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Was tun bei Verbitterung nach Trennung?

avalon77
Hallo allerseits,

ich bin seit 6 Monaten Single nach einer 13 jährigen Beziehung (habe ich in einem anderen Post auch drüber geschrieben).

Ich habe einmal eine konkrete Frage, deshalb auch das neue Thema hier im Bereich Gefühle . .

Bei mir hat sich eine Verbitterung eingestellt. Mein Therapeut hat mich darauf aufmerksam gemacht und nachdem ich etwas drüber nachgedacht habe, ist da etwas wahres dran. Das hat natürlich Grunde. Ich hab viel in der Beziehung gegeben und meinen Partner unterstützt wie ich es konnte und doch hat er sich immer weiter distanziert und irgendwann haben wir dann gemeinsam die Reisleine gezogen, weil wir uns beide nicht mehr wohl gefühlt haben.
Nun fühle ich mich aber doch sehr ausgenutzt und irgendwie im Stich gelassen. Nach all dem was wir gemeinsam durchgemacht haben und mein Partner hat mich die letzten Jahre in der Beziehung um Grunde kaum noch wahr genommen, obwohl ich oft Gesprächsangebote gemacht habe und auch signalisiert habe, dass ich die Beziehung noch will. Zum Schluss wollte ich sogar noch einen Paartherapie machen, was mein Ex dann aber abgelehnt hat und in dem Momentan war mir dann klar, dass ich aus der Situation nur noch raus muss. Mein Ex hat im Grunde allein über Nähe und Distanz zwischen uns entschieden und hat aber nie Wünsche oder Erwartungen klar geäußert. Zum Schluss hat er sich dann von einem seiner Freunde auf Urlaube einladen lassen während ich zuhause auf die Tiere aufgepasst habe.

So, nun stehe ich da als Single und merke, dass ich wirklich verbittert bin. Ich kann kaum ernsthaft andere Menschen an mich ranlassen, weil ich nie wieder so verletzt werden möchte und weil ich viel gegeben habe, aber doch am Ende und mit fast 50 alleine da stehe. Ich bin nicht fremd gegangen, trinke kaum Alk., keine Dro., immer ein offenes Ohr, immer Gesprächsbereit, ich fand meinen Partner attraktiv und wollte immer kuscheln und Körperkontakt und trotzdem hat es alles nichts genützt. Mir ist schon bewusst, dass da viel Selbstmitleid mitschwingt. Aber das ist ja sicher ein Aspekt vom verbittert sein.

Habt ihr Ratschläge wie man da gut rauskommt und wieder ein besseres Menschenbild und auch einen besseren Selbstwert wieder erlangen kann? Mir geht's hier nicht um Trennungsschmerzen, sondern über ein grundlegendes Gefühl, dass mir etwas unverschuldet, ungerechtes Wiederfahren ist und ich stehe dem hilflos gegenüber. Meine Strategie, quasi dafür zu Sorgen, dass ich nie wieder jemanden so nah an mich ran lasse, ist halt die Verbitterung und mich nervt das selbst, aber was kann man da machen?

08.02.2025 13:45 • x 7 #1


Polarstern1
Hallo Avalon, ich kann dich gut verstehen. Schlittere auch an der Grenze zur Verbitterung entlang, mit Ausflügen in die Depression.
Was mir hilft ist immer wieder die Frage, was lerne ich daraus über mich..
Jede Begegnung macht mit uns etwas, und ich versuche daraus zu lernen um innerlich zu wachsen.

Was zeigt es mir über mich?
Was denke ich über mich?
Wie fühle ich mich mit mir und woher kommt das?
Und dann, ist es alt, woher kenne ich es?
Und dann einen Realitätscheck, stimmt es heute noch?

Es gibt den spirituellen Gedanken, dass alles geschieht um uns weiter zu bringen und darauf hoffe ich ein wenig.

08.02.2025 14:05 • x 4 #2


A


Was tun bei Verbitterung nach Trennung?

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B
@avalon77
Es tut mir sehr leid was du erlebt hast und ich kann deinen Schmerz und deine Enttäuschung sehr gut verstehen. Es schmerzt furchtbar, wenn man weiss man hat alles, sein Bestes , seine ganze Liebe gegeben und es hat dem andren einfach nicht gereicht.

