Zitat von megan:ein mann könnte zb mit informationen, was er alles kann (zb handwerkliche fähigkeiten), was er hat (geld, auto, haus) bei kontakten zurückhaltender sein. dann springen vielleicht weniger frauen auf ihn an, aber halt auch vll nicht immer nur die, die ihn ausnehmen und weiterziehen
Ja, aber wenn jemand gerade das selber als seine Stärken sieht, das dann von anderen ausgenützt wird, dann wird er kaum einen Grund sehen, sein Verhalten zu ändern.
Nicht wenigen Männern schwillt ja gleich der Kamm, wenn sie einer Frau irgendwie nützlich sein können. Die Balz muß nicht notwendig mit Geld und Auto und Haus zu tun haben, sondern die kann auch einsetzen mit der Bohrmaschine und dem Hammer in der Hand oder mit meilenweit offenen Ohren.
Frauen wiederum geraten in Himmelsnähe, wenn sie sich s...ll begehrt fühlen.
Es ist halt das alte Spiel. An sich auch kein Problem, wenn man das Spiel nicht als Ernst verstehen würde und dann gleich einmal die Ringe tauscht. Denn dazu gehört wohl etwas mehr als Verspieltheit der Nützlichkeiten und Eitelkeiten.
Zitat von megan:wenn man/frau glaubt, zu verkorkst zu sein, dann muss das nicht unbedingt stimmen
könnte ein partner zb anders sehen
Ja, aber in diesem fremden Anderssehen liegt kein geringes Verhängnis. Gerade Verliebte neigen nahezu wahnhaft zur Idealisierung und Verherrlichung und
wollen das Verkorkstsein des(r) Angebeteten ja gar nicht sehen. Nur ist es deshalb ja nocht behoben und weg.
Die Folgen von Täuschungen sind bekannt.
Das Problem ist wohl, daß wir alle ein umfangreiches Netzwerk von Überzeugungen in uns tragen, die sich nicht nur auf uns beschränken, sondern sich auch auf andere ausdehnen und auf sie übergreifen. Solche propositionalen Einstellungen, die man ungeschwollen auch annähernd als Vorurteile (inklusive Hoffnungen, Befürchtungen, Erwartungen usw.) bezeichnen könnte, blühen im Zustand der Verliebtheit natürlich in die sonnigste Richtung. Daher kann es dann auch sein, daß jemand in einem echten Bösewicht das Gute hineinsieht, sich selber vielleicht noch als Retterengel zu verstehen beginnt und die böse Überraschung dann vielleicht kaum oder auch gar nicht überlebt.
Eine Verkorkstheit ändert sich jedenfalls weder durch eigene noch durch fremde Ignoranz.
Aber natürlich - jeder kann soziale Kontakte aller Art auch außerhalb von Beziehungen pflegen. Das ist ja auch niemandem abzusprechen, selbst wenn er noch so verkorkst sein sollte. Problematisch wird es ja nur dann, wenn es zu eng und damit übergriffig wird.
Zitat von Fahrradkette:Ja gut. Man könnte den Knasti jetzt beneiden aber wie gesund können diese Frauen schon sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine von denen in der lage wäre eine gesunde Beziehung zu führen.
Also ich beurteile so etwas nicht, sondern mich interessieren vielmehr die Hintergründe und Motive.
Und es ist ja offensichtlich, daß auch völlig abgedrehte Typen, gelangen sie an die Öffentlichkeit, wegen welcher Schanddaten auch immer, auf nicht gar so wenige Frauen ihre ganz eigene Faszination ausüben. (Mit dem Aussehen hat das nicht einmal etwas zu tun; denn der, den ich erwähnt habe, erscheint zumindest mir als Mann nicht eben attraktiv.)
Bei Frauen ist es übrigens nicht anders - auch deren berühmt gewordene Bösartigkeit kann auf manche Männer höchst anziehend wirken. In einem Fall, bei dem eine Frau zwei Partner ermordet und dann zerstückelt und einbetoniert hat, kam es dann im Gefängnis sogar zu einer Heirat.
Zitat von Fahrradkette:Und jetzt stell dir dochmal vor du hast ein date mit besagter adeligen dame und die sagt dir, dass ihr ex im knast saß und sie hätte ihn auch dort kennen gelernt und so weiter.
Vielleicht wirst Du es nicht glauben, aber genau so etwas ist mir tatsächlich passiert. Meine Ex-Lg, mit der ich immerhin 15 Jahre zusammen war, hatte zuvor eine Romanze mit einem Knasti. Allerdings war das nicht eigentlich ein Schwerkrimineller, sondern er hat zusammen mit seiner Freundin sozusagen spontan einen völlig tolpatischigen Banküberfall begangen und ist schneller gefaßt worden, als er auch nur die Flucht antreten konnte.
Jedenfalls war meine Ex-Lg, die eben dem Ungewöhnlichen zuneigt, von diesem Gefängnisduft fasziniert und davon, sich gewissermaßen gegen die gängigen Normen aufzulehnen.
Und, ehrlich gesagt, würde mich eine Frau aufgrund ihres Wesens faszinieren, wäre mir das auch wurscht, ob die im Gefängnis sitzt oder nicht - allerdings abhängig von der Tat. Widerstandsleister etwa können auch im Gefängnis landen, aber in vielen Fällen spricht das ja mehr für als gegen sie.