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Was mir hilft

groupie
Hier werde ich Zitate aus dem Forum sammeln,
die ich als hilfreich empfinde.
Ihr könnt auch hilfreiche Texte einstellen.

Hier etwas zur Kontaktsperre:

Zitat von ALU:
... Wir müssen uns jetzt selber schützen. Und dabei ist die Kontaktsperre unser Verbündeter. Als solche müssen wir sie begreifen. Nicht als vertane Chance, sondern als Bollwerk gegen schmerzende Eindrücke...

Die Kontaktsperre ist wie ein Bäumchen, das langsam wächst. Und je länger wir es pflegen, um so kräftiger wird es und um so mehr bietet es uns Schutz. So ein Bäumchen senst man nicht einfach um...

ALU

28.02.2014 09:01 • x 2 #1


groupie
Zitat von Stefanie67:
Liebe Hanni,

ich habe früher Sterbebegleitung geleistet, in dieser Zeit konnte ich viel über Verlust und Trauer lernen. Die Seele verarbeitet einen Verlust (wie eine Trennung) über den Weg Trauer - Wut- Akzeptanz - Neuorientierung. Durch die Gedanken an die Vergangenheit bleiben wir immer wieder in der Trauer hängen. Hier wirken Erinnerungen und Analysen etc. wie Betonklötze an den Füßen. Der Kopf wird nahezu gelähmt und wir können auch nicht mehr in unserem Sinne handeln. Die Zukunft liegt vorn und der Weg zu ihr führt über die Wut. Schreib doch mal einen Wutbrief an ihn. Du brauchst ihn ja nicht abzuschicken, aber es kann dir vielleicht helfen, von diesem drehenden Kreisel abzuspringen. Und wenn du traurig bist, weil er dich nicht will (sofern er überhaupt beziehungsfähig ist), dann denk mal daran, dass dich und mich mehrere Millionen nicht wollen und wir sie auch nicht. Dieser Gedanke kann trösten. Wir finden es nämlich gar nicht schlimm, nur bei dem einen, den unser Gedächtnis partout nicht loslassen will. Wir sollten uns auf das konzentrieren, was real ist, also die Menschen, denen wir und die uns etwas bedeuten.
Ich hoffe sehr für dich, dass du einen schönen Sonntag hast!

Stefanie67

02.03.2014 14:05 • x 1 #2


A


Was mir hilft

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groupie
Zitat von Klee86:
Aber die Singlezeit hat für uns noch nicht angefangen. Das was im Moment für uns abläuft ist die Trauerzeit, die Trennungszeit.
Das Singleleben fängt erst an wenn du dich wieder wohl fühlst und schreien kannst:
'Juhu, ich bin Single, jipiiiee!

Single geht aus, Single hat viele eigene Interessen, Single pflegt Freundschaften, Single tut sich selbst oft was gutes, Single ist Alleinherrscher über die Bude und über die Fernbedienung, Single stürzt sich in neue Gefilde, macht etwas verrücktes und muss sich niemandem und nichts erklären!
SIngle ist man erst wenn man sich als Single auch wohl fühlt, das dauert.

10.03.2014 13:55 • #3


groupie
denn der zweite Satz des Therapeuten Prinzen sind oft Narzissten traf so gar nicht auf ihn zu. Im Nachhinein dann doch, weil er zwar dröge daherkam, aber mir dann doch die Beziehung, die ich wollte, vorspielte.

18.03.2014 10:54 • #4


groupie
Zitat von lassy:
[


Ich hatte einen knallharten Lehrmeister in XN und habe ihn immerhin gut genutzt alles auszubilden was mir zuvor gefehlt hat:

Distanzierung statt übergroße Solidarität
kritische Draufsicht statt Gefühlsdurcheinander
eigene Meinung statt Manipulation
Bauchgefühl statt Verar.chen lassen
Mund auf und formulieren statt schweigen
Schreien und Hilfe holen statt schweigend leiden

:

