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Wechselmodell - Angst und Unsicherheit

W
Ich kann zum Wechselmodell keine persönlichen Erfahrungen beitragen, habe interessehalber mitgelesen. Aber wie die TE hier teils angegangen wird ist ja echt unterirdisch! @Hallatar Halt einfach Dich Ohren steif! Mehr kann ich dazu jetzt gar nicht sagen. Bin einfach erstaunt wie manche Threads aus dem Ruder laufen und frage mich um die Intention mancher Schreiber.

24.01.2019 08:48 • x 5 #136


Amyontour
Ja, hier wird so viel vermischt...
Es wird der Mutter als Nachteil ausgelegt sich um die soziale Sicherheit ihrer Kinder zu sorgen.

Das sollte sich doch auch jeder Vater für seine ex Familie wünschen.

24.01.2019 09:00 • #137


A


Wechselmodell - Angst und Unsicherheit

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S
Das ist ja auch in Ordnung. Nur so als unbeteiligter Dritter:

Der Mann ist relativ alt. Scheint wirtschaftlich nicht so belastbar zu sein. Erreicht bald das Rentenalter.
Wo soll das Geld für die soziale Sicherheit herkommen?
Der Mann ist so um die 20-22 Jahre älter als die TE. Selbst in einer bestehende Beziehung kann man davon ausgehen, dass er in der Rente eher den Faktor Zeit mit in die Erziehung einbringt als Geld. Die durchschnittliche Rente eines Deutschen dürfte da nicht viel hergeben. Also wo soll die Reise finanziell für die Familie hingehen? Eine Familie sind sie ja. Auch wenn sie getrennt sind.
Natürlich hat er Möglichkeiten als Selbstständiger sein Einkommen zu gestalten Wird auch nicht immer alles auf Rechnung gemacht. Aber das sind halt die Spielchen mancher Unterhaltsverpflichteter und das ist nicht ok. Als Angestellter oder Beamter bestehen da weniger Spielräume. Wenn Vermietung und Verpachtung mit ins Spiel kommt dann sind da wieder immense Gestaltungspielräume. Das gilt auch für Mütter die das Nutzen, wenn es um die Frage um den Sonderbedarf und Mehrbedarf geht. Sorry aber machen wir uns da nichts vor. Wenn es ums Geld geht bleibt oft jeglicher Verstand und die soziale Sicherheit der Kinder aussen vor. Da wird nur noch gepokert. Und Ziel ist es leider oft: Den anderen finanziell schlecht darstehen zu lassen, damit er den Kindern nichts geben kann. Man kann sich dann schön als Gönner aufbauen und den Kindern sagen: Wer bezahlt den den Urlaub? Wer bezahlt deine Trainer etc. Das machen gewisse Typen von Frauen oder Männern ganz gerne. Das bezieht sich jetzt nicht auf die TE, sondern ist jetzt mal so in den Raum gestellt.

Die Wut der TE ist verständlich, bringt sie wahrscheinlich aber nicht weiter, da der EX bei Eintritt in die Rente vermutlich zum Mangelfall wird. Wenn er wegen zunehmenden Alter gebrechlich oder sonst was wird, wäre das auch im Falle einer bestehenden Ehe zur zusätzlichen Belastung geworden. Das geht dann schon in die Richtung Lebensrisiko.

24.01.2019 09:20 • #138


U
Zitat von Hallatar:
Zu Beginn, etwa im ersten Jahr nach der Trennung, wurde ihm Zeit eingeräumt, um seine Geschäfte umzustrukturieren, weil aus dem Zwei-Mann-Unternehmen jemand weggebrochen ist - nämlich ich. Seitdem verschleiert er, wo es geht. Nur geht das eben seit dem Beschluss nicht mehr.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Geschäfte gut laufen. Immerhin zahlt er nicht mal in seine Rente ein. Und das macht niemand, dem es einigermaßen gut geht. So dumm ist niemand. Wahrscheinlich kann er seinen Unterhaltspflichten wirklich nicht nachkommen. Auch scheint er nicht im Luxus zu leben mit seiner Zweiraumwohnung. Finanziell scheint es eng zu sein. Das geht Müttern wie Vätern genauso. Bei Müttern ist dies aber legitim bei Vätern gibt es oft einen riesen Aufschrei. Seltsam, in der Welt der Emanzipation und Gleichberechtigung.
Deine Beweggründe kann ich nachvollziehen Hallatar. Ihr (du und die Kinder) habt euch in eurem Leben eingerichtet, seit angekommen. Die Wohnung habt ihr nach den damals gegeben Umständen gesucht. Man kann nicht ständig umziehen, weil heute das Wechselmodell sein soll und in 5 Monaten es vielleicht nicht mehr sein soll, weil sich vielleicht niemand damit wirklich wohl fühlt.
Aber irgendwie steckst du auch in einer voll besch* Situation. Für Lösungen, die für alle gut sind, gehört Kommunikation zwischen den Eltern mit den Kindern. Aber das geht bei euch nicht. Ich denke, wenn er Vater es ernsthaft in Erwägung zieht, sollte man erst mal den Umgang erweitern um zu schauen, wie es passt, wie es allen Beteiligten damit geht. Vielleicht entscheiden sich die Kinder, es beim alten zu belassen, vielleicht finden sie das Wechselmodell gut, vielleicht wollen sie beim Vater bleiben. Ausgang offen - aber man kann nicht ständig das gesamte Leben umkrempeln, weil es jetzt mal gerade einer in dieser Konstellation es anders will. Diese Entscheidungen sind sehr weitreichend. Und wenn Hallatars Ex nicht mit ihr kommunizieren will finde ich das echt unmöglich. Sie sollen es ja nicht als Paar sondern als Eltern. Und so viel Grips sollte man doch haben, dass Kommunikation zum Wohle der Kinder wichtig ist (und wenn es nur sachliche Mails sind).