Gegen Verbitterung hilft bei mir glaube ich, dass ich selbst nicht will, dass ich verbittere -mir zuliebe.

Ich versuche, das mit spirituellem Denken hinzubekommen- alles hat einen Sinn (den ich so Gott oder wer auch immer will, vielleicht mal erkennen werde), alles dient meinem persönlichen Wachstum und zum Lernen ...und mit Dankbarkeit für das viele Gute und Schöne in meinem Leben, das trotzdem noch da ist.

Dir zuliebe wünsche ich dir, dass du Wege findest aus der Verbitterung. LG

08.02.2025 14:10 • x 6 #3


W
@avalon77
Ganz ehrlich, schick zuerst mal Deinen Therapeuten in die Wüste, der hat ja gar nichts drauf.
Wenn er schon merkt dass es Dir so Sch..... geht hätte er schon längst mit Dir daran arbeiten müssen.
Deine Verbitterung ist normal, der Gedanke dass alles umsonst war und nun nichts mehr gilt ist frustrierend.
Was machst Du denn so für Dich selbst, für Deine Gesundheit auch für Deine seelische und psychische, wie fütterst Du Dein Mindset?
Hast Du ein stabiles und positives soziales Umfeld?
Da hätten die User hier oder auch ich bestimmt ein paar gute Tips und Infos.
Viele hier wurden ja auch irgendwann schockgefrostet.

08.02.2025 16:07 • x 4 #4


Pippa
Schau mal hier. Vielleicht ist was für Dich dabei.

posttraumatische-verbitterungs-stoerung-t75496.html

08.02.2025 16:15 • x 2 #5


avalon77
@Worrior

Ich hatte jetzt erst ca. 6 Sitzungen bei der Therapie. Und es ist ja nicht so ganz einfach einen Therapeuten zu finden. Aber das mit der Verbitterung kam ja durch die Therapie zu Tage. Ich musste mich erstmal damit beschäftigen und denke aber, da ist was Wahres dran.

Ich fühle mich so ungerecht behandelt. Icu glaube es geht vielen so, vor allem wenn man verlassen wurde. Bei mir war es etwas anders. Ich zabe 2,5 Jahre immer hin und her überlegt, ob eine Trennung sinnvoll ist, da es kaum noch Bindung zwischen uns gsb. Ich habe das dann angesprochen und wollte noch an der Beziehung arbeiten. Mein Ex wollte das dann aber nicht mehr.

Was ich für mich selber mache. Naja, ich gehe zum Sport, gehe ins Kino, Konzerte, aber oft alleine und es fühlt sich nicht gut an. Ich genieße solche Aktivitäten nicht.
Ich will es jetzt mal mit Meditation und mehr Ausflüge in die Natur versuchen.

10.02.2025 12:32 • x 3 #6


Ayaka
schade, dass du nicht im eigentlichen Thema geblieben bist - so kann man schwer noch was zu der Trennung an sich sagen.

Zum Thema Verbitterung würde ich dir vor allem raten - Lass dir Zeit - nur 6 Monate nach 13 Jahren Beziehung zu glauben alles ist locker flockig ist einfach unrealistisch. Du musst erst mal wieder lernen den Alltag allein zu bestreiten.

Verbitterung kann man auch nicht einfach wegarbeiten durch ein möglichst aktives und straffes Programm, auf Gewalt wieder voll leben. Schlagworte - Loslassen, Achtsamkeit, Selbstfürsorge - so lange du noch derart gefrustet über die Geschehnisse der alten Beziehung bist wird du dir schwer tun Freude in der neuen Situation zu finden.

Therapie ist eine gute Idee - aber auch die können keine Wunder wirken - noch mal - 6 Sitzungen, die Trennung war gerade mal vor einem halben Jahr - du erwartest viel zu viel von dir selbst und machst dich damit noch unglücklicher als es notwendig ist. So ein Stress ist definitiv ein guter Weg in die Verbitterung.

10.02.2025 12:54 • x 3 #7


W
@avalon77
6 Monate ist jetzt noch nicht so lange aber auch nicht kurz.
Gut ist dass Du weiterhin aktiv lebst, an Deiner weiteren Entwicklung arbeitest.
Es muss sich auch nicht immer gut anfühlen.
Lass Dich nicht ins Jammertal hyperemotionalen Selbstmitleides ziehen von sensationsgeilen Überempathen die sich aus Langeweile am Elend anderer ereifern, weil ihnen im Moment zu langweilig ist.

