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Weg ist sie

Piper2603
Zitat von Merrit:
Möglicherweise ja... Das fiese für mich ist, dass ich zuvor 12 Jahre allein war. Ich war so happy, endlich eine Partnerin gefunden zu haben, die mich akzeptiert und liebt. Und nun mit fast 62 denke ich auch, ok das war's dann wohl. Das soll nicht der Grund sein, aber ist auch ein Gedanke im Hinterkopf.

Du hast es selbst in der Hand, es stand ja niemand 12 Jahre mit gezogener Waffe hinter Dir und hat gedroht Dich zu erschießen, wenn Du nicht allein bleibst, also kannst auch Du selbst entscheiden ob Du lieber weiterhin allein bleibst oder Dich wieder aufraffst und es weiter probierst. Dass Du eine Frau gefunden hast, die Dich liebt und akzeptiert, stimmt so leider nicht, denn Du kannst weder mit ihrer Form von Liebe (sofern da wirklich welche ist) umgehen, noch akzeptiert sie wie Du bist (Meckern und Nörgeln). Es macht zusätzlich den Eindruck, Du warst nicht wirklich zufrieden mit Deiner Entscheidung allein zu bleiben, aber irgendwas hat Dir Angst gemacht, weswegen Du es nicht ändern wolltest, durch Kerstin ist jetzt dieser Knoten geplatzt und das hat sich so toll angefühlt, dass Du Dich wie ein Ertrinkender daran klammerst

18.04.2024 11:03 • x 1 #136


Heffalump
Zitat von Margerite:
Mustern feststeckt.

hab ich hart lernen müssen - deswegen, was nicht gut tut kann weg. Ich werde ja nicht jünger und mein Leben ist endlich, dann möchte ich es mit Dingen füllen, die mir nicht alles rauben, was mich ausmachen

18.04.2024 11:04 • x 1 #137


A


Weg ist sie

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Z
Zitat von Merrit:
Und nun mit fast 62 denke ich auch, ok das war's dann wohl. Das soll nicht der Grund sein, aber ist auch ein Gedanke im Hinterkopf.

Ich finde diesen Gedanken im Hinterkopf sehr wichtig. Es ist nun mal naturgegeben, dass ab einem gewissen Alter eine neue Partnerschaft zu finden schwieriger wird.

Daher, ja diese Gedanken sind wichtig, sollten betrachtet werden und die Angst nun im Alter alleine dazustehen, darf und sollte ihren Raum haben.
Ist sie doch ein wichtiger Bestandteil, warum man an jemanden so kleben kann. Selbst wenn die Person nicht (mehr) gut für einen ist.

18.04.2024 11:05 • #138


M
Zitat von Heffalump:
hab ich hart lernen müssen - deswegen, was nicht gut tut kann weg. Ich werde ja nicht jünger und mein Leben ist endlich, dann möchte ich es mit Dingen füllen, die mir nicht alles rauben, was mich ausmachen

Da haben wir was gemeinsam. Wer älter ist, hat keine Zeit mehr für Energieverschwendung und löst sich leichter von schädlichen Zeitgenossen.

18.04.2024 11:09 • x 1 #139


Piper2603
Zitat von Zaungast:
Ich finde diesen Gedanken im Hinterkopf sehr wichtig. Es ist nun mal naturgegeben, dass ab einem gewissen Alter eine neue Partnerschaft zu finden schwieriger wird. Daher, ja diese Gedanken sind wichtig, sollten betrachtet werden und die Angst nun im Alter alleine dazustehen, darf und sollte ihren Raum haben. Ist sie ...

Äh, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, klar hat man nicht mehr die selben Möglichkeiten wie mit 20, es ist schwieriger in freier Wildbahn einen gleichaltrigen Single zu finden, der auch gewillt ist sich wieder auf eine Beziehung einzulassen, dennoch gibt es auch in diesem Alter Wege und damit meine ich nicht die Online-Portale, sondern oft gibt es Senioren-Wandergruppen oder ähnliches, wo eben Gleichaltrige etwas zusammen unternehmen oder ein Inserat in der lokalen Zeitung usw. Wer nicht allein bleiben will, muss das auch nicht

18.04.2024 11:14 • x 1 #140


Birkai
Zitat von Merrit:
Letztlich: Bin ich wirklich schuld, so wie sie sagt? Und dann, welchen Anteil hat sie denn?


Ich denke ihr habt Euch beide in einen Kreislauf gebracht, den sie jetzt durch Trennung durchbrechen will.

Mal an meinem Beispiel geschildert. Aus irgendeinem Grund war mein NM unzufrieden, hat seine Bedürfnisse nicht erfüllt gesehen. Aber auch nicht kommuniziert was diese wirklich sind. Dies gipfelt in Vorwürfen gegen mich. Folge bei mir war eine Abgrenzung in Zeiten wo es mit nicht gut ging (gesundheitlich, psychisch, ..). Dies führte dann wieder dazu, dass seine Bedürfnisse noch weniger erfüllt wurden. Abwärtsspirale ohne Ende. Mein NM hat hier leider zu lange gewartet und ist jetzt mittlerweile soweit, dass er keine Gefühle mehr hat. Seitdem erfolgen ohne Ende Schuldzuweisungen von seiner Seite. Teilweise nachvollziehbar, teilweise gar nicht, teilweise ohne auf Gründe des Verhalten zu reflektieren. Ich stehe gerade so ähnlich da wie du nur ohne jegliche Gefühle mehr beim Ex.