24.01.2019 10:06 • x 4 #139


Hallatar
Zitat von unfassbar:
So dumm ist niemand.

Nun, da geht mehr, als man sich als normaler Mensch vorstellen kann. Ich kann ja mal kurz ein Beispiel darstellen:
Ich habe 6 Jahre in seinem Unternehmen mitgearbeitet. Ohne Arbeitsvertrag, als mithelfende Ehefrau quasi. Folglich wurde auch für mich nichts in die Rentenkasse eingezahlt. Er hat sich ja bekanntlich befreien lassen und auch nichts eingezahlt. In denselben Zeitraum fallen die anzurechnenden Kindererziehungszeiten für mich. Nach dem Versorgungsausgleich sieht es jetzt so aus, dass ich in dieser Zeit mehr Rentenpunkte erworben habe als er und ihm nun da noch was abtreten darf. Nicht viel, aber dennoch.

24.01.2019 10:52 • #140


S
Na ja das ist so eine Sache mit der Rente von Selbsständigen. Viele sorgen nicht vor. Häufig werden Vorsorgen aber auch aus betrieblichen Gründen aufgelöst z.B. Lebensversicherungen eben weil Geschäfte nicht immer laufen wie sie sollten. Kunden fallen aus oder zahlen einfach nicht etc. Das kann alles sehr vielschichtig sein. Deshalb Hut ab vor Selbstständigen. Letztens hat einer gejammert der Stundensatz des Handwerkers von EUR 40 sei zu hoch. Nun ja er hat ne Rente noch einzuzahlen, Krankenversicherung, ne Rücklage für Arbeitslosigkeit, Krankheit, Urlaub. Hm.

Wechselmodell hin oder her. Es kann nicht sein, dass die TE in die Verlegenheit kommt evtl. wegen Wechselmodell noch Kindsunterhalt an den EX zu zahlen. Ich denke das kann die Familie nicht darstellen. Das Wechselmodell kostet halt Geld schon deshalb weil eben zwei Whg., doppelte Haushalte etc geführt werden müssen. So wie Trennungen halt auch Familien vor finanzielle Einbußen stellen.

24.01.2019 10:55 • x 2 #141


W
Was ich mich frage, du erwähntest das er zu seiner ersten Frau + Kind auch schon so gemauschelt hat. Hattest du da keine Ängste gehabt?

Naja, viele Männer geben auch Rentenpunkte ab. Das ist nun mal so. Man hat ja schließlich geheiratet

24.01.2019 11:01 • #142


Hallatar
Zitat von Winterblume:
Was ich mich frage, du erwähntest das er zu seiner ersten Frau + Kind auch schon so gemauschelt hat. Hattest du da keine Ängste gehabt?

Ich bin ehrlich: Ich habe mich einwickeln lassen. Und dass Ex-Frau und Tochter in Therapie sind, habe ich erst nach unserer Trennung erfahren. Ich kann heute nicht mehr sagen, welcher Teufel mich geritten hat, warum ich so blöd und blind war.

24.01.2019 11:07 • x 2 #143


U
Zitat von Hallatar:
Nach dem Versorgungsausgleich sieht es jetzt so aus, dass ich in dieser Zeit mehr Rentenpunkte erworben habe als er und ihm nun da noch was abtreten darf


So ist das in einer Ehe. Das geht Tausenden Menschen so. Und uneigennützig wirst du nicht für ihn gearbeitet haben - ohne Vertrag blieb mehr für euch übrig. Keine Steuern, keine Rente, einfach schwarz in eure Tasche.
Aber das hat nichts mit Wechselmodell zu tun. Und hier kann ich dich verstehen, dass es Existenzängste mit sich bringt. Denn du kannst nicht mit ihm reden, ihr könnt gemeinsam nicht an einem Strang ziehen, ihr könnt nicht gemeinsam planen und Lösungen herausarbeiten und ihr wisst nicht, wo der Weg hinführen wird. Und das kann unheimlich Angst machen! Und das du Angst hast, kann man deutlich spüren.

