Hey,
in meiner alten Beziehung (ich 25, er 38) habe ich vor der Trennung sehr viel mit meinem Ex zusammen gemacht. Ob das ein Fehler war oder nicht, sei mal dahin gestellt.
Nach der Trennung bin ich in ein tiefes Loch gefallen und es hat lange gedauert, bis ich wieder raus gekommen bin.
Das ist jetzt 1 Jahr her.
Ich habe mir dann eine Liste gemacht, was ich denn alles vorher mit ihm gemacht habe. Und dann dachte ich: Oh, das sind eigentlich keine Sachen, die man gut alleine machen kann.
Aber dann sagte ich mir: Warum eigentlich nicht?
Viel in die Stadt gehen (wohne in direkter Nähe von Köln)
Ausstellungen / Kulturfestivals besuchen
Kinofilme anschauen
Frühstücken gehen
Zum Abendessen ins Restaurant
In Urlaub fliegen (fliege im Januar alleine in die USA)
Leute kennen lernen etc.
Am Anfang dachte ich, dass man so was nicht macht. Ich dachte, wenn ich alleine ins Kino gehe oder ins Restaurant, dass das „unnormal“ bin. Aber Fakt ist, wenn man mal Single ist, dann fällt einem erst mal auf, wie viele Leute eigentlich in Köln alleine unterwegs sind und ihr Leben alleine gestalten. Ich finde es mittlerweile nicht mehr schwer. Klar, es ist alles eine Sache der Gewöhnung, aber irgendwann interessiert es dich nicht mehr, wenn dich jemand verwundert anschaut, weil du da alleine auf dem Kinosessel hockst
Es ist doch so: Ich habe durch meine Trennung gelernt, dass ich mich doch selbst mögen/lieben muss. Es ist nicht die Aufgabe einer Beziehung mein Leben zu gestalten, sondern ich muss selbst dazu in der Lage sein. Ein Partner ist nur ein hinzukommender Bonus, aber sollte auf keinen Fall die Basis sein.
Wenn ich nicht selbst dazu in der Lage bin, mir einen schönen Tag auf welche Weise auch immer zu machen, wie kann ich dann glauben, dass ich mich selbst in einer Beziehung komplementieren kann?
Denn wenn ich weiter in dem Irrglauben lebe, dass ich einen Partner brauche, um glücklich zu sein, löse ich kein Problem. Dann würde irgendwann der nächste Partner kommen und wenn die Beziehung dann unerwartet zu Ende gehen sollte, steht man vor dem gleichen Problem und fällt wieder in ein Loch. Und da sage ich: NEIN! Ich MUSS glücklich sein können, OHNE dass mein Partner mir SEIN zusätzliches Glück beschert!
Wenn ich morgen jemanden kennen lernen würde und die Person würde sich später trennen, wäre es mir relativ „egal“, weil ich weiß, dass mein Partner nicht mein Leben ist, sondern ich.
Mir ist aufgefallen, dass viele Menschen immer die folgende Frage stellen: Gibt es da draußen nicht irgendwo einen Menschen, der für mich bestimmt ist?
Und die Antwort ist: Ja, den gibt es, du selbst bist es nämlich