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Weihnachten und Silvester, wie fühlt ihr euch

T
sch.! 3.5 Monate seit Trennung. Im letzten Monat wars schon besser aber die Weihnachtszeit ist (wie erwartet) sehr schlimm :/ Das tägliche Aufstehen ein Kampf, nach Büroschluss um 6 im Dunkeln in die Wohnung kommen furchtbar, keine Lust auf Weihnachtsmarkt, shoppen oder sonst was. Und die Pläne für 24. bzw. 31. natürlich verworfen.

10.12.2019 10:51 • x 1 #31


A
Zitat von Vergessene:
Ich weiß nicht, irgendwie macht mich das gerade wieder richtig traurig, ich war so froh, dass er mich wenigstens nicht blockierte


Genau deshalb schreiben alle hier immer wieder. Den Kontakt völlig abbrechen! Wenn er dich erreichen wöllte, dann macht er das auch.
Warum blockiert er dich, ja weil er sieht, du bist glücklich und er wohl weiß, dass dich sein blockieren traurig werden lässt!
Tue dir das nicht an, null Kontakt, auch wenn es schwer fällt.

10.12.2019 11:08 • x 1 #32


A


Weihnachten und Silvester, wie fühlt ihr euch

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S
Letztes Jahr waren die Weihnachtsfeiertage und Sylvester der blanke Horror. Da hab ich eigentlich durchgängig geheult. Mein Ex hat mir da das Leben noch mit Psychoterror schwer gemacht. Er war zwar bereits ausgezogen, ich wusste aber nicht was los ist und er kam immer wieder für ein paar Tage zurück. Nur um dann wieder zu verschwinden. Weihnachten wollte er nicht mit mir verbringen. Am 2.1. stand er wieder da. Es war so schrecklich! Im Februar habe ich dann erfahren, dass er schon monatelang eine Neue hatte. Seit 5 Monaten nun endlich totale Funkstille.

Heuer fürchte ich mich nicht mehr so vor den Feiertagen. Heilig Abend verbringe ich mit meinem Sohn. Dann habe ich ohnehin viel Arbeit, die ich in der ruhigen Weihnachtszeit, wo alle weg sind, erledigen kann. Sylvester weiß ich noch nicht. Vielleicht bleibe ich daheim oder fahre zu einer Freundin. War ohnehin nie eine Freundin von Partys und Saufen.

Ich war und bin ein Familienmensch und Weihnachten ist halt leider sehr emotionsbeladen. Da denkt man sich - alle anderen feiern schön mit ihrem Familien und nur ich bin allein. Aber wenn ich daran denke, wie viele zu Weihnachten streiten und froh sind, wenn das Ganze wieder vorbei ist.

Und was vermisse ich schon? Er war ohnehin immer grantig zu Weihnachten. Ich hab mich allein um alles gekümmert. Hab den Baum geschmückt, während er vor dem Computer saß und Ballerspiele spielte. Das liebevoll gekochte Weihnachtsessen wurde unter einer dicken Schicht Chillipulver begraben. In die Kirche wollte er auch nicht mitgehen. Die Bescherung war in fünf Minuten vorbei. Ich bekam irgendwas, was ich mir gewünscht hatte. Oder auch nicht. Alles lieblos. Zu Sylvester ist er zu seinem Freund gefahren. Manchmal hab ich ihn in ein Kabarett geschleppt. Aber da kam ihm kein Lacher aus.

Wenn mich die Wehmut übermannt, denke ich mir: Was vermisse ich eigentlich? Ein bisschen Wärme und Nähe. Aber ansonsten war da nur viel Stress, Ärger, Demütigungen, Illusion. Viel Arbeit, um ein gemütliches Heim zu schaffen, das er aber ohnehin nicht zu schätzen wusste. Weihnachtskekse, die er nicht aß. Weihnachtsmärkte, die er hasste.

Heuer warte ich nicht mehr auf ihn. Heuer geht er seiner Neuen auf den Geist. Heuer kann sie ihn bekochen und beschenken. Heuer kann sie am Küchentisch seiner Mutter sitzen und sein mieselsüchtiges Gesicht ertragen. Heuer kommt er zu ihr nach den Weihnachtsfeiern - stockbesoffen. Heuer hab ich meine Ruhe.

Es wäre schön, Weihnachten mit einem Menschen zu verbringen, dem das Fest etwas bedeutet. Jemand der mich wirklich liebt und der mir auch eine Freude machen möchte. Jemand der weiß, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Jemand, dem es nicht egal ist, ob heuer die eine und nächstes Jahr die andere. Aber es ist halt nicht so. Aber ich werde heuer nicht weinen, sondern es mir und meinem Sohn schön und friedlich machen.

Und im Jänner kommt mein Hundewelpe! Darauf freue ich mich schon.

Alles Liebe Euch allen!

