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Weihnachten und der Rest

Birkai
Zitat von Fee-münchen:
Aber ich bin voller Zorn und Wut
- meinem Ex. Und seinem Unvermögen
- meiner Mutter und ihrem Unvermögen
- mich und meinem Unvermögen

Bis auf, dass mit der Mutter, bin ich dabei. Aber man entwickelt sich mit seinen Erkenntnissen.

26.12.2024 07:50 • x 2 #31


Fee-münchen
@Birkai Ach ja, um bei Stahl zu bleiben, meine Mutter hat mal wieder bewiesen, wie kaltherzig und emotional schwierig sie ist. Aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz.

Wird aber garantiert in der Therapie noch rin größeres Thema. Mich nervt daran hauptsächlich dass es mich immer noch trifft. Obwohl ich das schon so lange weiß.
Weihnachten bringt sowas halt doch wieder an die Oberfläche. Und weil ich Böses Kind einfach nicht kommen mag, wird das sicher noch zu Streitigkeiten führen. Hab gestetn ernsthaft überlegt ob ich den Kontakt mal ne Zeitlang einstelle. Tut mir nicht gut.

26.12.2024 08:41 • x 1 #32


A


Weihnachten und der Rest

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NickNow
Zitat von Fee-münchen:
Weihnachten bringt sowas halt doch wieder an die Oberfläche. Und weil ich Böses Kind einfach nicht kommen mag, wird das sicher noch zu Streitigkeiten führen. Hab gestetn ernsthaft überlegt ob ich den Kontakt mal ne Zeitlang einstelle. Tut mir nicht gut.

Hallo @Fee-münchen,
hatte auch manche Schwierigkeiten mit meiner Mutter und keine Lust Weihnachten mit ihr allein zu feiern. Kam deshalb oft erst zum ersten oder zweiten Feiertag.
Jetzt ist sie verstorben und ich bereue etwas, nicht mehr Zeit mit ihr verbracht zu haben auch wenn es anstrengend für mich gewesen wäre.

26.12.2024 09:46 • x 1 #33


Fee-münchen
@NickNow Es ist nicht anstrengend es iat zermürbend.

Ich habe vor etlichen Jahren diesbezüglich schon eine Therapie gehabt und kann mich eigentlich ganz gut abgrenzen.

Aber ich bin durch harte 3 Monate gegangen inkl. Suizidgedanken etc und leicht ist es immer noch nicht. Und ich habe gehofft meine eigene Mutter wäre da.

Von ihr kamen nur solche Sätze:
„Du machst das falsch“
„Du bist einfach schwach“
„Kehre deine Gefühle unter den Teppich und hol sie nie wieder raus“
und der schönste war:
2bei mir brauchst du dich nicht melden, wenn du traurig bist“ als ich geweint habe

Die Emotionslosigkeit und Kälte macht mir immer noch zu schaffen. Gerade jetzt.

Und die Messlatte war tief - mir hätte ein „du tust mir leid“ oder auch nur eine SMS mit „wie gehts dir?“ gereicht.
es kam nichts.

meine Therapeutin war deutlich - es wird nicht kommen.
selbst meine Ex-SM und Arbeitskollegen und die Zahnarzthelferin (hatte einen Heuanfall beim Zahnarzt) haben da mehr Mitgefühl gezeigt

Und ja aktuell bin ich wütend. Auf sie meinen Ex und mich. Gute Kombi. Ich kann das Thema der nächste Sitzung schon erahnen.

26.12.2024 10:08 • x 1 #34


S
Zitat von Fee-münchen:
Die Emotionslosigkeit und Kälte macht mir immer noch zu schaffen. Gerade jetzt.

Und die Messlatte war tief - mir hätte ein „du tust mir leid“ oder auch nur eine SMS mit „wie gehts dir?“ gereicht.
es kam nichts.

meine Therapeutin war deutlich - es wird nicht kommen.
selbst meine Ex-SM und Arbeitskollegen und die Zahnarzthelferin (hatte einen Heuanfall beim Zahnarzt) haben da mehr Mitgefühl gezeigt

Oh Sch…… das tut mir leid, sie hat es wohl nie anders gelernt, als zu verleugnen. Könnte meine M. sein……

Das tut weh.
Glücklicherweise gibt es noch andere Menschen, und wenn es nur die Bäckereiverkäuferin oder Zahnarzthelferin ist.

