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Was soll dass? Liebeskummer nach 11 Monaten Trennung

D
hallo an alle mitleider
im letzten mai haben mein mann und ich (er 55, ich 53) uns nach 23 jahren endgültig getrennt.
er hat sich wegverliebt
wollte das ich in unserem gemeinsam gebauten haus bleibe, finaziell alles etwas vertrackt -
er zog erst mal zu seiner tochter dann mit einem freund zusammen, da seine neue auch gerade in trennung ist und beide wegen ihrer kinder nicht zusammenwohnen können- wollen- mir egal-
.
ich habe hier zuhause erst mal alles etwas umgeräumt und versucht die dinge zu ordnen, was aber in unserem schon länger überforderten leben nicht einfach ist.
habe mein zuhause langsam immer mehr mit meiner handschrift versehen, seine dinge nach und nach in den keller geräumt (er hat fast nichts mitgenommen)
ich habe die trennung anfangs akzeptiert, sogar erst sehr erleichteret reagiert, schon leidend aber gleich mit dem gefühl, ich muss nach vorne schauen.

habe viel unternommen, konzerte, teater, kleinkunst
habe in vielen kontaktbörsen ein profil, habe mir irgendwann bewußt erst mal s.uelle kontakte gesucht, was mir eine weile etwas geholfen hat.

habe im januar bewußt die situation eines gemeinsammen kontaktes mit beiden,seiner neuen und ihm, gesucht um die neue situation zu üben
wir haben einen großen gemeinsamen bekanntenkreis mit seltenem hobbys, welche wir beide nicht auch noch verlieren wollen.

seine neue hat mehrmals schon kontakt zu mir aufgenommen und mich eigentlich jedes mal unterschwellig angegriffen u. ich habe sie versucht zu beruhigen, ich will keinen rosenkrieg, keine anfeindungen mir ist es auch zu doof um ihn zu streiten... es ist seine entscheidung...

aber nun nach so vielen monaten denke ich ununterbrochen an ihn, mir sind ständig die guten gemeinsammen dinge vor augen, niee mehr werde ich so eine tiefe beziehung haben usw.
ich fahre heulend auf die arbeit, heule wenn mich jemand beiiläufig fragt wie es mir geht die ganze litanei!

letzte woche mußte ich mir eingestehen, das ich scheinbar darauf hoffe, das alles wieder gut wird
ich finde mich total bekloppt
ich habe das gefühl alles wird schlimmer, jeh mehr zeit vergeht,
es wird kein frühling und die zeit heilt gar nix....
alle guten dinge, die ich tue (welness- sauna- yoga - freunde und kinder einladen)
alles gute und schöne, alles hat einen grauen schleier

wer hat da noch einen rat, der mich berühren könnte?

danke fürs lesen
brigid

01.04.2013 10:10 • #1


M
Hallo Brigid,

es liest sich, als wenn du jetzt erst durchmachst, was viele gleich am Anfang einer Trennung durchmachen. Ich glaube aber nicht, dass du das Trennungstrauma verdrängt hattest. Kann mir eher vorstellen, dass das Gefühl der Erleichterung, der Entlastung einfach größer war als alle anderen. Jetzt hat sich das normalisiert - und es ist Raum da für die anderen...

Es sind so viele Jahre gewesen, die du an der Seite deines Ex gelebt hattest. Auch, wenn's nicht immer toll war. Aber er gehörte lange lange zu deinem Leben.

Die schönen Dinge, die vor dir lagen nachdem er weg war, haben dir einfach gut getan. Ist schon irgendwie ein Zeichen, dass in eurer Ehe vieles im Argen lag. Es vielleicht nur noch ein Nebeneinanderherleben war... Abgestumpfte Gefühle. Gewohnheit. Und was sonst noch so die üblichen Beziehungskiller sind.

Aber richtig damit auseinander gesetzt, was eigentlich zum Schluss hin los war in eurer Ehe, habt ihr euch nicht, oder? Es klingt, als seid ihr sozusagen einfach auseinandergegangen. Ohne eine Aufbäumen.

Vielleicht ist es wirklich so, dass einen alles irgendwann mal einholt... Bei dir scheint es jetzt so zu sein.

Die Reihenfolge ist nur eine andere. Denke aber, dass es dir trotzdem so beschi.... geht wie vielen, die das sofort nach der Trennung durchmachen.

Es ist einfach schrecklich. Und ich kann mir so gut vorstellen, was da in dir vorgeht.

