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Wegen Trinkerei endgültig die Beziehung beenden?

E
Zitat von nalea:
Leben und nicht nur Überleben sichern und als erstes das Kind mit seinen Bedürfnissen sehen und nicht die Bedürfnisse des Alk. Vater.


Absolute Zustimmung und sehr treffend formuliert

17.02.2019 14:15 • #31


L
Ich habe das jetzt zum zweiten Mal durch. Was hier gesagt wurde, dass man sich erstmal selbst retten müsse, das ist mein Mantra in den letzten Tagen! Ich habe auch eine 16 jährige Tochter. Mein Exfreund hat sie mit aufgezogen seit sie sechs war. Er hat ihren Vater, den ich aus ähnlichen Gründen verlassen habe, ersetzt, so gut er konnte. Es war ein langer Weg mit ihm. Wenn wir Differenzen hatten, argumentierte mein Exfreund oft, was ich mir vom Vater meiner Tochter alles hätte bieten lassen und dass ich bei ihm nun wegen jeder Kleinigkeit Diskussionen heraufbeschwören würde. Ich habe ihm damals gesagt, eben darum, weil ich dem Vater meiner Tochter keine Grenzen aufgezeigt hatte, würde ich diesen Fehler nicht wiederholen wollen. Der Erzeuger meiner Tochter hat später eine neue Frau kennengelernt, mit ihr ein Kind gezeugt, das mittlerweile in einer Pflegefamilie lebt, die neue Freundin hat vor Kurzem einen Alk. geheiratet..
Was ich sagen will: Das sind Milieus und Kreise, aus denen man entweder ausbricht oder darin versackt! Labile Menschen ziehen wieder labile Menschen an. Es geht nicht nur darum, dass ein Kind akut bedroht ist, sondern auch darum, dass sich Lebensläufe immer wieder wiederholen, weil das Kind das Leben von seinen Eltern lernt. Man reagiert vielleicht erst, bei einer akuten Bedrohung und sieht dabei nicht, wie sich auch die kleineren Dinge direkt auf den noch unfertigen Menschen auswirken. Mein Vater (zu dem ich heute eine gute Beziehung pflege) hat das auch gemacht: regelmäßig mit den Kollegen getrunken. Meine Mutter ist unter Anderem daran kaputtgegangen. Seine zweite Frau hat ihn mehrmals verlassen müssen (hier war leider auch direkte Gewalt mit im Spiel). Heute ist er ein ruhiger Rentner, meine Stiefmutter betont sehr oft, dass er heute wäre, wie sie ihn damals gewollt hatte. Manchmal brauchen Menschen den Abgrund. Entweder sie richten sich darin ein oder sie werden sich der eigenen Verantwortung bewusst. Ich habe beschlossen, den Kontakt zu meinem Exfreund ganz abzubrechen. Ich habe ihm das mit den Worten vermittelt, dass meine Tür nur noch offen stünde, wenn er sich seines Problems bewusst werden würde. Er wohnt jetzt bei diesem Arbeitskollegen, der Frau und Kind verloren hat und ihm Flachmänner auf den Spind stellt, damit er während der Nachtschicht besser schlafen kann. Das Risiko, diesen Menschen sich selbst überlassen zu haben, besteht genauso wie das Risiko, ihn irgendwann mit neuer Freundin zu sehen und zu erkennen, dass unsere Beziehung das Problem war (so aus seinen Augen gesehen).
Ich habe darüber nachgedacht, was ich ihm wünsche und mich für mich selbst geschämt! Ich werde noch lange brauchen, darüber wegzukommen und mit jeder der beiden Möglichkeiten erwachsen umzugehen. Was ich jetzt mache, ist mein Leben in die Hand zu nehmen! Ich habe selbst so viele Baustellen und zunächst eine Basis zu schaffen, auf der ich, vielleicht irgendwann, es mir und anderen zumuten kann, eine neue Beziehung einzugehen. Es braucht Träume und Ziele im Leben, die unabhängig vom Außen funktionieren. Vielleicht solltest du es dir zum Ziel machen, einem Kind, das schon einen schwierigen Start hatte, den bestmöglichen Weg zu ebnen. Konzentriere dich auf diese Aufgabe, die die Leere in dir wird ausfüllen können, wenn du das Große und Ganze dahinter siehst. Ich habe die letzten zwei Jahre unter dieser Liebe gelitten und ich habe meinem Kind etwas Falsches vorgelebt! Es war von Anfang an nicht einfach, ich habe hunderter Trennungsgespräche geführt. Im Endeffekt habe ich diesen Mann aufgebaut und mich selbst dabei fast aufgegeben. Im Laufe der Jahre fast 30 Kilo zugenommen, so vieles verloren und sich selbst überlassen, weil ich meine Energien auf ihn verwendet habe. Im Endeffekt muss ich außerdem erkennen, dass ich ihn als Sündenbock missbraucht habe. Es gibt jetzt vieles zu sortieren und zu ordnen. Aber dieser Einschnitt wäre schon vor längerer Zeit fällig gewesen, ich habe seine Sucht viel zu lange begleitet.

17.02.2019 14:30 • x 3 #32


A


Wegen Trinkerei endgültig die Beziehung beenden?