Das mach’s das sehr gut, es geht bergauf wenn mit Rückschritten.
Doch es geht bergauf und es ist sehr hart…..

26.12.2024 11:13 • #35


NickNow
@Fee-münchen
Das tut mir leid, so schlimm war es bei mir nicht.
Vielleicht ist es ja ein Trost, wenn man weiß, warum der andere Menschen so ist.
War selber auch eher jemand, der Gefühlstiefen versuchte zu ignorieren und riet, sei stark und lass dass nicht zu.

Ich denke, bei mir liegt das daran, das ich Angst habe vor den inneren Abgründen, die sich auftun können, wenn man es zulässt.
Meine Eltern waren mir da ein negatives Beispiel.

26.12.2024 11:15 • x 1 #36


S
Zitat von NickNow:
Ich denke, bei mir liegt das daran, das ich Angst habe vor den inneren Abgründen, die sich auftun können, wenn man es zulässt.

Das kann sein, ich persönlich kenne es auch nur von anderen Menschen.

Es wirkt sehr hart und empathielos und tut weh, doch vielleicht hilft es ein wenig, wenn ich versuche zu verstehen, dass der andere es nicht böse meint, es eben nicht anders kann.

Ich versuche es immer zu verstehen, doch es ist und bleibt schwer.

Aber wie gesagt, es gibt ach ganz viele Menschen, die Anteil nehmen und es zeigen.

26.12.2024 11:22 • x 1 #37


Claas1936
Zitat von whynot60:
Mir verursacht vor allem die Reichweite all dieser öffentlichen Selbsttherapeuten Sodbrennen. Das scheint mir ein deutliches Zeichen dafür zu sein, dass recht viele Menschen mit dem Leben an sich gar nichts mehr zu tun haben wollen. Sehr bedenklich ... Zu sensibel und zu empathisch für diese Welt - wenn auch das ...

Wahre Worte!
Es ist wie bei Per Anhalter durch Galaxis. Irgendwie muss jeder seine eigene 42 finden.
Das Leben ist halt vielfältig. Aber so wirklich neu erfunden wird es von niemanden, es kommt halt nur was Neues dazu:
Dampfmaschine, Dieselmotor, Computer....

Das gibt dann neue Möglichkeit und der Entscheidungsbaum wuchert bis man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Aber die Influencer, die sieht man. Und weil das Gras beim Nachbarn immer grüner ist, guckt man über den Zaun und fühlt sich schlecht.

Wenn man sich dann nicht mehr an Kleinigkeiten erfreuen kann, hat man ein ernstes Problem.

26.12.2024 11:32 • x 1 #38


E
Zitat von whynot60:
Mir verursacht vor allem die Reichweite all dieser öffentlichen Selbsttherapeuten Sodbrennen.

Es ist wirklich bedenklich, wie viele es gibt. Andererseits existiert ein großer Markt für Heilung, zum Teil auch aus dem Selbstoptimierungswahn resultierend. Also Kapitalismus pur. An dem man jeder profitieren möchte. Die Grundbedürfnisse sind (zumindest hier im Westen) gedeckt, also muss man mit was anderem die Konsummentalitaet füttern.

Ich möchte absolut nicht damit bestreiten, dass viele Menschen reale emotionale Probleme haben. Und sie sind unter anderem auch ein Produkt unserer Lebensweise. Alles viel schnelllebigen als je zuvor in der Geschichte der Menschheit, Überflutung mit Reize, wie noch nie da gewesen, der Zwang, dich dem auszusetzen, sonst wird man kaum noch lebensfähig (siehe wenige Post- oder Bankfilialen, WhatsApp Gruppen für wichtige alltägliche Kommunikation mit Mitmenschen etc). Es wundert mich nicht, dass Menschen damit überfordert sind und krank werden. Auch die Erwartungen sind komexer geworden sowohl in der Arbeitswelt als auch privat. Und dazu - als würde das alles nicht schon reichen - werden wir noch gefüttert mit Inhalte, die besagen, dass wir ein Recht haben, glücklich zu sein und das beste aus unserem Leben machen. Und wenn wir nicht ganz so leben, wie gewünscht, dann schleicht dich das Gefühl rein, dass wir versagt haben. Und wir strengen uns noch mehr an......

