Was tun wenn er sich nur noch gehen lässt?

@Fjara
so einen Schwachsinn hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen.
Ich glaube, der versteht gar nicht, an welchem Punkt ihr gerade seid. Tut mir Leid dir dass so zu sagen, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du mit so einem willst.
Ich weiß nicht, wie du und dein Freund eure Beziehung denkt und lebt... aber so einen Schwachsinn würde ich mir normalerweise nichtmal bis zum Ende durchlesen.
Hat er eigentlich n Ziel im Leben? Nicht böse gemeint... aber ist da irgendwas, was er verfolgt? Was ihr gemeinsam verfolgt?
Ich wäre da raus...

@Fjara sagt dir gewaltfreie Kommunikation was?

Kannst du seine Aussagen in Tatsache-Gefühl-Befürfnis übersetzen?
Damit er wirklich merkt, dass du ihm zuhörst, ihn verstehst?

Also z.B. im obigen Beispiel:
Wenn ich sage, dass ich es eklig finde, wenn du im Bett rülpst und pfurzt, dann wirst du wütend, weil du deine normalen Körperfunktionen ja nicht unterdrücken kannst?
Oder:
Ich hab dich rausgeschmissen und deshalb hast du jetzt Angst, weil du die Sicherheit brauchst, dass ich dich nicht immer wieder rausschmeiß?

Usw. usf.
Wenn du auf die Art aufhörst, dagegen zu kämpfen, sondern Verständnis für seine Postiton zeigst, nimmst du ihm den Wind aus den Segeln, und ihr könnt vielleicht mittelfristig in ein vernünftiges Gespräch gehen.
Selbstverständlich ohne deinen eigenen, absolut berechtigten Standpunkt aufzugeben!

Mir scheint die Situation sehr festgefahren.
Ich glaube auch nicht, dass ihr auf diesem Weg weiterkommt. Je mehr Vorwürfe er hört, desto mehr macht er dicht, bzw. gibt sie zurück. Ihr steckt gerade in einer Sackgasse.

Ich versuche auch mal seine Sichtweise zu sehen. Bei ihm kommt an, dass er so wie er ist nicht mehr gut genug ist. Er sagt, er hört nur Gemecker und Vorwürfe, deshalb geht er auf Abwehr.

Ich denke es wäre gut ihn zu überzeugen, dass ein ruhiges Gespräch mit eingeplanter Zeit am Tisch für beide einen Nutzen bringen kann. Das Gespräch soll ohne Vorwürfe stattfinden.

Jeder (auch er) darf Wünsche an den anderen äußern, die werden dann notiert. Wenn die Wünsche klar schwarz auf weiß vor einem liegen kann man gemeinsam versuchen, eine Möglichkeit zu finden sie umzusetzen.
Wichtig ist, dass beide gleichermaßen zu Wort kommen und ernst genommen werden.

Meinst du, dass ihr so ein Gespräch hinkriegt?
Wenn nicht kann es auch in professionellen Händen stattfinden.
Es ist natürlich Voraussetzung, dass wirklich beide an einer Lösung interessiert sind.

@FrauDrachin es ist leider komplett egal WIE ich etwas formuliere. Ich habe in den letzten Monaten so dermaßen viel versucht. Ganze Bücher über Psychologie und Beziehungen gelesen... Alles ausprobiert, was mir irgendwie eventuell hilfreich erschien. Und egal wie nett und ohne Vorwürfe ich etwas sage. Er fühlt sich sofort angegriffen und fängt an, herumzuzicken. Und ist danach sehr sehr lange stur. Manchmal tagelang, bis man wieder normal mit ihm reden kann. Dann läuft wieder eine Weile alles gut, weil es mir zu blöd ist, dauernd zu diskutieren, aber kaum spreche ich das Thema Alk., Hygiene oder S. an, wird sofort mit großem Kaliber auf mich zurückgeschossen und alles so gedreht dass ich diejenige bin, die den bisher so schönen Tag kaputt mache weil ich ja nichts anderes tue, als ihn zu kritisieren.

Zitat von Fjara:

Ich habe in den letzten Monaten so dermaßen viel versucht.