Bei Euch wäre die Frage, wenn dort noch Gefühle da sind, besteht noch die Möglichkeit etwas zu kitten? Wenn es wirklich gewünscht wird. Nicht nur aus emotionaler Abhängigkeit oder dem Gedanken vielleicht niemand mehr zu finden. Und wenn wäre tatsächlich die Möglichkeit, dass ihr Euch Hilfe holt.

Aber vielleicht interpretiere ich auch Zuviel meiner Geschichte gerade in deine rein. Ich reflektieren meine Anteil, aber alle Vorwürfe kann und will ich mir nicht annehmen. Und das solltest du auch nicht tun.

18.04.2024 11:18 • #141


Happylife1981
Ich denke, Du hast einfach Angst alleine zu sein und versuchst deswegen alles um sie zu halten.
Aber was hat man von einer Beziehung die einen unglücklich macht?
Da bin ich doch lieber alleine und mache mir schönes Leben und bin glücklich und bin gespannt wann der Mann kommt der es wert ist, dass ich mein Leben mit ihm teile ohne, dass ich mich verstellen oder ändern muss.

18.04.2024 11:20 • x 1 #142


M
Zitat von Zaungast:
Ich finde diesen Gedanken im Hinterkopf sehr wichtig. Es ist nun mal naturgegeben, dass ab einem gewissen Alter eine neue Partnerschaft zu finden schwieriger wird.

Ich schaue meinen Vater an. Meine Mutter starb 1992 nach schwerer Krankheit, damals aber für uns doch überraschend. Dann stand er da und seine Pläne wegen eines behindertengerechten Umbaus des Hauses und einem frühen Abschied aus dem Arbeitsleben aufgrund eines für ihn günstigen Sozialplanes waren gegenstandslos.

Ein Jahr brauchte er auf alle Fälle, um mit dem frühen Tod meiner Mutter umzugehen. Seine Strategie waren lange Spaziergänge bevorzugt in der Nachtzeit, weil er eh schlecht schlafen konnte. Als Mann kann man auch nachts um drei in den Wald gehen. Er sagte, es ist unglaublich, aber er trifft immer wieder Menschen die wie er nachts im Wald unterwegs sind. Man grüßt sich und geht weiter. Als Frau würde ich das nicht machen.

Dann kam eine Phase, in der er sehr unternehmungslustig war. Er war Mitte 50 und hatte auf einmal viele alte und neue Kontakte. 'Da er immer am gleichen Tag in die Sauna ging wie andere Gewohnheitstiere auch, bildete sich eine Art Saunatruppe. Er fuhr dann auch ab und an einen Mercedes in die Niederlande weil er einen Händler kannte der ihm das vorschlug. Es bildete sich aus bekannten eine Männerrunde, die gemeinsam Rad fuhr. Und zum Kegeln ging er auch wieder und er begann sogar nochmals mit dem Fußball, denn diesen Sport liebte er besonders.

Und dann wurde es auf einmal etwas merkwürdig, denn er hatte auf einmal so seltsame Verhaltensweisen. Wenn wir zwei Töchter am WE zu Hause waren, las er nach dem ausgiebigen Brunch erstmal Zeitung. Das war normal. Aber dass er dann gegen 13 Uhr vom Tisch aufsprang und sagte, er müsse jetzt spazieren gehen, war doch etwas abnorm. Vor allem weil er davor noch im Bad rumpritschelte und es gehüllt in eine Wolke Pitralon (er mochte das tatsächlich gerne) wieder verließ. Hmm, da war wohl was im Busch ... Meine Schwester und ich sahen uns bedeutungsvoll an und stellten fest, da ist was nicht normal.

Es dauerte einige Wochen, wenn nicht Monate bis er mit der Wahrheit rausrückte. Verständlich, dass er erst Mal sehen wollte, ob das Aussicht auf Erfolg hat. Er hatte auf einer Geburtstagsfeier, auf der er mit anderen noch länger blieb, eine Frau wieder gesehen, die er schon seit seiner Kindheit kannte. Sie ist 6 Jahre jünger als er und hatte auch vor einigen Jahren ihren Mann wegen Leukämie verloren. Da die Familie meines Vaters dann in ein anderes Viertel zog, hatten sie keine Verbindung mehr. Und 6 Jahre sind für Kinder eine unendliche Zeitspanne.

Tja, er hatte also eine neue Partnerin, die wir akzeptierten und auch schätzen lernten. Und Ende der 90iger Jahren heiratete er nochmals und lebt heute noch glücklich und zufrieden mit ihr zusammen.
Ja, 62 sind keine 22 oder 32, aber Du weißt nie was das Leben noch bereit hält. Manchmal wird man vom Leben sehr überrascht - zum Positiven , aber auch manchmal zum Negativen.
Aber das Leben ist auch mit über 60 keineswegs vorbei, auch wenn es Dir jetzt so erscheint.