LG miracle

01.04.2013 11:07 • x 1 #2


A


Was soll dass? Liebeskummer nach 11 Monaten Trennung

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N
Hallo brigid,

zuerst einmal willkommen hier im Forum!

Ich habe deine Geschichte gelesen und weißt du, was ich sofort dachte? Die zäumt das Pferd von hinten auf!
Das ist überhaupt nicht böse gemeint.
Mir ist nur aufgefallen, dass du all die Dinge, die andere erst viel später machen, sofort erledigst. Ich meine, anderen muss man erst raten: tu dir was Gutes, renovier deine Wohnung, gestalte sie neu, schaff seine Sachen aus deinen Augen, trenne dich von Erinnerungsstücken und schließ sie weg... .
Das alles hast du schon getan. Du hast dich beschäftigt und Ablenkung gesucht. Hast dich mit allem Möglichen befasst, nur nicht mit der entstandenen Situation und mit dir selbst.
Wahrscheinlich hat anfangs deine Erleichterung über das Ende der Ehe überwogen. Vllt empfandest du es wie eine Art Befreiungsschlag. Die Frage ist, wenn du dich in deiner Ehe nicht mehr wohl gefühlt hast- und das wohl schon seit längerem-warum hast du dann keine Entscheidung getroffen?
Wie dem auch sei. Das Gefühl der Erleichterung, Befreiung, Entlastung war vordergründig und gab keinem anderen Gefühl Raum.
Du hast geackert, verändert, umgekrempelt und liegst nun erschöpft im Sessel und schaust auf dein Machwerk. Und plötzlich tauchen die Fragen nach dem Warum auf. Hatte es so enden müssen? Gab es keinen anderen Weg (im Vorfeld)? Wie soll ich mit der Konsequenz leben? Wohin jetzt mit mir? Was habe ich falsch gemacht?... .... ....
Die ganze Fragelitanei eben. Die, die bei anderen sofort im Kopf rumschwirren und deshalb von dem Zeitpunkt an beginnen zu realisieren, zu hinterfragen, zu analysieren.....
Das beginnt bei dir JETZT. Darum dieser Kummer. Und der tut genauso weh, wie die Verarbeitung in umgekehrter Richtung.
Fühl dich gedrückt!

01.04.2013 12:56 • x 1 #3


D
Danke,
vielen vielen Dank für eure antworten!
es ist gut reflektionen zu bekommen, von menschen, die einen gar nicht kennen...
dass macht es für mich irgendwie klarer, als antworten von bekannten menschen...
sonderbar...

es ist nicht so das wir uns still und geordnet auseinander gelebt haben,

nein bei uns ging es immer lebhaft zu-
ich war vor 3 jahren schon mal ausgezogen
habe mich schuldig gefühlt,
bin zurück gegangen, weil wir irgendwie nicht von einander loskamen, er hat mich gebraucht....
habe mich dafür entschieden- wollte mit ihm alt werden-
wollte auch wieder gut machen wollte mein altes leben zurück,

er wollte nicht mehr, kaum das ich zurück war...
habe viel schei... geschluckt habe angst um uns um ihn gehabt,
heidenangst,

dann hat er die entscheidung getroffen, weil er jemand anderes hat,
die trennung war seine entscheidung,
nicht meine
die erleichterung war,
ich mus mich nicht mehr sorgen um ihn,

das macht nun jemand anderes ...

aber sie fühlt sich falsch an, seine entscheidung.

ich habe einfach versucht sie zu akzeptieren, aber ich spüre sie nicht- fühle mich immer noch nicht als single,
obwohl ich ganz viel alleine unternehme,
fühle mich immer weniger als single, je länger ich alleine bin
- es ist einfach schizophren,

abgesehen davon, das ich mich schäme,
habe ich mir schon so viel gefallen lassen,
so viel um sein leben herum getanzt,
er war der mensch mit dem ich alt werden wollte,
richtig alt meine ich-

ich war eigentlich immer ein extrem eigensinniger selbstständiger und mutiger mensch und stehe nun vor tausend scherben..
außerdem ist 53 ein ganz blödes alter um sich darauf zu verlassen,
noch mal von vorne an zu fangen...

ich fühle mich benutzt u. weggeschmissen,

aber er kümmert sich auch,
das alles irgendwie weiter läuft,
das ich nicht in finanzielle nöte komme,

ich könnte eigentlich in ruhe machen was ich will,
wenn ich noch wüßte wozu.....

01.04.2013 13:56 • #4




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