Weg nach 4 1/2 Jahren Ehe ! Ihre Liebe hat sich geändert

M
Tja, wo soll ich anfangen? Vielleicht am Anfang:

Vor über 6 Jahren hab ich meine (Noch-)Frau kennen gelernt. Es war beidseitige Liebe auf den ersten Blick. Es war wirklich großartig. Bis auf ein Problem: Sie ist s.uell sehr lustlos, ich nicht. Sie sagte immer, dass das schon immer so bei ihr war. Von meinen Vorschlägen, wie therapeutischer Hilfe oder offenen Gesprächen, wollte sie nichts wissen; war sogar genervt von ihnen. Wir haben dieses Thema durch unsere gesamte Beziehung und Ehe geschleppt. Es war wirklich unser einziges Problem.

Wir lebten unser Leben, verfielen wohl auch in den Alltagstrott. Aber wir liebten uns. Ab und zu, wenn sie was getrunken hatte, wurde sie war echt gemein zu mir, aber für mich war das immer eine Seite ihrer zugegebenermaßen angeknacksten Psyche. Nach solchen Abenden fühlte sie sich immer furchtbar und verfiel des Öfteren in eine leichte Depression. Aber wie gesagt, ich hab ihr das wirklich nie übel genommen. Ich liebe sie einfach furchtbar.

Naja, jetzt im März, auf einer Feier, unterhielt sie sich dann sehr lange mit meinem besten Freund. Als die beiden ihr Gespräch beendet hatten, kam er zu mir. Er sagte mir, dass sie sich eingeengt fühlen würde. Und das die S. sie sehr belasten würde.

Daraufhin wollte ich mich dann mit ihr unterhalten, was sie aber nicht wollte und sich auf die Couch zum Pennen legte. Am nächsten Morgen haben wir uns dann doch unterhalten. Wir kamen zu dem Schluss, dass jemand von uns über kurz oder lang aus s.uellem Frust fremdgehen würde und dass wir uns entscheiden müssten, ob wir die Ehe beenden, um uns diesen Schmerz nicht anzutun oder das Problem anpacken wollen. Wir wollten es anpacken.

Wir haben uns einen Termin beim Therapeuten besorgt, der allerdings erst 2 Wochen später angesetzt war. Die 2 Wochen waren dann geprägt von Rücksichtnahme und vorsichtigem Umgang miteinander.
Am Abend vor dem Termin sagte sie mir, dass sie diese Zeit als sehr bedrückend wahrgenommen hätte und dass sie der Meinung ist, dass wir uns für einige Wochen räumlich trennen sollten, um die Sehnsucht und das Vermissen wieder aufleben zu lassen. Ich stimmte ihr zu. Wir haben uns allerdings versichert, dass wir uns über alles lieben und dass uns nichts schrecklicher erscheint, als nicht mehr zusammen zu sein. Miteinander alt und grau werden, das war der Plan.

Ich hab mir also am nächsten Tag ne billige Kurzzeitbleibe gesucht und am Abend hatten wir unseren Termin. Das lief allerdings nicht so, wie ich es mir gedacht hatte. Statt unsere Probleme anzugehen war meine Frau das Hauptthema (ich hatte ja schon geschrieben, dass sie nen Knacks hat). Irgendwie hat dieses Gespräch sie so aufgewühlt, dass sie, allein zu Haus, völlig durchgedreht ist. Sie wollte dann erstmal selbst eine Therapie machen, bevor wir die Paartherapie weiterführen. Naja, nach ner Woche im Exil bin ich voller Vorfreude zu ihr gefahren. Das lief dann allerdings auch nicht so, wie ich es gedacht hatte.

Denn statt mich zurückzuholen eröffnete sie mir, dass sie sich trennen möchte. Sie sagte, ihr wäre in der Woche klar geworden, dass sie mich zwar noch lieben würde, aber nicht auf die Weise, die sie zum Weiterführen der Ehe benötigt. Wir hätten uns zu sehr aneinander gewöhnt. Und dass sie so gar keine Lust auf mich hätte würde ja zeigen, dass da was nicht stimmt. Als ob sie jemals Lust gehabt hätte! Seit dem ist es aus.