10.02.2025 13:13 • x 1 #8


M
Verbitterung kann nach einer Trennung durchaus auftreten, sie darf aber nicht zur Dauereinrichtung werden, da sie Perspektiven und die Hoffnung auf ein gutes Weiterleben massiv beeinträchtigt.

Verbitterung hat aber auch viel mit Selbstgerechtigkeit zu tun. Du fühst Dich ausgenützt, weggeworfen und so, als ob Du viel investerit und wenig zurückbekommen hast. In den ersten Monaten nach einer Trennung hat man keinen differenzierten Blick auf die Beziehung, da ein objektiver Blick verstellt ist. Zu viele Gefühle verhindern eine nüchterne Rückschau auf das Geschehene und man neigt dazu, gerade wenn man verlassen wurde, sich als unschuldiges Opfer zu fühlen.

Um eine Verbitterung nicht dauerhaft zu etablieren, helfen Arbeiten am Selbstwert und Fokussierung auf die eigene Person, denn der Wert eines Menschen bemisst sich nicht an einer Beziehung. Teilnahme am sozialen Leben. Kontakt mit anderen Menschen kann durchaus sehr hilfreich sein, wenn Du merkst, die mögen micht auch wenn dieser Eine mich nicht mehr will. Suche Dir Beschäftigung, die Dir was gibt und aus der Du positive Gefühle ziehen kannst. Und lege Deinen Blickwinkel auf Dich, gehe gut mit Dir um und tue Dinge, die Dir gut tun. Selbstpflege ist sehr wichtig, denn die Achtsamkeit gegenüber sich selbst war oft schon in der Beziehung mangelhaft ausgeprägt.

Auch Unternehmungen alleine können hilfreich sein, wie Du es bereits machst. Dass Du dich derzeit nicht vollständig fühlst, ist erst Mal normal, weil ein Mensch nicht so leicht auf Beziehung zu Nicht-Beziehung umschalten kann. Aber Du könntest Dir auch sagen: ich lass mich nicht nur hängen, ich unternehme was, auch alleine, weil ich mich nicht nur runterziehen lasse. Man darf sich durchaus selbst gut zureden und sich auch loben - auch das ist ein Mittel gegen Verbitterung.

Dass Dein Therapeut Deine Verbitterung bemerkt hast, kann sehr hilfreich für Dich sein, denn Du hättest es vielleicht nicht mal selbst bemerkt. Verbitterung tritt oft bei Menschen auf, die sich nicht genug gewürdigt fühlen. ich habe doch alles getan, alles probiert, wollte dies und jenes zur Beziehungsrettung machen, aber der Ex., der wollte ja nicht, es lag ihm nichts am Erhalt der Beziehung. Wie gemein, wie egoistisch von ihm?

Auch Du hast Deinen Anteil am Scheitern. Aber den erkennt man meist erst, wenn man mit der Ex-Beziehung emotional abgeschlossen hat. Da kann man dann auf das Vergangene schauen wie auf ein Zwei-Personen-Stück auf einer Bühne. Beide wollten zunächst dasselbe, beide machten Fehler und taten das Falsche. Und dann sieht man beschämt auch seinen Anteil.

Was wolltest Du auch mit einem Mann, dem die Beziehung nichts mehr gibt?. Er darf das entscheiden in seinem Sinne, wie Du es auch hättest tun können, auch wenn Du es gerne anders gehabt hättest.

Verbitterung hat viel mit Selbstmitleid und dem Gefühl des Weggeworfenseins (= mangelndes Selbstwertgefühl) zu tun. Man macht sich zum unschuldigen Opfer, dem übel mitgespielt wurde.

DIE eine Gebrauchsanweisung gegen Verbitterung gibt es nicht, aber es ist schon mal gut, wenn man sie bemerkt und dagegen arbeitet. Und in den seltensten Fällen ist nur der böse Ex. Schuld am Scheitern, weil jeder seinen Teil dazu beitrug. Manchmal ist es sogar gut, wenn die Beziehung zu Ende ist, weil man sich dann nicht mehr aneinander abarbeitet und nicht mehr Energie für eine krampfhafte Aufrechterhaltung investiert.

