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Wege durchs Nebelmoor

Avalona
Zitat von Solist:
@Avalona 2009 war noch in der Trennungsphase. Da war ich noch nicht mal geschieden. Heute weiß ich, dass ich meinen typischen Fehler gemacht habe, die Schmerzen mit einer neuen Beziehung heilen zu wollen - mit dem üblichen Ergebnis... Solange ich lebe, sterben die Narren nicht aus...

Ach, jetzt mach dich nicht runter, von wegen Narr. Und du wärst nicht der erste, der sich eine neue Liebe wünscht, auch wenn der alte Schmerz noch nicht ganz verarbeitet ist.
Humoristisch gesehen, sagt man ja, nix hilft gegen eine alte Liebe, wie eine Neue.
Da kann man immer Scherze machen, aber im Grunde hilft ja nur verarbeiten.
Ein Narr bist du nicht.
Ein Mensch.
Bestimmt ein sehr guter, und einer mit viel Gefühl.
Verzeih dir. Verzeihen ist ein gutes Gefühl.
Wer ist schon allwissend. Wir machen alle unsere Fehler, und wenn wir endlich denken, dass wir ein bisschen den Durchblick haben sind wir vermutlich 80.

06.04.2025 21:32 • x 2 #61


Solist
10. Zurück... bei dir...

Ein leiser Wind kommt auf
sanft, warm,
streift er den Berghang hinunter.
Treibt den Nebel zurück,
verjagt die Monster
von den Plätzen unserer Liebe
und aus meinem Herzen...

Hell leuchtet wieder der Mond,
strahlen die Sterne vom Himmel.
Beleuchten dich
und die beiden Kleinen
dort unten auf der Wiese.
Weisen mir den Weg zurück -
in unsere Welt,
nicht in die der Anderen.

In unsere Welt ohne Mauern,
ohne Zäune, ohne Stacheldraht.
In unsere Welt,
in der nur wir die Grenzen setzen.
In unsere Freiheit.
Langsam kehre ich zurück...
...zu dir...
...und unserer Liebe...

Wende mich ab
von der Vergangenheit,
wende mich zu
unserer Zukunft.
Du spürst mich kommen
wendest dich mir zu,
wartest...

Ich gehe zu dir,
umarme dich,
tanke neue Kraft
für den Kampf
um uns...
...im Nebelmoor...

07.04.2025 04:37 • x 2 #62


A


Wege durchs Nebelmoor

x 3


Solist
11. Mondlicht

Vier Körper im Moos
silbern glänzend
im Schein des Mondes.
Du
ich
die zwei Kleinen.

Dein Kopf liegt auf meiner Brust
hebt und senkt sich
im Rhythmus meines Atems.
Ich spüre
das Streicheln deiner Atemzüge
auf meiner Haut.

Kann den Frieden in dir fühlen,
deine gewonnene Freiheit.
Deine Liebe,
auch die Leidenschaft.
Aber auch Reste
des Schmerzes,
von Wut
und Hass.

Auf die anderen
weil sie dich hassen
für dein anders sein.
So wie du sie hasst
für ihr anders sein.
Für die Narben,
für die Schmerzen.

Vorsichtig lege ich
meine Hand auf deinen Kopf.
Wegzustreicheln
den Hass,
mehr Platz zu machen
für Liebe...
Wegzustreicheln
die Wut,
mehr Platz zu machen
für Vertrauen.
Wegzustreicheln
den Schmerz,
mehr Platz zu machen
für Glück.

Ein tiefer Atemzug von dir.
Deine Hand
tastet nach meiner.
Greift sie,
hält sie fest,
um mich nie wieder loszulassen...
...im Nebelmoor...

08.04.2025 20:04 • x 1 #63


Solist
12. Angst, Schmerz, Wut

Ich spüre deine Tränen
auf meiner Haut.
Tränen von Angst
Tränen voll Schmerz
Tränen der Wut.

Angst
vor der Einsamkeit,
dem Verlassenwerden,
dem Verlassensein

Schmerz
aus der Vergangenheit
verlassen worden zu sein
nicht geliebt worden zu sein

Wut
auf die, die dich verlassen haben
auf die, die dich nie verstanden haben
auf die, die dich verletzt haben

Tränen der Vergangenheit
die in der Gegenwart fließen
Angst der Vergangenheit
die dich noch immer verfolgt
Schmerzen der Vergangenheit
die immer noch brennen
Wut der Vergangenheit
die noch immer tobt.