Ich komme einfach nicht mit diesen schwammigen Erklärungen klar (bevor da jemand einen anderen Mann hineiniterpretiert: Dem ist definitiv nicht so). Und was mir am meisten zu schaffen macht: Da wollen wir endlich an diesem leidigen Thema arbeiten, dass uns die ganze Zeit genervt hat und genau da macht sie Schluss. Was ist denn das? Ich habe einfach keine Ahnung, was da passiert ist. Ich kann es immer noch nicht fassen.

Nun sitze ich hier, mit meinem neuen aufgezwungenen Leben und trauere ihr nach. Ich liebe sie einfach wie ein Irrer. Und es ist ja auch nicht so, dass ich ihr egal wäre. Es tut ihr scheinbar alles schrecklich leid, sie kann aber nicht anders. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, es gelingt mir nicht, sie zu vergessen.

Es ist in meinen Augen alles so absurd!

24.05.2011 00:02 • #1


S
Es hat noch niemand geantwortet. Also mach ich mal den Anfang. Sei erstmal ganz lieb gedrückt.

Ganz schwer einzuschätzen, was los ist bei deiner Frau. So wie du es schilderst, denke ich wohl, dass sie wirklich zunächst mal Abstand braucht. Und ich glaube auch, dass es richtig ist, wenn sie eine Therapie macht.

Ich bin gerade auch in einer Situation, in der unterschiedliche Bedürfnisse beim S. eine Rolle spielen. Die Lösung meines Mannes war, eine Aussenbeziehung zu führen.

Gespräche wie ihr, die in Richtung Eheberatung / Paarberatung gehen, hatten wir leider nicht. Jetzt ist es wohl zu spät in dieser Richtung noch was zu unternehmen. Bei uns geht es momentan um Trennung und Trennungsberatung.

Was geht ab in einer Frau bzw. in mir, ohne die spezielle Problematik deiner zu kennen? Kein Selbstwertgefühl mehr, permanente Kritik zermürbt, Bescheinigen von Unzulänglichkeiten wenn nicht gar Versagen im s.uellen Bereich.

Ich bin jetzt in Psychotherapie, bislang geht es aus aktuellem Anlass hauptsächlich um die Begleitung der momentanen Situation. Irgendwann wird auch das Thema S. dran kommen. Momentan hab ich null Vorstellungen wie es mit mir und meinem S. weitergehen soll. Mein Mann will nicht mehr - er hat ja die Andere. Selbst wenn er wollte, wie würde ich mich dabei fühlen, Leisungsdruck?, hört er wieder mittendrin auf und sagt mir, ich bringe es nicht? Was wäre, wenn ich einen neuen Partner hätte, wie würde ich mich fühlen, würde ich auch da Erwartungen nicht erfüllen können, wäre wieder die Flasche im Bett?

Habe meinem Mann am Sonntag gesagt, dass er ausziehen soll. Mir reicht es. Wie es mit mir weitergeht? Null Vorstellung. Vielleicht ist es wirklich das Einfachste, sich solchen Situationen gar nicht mehr auszusetzen. Dann kann nicht noch mehr kaputt gehen. An sich auch eine eigenartige Vorstellung - ich bin 49 - aber vielleicht war es das eben mit meinem S.. Keine weitere Testierung von schlechtem Funktionieren. (Gründe bei uns: 2 Kinder, zuviel Verantwortung, versetzte Arbeitszeiten. Ganz normale Dinge, die zuwenig S. geführt haben aus Sicht meines Mannes. Und der war dann für ihn, wohl auch noch kolossal schlecht. Zumindest rückblickend - aber schöne Momente sieht er gerade eh nicht mehr.

Wir sind jetzt fast 30 Jahre zusammen, vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte früher die Konsequenzen gezogen, wenn sein Leidensdruck so hoch war, wie er es heute darstellt.

Also: Lass ihr Zeit und setz sie nicht noch mehr unter Druck. Sie muss sich erst mal selbst sortieren und rausfinden was mit ihr los ist und was ihre Bedürfnisse sind und warum.