24.01.2019 11:13 • x 2 #144


Hallatar
Zitat von unfassbar:
Denn du kannst nicht mit ihm reden, ihr könnt gemeinsam nicht an einem Strang ziehen, ihr könnt nicht gemeinsam planen und Lösungen herausarbeiten und ihr wisst nicht, wo der Weg hinführen wird. Und das kann unheimlich Angst machen! Und das du Angst hast, kann man deutlich spüren.

Das ist wohl das Hauptproblem. Das - und dass jegliches Vertrauen zerstört ist.

24.01.2019 11:20 • #145


S
Aus dem RL:

Kollegin hat Tochter mit einem Mann. Altersunterschied ähnlich wie bei Euch.

Er ist selbständig. Hat Firma. Firma läuft.

Hat 4 Kinder von drei Frauen.

Als Kollegin schwanger wurde ist er weg. Hat ihr gesagt: Ich zahle nur den Mindestunterhalt fürs Kind. Für Dich nix.

Kollegin hat Kind groß gezogen. Er hatte Umgang. Mit 14 ist Kind zum Vater. Dort ist sie materiell gepampert. Unterhalt muss sie nicht zahlen fürs Kind. Aber für sie war es und ist es schwer. Kind ist jetzt bald 17.

Die Mutter hat 14 Jahre das Kind aufgezogen. Konnte nur Halbtags arbeiten. Ihre Rente sieht bescheiden aus. Geld hat sie vom Vater nur wenig gesehen. Sie wollte den Stress nicht mit dem Herren. Sie kannte die Vorgeschichten der anderen Frauen.

24.01.2019 11:37 • #146


U
Zitat von Hallatar:
Das - und dass jegliches Vertrauen zerstört ist


Das glaube ich dir
Wie ist er zu den Kindern - also was erzählen sie?

24.01.2019 11:45 • #147


Satori
Ich würde das Thema Wechselmodell erst mal solange rauszögern bis das OLG entschieden hat, ob er zahlen muss oder nicht. Falls ja, was sehr wahrscheinlich ist, wird es sich möglicherweise bald von selbst erledigt haben. Was wurde denn bei der Scheidung bezüglich Betreuung festgelegt? So einfach kann das Modell ja nicht verändert werden, da braucht es doch eine Entscheidung des Gerichts. Der Wille des Kindes wird mit gehört, aber wegen Beeinflussbarkeit nicht allein gewertet. Wenn das so zutrifft, wie @Hallatar den Vater schildert, glaube ich nicht dass das Gericht der Änderung zustimmen wird. Ist ihm eigentlich klar, was alles an der Betreuung mit dran hängt, wie Wäsche machen, Essen kochen, Kinder fahren, einkaufen usw.?

https://www.etl-rechtsanwaelte.de/aktue...hlgruenden

Ein guter Anwalt ist hier wichtig.

Unabhängig vom Einzelfall bleibt es aber zu wünschen, dass mehr Väter die gleichberechtigte Chance zur Betreuung ihrer Kinder bekommen. Die Rechtsprechung ändert sich zum Glück bei dem Thema gerade. Dazu gehört aber Verantwortungsbewusstsein, Sachlichkeit und Kommunikationsfähigkeit. Scheint mir bei dem hier geschilderten Vater alles nicht in hohem Maße ausgeprägt.

24.01.2019 12:09 • x 3 #148


Hallatar
Zitat von unfassbar:
Wie ist er zu den Kindern - also was erzählen sie?

Allzu viel erzählen sie nicht. Ich frag manchmal, was sie so unternommen haben. Ich frage sie aber auch nicht aus. Gefühlt wird der Große vorgezogen.

24.01.2019 12:17 • #149


Hallatar
Zitat von Satori:
Ist ihm eigentlich klar, was alles an der Betreuung mit dran hängt, wie Wäsche machen, Essen kochen, Kinder fahren, einkaufen usw.?

Auch das stelle ich pauschal infrage. Wenn die Kinder nach einer Ferienwoche zurückkehren, sind sie zwar geduscht, tragen aber dieselben Klamotten wie beim Abgeben. Die Haare der Kleinen sind meist eine Woche sich selbst überlassen worden. Sie hat sehr lange Haare und braucht da einfach Hilfe. Ich habe ihn oft darum gebeten. Dann ist es mal kurzzeitig besser, bis er es einfach bleiben lässt. Ich habe sogar Haarspülungen mitgegeben. Diese kommen unbenutzt zurück - weil sie ja von mir kommen. Und so weiter und so fort.

24.01.2019 12:31 • x 2 #150


A


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