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Weihnachtshorror Eheaus nach 10 Jahren

S
Zitat von annanana:
und immer wieder Hoffnung geschöpft als er ein Vorstellungsgespräch hatte (er hatte einige, denn er hat ein gefragtes naturwissenschaftliches Studium), aber er schoss den Vogel ab, als er einen gutbezahlten Job ablehnte, der einige Monate Ausland bedeutet hätte. Da war das erste Mal, dass er mich anging als ich ihm zu dem Job riet.



Anna, das könnte sogar euer Problem sein. So wie du deinen Mann beschreibst, steckt der in einer tiefen Krise. Du musst eines wissen: Wenn du null Selbstwert mehr besitzt und völlig am Boden bist, traust du dir keinen Job mit Auslandseinsatz mehr zu. Du traust dir noch nicht mal einen Job zu, für den du komplett überqualifiziert bist. Du weißt, du wirst jämmerlich scheitern. Und du hast Angst davor. Weil du gerade auch vor deiner Partnerin als Versager dastehst. Du willst das alles nicht. Also lehnst du ab.Übrigens ne kluge Entscheidung von ihm. Nur hast du damit das nächste Problem am Hals. Dein Partner kann das alles nicht so wirklich nachvollziehen und macht Druck. Und er weiß sich da echt nicht zu helfen. Neben dir fühlt er sich wahrscheinlich wie der letzte Mensch auf diesem Planeten. Es ist ihm peinlich, dass er nicht funktionieren kann. Du hingegen funktionierst. Und ich denke aus dieser Ecke kommen jetzt seine plötzlich sehr persönlichen Angriffe. Er versucht dich kleiner zu machen, einfach nur, um dich wieder auf Augenhöhe zu ihm zu bringen. Das das *beep* ist, müssen wir hier wohl nicht erörtern.

Sein einziger Weg ist aus dieser Sackgasse ist in der Tat ein Kuraufenthalt weit weg von dir. Ihr wart lange zusammen und habt vieles durch. Du bist sein Partner, nicht sein Therapeut. Du kann ihm nicht helfen. Aber wenn du ihn jetzt quasi mitversorgst, sieht er keine Notwendigkeit, irgendwas zu tun. Für ihn geht sein sch. Leben nämlich so weiter. Und er wird das lange tun.In Prinzip unterstützt du damit seine Passivität. Ich finde die Idee gut, dass du in deine eigene Wohnung ziehst. Damit zeigst du ihm: Freundchen, so geht das nicht weiter. Lass ihn mit seinen Dämonen allein. Behalt dein Geld für dich. Es gibt keine Untersützung mehr. Ende aus. Er ist erwachsen und er muss auf eigenen Beinen stehen können. Und wenn er dazu momentan nicht in der Lage ist, muss er sich Hilfe holen. Aber das muss er von sich aus, ganz allein tun. Niemand kann ihn dahin drängen.


Ich schreibe dir diese Zeilen, weil ich mich am Ende meiner Beziehung ähnlich gefühlt habe, wie dein Mann. Vielleicht verstehst du jetzt einiges mehr.

24.12.2018 14:52 • x 5 #61


A
Liebe sorgild,

danke für deine ehrliche Beschreibung, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ein grausamer Gedanke, dass er mich kleinmachen wollte. Ich habe funktioniert, aber ich hatte letztes Jahr die Diagnose mittelschwere Depression und eine ganz schlimme Phase. Ich habe weitergemacht und mich sehr um mich selbst gekümmert, es wurde besser.
Ich kann verstehen, dass ihm in seiner Lage ein Job zuviel ist und das wäre für mich in Ordnung. Aber er scheint mich dafür zu hassen, dass ich weiter funktioniere. Er wollte oft, dass ich mich krankschreiben lasse letztes Jahr.
Ich wollte es nicht, weil ich Angst davor hatte, gar nicht mehr hochzukommen.
Das war auch gut so, aber ich habe gesundheitlich Federn gelassen.

Ich habe das Gefühl, dass ich völlig stagniere, wenn ich weiter in diesem Elend bleibe. Ich zerstöre jetzt auch seinen Lebenstraum vom eigenen Haus. Aber ich kann einfach nicht mehr.

Die Wohnung war als Rettungsanker gedacht. Ich dachte, dass er sich endlich aufrafft und merkt, dass es so nicht mehr weiter geht.
Nach diesem Wochenende gibt es aber kein Zurück mehr.

Geht es dir heute besser? Ich wünsche es dir sehr!

24.12.2018 15:34 • x 1 #62


A


Weihnachtshorror Eheaus nach 10 Jahren

x 3


M
Zitat von annanana:
Ein grausamer Gedanke, dass er mich kleinmachen wollte.

hart
schwarz auf weiß zusehen
aber besser, das überhaupt, oder?

24.12.2018 15:35 • x 1 #63


A
Zitat von Gretel:
@annanana

Guck mal hier:
partner-unerotisch-wegen-gewichtszunahmen-t51062.html

Wie gings Dir denn damit?