24.05.2011 07:48 • #2


A


Weg nach 4 1/2 Jahren Ehe ! Ihre Liebe hat sich geändert

x 3


Hangover
Zitat:
An sich auch eine eigenartige Vorstellung - ich bin 49 - aber vielleicht war es das eben mit meinem S.. Keine weitere Testierung von schlechtem Funktionieren.


Ha! Feigheit vor dem Feind? *beep*!

Du steckst noch zu sehr in der Phase der überzogenen Selbstkritik, das ist alles.
Wieso solltest Du mit Ende 40 das *beep* einstellen? Willst Du die nächsten ~40 Jahre auf SB umstellen?
Wie langweilig....
Da kommt schon wieder ein Mann, bei dem das passt.

24.05.2011 07:53 • #3


M
Hallo Sabine,
zunächst einmal danke für Deine Antwort. Es wäre allerdings nett gewesen, wenn Du auch wirklich geantwortet hättest. Ich hab das Gefühl, Du hast diesen Thread dafür genutzt, um Deine (zugegebenermaßen tragische) Leidensgeschichte aufzuschreiben. Versteh mich nicht falsch, jeder kann ja schreiben was er will. Allerdings hatte ich mir von diesem Forum erhofft, dass ich über meine Situation reden kann und das wird so wohl nicht passieren, wenn man sich Hangovers Beitrag durchliest.
Also: Nochmal danke für den kleinen Tipp am Ende Deiner Antwort. Und viel Erfolg bei der Bewältigung Deiner Probleme.

24.05.2011 08:59 • #4


Hangover
Ho,ho.....ruhig, Brauner....

Was genau erhoffst Du Dir denn hier? Die Antwort auf alle Fragen? Ok: 42.


Im Ernst zu Deiner Situation:
Nach meiner Erfahrung ist die Pause in der Beziehung oft der Anfang vom Ende.

Aber Sabine hat auch klar geschrieben, dass man das nicht pauschal klären kann, was bei Deiner Frau abläuft.

Wenn ich das als Aussenstehender interpretieren soll, was Ihr da gerade macht, dann sehe ich eine Beziehung, die zwar lief, aber nicht auf allen wichtigen Säulen ruhte. Gibt es ein Ungleichgewicht beim S. oder der Gewichtung von S., wackelt eine Beziehung gerne mal nach einiger Zeit.

Sie hat sich entschieden, den Schritt aus der Beziehung zu machen, das solltest Du respektieren und abwarten. Einfach Füße still halten und abwarten.

Hättest Du Sabines Beitrag auch entnehmen können.
Einen besseren Rat wird Dir niemand geben können zum jetzigen Zeitpunkt.

24.05.2011 09:09 • #5


S
Hi Montauk,

vielleicht nutze ich hier wirklich die Gelegenheit, meine augenblicklichen Probleme in Worte zu fassen. Aber dafür gibt es doch dieses Forum.

Ich weiß nicht, was sie dir im Detail gesagt hat, was in ihr vorgeht zu diesem Thema. Was in mir vorgeht, hab ich versucht zu formulieren und zwar als Betroffene, die sich ähnlichen Unzufriedenheiten des Noch-Partners konfrontiert sieht. Ob es übertragbar ist oder hilfreich für dich, musst du beurteilen.

Vielleicht finden sich hier ja noch ein paar Frauen, die bereit sind, ihr Innerstes nach Außen zu kehren. Da wäre auch ich sehr gespannt auf die Antworten.

24.05.2011 10:06 • #6


M
Ach, was weiß ich, was in ihr vorgeht. Ich weiß leider nur, was in mir passiert: Ich fühle mich so traurig, niedergeschlagen und verletzt wie noch nie. Mein Gott, das kann doch eigentlich alles nicht so wild sein. Ich bin ein erwachsener Mann! Aber scheinbar hat das nichts damit zu tun.
Das Schlimmste ist ja, dass wir nicht im Unfrieden auseinander gegangen sind. Sie liebt mich ja noch auf ihre verschrobene Weise, nennt mich ihr Ex-Herz und schreibt mir, dass sie es sich nicht vorstellen kann, keinen Kontakt mehr zu mir zu haben. Ist halt echt ne absurde Situation. aber Fakt ist ja nunmal, dass es vorbei ist.

24.05.2011 15:41 • #7




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