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Was sagt ihr zu Kasia Lenhardt?

K
@Goldy

Das kann ich absolut verstehen und habe das in dem Thread auch im.er wieder betont, dass Gewakt nie zu rechtfertigen ust, niemand zu irgendwinem Zeitounkt

17.02.2021 06:48 • x 1 #91


_Tara_
Ich habe zu dem Thema gerade diesen Artikel gelesen:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/kasi...obal-de-DE

Da bekommt man wirklich Beklemmungen.

Da ich gerade selbst eine Demütigung durch meinen Arbeitgeber erfahren habe, weiß ich, was dieses Gefühl in einem auslöst, was es mit einem macht.

17.02.2021 08:41 • x 4 #92


A


Was sagt ihr zu Kasia Lenhardt?

x 3


NichtLustig
Zitat von _Tara_:
Da bekommt man wirklich Beklemmungen.

Das es vor allen Dingen Frauen im Internet trifft, ist nicht neu. Sie werden auch bevorzugt Opfer verbaler, 6ueller Gewalt, sobald man sie auch nur als 8uelles Wesen erkennt. Das kenn ich auch schon. Ich glaube, die Hexenjagd wurde einfach in die neuen Medien verlegt. die machen ja nicht mal vor kleinen Mädchen Halt.
Wieder erinner ich an den Fall Amanda Todd. Sie war 15 Jahre alt, als sie sich selbst das Leben nahm. Sie hatte die Hetze nicht mehr ertragen können. Ihr Vergehen? Sie hatte sich von einem Fremden, den sie für einen Jungen in ihrem Alter hielt, überreden lassen, den Oberkörper vor der Webcam zu entblößen. Daraufhin hat er sie damit erpresst.
Zu diesem Zeitpunkt war sie 12 (!) Jahre alt. Das hat die Leute, darunter eine erschlagende Zahl von Erwachsenen, nicht davon abgehalten, sie als Hu*e und Schla***e zu beschimpfen. Männer ü 25 rotteten sich sogar zusammen, weil sie ein Kind verprügeln wollten. Dafür wurden die beklatscht.
Welpenschutz für die Kleine? Nicht für ein Mädchen, das sich entblößt hat!
Wut auf den, der ihr Vertrauen und ihre Bilder missbraucht hat? Nein, sie war schuld daran. Sie hat ja ihren Oberkörper entblößt.
Tut mir leid, in meiner Welt ist *beep* nicht strafbar. Allerdings wenn jemand die Persönlichkeitsrechte und das Recht am eigenen Bild missachtet, ist er ein gottverdammter Hundesohn. Und wenn jemand das Vertrauen von Kindern, die ja praktisch gerade erst Laufen gelernt haben, so sehr enttäuscht, dann ist er die erbärmlichste Kreatur auf Gottes herrlicher Erde.
Überhaupt verdient jemand, der sich anscheinend so sehr an der N*cktheit von Frauen erfreut nichts weiter als einen Ar**htritt, wenn er das zu ihrem Nachteil nutzt. Er hat das nicht verdient. Er ist unwürdig.
Trotzdem hat man lieber das Mädchen durchs Netz gehetzt und ihr keine Verschnaufspause gelassen. Ich erinner mich, ich bin dabei gewesen. Wir haben uns damals klar gegen diese Hetze gestellt und auch mächtig ausgeteilt. Aber wir waren viel zu wenige.
Erst kam noch dieses Video