In meinen Augen gibt es zwei Kategorien solcher Autoren. Einige, die sich selbst überschätzen und denken, sie hätten ein Heilmittel entdeckt und die Scharlatane, die einfach nur Geld machen wollen. Für mich sind beide gleich gefährlich, Skrupellosigkeit versus Selbsttaeuschung und Inkompetenz, im Endeffekt denkt der Hilfesuchender, dass es Hilfe bekommt, was wohl nicht der Fall ist.

Ich bin gewohnt, verschiedene Perspektiven einer Situation zu betrachten - was oft in den privaten Kontakte eine Ueberforderung meiner Mitmenschen verursacht und bei mir eine Hemmung, Entscheidungen zu treffen aufgrund der Komplexität der Situation, die aus diese Betrachtung resultiert - also frage ich mich, womit haben wir das verdient. Im Sinne von was in uns macht uns empfänglich für den Input solcher Autoren....

- Blauäugigkeit. Wären wir rein rational, würden wir ihr Spiel beziehungsweise die Täuschung erkennen
- aus Ueberdrüss entstandene Mangel an Zufriedenheit und Sinn
- der Wunsch, schnell Erfolge zu erzielen anstatt jahrelang Psychotherapie zu machen

Es gibt vielleicht noch mehr Gründe. Entschuldigt für den Offtopic, hat nichts mit Weihnachten zu tun.

26.12.2024 12:00 • x 2 #39


M
Zitat von Fee-münchen:
@Birkai Ach ja, um bei Stahl zu bleiben, meine Mutter hat mal wieder bewiesen, wie kaltherzig und emotional schwierig sie ist. Aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz. Wird aber garantiert in der Therapie noch rin größeres Thema. Mich nervt daran hauptsächlich dass es mich immer noch trifft. Obwohl ich das schon so ...

Ich habe meine Eltern 20 Jahre lang nicht gesehen, seit 8 Jahren habe ich lediglich schriftlichen Kontakt.
Mein Ex hat im März gesagt, komm, wir fahren mal bei deinen Eltern vorbei.
Ich habe darüber 4 Wochen gebrütet und dann hatte ich es tatsächlich etwas eilig damit (ich dachte erst, vielleicht geht ja die Welt unter).
Also die Welt ist nicht unter gegangen, allerdings war es tatsächlich ein enges Zeitfenster, weil ich nun nach der Trennung diese sehr beschwerliche lange Reise nicht mehr so einfach und vor allem alleine durchführen muss.
Das wollte ich auch machen.
Zu dem Zeitpunkt, als ich mich nach der Trennung noch sehr stabil fühlte.
Aber alleine auf meine Ankündigung und Vorstellung, wie der Besuch ablaufen könnte, hat meine Borderline-Mutter natürlich wieder aus der Hüfte raus irgendwas unüberlegtes geschrieben und da bin ich innerlich direkt hochgegangen. Ich habe ihr freundlich den Tipp gegeben, dass sie doch bitte zukünftig erst mal ein bisschen abwartet, bis sie antwortet, weil sie Dinge schreibt, die man auch anders auffassen könnte. Ich war also böse.
Worauf sie mich mit Schweigebehandlung bearbeitet hat.
Als ich den Termin dann absagte mit Hinweis auf meine Trennung und dass es mir deshalb zu schlecht ginge, hat sie wieder eingelenkt. Das ist halt stressig mit solchen Eltern, aber ich mache Fortschritte.
Seitdem fragt sie mich immer wieder: ist es jetzt besser?
Meinen tut sie: .....damit ICH mich wieder bei dir über meine Krankheiten ausheulen kann....
So ist es halt. Aber ich hab ja schon alle Kontakt und Nichtkontaktvarianten durch.

26.12.2024 12:20 • #40


Claas1936
@Mirandaa
Deine Geschichte ist schon sehr traurig...
Da stelle ich mir die Frage: Was bedeutet es eigentlich, Eltern zu sein?
Für mich lautet die Antwort eigentlich: Roots to grow and wings to fly

Blöderweiser hat mir die Trennung für 2 Jahre den Tower am Flughafen lahmgelegt, aber es wird langsam wieder.