Verbitterung ja, aber nicht auf Dauer, denn eine gescheiterte Beziehung ist noch nicht das Ende aller Tage. Auch im Scheitern liegt eine große Kraft - z.B. die Einsicht, dass es letztendes so besser ist als weiterhin ein totes Pferd zu reiten. Aus Krisen kann man gestärkt hervorgehen oder sich im Selbstmitleid aufhalten. Dann endet man als verbitterte alte Schachtel, die dem Leben keine Chance mehr gibt und zutraut.

Die Waagschale hängt nicht nur auf eine Seite, sie wird sich auch wieder auf Deine Seite zubewegen. Aber Du musst sie auch lassen und ihr den Weg frei machen. Verbitterung jedoch bedeutet keine Aussicht auf bessere Tage und verstellt den Blick auf Chancen, die sich Dir noch auftun.

10.02.2025 13:53 • x 5 #9


FrauDrachin
Zitat von avalon77:
Mir geht's hier nicht um Trennungsschmerzen, sondern über ein grundlegendes Gefühl, dass mir etwas unverschuldet, ungerechtes Wiederfahren ist und ich stehe dem hilflos gegenüber.

Ich nehme mal an, dass es einen Grund hat, warum du diese Frage in einem Extrafaden stellst. Deshalb antworte ich dir hier mal, ohne deine Geschichte weiter gelesen zu haben.

Dieser Analyse kann ich nur zu 100% zustimmen, und damit gibst du dir schon selber einige Anhaltspunkte, wie du wieder aus der Verbitterung aussteigen kannst. Spoiler: Radikal die Verantwortung übernehmen.

Also: Dir ist etwas widerfahren, und du bist hilflos.

Stimmt auf den zweiten Blick beides nicht.
Dir ist nichts widerfahren. Ihr beide habt zusammen eine Beziehung geführt, die genauso ausgeschaut hat, wie sie eben war. Du hattest jederzeit die Möglichkeit, die Beziehung zu verlassen, als du gemerkt hast, dass du darin nicht mehr glücklich bist. Du hattest also Handlungsmöglichkeiten. Deine tiefe Verletzung kommt eben, wie du richtig analysiert hast, daher, dass du dich weiter abgestrampelt hast, und dich selber nicht geschützt hast.

Und jetzt ist eben die Frage: Schaust du deinen sunken costs hinterher, und lamentierst darüber, dass alles so ganz anders gelaufen ist, als du es dir gewünscht hättest, oder schaust du nach vorne:
Wie kannst du dich zukünftig schützen?
Was hast du gelernt, wie lange und wieviel sollte man investieren, bevor man sich den Fakt klar anschaut, dass man es einfach nicht ans Laufen bekommt?
Welche Warnzeichen wirst du nächstes mal deutlicher Wahrnehmen?
In der Rückschau: Was hat dich so lange festhalten und weiterkämpfen lassen, dafür gab es bestimmt sehr gute Gründe?
Gab es schon Punkte, wo du aufgeben wolltest, und warum hast du es nicht getan?
Was hast du für Bilder und Meinungen von Partnerschaft?

Ansonsten ist einer meiner Lieblingssprüche: Warum ist eine Beziehung/ Ehe gescheitert, bloß weil beide lebendig aus der Sache rauskommen?
13 Jahre eine Beziehung geführt zu haben ist schon auch etwas wofür man sich auf die Schulter klopfen kann, und wo man vielleicht, auch wenn man sich ungerecht behandelt fühlt, dankbar sein kann, dass jemand so lange Zeit meinen Weg geteilt hat. Auch dem anderen Gegenüber: Wenn sie es nicht ernst gemeint hätte, wäre auch sie nicht 13 Jahre an deiner Seite geblieben. Manchmal können wir einfach nicht aus unserer Haut, das hat aber nichts damit zu tun, dass wir schlechte Absichten dem anderen Gegenüber haben. Versuche dir einen liebevollen, friedlichen Blick auf die Beziehung und die Ex zu erarbeiten. Das Dauert, Thema Zeit.
Sprich: Die dröge, alte Dankbarkeit.