Danach ihre Todesnachricht. Wir hatten versagt.
Das hat mich ziemlich geprägt. Und ich bin mit Männern, die drohten, N*cktfotos zu veröffentlichen auch nicht gerade pingelig umgegangen. Und das zu recht! Den kann man gar nicht oft genug... ich schreib es nun nicht aus, sonst haben wir wieder eine Grundsatzdiskussion, ob Frauen nicht in Wirklichkeit viel aggressiver sind. ...Ich stehe allerdings zu dem, was ich nicht ausgeschrieben habe, meine jedes Wort so und es ist mir schei*egal, ob jetzt irgendeine Schnabeltasse Schnappatmung deswegen bekommt!
Und da auch gleich mal eine Watsche an die weibliche Seite, die sich damals auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.
Solange irgendwelche Weiber glauben, einem Mann gefallen zu müssen, indem sie ihm nach dem Schnabel reden,
solange irgendwelche Frauenzimmer meinen, andere Frauen beurteilen zu können, um selbst besser dazustehen und weil sie sich an einen Mann nicht rantrauen, solange wird das, was mit Amanda geschehen ist, nicht verhindert werden können.
Hätten sich die Frauen schützend vor sie gestellt, wäre das nicht passiert.
Diese Weibsbilder haben sich sogar auf diejenigen gestürzt, die das getan haben, was ihre verdammte Pflicht gewesen wäre. Gut, ist ihnen nicht so gut bekommen. Und es hat Spaß gemacht.
Gegen Ende hatten wir übrigens nicht wenige Männer auf unserer Seite, die sich nicht haben beirren lassen, als man sie Sch*appschw*nze nannte. ...Weil sie sich schützend gegen alle vor ein kleines Mädchen gestellt haben. Ab da wusste ich, dass die Welt verrückt geworden ist. Da werden mutige Männer Schlappschw*nze genannt. Ist das damals William Wallace auch passiert?
Und falls eine Redakteurin diverser Frauenzeitschriften, wie Frau im Koma hier gerade anwesend sein sollte- Ihr Schandweiber seid die allerschlimmsten! und was das übelste ist, Ihr heult am lautesten, wenn Euch als Frau nicht ernst genommen fühlen. Dann macht doch nicht noch mit, Ihr strunzdummen Sauweiber!
...Das musste mal raus!
Bin ich jetzt wieder so eine Emanze? Nein, ich bin Feministin, das ist noch viiieeeel schlimmer!
Hab mich schon wieder unter Kontrolle!

17.02.2021 10:11 • x 5 #93


G
Zitat von NichtLustig:
Das es vor allen Dingen Frauen im Internet trifft, ist nicht neu. Sie werden auch bevorzugt Opfer verbaler, 6ueller Gewalt, sobald man sie auch nur als 8uelles Wesen erkennt.


Sag das doch nicht so laut! Da kommt bestimmt ein User und stellt drölf Statistiken ausländischen Ursprungs hier rein mit dem Tenor: Frauen sind viel schlimmer.

Ein sehr bewegendes Statement von dir!
Von mir ein fettes, dickes DANKESCHÖN für deine deutlichen Worte.

Meine Tochter wurde in der Schule als Jugendliche gemobbt, auch übers Internet. Die Screenshots habe ich heute noch, Jahre später. Sie wollte keine Dro. nehmen und deshalb haben sich ihre Freunde gegen sie gewandt. Das ging bis zum Ritzen. Ich hatte 3 Jahre lang jedes Messer und jede Schere im Schlafzimmer eingesperrt. Jedes Wochenende wurde sie von ihrem Vater abgeholt und 150 Km weit weg gebracht, zu sich nach Hause. Eine Mutter behauptete, meine Tochter hätte Borderline als ich sie und ihren Sohn zur Rede stellte. Das war mal ihr bester Freund. Ich habe jahrelang Blut und Wasser geschwitzt und Stunden in der Schule verbracht um mit den Lehrern zu sprechen und Lösungen zu finden. Heute weiß ich, ich hätte sie von der Schule nehmen sollen. Das mache ich mir zum Vorwurf.

Meine Tochter hat bis heute nur eine gute Freundin. Und ihren Lebensgefährten. Mehr Menschen (außer Familie) lässt sie nicht in ihr Leben.

17.02.2021 10:29 • x 5 #94


K
Für mich ist es immer unverständlich wie gerade auch Frauen über andere Frauen herziehen. Wenn man guckt wer den meisten Influencerinnen folgt, sind das in der Mehrzahl Frauen und Mädchen. Und ich frage mich dann immer warum das Leben der anderen so interessant ist, dass man ihnen beim Sockenanziehen zusehen muss und ihr Körpergewicht verfolgt.

Die Antwort dazu ist so einfach wie schrecklich: Es geht beim ersten Like tatsächlich um die Influencerin. Dann aber bildet sich eine Community innerhalb der Follower-Gemeinde mit In-Groups und denen, die gerne zu diesem harten Kern der In-Groups gehören möchten. Die In-Groups sind dabei nicht basisdemokratisch, sondern folgen einem oder mehreren Meinungsführern. Ist der Ton des Meinungsführers versöhnlich, ist die Gruppe gelassen, die Unterhaltung jedoch weniger spannend. Ist der Ton der Meinungsführer offensiv, wird auch der Ton in der Gruppe offensiver. - Wir erleben dieses Aufstacheln oder Ruhigbleiben hier im Forum auch. - Wird der Ton in der Gruppe offensiv geht es schnell um Hierarchien. Wer ist die Nummer zwei, wer setzt den Kommentaren einen drauf? Wer außerhalb der In-Gruppe steht muss, um in der Gruppe aufgenommen zu werden, liefern. Und zwar im offensiven Tonfall der Gruppe. So entstehen im Schneeballsystem große Gruppen, die in der Lage sind einen Shitstorm über jemandem losgehen zu lassen. Das verleiht ein Gefühl der Macht. Und sicher glaubt man sich in der Anonymität auch. Schatzi123 ist im wahren Leben als Lieschen Müller eine ganz andere Person - oder erscheint so.

