umzugehen, sich einzufügen aber dennoch seinen Mann zu stehen, er muss wieder lernen sozial zu agieren.

Das ist alles richtig aber um seine Gesundheit, einen Job, eine Therapie und um sein ganzes Leben inklusive Wohnung und Nahrung muss er sich selbst kümmern.
Ein Liebespartner ist kein Sozialpädagoge und auch kein Arzt.
Das sind aber Jobs, die hier unverschämterweise ohne Bezahlung knallhart eingefordert werden.
Da muss man Lächeln und gehen.
Nichts gegen eine kurze schlechte Phase.
Aber sie ist ein Fußabtreter geworden und das Ziel seines Hasses auf die ganze Welt.
Sie kriegt das ab, sie ganz alleine. Weil sie es wagt, einen Job zu haben und nicht fett zu sein.
Er muss sie klein halten, damit sie sich nicht zutraut, ihn zu verlassen und einen schlanken, gesunden Mann kennen lernt.
Er richtet seine Energie jetzt in einen Rosenkrieg, weil er das Böse inzwischen gut kennt und beherrscht.
Sein Verhalten, sein Hohn, seine Respektlosigkeiten, all das ist böse.
Das unbekannte Land, nämlich Therapie, Abspecken und Leben umkrempeln, kennt er nun mal nicht, ausserdem ist es wahnsinnig anstrengend.
TE, gib gut auf Dich acht.

Nach dem letzten Beitrag bin ich geplättet. Danke! Denn heute wäre ich beinahe weich geworden. Er schrieb, dass er doch Fortschritte gemacht hätte und an sich arbeite. Er gab mir teilweise Recht. Und meinte, dass ich mich jetzt abnabeln wolle, so als sei er ein Elternteil. Ich hatte und habe Mitleid. Er tut mir so leid, ich wünschte, ich könnte ihm helfen, aber als ich ihm schrieb, dass er eine Kur braucht und Abstand, kam nur zurück du projezierst. Er war heute auch nicht beim Arzt wegen des Zuckers.
Mein Mitleid hat mich heute auch dazu gebracht, dass ich bei dem schönen Wetter einen Stadtbummel vorschlug. Aber er schläft lieber.
Ich bin inkonsequent und habe jetzt, um freie Zeit zu vermeiden, einen Kurztrip gebucht und aktiviere alte Bekannte.
Ich brauche mal wieder andere Gesichter und Geschichten um mich. Ich drehe mich seit Jahren um seine Mobbing Geschichte im letzten Job, um juristische Streitigkeiten, die er am Hals hat, um seine Arbeitslosigkeit (er schrie am AA mal so rum, dass sie beinahe die Polizei gerufen hätten, ich habe das dann mit gutem Zureden beruhigt, eine ähnliche Geschichte im Krankenhaus als er sich fast geprügelt hätte und ich ob der Absurdität der Situation nur noch lachen konnte, was er mir heute noch vorwirft).

Ich komme langsam zur Ruhe und verstehe, dass die letzten Jahre ein Horrortrip waren. Ich war so eingespannt, dass ich nicht mal mehr zum Nachdenken kam.
Ich war früher ständig unterwegs, Konzerte, Reisen, Sport und jetzt bin ich froh, wenn ich mich mal so lange am Stück konzentrieren kann, dass ich ein Buch zu Ende lesen kann.
Meine Familie bemerkt das und lässt mich weitgehend in Ruhe, hilft aber, wenn nötig und dafür bin ich dankbar.
Ich muss das alles erst sacken lassen.
Es ist nicht so einfach, einen Menschen hinter sich zu lassen, der einen braucht.
Aber er ist erwachsen. Er muss sich selbst helfen. Ich muss das jetzt auch.
Das ist jetzt ein perverser Liebeskummer. Ich wollte keine Trennung, muss die aber jetzt durchziehen, um nicht selbst in diesen Strudel gezogen zu werden. Aber ich mag ihn ja noch und mache mir Sorgen um ihn.

Zitat von annanana:

aber er ist erwachsen. Er muss sich selbst helfen. Ich muss das jetzt auch.

genauso!

Zitat von annanana:

und habe jetzt, um freie Zeit zu vermeiden, einen Kurztrip gebucht und aktiviere alte Bekannte.

Super, das bringt neuen Schwung + Elan

Zitat von annanana:

Aber ich mag ihn ja noch und mache mir Sorgen um ihn.

Aber er sich nicht um dich, du darfst ja helfen - aber nur dir

Zitat:

Zitat annanana:

Ich wollte keine Trennung, muss die aber jetzt durchziehen, um nicht selbst in diesen Strudel gezogen zu werden. Aber ich mag ihn ja noch und mache mir Sorgen um ihn.

Hallo @ annanana, ich halte es für normal, dass Du dir Sorgen machst. Du mußt jetzt in dieser Situation nichts durchziehen und schon gar nicht weit reichende Entscheidungen treffen. Du, aber auch Dein Mann, solltet versuchen die Spirale nach unten anzuhalten, erst einmal aus diesem Modus raus kommen und zur Ruhe kommen.

