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Abhängigkeiten und Süchte beenden - gemeinsam stark

DieSeherin
ich rauche schon länger, als du auf der welt bist @Geheimnis

11.04.2023 12:12 • x 1 #2506


W
Zitat von Geheimnis:
Sie machen das Leben unlebenswert weil es anstrengend ist ständig Angst oder was weiß ich zu deckeln oder sein Belohnungssystem im Kopf aus der Balance zu bringen.


Gerade das scheint mir aber auch das Interessante daran zu sein - das Ansprechen des Belohungssystems.
Das muss ja einen Grund haben. Pflückt man z. B. im Vorbeigehen ein paar Löwenzahnblätter und isst sie, wird das Belohnungssystem sehr gelassen bleiben.
Also aus welchem Grund spricht das Belohnungssystem bei diesem und jenem an, bei vielem anderen aber nicht?
Was ich beobachte in den letzten Jahrzehnten, das ist in zunehmender Drang zur Askese, zumeist mit dem Hintergrund der Gesundheit, von der der Eindruck erweckt wird, als wäre damit das ewige Leben zu erringen.
In den 60- und 70er-Jahren, die ich ja noch live erlebt habe, war es üblich, nicht zu wenig trinkend und rauchend abends im Gasthaus zu sitzen, und spätestens nach 21 Uhr war kein Nüchterner mehr anzutreffen. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass die Leute damals merklich schlechter beisammen waren als heute.
Dass es auch Ausnahmefälle gab, ist klar. Denn wenn sich jemand täglich zehn B. reinzieht, so wird das auf Dauer natürlich nicht gut sein.
Jedenfalls, scheint mir, war die Stimmung insgesamt halt deutlich unverkrampfter, und bisweilen kommt bei mir dann eine Art Nostalgie auf nach diesen zugleich ruhigeren, toleranteren und erfreuteren Zeiten, während heute das Streben nach einer kollektiven Cleanheit in jeder Hinsicht um sich greift und man ja nicht nur zum Lachen, sondern auch für Amüsements in den Keller gehen muss, so man einen hat.

11.04.2023 16:03 • x 3 #2507


A


Abhängigkeiten und Süchte beenden - gemeinsam stark

x 3


Minusdioptrie
Randbemerkung: 2021 hatten wir um die 2000 Tote, die Konsumenten illegaler Dro. waren.
Alk. und Nikotinabhängige mal aussen vor gelassen.
Jemand Erfahrung mit hepato-renalem Versagen durch Alk.?
Oder massiven Ösophagusvarizenblutungen durch C2.
COPD,... in der Hauptsache verursacht durch Nikotin, kann zur Trachealkanüle mit anschließender Beatmung, ...bis dass nicht mehr beherrschbare Infektionen dem ein Ende setzen, führen.
Von den Folgeerkrankungen durch Konsum illegaler Dro., möchte man nichts sagen, aber, schön geht anders,
Medikamentenmissbrauch... angefangen mit Benzodiazipinen, Opioiden, Neuroleptika, bis hin zu Amphis, machen die Sache rund.
Verharmlosen sollte man nicht.

11.04.2023 16:19 • x 1 #2508


G
@whynot60 stimmt irgendwie.

11.04.2023 17:21 • x 2 #2509


W
Zitat von Minusdioptrie:
Randbemerkung: 2021 hatten wir um die 2000 Tote, die Konsumenten illegaler Dro. waren.
Alk. und Nikotinabhängige mal aussen vor gelassen.


Das mag schon stimmen.
Aber wenn man da mal an die Arbeits- und Unglückstoten (im ausbeuterischen bzw. psycholgischen Sinn gemeint) denkt, nicht zu reden von den iatrischen Todesfällen, die auch nicht selten zu einem hepato-renalem Versagen führen im Endstadium (habe ich z. B. bei meiner Schwester erlebt), dazu die Toten in den Krankenhäusern durch resistente Keime, an die Nahrungsgeschädigten, an den völlig ausgeuferten Medikamentenseinsatz (in manchen Fällen werden ja sogar erst die Medikamente erfunden und dann die Krankheit, etwa Altersdiabetes, Bluthochdruck, Cholesterin, nachdem man einfach die Grenzwerte abgesenkt hat, ADHS usw.), an Überforderungskranken und -toten, so scheint das, was Du anführst, ja geradezu minimal zu sein, eine Randerscheinung.
Nur wird die Aufmerksamkeit eben darauf gelenkt, während jenes, das staatliches und legales Geschäft ist, ganz einfach ignoriert wird.
Mir scheint, das alles, was Lust macht, im weitestens Sinne, die moralisierenden und ideologisierend Blicke immer mehr mürrischer und schärfer macht. Und das scheint mir keine vorteilhafte Entwicklung.
Vielleicht sollte man die Saturnalien wieder einführen.