26.12.2024 12:40 • #41


M
Zitat von Claas1936:
@Mirandaa Deine Geschichte ist schon sehr traurig... Da stelle ich mir die Frage: Was bedeutet es eigentlich, Eltern zu sein? Für mich ...

Vielen Dank für dein Mitgefühl! (ich bin jetzt Sponsor und hätte Zugriff auf die passenden Smileys aber am Handy sind die soooo klein, dass ich es lieber lasse um nicht den falschen auszuwählen;-)) Ja, das stimmt, das ist traurig. Und es ist ja nur ein kleiner Ausschnitt. Ich probier halt in Frieden zu kommen. Meine Eltern haben es jedenfalls tatsächlich besser gemacht als deren Eltern (Missbrauch und halb tot geprügelt). Haben wir nicht alle traurige Geschichten zu berichten? Zumindest ab dem Zeitpunkt, wo wir sie anerkennen und uns nix mehr vormachen?

Was genau kannn ich mir unter diesem Tower vorstellen?;-)

26.12.2024 14:13 • #42


Claas1936
Zitat von Mirandaa:
Was genau kannn ich mir unter diesem Tower vorstellen?;-)

Das ist das Gebäude, wo der Fluglotse drin sitzt und den Piloten sagt, wann sie starten können und alles weitere, was man so an Infos braucht. ...Ich wäre mal gerne Pilot geworden, aber dem Traum hat der Augenarzt ein Ende gesetzt als ich 8 war...

Meine Eltern haben es jedenfalls tatsächlich besser gemacht als deren Eltern:
...Vielleicht ist das der richtige Ansatz. Man ist dann zwar schnell im Bereich Re-Framing, wo die Gefahr besteht, sich Dinge passend hinzudrehen, aber es erleichtert das eigene Verständnis.
Kriegserlebnisse übertragen sich auch auf die folgenden Generationen. Mein Vater (Jahrgang 1922, Oberschenkel-Amputation mit 22 Jahren) ist danach zum Glück eher pazifistisch veranlagt gewesen.

26.12.2024 15:00 • x 1 #43


W
Zitat von Ella:
Es gibt vielleicht noch mehr Gründe. Entschuldigt für den Offtopic, hat nichts mit Weihnachten zu tun.

Das hat nun zwar auch nichts mit Weihnachten zu tun - aber einer der Hauptgründe für diese Ausuferungen scheint mir allein schon darin zu liegen, dass sich viele selber jede Eigenkompetenz absprechen und dann dauernd auf der Suche nach Kompetenten sind, die ihre Unzufriedenheiten und Unglücke beheben oder zumindest Erklärungen dafür liefern sollen. Gründe aufgetischt zu bekommen, reicht den meisten schon, und diese (angeblichen) Gründe verlagern alle Verantwotlichkeit und Schuld in ein Außen, so daß man sich einfach als Opfer dieser oder jener Umstände oder Personen und deren Verkorkstheit fühlen kann. Das mag zwar kurzfristig ein Gefühl der Befreiung, des Freigesprochenseins mit sich bringen, aber ich bezweifle stark, dass es etwas Grundsätzliches an der Problematik ändert.
Und natürlich: Wo viel Not, dort auch viel Markt. Ob psychologischer, guruhafter, schalmeientrötender, heilversprechender, ganz egal.
Was mich bei all dem am meisten erstaunt, ist, in welchem unglaublichen Ausmaß man die Autorität über das eigene Leben aufgeben und anderen überlassen kann. Als betriebe man einen umfassenden Selbstausverkauf und flüchtete sich in die Infantilität.
Naja, jedenfalls erstaunliche Entwicklungen, die man hier beobachten kann. Wenn ich da an frühere und selbsterlebte Zeiten denke, könnte einem ja geradezu schwindling werden.

26.12.2024 16:32 • x 2 #44


Claas1936
@whynot60
Das ist sehr deutlich formuliert! Und trifft sicherlich nicht vollumfänglich zu, schließlich stehen da ja auch wissenschaftliche Erkenntnisse hinter.

Aber die Tendenz zu abnehmender Selbstwirksamkeitserkenntnis ist für mich auch deutlich erkennbar. Das betrifft im Prinzip fast alle persönlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen.

...Meine Meinung, die muss keiner teilen!

26.12.2024 16:47 • #45


A


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