Da kann es helfen eine Kontaktsperre einzurichten und einen festen Gesprächstermin an einem neutralen Ort (z.B. nach 2 Wochen) auszumachen. Diese Zeit solltest Du und Dein Mann nutzen über alles nachzudenken. Erst wenn sich der Pulverdampf aufgelöst hat, ist ein Ziel orientiertes, offenes und klärendes Gespräch möglich und auch sinnvoll.

Lieber Gast2000 und andere Mitschreiber,

ich war nach einigen Tagen Ruhe und Treffen mit lieben Menschen wieder so stabil, dass ich mit ihm reden wollte.
Es endete damit, dass er kaum aus dem Bett kam, ständig einschlief und mir vorwarf, dass ich nur aus purem Egoismus heraus, diese Wohnung hätte und ihn im Stich lasse. Er wollte wieder Hilfe bei Bewerbungen, ich habe aber selbst genug Arbeit. Einen Arzttermin verweigert er weiterhin.
Und als ich heute sagte, dass ich nicht wieder einziehe, ging es wieder los mit Drohungen (Haus anzünden...).
Ich frage mich, ob es ein Fehler war, so lange zuzusehen? Aber ich hätte ihn nicht zwingen können, eine Kur zu machen. Ich muss mir immer wieder sagen, dass er selbst für sich verantwortlich ist. Ich lasse mir immer noch viel zu oft Schuld einreden.
Das wirklich Tragische ist jetzt, dass ich ihm nicht mehr über den Weg traue. Er hasst mich jetzt und will mir schaden. Es wäre ihm egal, wenn ich auch draufgehe. Da bin ich seit heute sicher.

Wie habt ihr es geschafft, in den sachlichen Modus zu schalten? Er wird seine letzte Energie nutzen, um mir Verräterin zu schaden und ich möchte mich schützen können.

Dieses Jahr fängt ja gut an...

Gibt es jemanden in Eurem Umfeld, Verwandte oder Freunde, der zu ihm durchdringen kann?

Oje, das klingt nach hartem Stoff. Es ist schwierig, da sachlich zu bleiben. Gerade, wenn es um die eigene Unversehrtheit geht.

1. Nur zur Sicherheit, wie bereits schon mal angeraten: Dokumentiere Beleidigungen und Drohungen. Wer weiß, wofür das gut ist.

2. Such Dir Beistand! Rede Dir genau diese Ängste und Sorgen von der Seele! Ob bei einer Freundin oder eben hier.

3. Versuche, Dich aus der Position der Beteiligten zu entfernen und betrachte die Szenerie von Außen. Eventuell hilft das gegen das Gefühl von Hilflosigkeit. Auch, wenn es schwer ist (und bei Gott, ich weiß wie schwer das ist!): Gib dem Theater keinen Raum.

Gibt es denn niemanden aus seinem Umfeld, dem er vertraut?

Und auch, wenn das ein verdammt harter Brocken ist: Sollte er eine Gefahr für sich und Andere darstellen, muss man überlegen, ob es nicht besser ist, Andere und ihn vor sich selbst zu schützen (Polizei?).

Bei anderen hält er die Maske aufrecht. Er lässt sie nur bei mir fallen. Verwandte und sein einziger Freund glauben ihm, dass es aufwärts geht und er alles für mich tut und ständig am Haus arbeitet. Es glaubt keiner, dass er so böse sein kann. Meine Familie steht hinter mir, die haben ihn auch schon einige Male so erlebt und glauben mir.
Er hat mich jetzt geblockt, nachdem er mir schrieb, dass er unsere alte Hündin draußen anhängen wird (sie ist inkontinent). Ich glaube, dass es wieder eine emotionale Erpressung ist, aber ich werde trotzdem mit einem guten Freund hinfahren und im schlimmsten Fall den Hund zu mir nehmen. Ein Tier zu quälen ist bei mir der Punkt, an dem er sich eine faire Scheidung in die Haare schmieren kann. Jetzt gibt es kein Verständnis mehr!
Ich bin sooooo wütend auf ihn!

Was für eine miese kleine Kretze, wenn er das an einem Tier auslässt.
Mach Aufnahmen mit dem Handy.
Für alle, die es Dir nicht glauben.

Zitat von hahawi:

Was für eine miese kleine Kretze, wenn er das an einem Tier auslässt.
Mach Aufnahmen mit dem Handy.
Für alle, die es Dir nicht glauben.

Aber wirklich. Natürlich ist das emotionale Erpressung. Diese Trennung wird hart werden.

Zitat von annanana:

Er hat mich jetzt geblockt, nachdem er mir schrieb, dass er unsere alte Hündin draußen anhängen wird (sie ist inkontinent). Ich glaube, dass es wieder eine emotionale Erpressung ist, aber ich werde trotzdem mit einem guten Freund hinfahren und im schlimmsten Fall den Hund zu mir nehmen.

Welcher schlimmste Fall muß eintreten?

Fahre sofort hin, und hole die Hündin ab. Der Mann ist krank im Kopf.

Zitat von annanana:

nachdem er mir schrieb, dass er unsere alte Hündin draußen anhängen wird (sie ist inkontinent)

bei den Temperaturen - was für ein mieser Wicht, fang ihn ein und sperre ihn entblöst in Regentonne über Nacht, dann ist er auch inkontinent

boah, da kann ich ausrasten