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HeartOfGold
Hallo @xooxxo

Auch ich habe letztes Jahr eine Beziehung beendet, in der mein Partner dem Alk. sehr verfallen war...
Ganze 6 Jahre lang habe ich versucht mit ihm gegen den Alk. zu kämpfen. Es ging auf und ab.

Er war nie aggressiv wenn er betrunken war - eher im Gegenteil: sehr anhänglich und ruhig. Aber es gab auch etliche Vorfälle, die ich absolut nicht okay fand. Seiner Arbeit kam er gut nach und niemand würde ihm anmerken, dass er ein Problem hat.

Ich war es einfach leid ihn betrunken zu sehen. Für mich war es einfach der Fakt, dass er dem Alk. nicht absagen konnte. Er hatte keine Kontrolle.
Immer wieder kam er mit Vorschlägen wie: Nächsten Monat werde ich NICHTS trinken. Mal hielt er es... Aber dann kam ein neuer Monat und es ging von vorne los. Doch oft brach er das Versprechen auch, zum Beispiel wenn er mit Freunden unterwegs war.
Die letzten 3 Silvesterabende mit ihm waren die Hölle. Er war mir perinlich und ich war deswegen mega schlecht gelaunt.
Er hat sich auf mein Bitten Hilfe bei den AA geholt. Das hielt er 3 Wochen durch. Das wäre dort wie bei einer Sekte hieß es aus seinem Munde.

Mir hat es einfach gereicht. Ich habe keine Zukunft mehr mit ihm gesehen, war nur noch genervt. Auch, weil er mir öfter sagte, dass der Alk. die einzige Sache sei, die ihm im Leben noch Freude mache. Ich wurde immer wütender.
Irgendwann sah ich ein, dass er an seinem Verhalten nichts ändern will. So hatte ich mir meine Beziehung und mein Leben nicht vorgestellt.
Also machte ich Schluss. Für ihn kam es nicht mal überraschend. Er wirkte nicht mal traurig drüber, was mich in meiner Entscheidung nur bestärkte.

Jetzt sind wir 5 Monate getrennt und mir geht es wirklich deutlich besser ohne ihn. Ich habe ihm keine einzige Träne nachgeweint. Die 5 Jahre sehe ich manchmal etwas wie verschwendete Zeit... Aber wichtig ist das Hier und Jetzt. Und es war richtig sich von ihm zu lösen.

17.02.2019 14:36 • x 2 #33


L
Hallo HeartOfGold vielen Dank für deine und sehr direkte Sicht der Dinge.
Ich erinnere mich auch an solche Situationen. Es gab ein Weihnachten, an dem ich ihn fast im Auto schlafen lassen musste, weil er sturztrunken auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war. Das alles ging schleichend von statten, aber im Endeffekt steckt dieser Mensch in ihm drin und ich habe das Gute in ihm gesehen und gedacht, gehofft, dass ich ihn retten kann. Damals, vor 4 Jahren in seinem ersten Job, hatte es diese erste Situation gegeben: Er blieb nach der Arbeit einfach verschwunden. Ich war so in Sorge um ihn und habe sogar die Polizei angerufen und letztlich hatte er die Nacht mit einem Kollegen in der Kneipe verbracht. Immer wieder musste ich mir anhören, dass er sich doch schon umfassend für mich geändert hätte, ich hätte mal sehen sollen, wie er vorher meinte zu leben.Jetzt zum Schluss spitzte es sich immer mehr zu. Er schlief mitten in der Woche besoffen auf dem Klo ein, war auf Streit aus und belegte erst mich, später meine Tochter und ihren Kumpel, machte irgendwann sogar anzügliche Gesten. Ein komplett anderer Mensch unter Alk. und auch ich habe mich vor seinem besoffenen Alter Ego irgendwann nur noch geekelt. Ich schlief nicht mehr mit ihm, ich verbot ihm betrunken zu Hause aufzuschlagen, mit dem Ergebnis, dass er es sich eben bei dem Kollegen bequem machte. Auch er sagte soetwas, wie dass ich ihm das einzige, was ihm noch Spass mache, wegnehmen wolle. Dass wir zu wenig leben würden. Es mag sein, dass er damit Recht hatte, aber das war eben ein Kreislauf. So vieles im Hintergrund, das ich immer allein hatte regeln müssen, immer seine Mutti spielen, da war mir irgendwann nicht mehr nach Entertaining..
Auch er hat jetzt reagiert, als hätte er nur darauf gewartet und es tut weh, dass er nicht um mich kämpft und ich mit dem Gedanken leben muss, dass er sich unser Leben nur hatte schön trinken müssen. Dass er für eine andere Frau jetzt vielleicht all das tut, was ich ihm nicht wert gewesen bin. Aber damit muss ich klarkommen. Ich muss ihn loslassen, egal in welche Richtung er sich entwickelt. Hast du den Kontakt abgebrochen? Weisst du, was aus ihm geworden ist?

17.02.2019 15:13 • #34


E
Oh,entschuldige bitte, @lostinberlin
Ich hatte überlesen,dass du die TE bist!Sonst hätte ich meine Antworten an die andere Userin kürzer gehalten!

17.02.2019 15:32 • x 1 #35




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