Und, last but not least: Du bist stark. Das hast du scheinbar in der Beziehung bewiesen, das hast du durch die Trennung bewiesen, du wirst jetzt auch den Liebeskummer überleben.
Und wenn du ihn überlebt hast, weißt du, dass du stark genug bist, auch den nächsten Liebeskummer zu ertragen. Sich binden ist etwas wunderbares, kommt allerdings mit dem Risiko des Liebeskummers. Kein Grund, sich nicht auf die nächsten Schmetterlinge zu freuen.
Keinen Grund, die schlechten Erfahrungen mit in die nächste Beziehung zu nehmen. Die Lehren, die man gezogen hat dagegegen sehr wohl.

Und ganz zum Ende: Wie schon gesagt wurde, gib dir Zeit. Am Anfang des Prozesses ist es ja erst mal eine wichtige Erkenntnis, dass der andere einen nicht gut behandelt hat. Bzw. dass wir in dieser Beziehung nicht aufblühen konnten.
Visualisiere immer wieder, wohin du kommen willst, und vertraue ansonsten dem Prozess.
Super übrigens, dass du jemand professionellen an deiner Seite hast.

10.02.2025 13:59 • x 10 #10


HeikoA13
Zitat von avalon77:
Hallo allerseits, ich bin seit 6 Monaten Single nach einer 13 jährigen Beziehung (habe ich in einem anderen Post auch drüber geschrieben). Ich habe einmal eine konkrete Frage, deshalb auch das neue Thema hier im Bereich Gefühle . . Bei mir hat sich eine Verbitterung eingestellt. Mein Therapeut hat mich ...

ich würde an Deiner Stelle überprüfen ob Deine Verbitterung sich nur auf das Thema Partnerschaft bezieht oder ob Du noch an anderen Stellen wie z.B. Arbeit/Job, Familie, Politik, Finanzen, Umwelt etc.. total sauer und verbittert bist

10.02.2025 14:06 • x 3 #11


avalon77
@HeikoA13

Ich wurde schon oft von Menschen enttäuscht. Vor allem auch von Freunden aber auch Beziehungen. Liegt aber auch an mir. Ich mache sehr viel um gemocht zu werden. Da ist die Enttäuschung wohl vorprogrammiert

10.02.2025 18:42 • #12


Scheol
Zitat von avalon77:
Liegt aber auch an mir.
Ich mache sehr viel um gemocht zu werden.
Da ist die Enttäuschung wohl vorprogrammiert

woher hast du das ? Aus der Kindheit ?
Wurdest du nur gelobt , gesehen wenn du was geleistet hast ?

10.02.2025 20:01 • x 1 #13


MisterX
Zitat von avalon77:
Habt ihr Ratschläge wie man da gut rauskommt und wieder ein besseres Menschenbild und auch einen besseren Selbstwert wieder erlangen kann?

Mein Rat wäre, wenn du Zeit hast, hole dir einen Hund. Gehe täglich in die Natur, kümmere dich um dich selbst, heile.

10.02.2025 20:10 • x 2 #14


J
@avalon77

Ich verstehe dich, ich kenne solche Anwandlungen auch. Der Kern des Problems ist deine Grundannahme, dass die Welt bzw. das Leben gerecht sei und jeder bekommt, was er verdient. Dahinter steckt natürlich auch der Wunsch nach Kontrolle, denn wenn das so wäre, könnte man beeinflussen, was einem widerfährt. Aber das ist eben nicht so! Und das gilt es zu akzeptieren. Leben bedeutet nicht Kontrolle, sondern Anpassung oder in anderen Worten: We cannot direct the wind, but we can adjust the sails.
Eine weitere Überzeugung, die dahinter steckt, ist der Glaube, nie mehr glücklich werden zu können. Aber ist das wirklich so? Du bist jetzt nicht glücklich, aber wenn es dir gelingt, dich an die neue Situation anzupassen, kannst du auch wieder Glück empfinden. Und das liegt tatsächlich in deiner Hand.
Mir hilft es oft, wenn ich meinen Blick etwas weite, durchaus auch global. Dann relativiert sich mein Unglück meist sehr schnell. Denn dann erkenne ich, dass es durchaus Dinge in meinem Leben gibt, für die ich dankbar sein kann. Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls einige Dinge auf deiner Haben-Seite hast und nicht nur im Saldo bist.
Schau dir an, wie kleine Kinder laufen lernen. Sie fallen dabei unglaublich oft hin, aber statt zu verzweifeln, stehen sie immer wieder auf und versuchen es erneut. Und irgendwann laufen sie.

10.02.2025 20:55 • x 1 #15


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