11.04.2023 19:55 • x 3 #2510


Minusdioptrie
@whynot60 natürlich kann man Arbeitsunfälle oder iatrogen verursachte Todesfälle vs jährlich etwa 70.000 Tote durch Alk. und Tbk setzen.
Auch, durch Drehtürpatienten verursachte multiresistente Staphs, MRSE, oder vancomycinresistente E. Colis, die in immer höherer Zahl für das Auftreten einer Sepsis mit anschliessendem multiplem Organversagen sorgen, in Bezug zu Substanztoten bringen.
Aber, Konsumenten nehmen die Substanzen eigenhändig auf, sind somit selbst für ihre Folgeerkrankungen verantwortlich, natürlich wird das nicht gewertet, handeln muss man immer, richtig.
Nur, bin ich sehr vorsichtig hier zu verharmlosen.
Suchtkranke sind neben ihren oft progredient verlaufenden physischen Krankheitsbildern sehr schwierig zu führen.
Heute sind Substanzen im Umlauf, die selbst erfahrene Toxikologen nicht mehr voll umfänglich aus Plasma und Urin analysieren können, was ich persönlich mit Sorge betrachte.

11.04.2023 20:24 • x 1 #2511


S
Überall und nirgends.....

11.04.2023 20:28 • #2512


W
Zitat von Minusdioptrie:
natürlich kann man Arbeitsunfälle


Ich meinte nicht Arbeitsunfälle, sondern das Phänomen der multitoxischen Arbeit an sich, die ja, in dieser Zwangsform und unter diesen Verhältnissen, kein natürliches Bestreben des Menschen ist. Für manche mag sie zwar auch Sucht sein, dann geht es noch, für viele aber bedeutet es tägliche Überwindung, täglichen Stress und Frust. Ein Mönch im Schweigekloster, der mit selbstgebrautem B. überwintert, hat jedenfalls bessere Chancen auf ein langes Leben und Wohlergehen bis ins hohe Alter als ein über Jahrzehnte Arbeitsgeplagter. Ebenso wie die zusehends verhärmenden Unglücksgeplagten.
Aber offenbar denken wir, ganz im materialistischen Sinn, nur noch an toxisches Substanzen, aber nicht an diese seelisch und geistig wirksamen Gifte. Es bräuchte wohl supranaturale Toxikologen.


Zitat von Minusdioptrie:
Aber, Konsumenten nehmen die Substanzen eigenhändig auf, sind somit selbst für ihre Folgeerkrankungen verantwortlich,


Ja, und genau das dürfte nicht gefallen - etwas eigenständig tun, aus Lust und Laune und nach eigenem Ermessen (oft allerdings auch, gerade dort, wo es zur Sucht werden kann, aus Lebensbedrängnissen heraus). Tut das der Staat oder meinetwegen ein Arzt, macht es nichts, dann ist ja auch dieser verantwortlich. Aber konsumiert das infantile Staatskindchen da eigenwillig etwas, kann das nur verrucht sein und es muss mal gehörig an den Löffeln gezogen werden.
Das Problem bei dieser frech übergeordneten Verantwortlichkeit ist nur: Komme ich dadurch um, wird das Ergebnis auch kein anderes sein als bei eigenmächtigen schädlichen Aktivitäten (nur hatte ich davor vielleicht dann und wann ein bisschen Freude und Weltfluchtsheiterkeit).
Rauchen kann tödlich sein, wie geschrieben steht, aber auch, wie nirgendwo geschrieben steht, Dummheit kann tödlich sein, Dauerfrust kann tödlich sein, Not kann tödlich sein, Unlust kann tödlich sein, Feigheit kann tödlich - überhaupt scheint mit das Leben an sich etwas Tödliches zu sein.

12.04.2023 01:02 • x 2 #2513


VictoriaSiempre
Zitat von DieSeherin:
ich rauche schon länger, als du auf der welt bist

Rauchst Du, stirbst Du. Rauchst Du nicht, stirbst Du auch. Ein Dilemma…

Aber ja, die meisten von uns möchten sicher lieber ne gesunde Leiche sein. Genauso, wie jede/r gerne alt werden, aber nicht alt sein möchte. Klappt auch nur bedingt.

12.04.2023 01:38 • x 1 #2514


Minusdioptrie
Zitat von whynot60:
Aber konsumiert das infantile Staatskindchen da eigenwillig etwas, kann das nur verrucht sein und es muss mal gehörig an den Löffeln gezogen werden.

