Danke für die Nachrichten, ich denke jedem sollte klar sein, dass man in der Mitte seines Lebens nicht nach einem Kennenlernprozess von nicht einmal 12 Wochen sein Leben aufgibt. Also das sollte eigentlich keine nähere Ausführung benötigen.
Wenn er präsent ist, ist er präsent, also er weiß schon durchaus die Knöpfe zu drücken und weiß durchaus auch die Dinge zu erwähnen, mit der man Frau in der Wartezone halten kann. Und genau das ist das Thema. Soll ich dem glauben, was er erzählt, soll ich dem glauben, was ich sehe, soll ich der Logik glauben, die er mir antwortet, wenn ich ihn darauf anspreche? Dass es sein letzter beruflicher Schritt sei, bevor er sesshaft wird? Passt das zusammen? Bin ich zu misstrauisch, weil ich jemand bin, der vor langer Zeit schon mal jemanden an seiner Seite hatte, der zwar hier gewohnt hat, aber beruflich als Berater deutschlandweit nur unterwegs war und Hummeln im Hintern hatte, wenn er mal 1 Woche daheim war.
Was heißt wieso habe ich die Dinge nicht angesprochen. Erstens habe ich die Dinge, die mich beschäftigen mehrfach angesprochen, so beispielsweise, wieso er dies nicht vorzeitig abgesagt hat - daraufhin kamen umgekehrt sogar Vorwürfe an mich, dass ich nicht verbindlich gewesen sei, diese Ausrede lasse ich aber nicht gelten, denn er ist alt genug um mich darauf anzusprechen zum damaligen Zeitpunkt, umgekehrt konnte ich nicht wissen, dass er weiter reisen wird.
Weiterhin hab ich mehrfach angesprochen, wie das passen soll, diese Gemeinsamen Pläne einerseits und die Räumliche Trennung andererseits, das passt halt in der Sache nicht, daraufhin bekam ich nur zur Antwort, ich soll nicht soviel Planen, die Dinge würden sich irgendwie schon entwickeln. Konkrete Antworten? Fehlanzeige. Also Besuche sind unklar, derzeit sowieso nicht möglich, man müsste permanent in Quarantäne und sich dafür Urlaub nehmen, man kann sich nicht jeden Monat oder gar alle 2 Wochen besuchen.
Die Frage ist außerdem für mich, ich bin ein Mensch, der Hobbys hat, der Freunde hat, und ich habe bisher Partner immer eingebunden, ich bin nicht der Typ, der Lust hat, Samstag abends auf einen Anruf zu warten und 5 Stunden zu telefonieren - nicht JEDEN Tag oder jedes Wochenende, ich möchte auch Dinge erleben.
Man darf hier nicht vergessen, es ist unklar, wann, und ob er überhaupt wieder kommt und wie seine Pläne aussehen, keine Ahnung, aus diesem Aspekt heraus sehe ich das doppelt kritisch, wüsste ich, in 2-3 Jahren käme er definitiv wieder, sähe das anders aus. Was ist, wenn ich hier Zeit verplempere, mich hinten anstelle und nach 1 Jahr erfahre ich, es hat keine Zukunft?
Ich habe natürlich keine eigenen Pläne, was Familie angeht, das ist eigentlich abgeschlossen, aber ich habe auch irgendwie wenig Lust über solche Illusionen zu quatschen, da komm ich mir etwas blöd vor, wenn ich jetzt über Dinge spreche, die nur realisierbar wären, wenn Tatsachen komplett anders wären. Wenn ich arbeitslos werde, schau ich mir auch nicht im Autohaus Luxusimmobilien an, klar kann ich schwärmen, träumen und mir irgendwelche *beep* aufbauen, aber dazu war ich nie der Typ.
Anfangs hatte ich das Gefühl, es geht einfach langsam vorwärts, angenehm entspannt kann man sich kennenlernen und irgendwann gibt es einen Schnitt, man erfährt, das neue Projekt beginnt einen Monat vorher.
Übrigens zum Vergleich - trotzdem er hier eine Werkswohnung hat, und quasi außer Wäsche, die in ein Auto passt, nichts besitzt, sein Geld schon größtenteils auch gern für Dinge ausgibt, die man halt so an der Hand tragen kann, schöne Uhren und was weiß ich, schönes Auto, was man halt immer dabei hat, ist dieser Umzug ein mega Stressfaktor für ihn und auch für mich, denn alle unsere Treffen, Wochenenden sind nur noch verbunden mit diesem Thema, das ist einfach ziemlich nervig, da ich mir vorkomme wie ein Umzugshelfer.
Für ihn ist es also so, er besitzt keine eigene Wohnung, zieht immer von Werkswohnungen zu Werkswohnungen, das meiste wird schon organisiert und trotzdem ist der Papierkram enorm.
Das wäre für mich ein no-go. Zumal ich von Kollegen weiß, die das bis Ende 20 gemacht haben, es geht nahezu immer was schief und die meisten atmen auf, wenn sie vom Projekt endlich fest in Abteilungen kommen können.
Bei uns arbeitet auch einer aus Kanada, dessen Familie lebt dort, er arbeitet hier, schon seit einigen Jahren. Kenne die privaten Umstände nicht, aber er sagt selbst, er will weg und endlich am eigenen Standort fest eingesetzt sein. Und der ist keine 30. Es gibt hier niemanden über 35, der sich freiwillig diesem Stress aussetzt, alle atmen auf, wenn sie feste Verträge haben, gerade in diesen Zeiten, bei uns wird Personal abgebaut seit letztem Jahr.
Wenn es mal nicht um das Thema geht, sind unsere Treffen schön, immer schön gewesen, und wir verstehen uns menschlich sehr gut, wie gesagt - das was er mir erzählt, seine Einstellung, das ist das, was mir gefällt und mich auch mit ihm verbindet. Dass er weg geht widerspricht nur leider allem was er sagt.
01.04.2021 12:40 •
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