10.12.2019 11:20 • x 5 #33


Babs54
Das was du für dieses Jahr beschreibst, liebe @sabine 13, klingt sehr, sehr schön. Meine Wünsche sind deinen sehr ähnlich. Wünsche dir schöne Feiertage

10.12.2019 12:35 • x 1 #34


H
Liebe @Vergessene

mir geht es ähnlich, 3,5 Monate getrennt und ohne Kontakt, ich werde auch geghostet. Ich kann deine Gedanken gut verstehen, denn ich hoffe i-wo auch noch, dass er sich wenigstens zu Weihnachten oder Silvester meldet und mir verkündet, dass er mich vermisst... Ich weiß total schwachsinnig aber so gehen eben die Gedanken..
Ich habe dieses Jahr so gar keine Lust auf die Feiertage, zwar sind alle in meinem Umfeld bemüht mich abzulenken, aber ich glaube ich bin keine gute Gesellschaft in der Zeit. Wenn nur ein Lied in dieser emotionalen Zeit kommt, was mich an ihn erinnert, muss ich heulen und es ist echt schwierig, dies immer zurück zu halten.
Den 24. feiere ich mit meinen Eltern und meiner Sis und am 25. gibt es nochmal Reste Essen
Silvester ist mittlerweile alles dabei, von Party mit Freunden, daheim mit der Familie oder kurzfristig einen Städtetrip nach Prag. Ich müsste nur das Go geben, aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich wahrscheinlich einfach nur alleine sein. Mir was tolles kochen, baden gehen, Filme für den Tag/Abend raussuchen, ne Flasche Wein und den Gefühlen einfach freie Fahrt lassen... Ich möchte mich über die Tage nicht verstellen und funktionieren müssen.
Es macht mich unendlich traurig nicht mit ihm feiern zu können und warum sollte ich mich dann zwingen so zutun als ob alles gut ist. Abgesehen davon werden Dank Alk. irgendwann die Tränen sowieso laufen und es ist ultra peinlich, wenn man wie so eine bedürftige in der Disko steht und heult

11.12.2019 11:02 • x 1 #35


T
Zitat von hilflos666:
Ich müsste nur das Go geben, aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich wahrscheinlich einfach nur alleine sein. Mir was tolles kochen, baden gehen, Filme für den Tag/Abend raussuchen, ne Flasche Wein und den Gefühlen einfach freie Fahrt lassen... Ich möchte mich über die Tage nicht verstellen und funktionieren müssen.
Es macht mich unendlich traurig nicht mit ihm feiern zu können und warum sollte ich mich dann zwingen so zutun als ob alles gut ist.


Super ausgedrückt, mir geht es genau so. Es geht einem schon schlecht, warum also noch zu etwas zwingen, nur um für Außenstehende gut dazu stehen. Ich werde mich zuhause verkriechen und auf mich selbst konzentrieren.

11.12.2019 11:07 • x 1 #36


H
@twistoffate

Ja man kämpft (zumindest ist es bei mir so) jeden Tag dafür, den Alltag zu überstehen und tapfer zu sein. Ich möchte an diesen Tagen nicht so tun als ob alles gut ist.
Ich werde ja sowieso ständig daran denken, was er wohl gerade macht, ob und mit wem er vielleicht feiert. Hat er jemand neues, denkt er überhaupt an mich usw.
Es wird ganz egal sein wo ich in diesem Moment bin, die Gedanken werden kommen und dann Leute, oder noch schlimmer verliebte Paare um mich rum zu haben, die sich wirklich freuen und glücklich sind... ne, ne. Da verkrieche ich mich auch lieber zu Hause.

11.12.2019 11:33 • #37


E-Claire
Also ich würde gern allen hier ein bißchen Mut machen.

Das erste Weihnachtsfest nach einem (großen) Abschied ist hart und insbesondere, (aber nicht nur), wenn der Abschied nicht gewollt war, dann kann das eben auch extrem traurig machen. Aber es ist sicher nicht so, daß alle anderen ein wunderschönes Weihnachtsfest haben werden, nur ihr nicht.

Ich kann gut verstehen, daß es sich so anfühlen kann, daß man sich vor der Vorstellung dieser ganzen beleuchteten Fenster fürchtet und hinter jeder eine heile, glückliche und liebevolle Familie vermutet.
Dennoch so ist Weihnachten doch aber gar nicht.

Es gibt viele Menschen, die müssen an Weihnachten arbeiten. Manche sogar, zB. die Einsatzkräfte, härter als sonst. Es gibt auch viele Menschen, die sind allein und eben nicht zum ersten Mal, sondern schon seit Jahren. Und es gibt haufenweise Familien, in denen ist Weihnachten kein Fest der Liebe sondern ein solches der Hiebe.

Das bedeutet natürlich nicht, daß Euer Schmerz dadurch weniger wird, es bedeutet auch nicht, daß Eure Trauer davon weggeht oder gemildert wird, aber es bedeutet, daß ihr alle weder in Eurem Schmerz noch mit Eurer Trauer allein seid.

Ihr seid nicht allein.

Ich habe selbst vor inzwischen Jahren einen sehr, sehr großen Verlust über Weihnachten hinnehmen müssen, einer von denen, die das Leben in ein vorher und ein nachher einteilen, ich kann daher gut verstehen, wie sich die jetzige Zeit für alle hier anfühlt. Bei all dem sollten wir aber vielleicht nicht vergessen, daß Weihnachten auch einfach nur ein Tag ist, der mit unfassbar vielen Erwartungen, Bedeutungen und Gefühlen überfrachtet ist und anders als in unseren Vorstellungen oder den Bildern, welche von den diversen Medien kreiert werden, haben nicht alle ein Bilderbuchweihnachtsfest. Im Gegenteil.

Vertraut darauf, daß Weihnachten, wie jeder einzelne andere Tag auch, vergehen wird und das ganz ohne daß die Welt untergeht. Und so wie Weihnachten vergehen wird, wird der Schmerz über den Verlust wenigstens besser und für viele eben auch vergehen.

Egal, ob ihr Weihnachten allein, mit Kindern, Freunden, Tieren oder Eltern verbringt, denkt ein bißchen daran, daß es nicht nur Euer Weihnachtsfest ist, sondern auch deren, lasst euren Schmerz und Eure Trauer am Fest teilhaben, aber nicht die einzigen Gäste sein.

Merry Christmas everyone und Friede auf Erden.

11.12.2019 12:12 • x 9 #38




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