Anfangs war er sehr attraktiv und es war Bombe. Später wurde es weniger, aber auch nicht schlecht. Sein Gewicht hat mich nicht gestört, mich hat eher gestört, dass er anfing, sich selbst zu hassen. Dicke Männer sind nicht per se unerotisch, mich würde eher so ein morgenjoggender Kalorienzähler nerven. Ich bin ja selbst ein Genussmensch.

24.12.2018 15:40 • x 2 #64


N
Zitat von annanana:
Liebe sorgild,

danke für deine ehrliche Beschreibung, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ein grausamer Gedanke, dass er mich kleinmachen wollte. Ich habe funktioniert, aber ich hatte letztes Jahr die Diagnose mittelschwere Depression und eine ganz schlimme Phase. Ich habe weitergemacht und mich sehr um mich selbst gekümmert, es wurde besser.
Ich kann verstehen, dass ihm in seiner Lage ein Job zuviel ist und das wäre für mich in Ordnung. Aber er scheint mich dafür zu hassen, dass ich weiter funktioniere. Er wollte oft, dass ich mich krankschreiben lasse letztes Jahr.
Ich wollte es nicht, weil ich Angst davor hatte, gar nicht mehr hochzukommen.
Das war auch gut so, aber ich habe gesundheitlich Federn gelassen.

Ich habe das Gefühl, dass ich völlig stagniere, wenn ich weiter in diesem Elend bleibe. Ich zerstöre jetzt auch seinen Lebenstraum vom eigenen Haus. Aber ich kann einfach nicht mehr.

Die Wohnung war als Rettungsanker gedacht. Ich dachte, dass er sich endlich aufrafft und merkt, dass es so nicht mehr weiter geht.
Nach diesem Wochenende gibt es aber kein Zurück mehr.

Geht es dir heute besser? Ich wünsche es dir sehr!



Sehr guter Beitrag, stimme ich absolut zu.

24.12.2018 18:15 • #65


S
Zitat von annanana:
Geht es dir heute besser? Ich wünsche es dir sehr!


Die Trennung ist jetzt drei Monate her und ich muss wirklich sagen. Am Anfang war ich so tief am Boden, wie noch nie in meinem Leben. Es war die Hölle. Ich wusste nicht, ob und wie es weiter geht. Ich bekam aber die Hilfe, die ich so nötig gebraucht habe. Ich habe jetzt eine Sozialtherapeutin an meiner Seite, die mit mir ein Einzelcoaching macht. Ich habe für nächstes Jahr einen Platz für eine Langzeitkur. Nur muss ich bis dahin meine Baustellen hier geregelt kriegen. Ich habe nämlich so ziemlich alles schleifen lassen. Aber es geht bergauf und ich denke, wir kriegen das hin. Aber den Tritt in den Allerwertesten habe ich wohl wirklich gebraucht.

24.12.2018 21:17 • #66


A
Sorgild,

ich drücke feste die Daumen, dass es weiter aufwärts geht.

Bei mir gestaltet sich der weitere Verlauf so, dass ich immer darauf warte, dass jemand versteckte Kamera ruft.

Ich bin gestern hingefahren, ist ja alles noch dort, nicht nur Kleidung, sondern auch Haustier. Als ich ankam, hörte ich Lachen und ein Teil seiner Familie war da, die ich auch sehr gerne mag. Ältere Leute. Er war bester Laune, prahlte mit Fortschritten an Haus. Ich war völlig von den Socken, wollte aber den Nachmittag nicht verderben, weil ich diese Verwandten sehr schätze. Als sie weg waren, kam von ihm der lapidare Satz: Hast du dich ausgesponnen?
Ich konnte gar nichts mehr sagen, sondern habe nur das Nötigste eingepackt und bin mit Haustier in die neue Wohnung gefahren.
Er verhält sich wie ein Kleinkind im Dunkeln und ich habe so etwas noch nie erlebt. Er blendet die Trennung komplett aus und hält es für eine Spinnerei.
Als ich ihm schrieb, dass ich wirklich nicht mehr will, schrieb er, dass ich ab jetzt erfahren würde, was die Hölle ist. Er ist gesperrt, aber ich bin jetzt ratlos. Ich versuche gerade in mein Hirn zu hämmern, dass ich diesen Mann nie wirklich kannte. Das ist doch auch keine Depression mehr, dieses Switchen zwischen Aggression und Fröhlichkeit. Oder?
Muss ich mir Sorgen machen?
2018 war schon kacke, nach dieser Trennung wird 2019 der Supergau?
Es war naiv an eine normale Trennung zu glauben.

26.12.2018 15:37 • #67


N
Eine Drohung?!

26.12.2018 15:52 • #68


S
Zitat von annanana:
Er verhält sich wie ein Kleinkind im Dunkeln und ich habe so etwas noch nie erlebt. Er blendet die Trennung komplett aus und hält es für eine Spinnerei.


Das ist am Anfang eher noch normal. Im ersten Moment wollen viele diesen Schritt nicht wahr haben und blenden das aus.
Das kommt aber noch. Er wird bald realisieren, dass er ein Problem hat.