Schon mal mit in die Kneipe gegangen und B. getrunken? Und dann mit den Kumpels geflirtet?
Und dann mit dem Kneipensiffgeruch ins Bett und umgedreht?

Zitat von kata_smiles:

Ach weißt du, da wäre bei mir der Ofen aus. Klingt völlig sinnlos. Ich könnte da keinen Respekt mehr haben und keinerlei Anziehung spüren. Die Kilos sind egal. Aber fehlende Körperhygiene nicht..

Naja es sind halt in mir sehr sehr viele schöne Erinnerungen von den ersten 3-4 Jahren, die mir irgendwie das Gefühl geben, dass das was jetzt passiert doch hoffentlich nur ein böser Traum ist, und er endlich eingesteht, dass er sich so sehr verändert hat, dass so eine Beziehung wie am Anfang nicht mehr möglich ist. Und ich bin es halt auch schon von klein auf gewohnt, für alles immer kämpfen zu müssen, und dass einem sowieso nichts in den Schoß fällt. Ist vielleicht für Außenstehende nicht ganz nachvollziehbar aber ich liebe den Menschen in den ich mich verliebt habe. Finde sein aktuelles Benehmen zwar abstoßend aber mein Inneres hält trotz allem an ihn fest.

Zitat von MaKu:

Schon mal mit in die Kneipe gegangen und B. getrunken? Und dann mit den Kumpels geflirtet? Und dann mit dem Kneipensiffgeruch ins Bett und umgedreht?

Damit würde ich nichts erreichen, er hat von Geburt an keinen Geruchsinn. Er weiß aber sehrwohl was eklig ist und was nicht. Hat ja früher auch geklappt dass er nach der Arbeit duschen ging und Deo verwendete und nicht mit voller Absicht herumfurzt.

Und er weiß, dass das eine reine Trotzreaktion wäre, wenn ich seine Kumpels anflirte, weil ich ihm ja schon oft genug gesagt habe, wie abstoßend ich die finde. Einmal war ich bei einem von denen Zuhause, weil er uns fragte, ob wir ihm die Couch hochheben können, damit er seinen neuen Teppich darunterlegen kann. In dieser Wohnung hat es so gestunken, dass ich sofort zum Fenster musste, um zu lüften. Nach Essensresten, Aschenbecher und Schweiß. Und als wir das Sofa hochheben wollten, mussten wir erstmal stapelweise Kleidung, Zeitungen und leere Amazon-Kartons von der Couch räumen.
Ja - mein Freund riecht das alles nicht, aber man SIEHT das doch, wenn jemand so ein Schwein ist. Ich will nicht, dass aus ihm auch so einer wird.

Zitat von Fjara:

Damit würde ich nichts erreichen, er hat von Geburt an keinen Geruchsinn. Er weiß aber sehrwohl was eklig ist und was nicht. Hat ja früher auch geklappt dass er nach der Arbeit duschen ging und Deo verwendete und nicht mit voller Absicht herumfurzt. Und er weiß, dass das eine reine Trotzreaktion wäre, wenn ich ...

Bäh. Sorry, aber bäh. Ist das wirklich ein Ort, an dem er gerne sein möchte? An dem er seinen Freundeskreis treffen, Spaß haben möchte? Mich schüttelt es schon beim Gedanken daran. Bin allerdings auch furchtbar geruchsempfindlich und kann nicht nachvollziehen, wie man so leben kann.

Zitat von Fjara:

Naja es sind halt in mir sehr sehr viele schöne Erinnerungen von den ersten 3-4 Jahren, die mir irgendwie das Gefühl geben, dass das was jetzt passiert doch hoffentlich nur ein böser Traum ist, und er endlich eingesteht, dass er sich so sehr verändert hat, dass so eine Beziehung wie am Anfang nicht mehr möglich ...

Was ist denn nach diesen 3-4 Jahren passiert, gab es irgendein Lebensereignis bei dir oder deinem Partner, das die Veränderungen erklären könnte oder war das eine schleichende Entwicklung? Wann wurden dir denn das erste Mal deine Irritationen deutlich bewusst? Wann hattet ihr denn das letzte schöne Erlebnis miteinander, wann habt ihr das letzte Mal miteinander herzhaft gelacht, lebhaft diskutiert?