Was ich sagen möchte, mit jedem negativen Gedanken über eine fremde Person, müssen wir uns selbst hinterfragen. Was hat sie uns getan? Betrifft und beeinflusst das was sie tut mein Leben? Wenn ja, kann ich selbst konstruktiv aktiv werden? Würde ich das was ich zu dieser Person kommentiere über mich selbst im Internet lesen wollen?

Denn Fakt ist, andere Personen, die nicht wirklich mit uns in Beziehung stehen, die gehen uns nichts an. Selbst wenn sie sich selbst öffentlich machen und Split...n.akt auf der Straße tanzen. Dazu kann ich meine Gedanken zu haben, Ein vernichtendes Urteil zu deren Leben steht mir jedoch nicht zu.

17.02.2021 10:34 • x 2 #95


Lalunia
Warum Frauen das tun hat Ursprung und Gründe. Erzogen werden sie ebenfalls von Frauen. Ändert also etwas und fängt mit sich an. Weil andere kann man nicht ändern indem man sich beschwert oder Reden hält. Es ist viel einfacher mit sich anzufangen.

17.02.2021 10:41 • #96


O
Ich habe das gerade gelesen und möchte dazu sagen, Goldy mache dir keine Vorwürfe. Wir hatten unser Kind damals von der Schule genommen und auf der neuen ging es munter weiter.

Ich hatte mich damals sehr viel mit Mobbing beschäftigt und bin der Meinung, dass dieses Phänomen nicht weg zu kriegen ist.
Menschen neigen dazu, sich Sündenböcke suchen zu müssen, die für den Frieden des sozialen Gefüges geopfert werden müssen. Dies gab es in allen Kulturen aller Epochen.
Es ist auch so, dass Opfer auch bestimmte eigene Persönlichkeitsstrukturen aufweisen, die das begünstigen, dass sie zum Opfer werden. Das ist aber komplex und nicht in irgendwelchen oberflächlichen Schwächen begründet, die ja jeder hat. Trotzdem wird nur auf ganz bestimmten herumgehackt.

17.02.2021 10:42 • x 1 #97


G
Zitat von Offspring78:
Ich habe das gerade gelesen und möchte dazu sagen, Goldy mache dir keine Vorwürfe. Wir hatten unser Kind damals von der Schule genommen und auf der neuen ging es munter weiter. Ich hatte mich damals sehr viel mit Mobbing beschäftigt und bin der Meinung, dass ...



Meine Tochter war in der Hinsicht nicht das übliche Opfer. Sie war ja stark genug, den Dro. abzusagen und es in Kauf zu nehmen, dass sie ihre Freunde verliert. Sie hat sich gewehrt, ist nie in der Ecke gesessen. Aber was das mit ihrer Seele gemacht hat, hab ich erst gemerkt als ich in ihr Zimmer kam und sie beim Ritzen erwischte. Es war erst das zweite Mal und ein Hilfeschrei. Man hat sich einen Spaß draus gemacht, wer sie als Erste(r) brechen konnte und Wetten drauf abgeschlossen.

Meine Tochter ist (leider) ein Mensch, der polarisiert. Entweder man liebt sie oder hasst sie. Das war schon immer so und ging auch im Berufsleben weiter. Sie ist halt nicht bequem. Sie ist stark. Sie steht zu sich. Aber in ihrem Inneren blutet sie. Und wenn das jemand merkt, dann gehts los. Heute hat sie Mechanismen, wie sie sich schützen kann.

17.02.2021 10:54 • x 2 #98


Lilly1981
Zitat von Goldy:
Sag das doch nicht so laut! Da kommt bestimmt ein User und stellt drölf Statistiken ausländischen Ursprungs hier rein mit dem Tenor: Frauen sind viel schlimmer. Ein sehr bewegendes Statement von dir! Von mir ein fettes, dickes DANKESCHÖN für deine deutlichen Worte. Meine ...


Hallo Goldy.