Eine COPD ist für das Infantile Staatskindchen genauso irreversibel wie für den Quantenphysiker.
Wir gehören alle der gleichen Spezies an und unsere Alveolen schreien um Hilfe wenn sie der Tbk erreicht, wenn sie denn eine Stimme hätten.
Die Endstadien der Suchterkrankungen sind für jeden Menschen, unabhängig seines Einkommens, seiner Erfolge oder seiner familiären Bindung gleich.
C2 kann zur Leberzirrhose führen, irreversibel, mit allen daraus resultierenden Organschädigungen, wie gastrointestinale Blutungen, massive Gerinnungsströrungen, Aszitis, HRS, Encephalopathien, glaub mir, niemand wünscht sich diesen Weg zum Tod.
COPD, in der Hauptsache durch Nikotin verursacht, lässt Co2 anschoppen, Hyperkapnie tritt ein und am Ende haben wir immer eine Beatmungssituation die nicht mehr geweant werden kann und den Patienten mit einer Trachealkanüle und einem Heimbeatmungsgerät in eine endständig abhängige Situation bringt.
Alle Erkrankungen kennen den Unterschied zwischen infantilem Staatskindchen, Industriellen, die die grossen Räder drehen, oder bierbrauenden Mönchen nicht. Wir alle gehören zur Spezies Mensch, unsere Organe sind gleich, sensibel reagieren sie auf toxische Substanzen,versuchen lange Zeit durch Selbstreparatur Funktionen aufrechtzuerhalten, bis ihnen irgendwann die Luft ausgeht und sie vor der Substanz kapitulieren lässt.

Hier eine politische Komponente ins Feld führen zu wollen ist unangebracht.
Niemandem wird Alk. oder Nikotin verwehrt, das Staatskindchen kann konsumieren soviel wie es möchte, an seinen Löffeln wird nicht gezogen.
Nur, alles hat seine Zeit.

12.04.2023 05:57 • x 1 #2515


N
Update am 12.04.23

@Herakles
03.04.23 Tag 10

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH @Herakles ZU 10 TAGE

@DieSeherin
02.04.23 Tag 11

@Anubie
12.01.23 Tag 91

@Sina1501
27.10.22 Tag 168

@Jane_1
09.09.22 Tag 216

@Femira
Jahre 7

@Nacht8
03.03.2015
Jahre 8, Monat 1, Tag 10

@Vienne
01.04.1994
Jahre 29 , Tag 12

12.04.2023 06:48 • x 5 #2516


DieSeherin
Zitat von VictoriaSiempre:
Rauchst Du, stirbst Du. Rauchst Du nicht, stirbst Du auch. Ein Dilemma…


jepp... meine mutter sagt immer: von irgendwas kommen wir in die kiste - wer sich tot-arbeitet, oder tot-langweilt, ist selber schuld

ich verzichte btw. auch seit 11 tagen komplett auf Alk. und versuche nebenbei noch meine winter-kilos wegzubekommen

übrigens fände ich es schön, wenn sich in diesem faden keine moralapostel rumtreiben, die vorträge über schädlichkeit von allem halten!

12.04.2023 08:54 • x 4 #2517


B
@DieSeherin
Alles richtig.
Ich persönlich rauche nicht mehr, weil es mir nicht schmeckt und ich damals deutlich gemerkt habe, dass ich wieder mehr schmecke und körperlich fitter wurde. Vom gesparten Geld habe ich mir schöne Dinge geleistet.
Die nachweisbar gesundheitlichen Vorteile habe ich einfach mitgenommen.
Dafür ist mein Weinkonsum rel. hoch. Aber ich genieße es einfach.
Die zuviele n Kilos Versuche ich auch los zu werden

12.04.2023 09:02 • x 1 #2518


Jane_1
Zitat von Minusdioptrie:
Nur, alles hat seine Zeit.

Ich möchte ergänzen: Und sein Maß.

Denn die Maßlosigkeit definiert ja irgendwo die Sucht. Dass der Mensch keine Kontrolle mehr über den Konsum (des Tbk, Alk, Internet, S., was auch immer) hat. Und das dauerhaft.
Nichts gegen einen gelegentlichen Kontrollverlust, aber bitte nicht auf Dauer.

Und ja, sterbende Menschen sind nicht schön. Wenn das Leiden davor vermeidbar gewesen wäre, macht es das den Menschen drumherum nicht einfacher. Und dem kranken oder sterbenden Menschen vermutlich auch nicht.

12.04.2023 09:07 • x 1 #2519


Snipes
Ich steuere bedingt durch ein kleines Jubiläum auch mal einen bzw. meinen Erfolg bei:

Heute auf den Tag genau habe ich ein Jahr lang keinen einzigen Tropfen Alk angerührt und ich muss sagen, dass es mir damit wirklich mega gut geht. Davor habe ich definitiv zu oft zu viel getrunken, zum einen während der Beziehung mit meinem FG, da sie IMO ein ziemlich großes Alkproblem hat und ich einfach mitgemacht habe (blöd, ja ich weiß) und zum anderen, weil ich nach der Trennung monatelang gefühlt nur noch von Alk, Kippen und Kaffee gelebt habe. War echt ne ganz schlimme Zeit und auf keinen Fall möchte ich auch nur ansatzweise dahin wieder zurück.

Wie lange ich nicht mehr rauche weiß ich gar nicht so genau, aber zwei Jahre müssen es defintiv schon sein. Auch hier fehlt mir nichts, aber natürlich ist der Weg dahin kein Spaziergang, aber machbar und es lohnt sich

Aktuell stelle ich meine Ernährung auf Keto um und ich muss sagen, dass mir das gefühlt schwerer fällt als der ganze Verzicht davor. Bekomme ich aber trotzdem hin

12.04.2023 09:12 • x 5 #2520


A


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