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Weihnachten und der Rest

W
Zitat von Claas1936:
Wenn man sich dann nicht mehr an Kleinigkeiten erfreuen kann, hat man ein ernstes Problem.

Das ist ja auch so ein erstaunliches Phänomen, und ich beschränke das nun mal auf Beziehungen, obwohl es ganz allgemein gilt: Das Hauptaugenmerk wird in aller Regel stets darauf gelegt, wo es vielleicht hapert, was nicht so gut ist, was Probleme macht usw. Und da stellt sich ja schon die Frage - warum wird nicht das Schöne, Geglückte, Liebevolle, Erfreuliche, Verbindende in den Mittelpunkt stellen und das weniger Harmonische außen vor lassen?
Die perfekte Beziehung wird es ohnehin nicht geben, so wenig, wie es einen perfekten Menschen gibt, was zudem ja nicht einmal definierbar wäre. Und ich glaube, wenn es gelänge, eben das Schöne und Glückliche, das man mit einem anderen Menschen erlebt, im Vordergrund zu haben und darauf den Hauptwert zu legen, so sähe es oft deutlich anders aus als wenn man dauernd am Problematischen, an Unstimmigkeiten herumackert bis zum Blut- und Tränenmassaker.

26.12.2024 16:58 • x 3 #46


W
Zitat von Claas1936:
Und trifft sicherlich nicht vollumfänglich zu, schließlich stehen da ja auch wissenschaftliche Erkenntnisse hinter.

Damit werde ich mir zwar keine Freunde machen , aber diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber (besonders jenen, die unmittelbar mit dem Menschen zu tun haben) bin ich genauso skeptisch wie religiösen oder philosophischen Eerkenntnissen gegenüber. Seit jeher giert der Mensch nach Erklärungen, und so ahnungslos kann er gar nicht sein, um keine Erklärungen zu (er)finden. Früher waren halt Götter und überirdische Mächte für alles Mögliche verantwortlich, heute, in dieser rationalen, materialistischen Zeit, sind es eben Hormone, Zellen, Gene, Prägungen usw.
Ich würde aber alles darauf wetten, dass das meiste von dem, was heute als wissenschftlich und damit sakrosankt gilt, in einigen Jahrhundert denselben Nonsensstatus erlangt hat, wie heute meinetwegen religöse oder alchemistische Wahrheiten früherer Zeiten bewertet werden.
Ich glaube nicht, dass der Mensch mit seinem beschränkten Hirn je zu irgendeiner umfassenden Erkenntnis gelangen wird. Sondern hier geht es um Konstrukte, an denen er sich jeweils orientiert und denen er Glauben schenkt. Und ich habe auch den Eindruck, dass der Mensch sich noch gar nie verstanden hat, als etwas sehr Kleines in etwas viel Größerem, das all sein Denken und Fürwahrhalten bei weitem nicht erfassen kann.

26.12.2024 17:17 • #47




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