Hallo zusammen,
so, ein bisschen was habe ich noch geschafft, nicht viel, aber immerhin. Das tolle ist, dass wir hier eine wunderbare Eigentümergemeinschaft haben. Und ich habe fast elterliche Nachbarn im Haus, aber auch jüngere Leute. Habe fast allen schon die aktuelle Situation geschildert und jeder hilft und unterstützt mich. Das ist sehr angenehm! Da ich auch Beirat unserer Eigentümergemeinschaft bin habe ich in der Vergangenheit auch unsere Belange zusammen mit der Hausverwaltung geregelt und auch ein paar Konflikte lösen können, daher hat jeder ein offenes Ohr. Gerade jetzt, wo auch bis Donnerstag mein Konto gesperrt ist, kann ich mich auch finanziell an die Leute wenden.
Ich musste heute sehr oft an sie denken und vermisse sie sehr. Heute Abend habe ich noch ein langes Telefonat mit meinem besten Freund. Er wohnt leider 200km entfernt und erwartet gerade das zweite Kind. Aber heute werden wir lange sprechen, das ist immer sehr angenehm mit ihm, weil er ein so ausgeglichener und guter Freund ist.
Gott sei Dank ist der morgige Tag ziemlich voll auch mit Terminen und Morgen Abend mit Besuch, so dass ich keine Angst vor dem Alleinsein haben muss.
Ich habe ja erzählt, glaube ich, dass ich angefangen habe Tagebuch zu schreiben, konnte ich mir früher nie vorstellen. Allerdings bin ich die letzten Tage irgendwie nicht dazu gekommen. Wird wohl erst Ostern wieder etwas.
Donnerstag wird hart. Früh morgens Therapiestunde mit dem Psychologen, Mittags langes Gespräch mit Steuerberater und Insolvenzverwalter, aber dann ist erstmal Ostern. Werde Ostern mit meinen Nachbarn kochen und etwas unternehmen, aber auch ein bisschen arbeiten.
Hatte ursprünglich gedacht, dass ich sie an Ostern anrufen werde und Wünsche übermittel. Aber das werde ich jetzt nicht machen. Sie ist dran und wenn nicht, dann nicht.
Was noch nicht geklärt ist, dass ja ausgerechnet vor zwei Wochen, unser kranker und alter Kater verstorben ist. Er ist eingeäschert worden und wir wollten ihn mit ein paar Freunden noch beerdigen. Seine Asche ist jetzt beim Tierarzt angekommen. Da es eigentlich ihre Katze war, hat sie natürlich alle Rechte aber ich wäre gerne mit dabei. Mal sehen wie sich verhält und wann sie ihn abholt. Hatte vorher nie eine Katze, aber der Willi war ein ganz tolles Wesen. Hat Besuch bei uns geliebt, war immer mit dabei und hat sogar Sitz gemacht. Er war schwer nierenkrank und sie hat ihn aus der Tierhilfe geholt und wir haben ihm noch 3 schöne Jahre beschert. Tagsüber, wenn wir gearbeitet haben, war er in der Tagespflege bei unserer Nachbarin mit Garten im Erdgeschoss. Das hat uns in den letzten Wochen auch sehr weh getan. Wir sind beide morgens zum Tierarzt gefahren und er ist während der Fahrt verstorben. Vorher waren wir in den letzten Wochen sehr oft beim Tierarzt. Am Ende habe ich ihm selber hier zu Hause Medikamente gespritzt und Infusionen gegeben, weil ich zeitlich flexibler war und er ist mir so sehr ans Herz gewachsen.
Es ist echt komisch, seit fast 2 Jahren haben wir nur Probleme und Unglücke. Ihre schwere Krankheit, ihr Vater stirbt, zwei Großeltern von mir sterben, meine Mutter schwer und unheilbar krank, mein Vater ein Psycho Wrack, mein anderer Großvater auch nervenkrank, meine Firma geht insolvent, unsere Beziehungsprobleme bauen sich aus, der Kater stirbt, jetzt der Auszug.
Es muss doch mal Schluss sein. Brauche einfach mal ne Pause mit Hiobsbotschaften.
Aber auch krass, wie viel man aushält, allerdings auch nichts dagegen, was in anderen Teilen der Welt (Ukraine, Syrien, Irak, Nigeria jetzt noch Jemen etc.) die Menschen aushalten müssen.
Dagegen sind unsere Trennungsschmerzen zumindest nicht so existentiell. Das sollten wir uns vielleicht auch immer in diesen persönlich schwierigen Phasen bewusst machen. So, Predigt zu Ende!
Wünsche Euch Allen einen schönen Abend
Lasso76
31.03.2015 18:01 •
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