Was mir aber weitaus grössere Sorgen macht, ist seine Drohung mit der Hölle. Du kennst ihn besser. Wie schätzt du ihn ein? Ist er so jemand, der mal fix sowas raus haut und sich dann wieder beruhigt oder kommt sowas bei ihm sonst nichts vor.

Ich würde ja sagen, das man das in den nächsten Tagen aufmerksam beobachten sollte. Das geht nun aber schlecht, weil er ja gesperrt ist. Hmm.

26.12.2018 15:52 • x 1 #69


A
Ich würde ihn entblocken und ihm schreiben, wenn er dir nochmal droht wirst du die Polizei einschalten.

Und ich finde so ein Verhalten geht weit über eine normale Depression hinaus. Hat er die Adresse deiner neuen Wohnung?

26.12.2018 15:56 • x 1 #70


S
Das Problem daran ist, das man in so einer Situation auch mal ganz fix auf die Idee kommen könnte, das man nichts mehr zu verlieren hat. Da war ich in den allerersten Tagen auch. Das war Verzweiflung pur. Und Depressionen können alles mögliche.

26.12.2018 16:02 • #71


Hallatar
Vielleicht ist das einfach auch so eine Art verzweifelter Trotz. So nach dem Motto 'Schlimmer als jetzt kann es nicht werden'. Er fühlt sich ausgeliefert und beißt nun wild um sich. Schrecklich.

Ich würde es aber nicht ausschließen, dass er eines Tages dafür um Entschuldigung bitten wird. Sei's drum. Du hast das Richtige getan. Das sollte Dir sein Verhalten deutlich machen.

Ich habe nach der Trennung von meinem Mann hin und wieder Fotos von toten und zum Teil übel zugerichteten Füchsen per Mail bekommen. Er übt im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten noch immer Terror aus, aber ich lebe noch und liege sechs Jahre nach der Trennung noch immer nicht ausgeweidet am Straßenrand.

Du wirst Dir ein dickes Fell zulegen müssen und Verstärkung holen, wenn nötig. Sei es anwaltlich (das sowieso) und seitens der Familie. Bedrohungen und Beleidigungen solltest Du dokumentieren und Whatsapp-Nachrichten dieser Art unbedingt aufbewahren. Du wirst das noch brauchen, befürchte ich.

26.12.2018 16:24 • #72


Marmorkuchen
Zitat von annanana:
Das ist das schlimmste Weihnachten in meinem bisherigen Leben.


Anna meines auch . Mir hat gestern hier jemand geschrieben ich soll mir vor Augen führen , dass W . ein ganz normaler Tag ist wie jeder andere ; es ist der emotionale Erwartungsdruck , der Besch..... Situationen dann noch besch ... werden lässt . Also mein Zusammenbruch an Weihnachten sei nicht schlimmer als an irgend einem anderen Tag das hat mir etwas Last genommen , das anzunehmen .

Es ist furchtbar aber es ist

26.12.2018 16:43 • x 1 #73


S
Möglicherweise hat er Deine Trennung bisher nicht ernst genommen. Umso mehr solltest Du keine Grenzüberschreitungen dulden.

26.12.2018 16:48 • #74


A
Zitat von Hallatar:

Ich habe nach der Trennung von meinem Mann hin und wieder Fotos von toten und zum Teil übel zugerichteten Füchsen per Mail bekommen. Er übt im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten noch immer Terror aus, aber ich lebe noch und liege sechs Jahre nach der Trennung noch immer nicht ausgeweidet am Straßenrand.

Du wirst Dir ein dickes Fell zulegen müssen und Verstärkung holen, wenn nötig. Sei es anwaltlich (das sowieso) und seitens der Familie. Bedrohungen und Beleidigungen solltest Du dokumentieren und Whatsapp-Nachrichten dieser Art unbedingt aufbewahren. Du wirst das noch brauchen, befürchte ich.



Hallartar, das muss schrecklich gewesen sein. Ich hoffe, du hast ihn angezeigt.
Ich habe leider alles gelöscht, es war auch die erste Drohung dieser Art. Ich glaube nicht, dass er es umsetzen würde. Meine Familie rät mir zur endgültigen Trennung, sie wollten sich bisher nur nicht einmischen, ahnten aber, dass etwas nicht stimmt.

@Sorgild

Ich befürchte auch, dass er erst so langsam realisiert, dass ich nicht mehr zurück komme. Er hat jetzt jeden Weg verbaut und ich muss mir immer wieder vorsagen, dass ich nicht für ihn verantwortlich bin. Er tut mir sehr leid, aber er schlägt nur noch um sich und drischt verbal auf mich ein. Ich habe ihm geschrieben, dass ich ein paar Wochen Ruhe möchte. Hält er sich daran, können wir weiterreden, aber ich lasse mir nicht weiter die Schuld an seinem Unglück geben. Ich möchte ihn nicht als asozialen Brüllaffen in Erinnerung behalten, sondern schätze seine vielen guten Seiten immer noch.
Er hat auf meine Nachricht ruhig reagiert und scheint es zu verstehen. Aber ich kann mich auch täuschen und es ist die Ruhe vor dem Sturm.

26.12.2018 18:17 • x 3 #75


A


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