Sie halten dich gefangen
wie du sie gefangen hältst.
Mit ehernen Ketten
an dich gefesselt,
unvergesslich, unüberwindlich.

Sie sind deine Dornen
deine Mauern
deine Zäune
mit denen du dich umgeben hast
in all den Jahren der Gefangenschaft.

Doch hier sind sie ohne Nutzen
in der Freiheit
unter den Sternen von Tír na nÓg
im Licht unseres Mondes
in meinen Armen
...im Nebelmoor...

10.04.2025 21:22 • x 2 #64


Solist
13. Der Traum...

Ich sitze
an unserem Platz.
Alleine - ohne dich.
Die zwei Kleinen
rechts und links
von mir.

Unsere Blicke
zum Nebel gerichtet.
Auf deine Silhouette,
schwach eben noch
erkennbar.
Im Nebel.

Zwei Signale
hast du mir gesandt.
Eines
voll Liebe, Zuversicht, Zukunft
für uns.
Eines
von Abschied, von Verlassen,
von Rückkehr...

Welches ist richtig?
Welches falsch?
Habe ich richtig gelesen?
Habe ich mich geirrt?
Damals? Jetzt?

Noch habe ich
die Antwort nicht erhalten
auf die ungestellte Frage.
Die Antwort,
die mein Herz
schon zu kennen glaubt...
Die es fürchtet...

Ich fürchte mich
zu erwachen.
Alleine...
Fürchte mich davor
dass unsere Wege sich trennen
...im Nebelmoor...

12.04.2025 10:34 • x 2 #65


Solist
14. Erwachen...

Langsam zögernd
steige ich auf
aus dem Traum.
Halte die Augen
geschlossen.
Lausche, fühle...
Halte den Atem an,
bekämpfe die Angst.

Zu meiner Rechten
das warme Fell des Kleinen.
Seine leisen Bewegungen
im Schlaf
Liebkosungen gleich.
Die leisen Geräusche der Nacht,
der Wind in den Bäumen
und Büschen.
Das Rascheln der Mäuse
im Laub.

Zu meiner Linken -
mein Herz setzt aus...
...um dann schneller zu schlagen.
Du...
Deine warme Haut,
deine ruhigen Atemzüge,
deine Hand,
die meine hält...
Ein leiser Druck
beruhigend, bestätigend
als wüsstest du
von meinem Traum...
Vertrauen und Liebe
zugleich spendend.

Vorsichtig drehe ich mich
zu dir, spüre
wie der Kleine
nachrückt.
Lege meinen Arm um dich,
deine Nähe zu trinken
wie der Verdurstende
in der Wüste
Wasser...

Lege meinen Kopf
auf deine Brust
deinen Herzschlag
zu hören im Rhythmus
mit meinem.
Gleichklang, Frieden
...im Nebelmoor...

12.04.2025 19:03 • x 1 #66


Solist
15. Nur ein Schritt

Der kalte Nebel
greift nach unseren Füßen
kriecht herauf
zerrt an uns.

Wir haben
schon oft hier gestanden
in unseren früheren Leben.
Jeder für sich
alleine.

An diesem tiefen
dunklen Sumpfloch.
Nur ein Schritt
und es wäre zu Ende
gewesen.

Jetzt ist es anders
in unserem neuen Leben.
Wir sind verbunden.
Gehst du
gehe ich.
Gehe ich
gehst du.

Hinter uns
die Kleinen.
Dahinter
die Brüder der Nacht.
Voll Sorge.
Um uns.

Die Nachtigall
singt ihr trauriges Lied.
Die passende Musik
für einen letzten Akt.

Ich suche deinen Blick,
halte ihn fest
mit Tränen.
Nicht heute,
nicht jetzt.
Vielleicht in vielen Jahren.
Wer weiß.
Doch wenn,
dann nur gemeinsam.

Du nimmst meine Hand,
führst mich weg.
Nicht heute, nicht jetzt.
Zurück zu den Kleinen,
zu den Brüdern.
Weg vom letzten Schritt.