18.04.2024 11:27 • x 4 #143


Piper2603
@Birkai Das ist es was ich meinte, Aktion und Reaktion und die eigene Reaktion wird vom Partner als Aktion gesehen, auf die wiederum er reagiert. Allerdings muss man immer genaustens wissen, weshalb? Ohne Dir jetzt etwas unterstellen zu wollen, wenn ich merke meiner Partnerin geht es schlecht, dann frage ich nicht erstmal stundenlang weshalb, sondern nehme sie in den Arm, wenn sie es mir anschließend erzählen möchte, ist es gut, wenn nicht, ist es auch gut. Also Empathie sollte schon vorhanden sein. Im Gegenteil, wenn ich erstmal stundenlang erörtern muss, was und weshalb ich es gerade brauche, dann hat es sich ohnehin erledigt. Klar kann man auch sagen Bitte nimm mich mal in den Arm wenn einem danach ist, wenn dann allerdings die Reaktion Wieso? ist...

18.04.2024 11:29 • #144


Heffalump
Zitat von Margerite:
Ich schaue meinen Vater an. Meine Mutter starb 1992 nach schwerer Krankheit

Als meine Mutter starb, war er ungefähr auch so um die 65, als er sich davon erholt hatte, begab es sich auch, das er ne Freundin hatte - und erneut glücklich wurde.

Nichts ist fest in Stein gemeißelt

Merrit, du junger hupfer

18.04.2024 11:35 • x 1 #145


Piper2603
Zitat von Heffalump:
Als meine Mutter starb, war er ungefähr auch so um die 65, als er sich davon erholt hatte, begab es sich auch, das er ne Freundin hatte - und erneut glücklich wurde. Nichts ist fest in Stein gemeißelt Merrit, du junger hupfer

Ganz genau, 60 ist das neue 40
Allerdings glauben selbst heutzutage noch viele U30, dass mit 30 das Leben vorbei ist und man nur noch bis zum Sterben dahinvegetiert. Leben ist das was man daraus macht

18.04.2024 11:36 • x 2 #146


Piper2603
Ich kann mich natürlich in meine eigenen vier Wände zurückziehen und Trübsal *beep*, dann bleibe ich auch allein, denn es wird niemand kommen, an meiner Tür klingeln und sagen Komm, wir beginnen jetzt gemeinsam was, man kann aber auch einfach weiter aktiv am Leben teilnehmen und wer weiß, was da dann passiert? Außerdem, das Leben definiert sich doch nicht nur daraus, ob man in einer Partnerschaft ist oder nicht, im Gegenteil, wenn ich nichts außer Partnerschaft habe, befinde ich mich in einer Abhängigkeit sondergleichen

18.04.2024 11:42 • x 1 #147


Heffalump
Zitat von Piper2603:
im Gegenteil, wenn ich nichts außer Partnerschaft habe, befinde ich mich in einer Abhängigkeit sondergleichen

18.04.2024 11:42 • x 1 #148


Birkai
Zitat von Piper2603:
Ohne Dir jetzt etwas unterstellen zu wollen, wenn ich merke meiner Partnerin geht es schlecht

Das ist aber je nach Typ nicht so offensichtlich.

Meine Ex hat mir gegenüber Vorwürfe gemacht zu einer Zeit in der es mir nicht gut ging. Die Tiefe war ihm nicht bewusst und wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nicht mal mir. Seine Vorwürfe bezogen sich aber nicht wirklich auf mich sondern weil Bedürfnisse von ihm nicht erfüllt wurden. Dazu war ich zum Beispiel zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage.

Eigentlich hätten wir uns beide gegenseitig in den Arm nehmen müssen, aber keinem war es so genau bewusst. Hoffe man versteht es ein wenig. Denke bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hätten wir die Möglichkeit gehabt was zu ändern, wenn uns klar gewesen wäre wie.

Deshalb ist die gemeinsame Hilfe so wichtig, wenn man als Paar in Mustern festhängt. Und das sehe ich hier auch ein wenig. Denn die Vorwürfe führten ja zu einem weiteren Missverhältnis bei Nähe und Distanz.

Leider habe wir beide keine gesunden Kommunikationsstrategien und Umgang mit den eigenen Bedürfnissen erlernt. Das nehme ich mir gerade aus dem Scheitern mit.

18.04.2024 11:47 • #149


M
Zitat von Birkai:
Dazu war ich zum Beispiel zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage.

Das ist ja auch mein Problem... Es ist ja eine Sache, zu erkennen, dass man blockiert ist. Aber dann muss man rausfinden, warum! Und dann muss man Strategien entwickeln. Das habe ich auch nicht in 2 Monaten geschafft. Ich hatte gerade damit angefangen, als sie ging. Vier Wochen zuvor schrieb sie mir noch: Lass Dich auf uns ein. Vertraue mir, ich passe gut auf Dein Herz auf.

18.04.2024 11:50 • #150


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