Hallo. Ich bin beinahe in deinem Alter, noch etwas jünger, aber der Ex-AM war ähnlich vom Altersabstand, wie deiner. Ich würde sagen, es lief sogar intensiver, als bei dir. Er hat mir seine Liebe geschworen, er hat den ersten Kuss, S. etc initialisiert. Auch er ist verheiratet und hat Kinder. Anfangs meinte er, dass er sich eine Trennung vorstellen könnte, die Ehe kaputt sei und er nur wegen der Kinder, Haus und Hof bleibe, seine Frau psychisch krank wäre... blablabla. Wie ich hier gelernt habe, dass übliche Gelaber, damit man bleibt. Natürlich hat er sich nicht getrennt, natürlich war ich abgemeldet, als es aufflog. Er sprach davon, dass er einen Menschen wie mich niemals kennengelernt habe und wenigstens eine Freundschaft erhalten wolle. Auch hier Pustekuchen. Verstehe mich nicht falsch, ich möchte das nicht. Sah ihn aber noch mal wegen Arbeit und wollte über der Sache stehen, sprach mit ihm, Smalltalk, er stellte keine Frage, die von Interesse zeugt, als er erfuhr, dass ich inzwischen glücklich vergeben bin, eine andere Kollegin fragte und er hörte zu, da wurde ich keines Blickes mehr gewürdigt und war abgemeldet.
Ergo, du bestätigst sein Ego, stillst seine S. Bedürfnisse, die nun wie auch immer gelagert sind und bist die Auszeit aus dem Alltag. Der lief nach eigenen Aussagen mit mir einfach besser und leichter, weil er ja noch nie so verliebt war...
Gib dich dafür nicht her. Es gibt nur Leid am Ende. Für alle. Ich habe mich auch immer geschämt dafür und mich viel öfters schlecht gefühlt, als gut. Das ist keine Liebe! Ständig wusste ich, dass es falsch ist und habe mich vor der Ehefrau geschämt, die ich dabei gar nicht kannte. Über all das Drama bin ich ernsthaft krank geworden bis zum Ende der Affäre. Sei dir mehr wert. Er betonte immer, dass ich keine Affäre sei und wurde ernsthaft böse, als ich das Kind beim Namen nannte.
Inzwischen habe ich einen festen Partner und es ist so viel besser. Klar streiten wir auch mal, weil wir beide sehr ehrgeizig im Beruf sind, aber dann ist gut. Kein Drama, S. ohne Scham, wenn wir Lust drauf haben, eine zuverlässige Unterstützung und das ist Liebe. Sie wird mehr und nicht weniger mit der Zeit, kein Ekel, kein Scham, nicht das Gefühl eine Matratze zu sein. Im Gegenteil mein neuer Partner liebt kuscheln sogar mehr als ich und möchte mich nachts nicht loslassen.
Das mit der Affäre sind Hormone, Verlustangst, Gewohnheit, Abhängigkeit... Ich kann das Buch Wenn Männer nicht verbindlich werden von Tanja Grundmann empfehlen.
Du machst mMn einen großen Fehler. Du schaust nur auf ihn. In diesem Buch stehst aber du im Fokus und deine Anteile. Diese kannst du mittels Anleitungen bearbeiten. Es gibt dafür tägliche Aufgaben für Introspektion.
Du musst da raus, du musst aktiv werden. Er wird es nur, wenn es aufliegt und dann eher mit der Konsequenz des Rückzugs.
Ich meine das nicht böse, war selber so verblendet und wollte das alles nicht wahrhaben, habe mich dagegen gewährt, manche hier kennen den Beitrag von mir... Ich habe mich zum Opfer für ihn gemacht, völlig zum Trottel. Ich war so etwas von nicht im Selbstwert. Ich bin erst zur Selbstliebe und Selbstachtung gekommen, als ich den Kontakt abgebrochen habe. Er träumte allen ernstes davon, dass ich nach einigen Jahren auf Arbeit ein eigenes Büro bekomme und wir uns ja da treffen könnten, wenn wir eben gerade kein Zimmer dafür haben! #kotz
Nachher kann ich nur meinem Kopf drüber schütteln, wie dumm und naiv ich war. Selbsthass ist aber auch keine Lösung. Trenne dich konsequent. Bei mir müsste es nun ein Jahr her sein und ich habe gar keine Gefühle mehr für ihn, keine positiven, keine negativen. Er ist einfach neutral. Ein Mensch. Einer, der in seinem Leben nicht glücklich ist, aber das geht mich nichts an, ich bin nicht seine Rettung, das ist nicht meine Aufgabe. Wenn wir, ca einmal aller 3 Monate, aufgrund der Arbeit Kontakt haben, dann ist es rein professionell. Ich nenne die Fakten und hole sein Fazit ein, kein privates Gespräch. Er bzw Kollegen haben die Tage Fehler gemacht, die man hätte vermeiden können und ich habe das einfach sachlich angemerkt, dass es so nicht geht, da es um Gesundheit von Menschen geht und im Zweifel Konsequenzen folgen... Er hat es angenommen und sich entschuldigt, die Fälle mit den Kollegen besprochen, fertig.
Mittendrin wollte ich das alles auch nicht hören. Ich dachte, wir seien die Ausnahme. Ich wollte nur Storys lesen, wo es geklappt hat... Im Gegenstand zu dir hat er mir jeden Tag seine Liebe geschworen, geweint, sogar gemeint, dass er überlegt sich zu trennen, immer aktiv jede Körperlichkeit herbeigeführt, soweit möglich mich ausgeführt und da öffentlich in der Freizeit auch vor Kollegen meine Hand gehalten,... Trotzdem ist zum Glück nichts daraus geworden. Es wäre auf einer schlechten Grundlage gestartet. Auf verbrannter Erde. Die Scham vor der Ehefrau bleibt nämlich immer und ich bin froh, dass ich es beendet habe, auch wenn ich dafür physisch und psychisch erst komplett zusammenbrechen musste. Er hat anfangs auch versucht mich zu erreichen mit zum Teil skurrilen Aktionen, aber nach klaren Ansagen und Taten (keine Rückmeldung außer Ablehnung) ist bereits seit einem Jahr Schluss und er akzeptiert es erfreulicherweise. Habe auch gedroht, es der Frau zu erzählen, wenn er mich kontaktiert außer für reine Arbeit. Hat gezogen. Empfehle ich dir auch. Natürlich sollst du das nicht machen, aber das reicht als Drohung, anders verstehen sie es unter Umständen nicht.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Mut. Sei bei dir und deinen Kindern! Ich wünsche dir alles Gute und bin gerne für dich da, wenn du magst.