Und die Nachtigall
singt ihr trauriges Lied
...im Nebelmoor...

13.04.2025 15:54 • x 1 #67


Solist
16. Nachtvogels Flug

Mein Kopf gebettet
auf deiner Brust.
Wie so oft.
Deine Atemzüge, Herzschläge
bilden den Rhythmus,
das Gefühl deiner warmen Haut
die Musik.

Ich schließe meine Augen
lasse meine Gefühle
siegen über die Wirklichkeit.
Lasse meine Gedanken aufsteigen
gleich dem Vogel der Nacht
mit lautlosem Flügelschlag.

Über mir
die Unendlichkeit des Himmels,
die Sterne, der Mond.
Weit unter mir
Tír na nÓg, das Moor, die Welt.
Endlose Kreise ziehend
durchfliege ich die Nacht
ziellos
frei.

Ein zweites Paar Schwingen
ein zweiter Schatten
durchzieht die Nacht.
Folgt meinem Flug...
..kreist mit mir über der Insel.
Nicht du...
Ein fremdes Paar Schwingen.

Anders...
Kein Wesen der Nacht.
Reizvoll.
Aber verblassend
neben dir.
Niemand ist wie du.

Ich steige höher auf,
es folgt,
dieses zweite Paar Schwingen.
Geräuschvoll,
nicht lautlos
wie wir....

Ich lege die Flügel an
stürze
tauche vorbei
an ihm
wieder hinab
in den Schutz des Waldes.

Lande lautlos
verberge mich
warte.
Folgt es?
Dieses zweite Paar Schwingen?
Scheinbar nicht...
Noch nicht.

Leise kehre ich zurück.
Zu dir.
Alles ist wie es war,
wie es sein soll...
...im Nebelmoor...

14.04.2025 17:45 • x 1 #68


Solist
17. Neumond

Dunkelheit, Schatten
Sternenlicht, das nichts erhellt.
Dunkle Gefühle, Wünsche
erwachsen aus der unerfüllten
Sehnsucht –
Sehnsucht nach dir...

Dunkle Träume, dunkle Wünsche
begangen, genossen, unbereut.
Für immer verborgen
im Dunkel der Seele,
im Dunkel der Zeit.

Einsamkeit, die in den Wahnsinn führt,
die Abgründe eröffnet,
die man nie zuvor erblickt hat.
Tiefen und Höhlen voll Monster,
badend in einer Flut aus Blut und Tränen,
sich ernährend von Pein und Schmerz.

Schwarze Stille,
die kein Lachen durchdringt,
nur hin und wieder ein Seufzen
oder Schreie der Qual.
Gedanken, die hervorbrechen
aus den Verließen des Gehirns
Bestien gleich
aus den Urzeiten der Welt.

Kälte, durchdringender
als das Eis des Weltraums
durchfließt meine Adern,
umspült meine Seele,
lässt meine Gefühle gefrieren.

Lieber im lodernden Feuer
deiner Arme zerfließen,
als auf ewig im Eis gefangen sein
... im Nebelmoor ...

Gestern 04:41 • x 1 #69


Solist
Das Finale...

18. Allein

Wolken ziehen über den Himmel,
verdecken die Sterne, den Mond...
Leise raschelt der Wind
in den Büschen von Tìr na nÒg.

Um mich spüre ich die Brüder der Nacht.
Doch sie halten Distanz,
haben Angst vor der Leere meiner Seele,
der Dunkelheit meines Herzens.

Du wolltest gehen...
Hast mich bedrängt, bekämpft,
bis ich bereit war
dich gehen zu lassen.

Du gingst, verschwandest im Nebel
und nahmst mit dir alles,
was ich für dich empfand.
Liebe, Zärtlichkeit, Tränen...

Du kehrtest zurück.
Wolltest weiter machen,
als wäre nichts geschehen.
Doch zuviel geschah...

Und das, was du mit dir nahmst
in dieser Nacht
kam nicht zurück mit dir -
kommt nie zurück.

Versank unterwegs
im Nebelmoor...

Heute 05:31 • x 1 #70


Avalona
@Solist

Man(n) soll doch niemals NIE sagen.

Heute 07:59 • #71


A


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