Zitat von ElGatoRojo:

Kann verstehen, dass die jetztige kurze Trennung für dich emotional schon eine heftige Maßnahme ist - aber bringt offenbar noch nicht viel Einsicht.

Er ist gerade in der Trotzphase. Liebe @Fjara, schaffst du es, eine konsequente Kontaktsperre einzuhalten, ihn zur Not für ein paar Tage konsequent zu blocken. Du selbst hast geschrieben, es macht gerade keinen Sinn, ihr dreht euch im Kreis. Geh aus diesem Kreis raus, unterbrich ihn, zu deinem eigenen Wohl und auch in der Hoffnung, deinen Partner aus dem Karussell aussteigen zu lassen. Das bringt gerade nichts! Ich würde ihm genau das schreiben, Ich spüre, wir tun uns gerade gegenseitig nicht gut. Lass uns jetzt bitte bis kommenden Mittwoch getrennt voneinander zur Ruhe kommen. Bis dahin werde ich für mich den Kontakt blockieren und bitte dich, mich auch auf allen anderen Kanälen nicht zu kontaktieren. Dann auch wirklich blockieren, nichts mehr von ihm lesen oder anhören, raus aus dem Karussell. Mal durchschnaufen, für dich sein, Freunde treffen, Spaß haben.

Zitat von ElGatoRojo:

Irgendwann ist bei jedem Problem der Punkt, wo nur noch eine harte Lösung hilft. Kann verstehen, dass die jetztige kurze Trennung für dich emotional schon eine heftige Maßnahme ist - aber bringt offenbar noch nicht viel Einsicht. Nun kannst du ihn ja noch ein paar Tage im eigenen Saft schmoren lassen (solange seine ...

Nein ewig so weitermachen würde mich ruinieren. Ich will es irgendwie noch nicht wahrhaben dass ich den alten Partner verloren habe und dieser sich in einen unappetitlichen Menschen verwandelt hat, mit dem man nicht mehr über Probleme reden kann sondern nur noch lieb und nett sein sollte und ja nichts kritisieren dürfte.

Da muss doch noch irgendetwas von dem Menschen übrig sein, den ich kennengelernt habe. Zu diesem früheren Menschen würde ich gerne durchdringen und sagen pass auf, sonst verlierst du alles und wirst irgendwann bereuen, wie du dich ihr gegenüber jahrelang verhalten hast, aber dann ist es zu spät

Zitat von Fjara:

Zu Befehl, Chefin! Habs verstanden, ich bin nichts Wert und es geht nur darum was du willst. Ich habe zu sputen, wenn du einen Rappel hast und muss künftig Angst haben, dass meine Körperfunktionen ein Grund sind, weshalb ich verlassen werde! Sonst noch irgendwas, das du mir verbieten willst, oder reicht es dir endlich, nach 2 Tagen mich klein zu machen? Soll ich bettelnd auf den knien zurückgekrochen kommen oder wie hätte es Madame denn gerne? Am besten du schreibst mir eine Liste damit was ich nicht darf, weil langsam wird das so viel, dass ich es mir nicht mehr merken kann, weil ich ja so blöd bin. Achja und nochwas: Selbst wenn ich jetzt alles ändere – was kommt als nächste Stufe? Muss ich dann fragen, ob ich kacken gehen darf, oder wird das dann auch verboten weil es stinkt?

Der hat sie doch echt nicht mehr alle oder?

Die grösste Angst hat er davor seine Komfortzone zu verlieren.
Er weiss, dass du recht hast. Ihm ist aber durchaus auch bewusst, wie schwer es ist, sich aus seiner Situation zu befreien. Dazu fehlt ihm wahrscheinlich die Kraft und Lust.

Also wird mit allem geschossen um dich wieder hinzubiegen.

Biete seiner Dramashow keine Bühne.
Würde da nur noch kurz antworten, dass der sich gar nicht mehr melden braucht, solange er die Dramaqueen spielt.

Es ist leider so, dass Menschen in so einer Lage erst ganz tief fallen müssen, bevor sie selbst erkennen, dass sie selbst ihr grösstes Problem sind und nur sie etwas daran ändern können.