@G_D-Anthès Guten Morgen!
Eine Beziehung, Partnerschaft, Ehe funktioniert niemals einseitig - zumindest nicht auf Dauer.
Im Idealfall wären beide Partner Empathen, was aber nicht heißen soll, dass man sich gegenseitig in Watte packt und sein Leben lang mit der rosaroten Brille herum läuft. Es bewirkt nur, dass man die emotionalen Grenzen, Schwächen und Narben des Partners nicht nur kennt, sondern auch
anerkennt. Damit kann im Konflikt (Streit, Meinungsverschiedenheit) die Diskussion von beiden Seiten auf einer sachlichen Ebene gehalten werden und emotionale Verletzungen werden so vermieden.
Leider ist das Leben alles andere als ideal. Meistens (eigene Erfahrung und Beobachtungen) kennt mindestens einer der Partner sehr wohl die Grenzen und wunden Punkte des Anderen. Aber statt sie zu respektieren, wird die Linie absichtlich überschritten, nur um in dem Konflikt die Oberhand zu behalten oder zu bekommen. Was - je nach Persönlichkeit des Partners - wieder zu drei möglichen Reaktionen führen kann:
1. Der Partner gibt nach (auf!) nur um des lieben Friedens willen und unabhängig davon, wer nun eigentlich im Recht war - wenn es einer war. Geht das über einen langen Zeitraum, wird daraus (überspitzt formuliert) eine Herr-Diener- Beziehung, die sich stetig verfestigt. Der Stärkere fühlt sich bestätigt (meint, Recht zu haben), der Schwächere verliert die Beziehung zu sich selbst und unterwirft sich (psychische Abhängigkeit).
2. Der Partner beginnt, sich zurückzuziehen, errichtet eine Mauer. Die Verbindung reißt, die Liebe kühlt ab und erkaltet schließlich. Das Ergebnis: Trennung. Oft für den anderen Partner überraschend.
3. Der Partner schlägt mit den selben Waffen zurück. Der Konflikt eskaliert und es endet in der Trennung.
Das Leben spiegelt dabei immer auch ein Stück weit die Gesellschaft: In einer Ellenbogen-Gesellschaft ist für Empathie wenig Platz...
Später vielleicht mehr
lg Uwe