Gruppendynamik in der Schule ( wenn sie einmal entsteht ist das schlimmste was es gibt)
Bei meinen Kindern wurde es versucht. Bin direkt dazwischen gegrätscht. Ersteres da habe ich mich an jede Mutter gewandt und denen gedroht, das wenn noch einmal Gehässigkeiten vorkommen, ich mir persönlich die Kinder zur Brust nehme, wenn sie nicht dazu in der Lage sind, deren Kindern ein gutes sozialverhalten bei zubringen ... Prompt erledigt. Da gabs auch kein diskussionsspielraum! Denn einsehen wollten sie das nicht. Habe mich aber klar ausgedrückt.

Das andere Mal, da ging es um eine ganze Klasse in der Oberschule. Ärmel hoch gekrempelt und nix da mit Kuschel Therapie! Mit Lehrern gesprochen und Eltern und die Verantwortlichen geschnappt und nix da mit nett. Hat sich schnell erledigt gehabt.

Gruppendynamik schaffen Kinder nie und nimmer alleine. Jugendliche genausowenig.

17.02.2021 10:55 • x 3 #99


K
@offspring

Ich kann vielleicht etwas aus meinem beruflichen Kontext beisteuern. Tatsächlich stinkt der Fisch immer vom Kopfe. Wenn in einer Schule von oberster Stelle, dem Rektorat, ein wertschätzender Ton nicht nur vorgelebt wird, sondern das nächste Level durchgehend darauf hingewiesen wird, dass es diesen Ton untereinander im Lehrerkollegium pflegt und Verstöße gegen diesen Ton im Kollegium geahndet werden, dann ändert sich viel. Dazu muss dem Lehrerlevel eine andere Möglichkeit zum Druckablassen gegeben werden als das Lehrerzimmer. Das Lehrerzimmer kann nämlich auch ein Ort des Auftankens und des Runterkommens sein. Unterstützen hier regelmäßige Supervisionen und Schulpsychologen die Lehrer ist viel gewonnen. Im nächsten Level geht es um die Elternschaft, die ebenfalls informiert werden welcher Ton an der Schule herschen soll. Die ebenfalls Konsequenzen erfahren, wenn sie dagegen verstoßen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch an Brennpunktschulen

Wenn Kindern und Jugendlichen ein friedliches Umfeld vorgelebt wird und sie erfahren, dass es nicht okay ist den eigenen Druck an anderen auszulassen, dann ändert sich viel. Dazu braucht es Gespräche zur Gruppendynamik, Lehrer, die nicht unter dem eigenen Druck kaputt gehen und jeden Tag die Erinnerung, so wollen wir uns verhalten. Wer sich unsozial verhält, der steht draußen, nicht der der angegriffen wird.

Und das sind keine Utopien. Solche staatlichen Schulen gibt es.

17.02.2021 10:58 • #100


NichtLustig
Zitat von Karili:
Wir erleben dieses Aufstacheln oder Ruhigbleiben hier im Forum auch

Versteh mich nicht falsch. Ich bin auch keine, die ihre Klappe hält. Im Gegenteil, ich kann auch Shietstorm, wenn ich es für nötig halte. Dabei trifft es Frauen, wie Männer gleichermaßen. Allerdings geht es um politische Themen. Oder wenn die betreffende Person sich meiner Meinung nach ungerecht verhalten hat.
Was aber den intimsten Bereich im Leben dieser Person angeht, der wirklich nur sie angeht und mit dem sie niemanden schädigt, der geht mich nichts an. Das ist eine Grenze, die jeder nicht überschreiten sollte.
Und man sollte wissen, wann es genug ist. Wenn Moral Menschen tötet, die niemandem etwas getan haben, dann ist es eine Schei*moral.
Und man sollte eben auch den Mumm haben, sich vor einen anderen zu stellen, wenn der Hilfe braucht.
Kritik im Netz muss aber jeder einstecken können. Da muss ich durch und alle anderen auch, die sich im Netz tummeln. Ferner glaube ich nicht, dass der Mensch ganz ohne verbale Gewalt auskommt. Dazu ist er nicht gemacht. Und ich krieg Plaque, wenn man sich immer sofort in die Opferrolle flüchtet.
Allerdings, wer austeilen kann, sollte auch nicht zimperlich sein, wenn er einem anderen zur Seite springt. Und wenn ich sehe, dass jemand am Boden liegt, dann helfe ich, so wie ich gegen andere in meiner Gewichtsklasse durchaus austeilen kann.
Ich kusch jedenfalls nicht!

Zitat von Lalalana1:
Es ist viel einfacher mit sich anzufangen.

Das ist mir durchaus bewusst. Nur darf ich sehr wohl darauf hinweisen, wenn ich etwas für absolut falsch halte. Man kann einen anderen nicht ändern, aber man kann ihn zum nachdenken anregen. Und wenn jemand gegen Schwächere so gar nicht Ruhe geben will, kann ich ihn auch zum Schweigen bringen. ...Sofern die Meute groß genug ist.

