@eswirdbesser:
Leidenschaftlich? Ja, bin ich. Weil ich in meinem Umfeld sehe, dass die niedrige Geburtenrate in Deutschland allein von den gefühligen Männern gesteuert wird. Die Frauen würden früher und auch mehr Kinder bekommen, wenn es wirklich ihre Entscheidung wäre. Und dabei sind es selten die Männer, die das Ganze bezahlen müssen.
Da interessieren mich tatsächlich leidenschaftlich die diffusen Ängste und Bedingungen, die Männer ans Kinderkriegen knüpfen. Würden diese Mal sachlich geäußert, könnte Frau die wenigstens bedienen, statt sich moralisch hinterfragbar durchmogeln zu müssen.
Zu Deinem letzten Post:
Der Kinderwunsch ist also weniger wichtig, wenn man schon eins hat?
Obwohl es um Lebensplan geht und nicht um Fortpflanzung?
Das dritte Kind wäre dann nochmals mehr verhandelbar?
Ich glaube, dass Du unter Kinderwunsch etwas völlig anderes verstehst als ich. Denn bei einem Kinderwunsch macht nicht die Hälfte doch satt genug.
Und wenn der vorher angesagte Lebensplan des Mannes war, sich selbständig zu machen? Dann darf die Frau ihn auf Handelsvertreter ist doch selbständig genug verweisen und er muss sich damit zufrieden geben und den Traum von der Selbständigkeit als Steuerberater aus Fairness zu ihr begraben?
Käme mir merkwürdig vor.
Da bin ich eher bei Random.
Auch wenn eine Ehe und Familie, in der jeder den anderen anmeiert, bestimmt keine ideale Umgebung für Kinder ist.
Alternativ dann eben Vasektomie für einen verheirateten Mann, der die Familienplanung einseitig für das Paar beendet. Wenn, dann richtig.
Nochmals zurück zu einem vorherigen Post:
Zitat von Eswirdbesser:Sie will ihn nicht, aber ein Kind mit ihm, ich glaube das spuert der Mann irgendwann, wenn das Kind da waere...
Ich wuerde mich als Mann verarscht fuehlen...
Verarschung setzt ja den Glauben an andere Umstände voraus.
Darf ein Mann denn immer davon ausgehen, dass eine Frau, die ein Kind von ihm will, auch gleichzeitig mit ihm zusammen sein und bleiben will?
Dazu ein anderes RL Beispiel (ja, Hamburg ist bunt):
Mann und Frau in 2. Ehe verheiratet, seit über 10 Jahren, sie Ende 40, er Ende 60, getrennte Wohnungen, aber tolle Ehe mit viel gemeinsamer Zeit, gleichen Interessen und Werten.
Sie wird ungeplant schwanger. Kind kommt zu Welt, alles gut. Nur ging der Mann davon aus, dass seine Frau jetzt, wo sie ein Kind von ihm bekommt, mit ihm zusammen zieht. Sie ist völlig verwundert. In der gesamten Ehe war Zusammenziehen nie ein echtes Thema. Er dachte zwar immer, dass es für sie doch von Vorteil wäre, in seine große, tolle Wohnung zu ziehen und ihre Miete zu sparen. Sie sah das anders und es blieb 10 Jahre so. Jetzt glaubt er, ganz natürlich ein Anrecht darauf zu haben, mit seiner Frau zusammen zu leben, weil sie jetzt ein Kind haben. Etwas im Gegenzug ihr dafür angeboten hat er aber nicht. Er kann sein Kind jederzeit sehen und sich kümmern. Sich so eingebracht, dass der mittlerweile 2jährige auch ohne Theater bei ihm übernachten könnte, hat er aber (trotz Rente, also genug Zeit) nicht. Verstehen hier die Männer, warum dieser Mann sich ungerecht von seiner Frau behandelt fühlt? Auch dieser Mann möchte weiterhin mit ihr verheiratet bleiben. Sie soll nur ihre Ansicht zu den getrennten Wohnungen ändern.
Ich denke, dass viele Männer einem Kinderwunsch wirklich nur zustimmen, wenn sie sich selbst in der Beziehung ausreichend und nachhaltig (also mindestens über die Dauer des Kinderbekommens und -großziehens hinweg, wenn nicht länger) geliebt fühlen und die Frau verlässlich (und freundlich) bei ihm bleibt.
Sie setzen also die Liebe zu sich durch die Kindsmutter und ein gemeinsames Leben mit ihr voraus, um überhaupt jemals im Leben ein Kind haben zu wollen.
Das finde ich ein bemerkenswertes Konzept. Wichtiger als ihre Eignung, mit ihm ein gutes Elternpaar zu sein, ist ihre Gefühlslage ihm gegenüber.
Und wichtiger als das Kind ist die Beziehung zur Partnerin.
Liebst Du mich nicht genug, ist ein Kinderwunsch mit mir Verarsche.
Und liebst Du das Kind mehr als mich, fühle ich mich benutzt/ausgenutzt.
Wer den Mann nicht innig liebt, soll auch keine Kinder mit ihm haben?
Sich über ein Kind die Liebe einer Frau sichern?
Also ich trenne diese beiden Bereiche deutlich von einander. Schön, wenn und solange sie beide passen. Aber wegen fehlender Liebe zu einem Mann auf Kinder verzichten? Das ist neu.