Zitat von Goldy:
Heute weiß ich, ich hätte sie von der Schule nehmen sollen. Das mache ich mir zum Vorwurf.

Ach Goldy, hinterher ist man immer schlauer. Mach Dir keinen Vorwurf, der gebührt wohl eher den Leuten, die Deine Tochter beinahe zerstört hätten.


Zitat:
Und das sind keine Utopien. Solche staatlichen Schulen gibt es.

Klingt für mich nach etwas, was ein Herr Orwell mal beschrieben hat.

17.02.2021 11:01 • x 1 #101


K
@NichtLustig

Meine Erfahrung ist, dass niemand etwas ohne Grund macht. Und dass der Grund nicht immer der ist, den man gerade angibt. Wenn man Fragen stellt anstatt gegen sie, die schon brüllen anzubrüllen, ist oft alles gewonnen. Ich frage mich oft was bei z.B. total verpeilten Verschwörungstheoretikern z.B. wirklich im Argen liegt. Der Glaube an Laser aus dem All und Ähnlichem kommt ja von irgendwoher.

Mann könnte die mal fragen, wie es in ihrer Kindheit so war. Ob sie selbst Ausgrenzung und Unsicherheit erfahren haben. In welchem Umfeld sie groß wurden. Ob sich ihre Karriere so ergeben hat wie sie es wollten. Konnten sie auf einem normalen Karriereweg den Status erreichen von dem sie glauben, dass er ihnen zusteht?

Man wird dann wahrscheinlich nicht den normalen Werdegang hören, sondern viel von Unsicherheit, Verletzungen und Enttäuschung. Und hier kann man ansetzen und diese Personen wieder in die Gemeinschaft der in emotionaler Sicherheit Lebenden zurückholen. Oder man versteht, dass der Werdegang dieser Personen sie schon so weit ins Off katapultiert hat, dass man sie nicht mehr erreicht. In dem Fall hilft es ihnen keine Plattform zu geben und das eigene Zurückbrüllen einzustellen.

17.02.2021 11:14 • #102


O
Wenn es in der Schule in den Griff bekommen wird, läuft es eben ausserhalb der Schule.
Ich bin überzeugt, dass es zu tief im menschlichen Dasein verwurzelt ist, sich einen rauszupicken und ihn gemeinschaftlich fertig zu machen. Vermeiden wird man das nie können.
Die Opfer haben etwas an sich, was man im Englischen back down nennt. Eigentlich eine schöne Eigenschaft, wenn man nicht so ein nerviger Schreihals ist. Für mich zählen diese zu den angenehmen Menschen. Für Menschen, die selber gravierende Probleme und Frust schieben, zählen sie leider zur Kategorie zum Abschuss freigegeben. Wen sollte man auch sonst nehmen, wenn man nur kurz schön einfach und effektiv Frust abbauen möchte?
Uns wurde damals gesagt, die Ausstrahlung muss sein: mir zu schaden kostet einen hohen Preis und wenn du mir etwas tust, wirst du diesen Preis definitiv bezahlen.

Am Beispiel Frau Lenhardt kann man ersehen, sie hatte leider einen Charakter, der als Reaktion auf Angriffe lieber sich schadet, anstatt anderen. Es zeichnete sich an ihren Beauty Ops ab und gipfelte im Freitod. Goldys Tochter schnitt sich. Meine Tochter hungerte. Autoaggression anstatt Fremdaggression. Extrem schlimm mit anzusehen, wenn den Preis das Opfer zahlt.

17.02.2021 11:20 • x 1 #103


Lalunia
Was ich echt schockierend finde, mit welcher Selbstverständlichkeit sogar ehemals "seriöse" Zeitungen heute das Wort "Suizid" verwenden. Dieses Wort wurde früher immer umgangen und das hat Gründe. Und im Fall Kasia ist es nichtmal Tatsache, also reine Spekulationen.

17.02.2021 11:21 • #104


G
Zitat von Lalalana1:
Was ich echt schockierend finde, mit welcher Selbstverständlichkeit sogar ehemals seriöse Zeitungen heute das Wort Suizid verwenden. Dieses Wort wurde früher immer umgangen und das hat Gründe. Und im Fall Kasia ist es nichtmal Tatsache, also reine Spekulationen.



Wie würdest du es denn nennen, wenn sich ein Mensch das Leben nimmt? Unabhängig von Kasia? Was stört dich an dem Wort Suizid?

17.02.2021 11:24 • #105


A


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