18.04.2014 12:57 • x 2 #5


Catflower
Zitat von whynot60:
Weil in den letzten Beiträgen wieder öfter von der Next zu die Rede war: Ich habe es ja schon einmal gesagt, aber wiederhole es gerne noch einmal. Wenn Euer Ex Euch einfach verlassen hat (vielleicht auch noch überstürzt und ganz plötzlich), ohne sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, also lediglich davor geflüchtet ist, und sich dann gleich in die nächste Beziehung gestürzt hat, ohne sich die Zeit zu nehmen, sich erst einmal selber weiterzuentwickeln, dann werden diese Probleme mit absoluter Gewißheit auch in der neuen Beziehung wieder auftreten, und höchstwahrscheinlich noch deutlicher und massiver als davor. (Wenn jemand eine Lektion nicht kapiert, kann er auch nichts daraus lernen, und beim nächsten Mal fällt die Lektion noch schlimmer aus, und wenn er dann noch immer nichts durchschaut, folgt eben die nächste, nochmals schlimmere Lektion.) Er ist ja kein anderer geworden dadurch, daß er sich von Euch getrennt hat, die unbewußten Muster, die ihn steuern (auch in seinem Beziehungsverhalten), sind noch immer dieselben - wie könnte es sein, daß die nächste Beziehung dann besser verläuft als die letzte? Das wäre ja geradezu ein Wunder! Und der Vorteil, den wir, die Verlassenen, haben, ist, daß wir uns notgedrungen mit uns selbst und unserem Leid auseinandersetzen müssen, wir können davor nicht flüchten wie der Verlassende. Und dies wiederum führt gleichsam automatisch zu einem Erkenntnis-, Lern- und Entwicklungsprozeß (außer jemand wäre dafür wirklich völlig blind, bliebe dauerhaft im Selbstmitleid hängen oder würde sich selber in eine Trostbeziehung stürzen). Damit haben wir auch eine tatsächlich neue Zukunft vor uns (und nicht lediglich eine Wiederholung des bereits Erlebten, wie die/der Ex), die uns wesentlich besser entsprechen wird als das, was wir verloren haben. So gesehen haben wir letztlich sogar wesentlich mehr von der Trennung als die/der Ex, weil wir eine neue und ganz reale Chance haben, wirklich glücklich zu werden. Auch wennTrauer und Schmerz gegenwärtig noch so groß sein mögen - aber Ihr solltet wirklich zumindest hin und wieder versuchen, Euch das vor Augen zu führen und Euch darüber bewußt zu werden.

18.04.2014 15:58 • x 2 #6


groupie
Zitat von Phoenix07:
Autorin dieses Beitrags: © Dr. Doris Wolf, Diplom-Psychologin

Vielleicht haben Sie auch von Freunden schon einmal den klugen Ratschlag bekommen „Du musst loslassen“ oder „Lass doch endlich los.“

Recht haben sie vielleicht, Ihre Freunde. Es stellt sich nur die Frage:

Was ist loslassen und wie macht man das?

Haben Sie schon einmal einen Hund beobachtet, wie er sich in ein Stöckchen verbissen hat, das sein Herrchen ihm abnehmen will? Immer wieder redet das Herrchen auf ihn ein: „Aus! Lass los“. Nur widerwillig oder gar nicht trennt sich der Hund von seinem Stöckchen.

Ähnlich kann es uns Menschen gehen. Auch wir können uns in etwas verbeißen - etwa in eine Erfahrung, in der wir uns gekränkt und verletzt gefühlt haben. Wir können diese Erfahrung oder die Gefühle nicht loslassen und auf sich beruhen lassen.

Deshalb wollen wir uns hier damit befassen, was loslassen können bedeutet, was beim Loslassen passiert und wie wir lernen können, loszulassen.

Was passiert, wenn wir nicht loslassen?

Nicht Loslassen bedeutet, dass wir in einer Situation verharren, die unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schadet und/oder uns daran hindert, unsere Fähigkeiten auszuschöpfen.

Wir verharren...

- in der Trauer um den verstorbenen Partner,
- im Trennungsschmerz, weil unser Partner Schluss gemacht hat,
- in Schuldgefühlen wegen eines Fehlers, den wir uns vorwerfen,
- in Gefühlen des Verletztseins,
- in Forderungen anderen gegenüber, die sich nicht ändern,
- im Hadern um nicht wahrgenommene Chancen,
- im Hadern, dass die Welt ungerecht ist,
- im Hadern wegen einer Erkrankung,
- in krankmachenden Verhaltensmustern wie etwa, dass wir uns aufopfern, kleinmachen oder zu Suchtmitteln greifen,
- in einer Partnerschaft, in der unser Partner uns schlägt, missachtet oder tyrannisiert,
- an einem Arbeitsplatz, an dem es Intrigen gibt, oder an dem wir unter- oder überfordert sind,
- in einer Wohnung umgeben von schikanierenden Nachbarn.

Symptome und Folgen des Nicht-Loslassen-Könnens sind z.B.

psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen
Schlafstörungen,
Konzentrationsstörungen, Merkfähigkeitsstörungen,
Suchtverhalten,
Gedankenkreisen, Grübeln
Verleugnen der krankmachenden Gedanken- und Verhaltensmuster, Panikattacken,
Wut- und Hassgefühle,
Depressionen,
Selbstablehnung

Was bedeutet Loslassen?

Loslassen können ist eine Form der Anpassung an ein Ereignis oder eine Situation. Wir akzeptieren, dass uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht.

Das können Ereignisse wie z.B. eine Kränkung, ein Fehler oder die Nichterfüllung eines Zieles sein.

Loslassen kann auch beinhalten, dass wir Abschied nehmen von großen Lebensplänen. Trennung, Tod, Krankheit, Älterwerden oder ein Unfall können uns zu einer Veränderung des bisherigen Lebens zwingen.

Loslassen kann auch bedeuten, dass wir uns aus einer uns schädigenden Situation befreien. Wir können zu der Entscheidung kommen, loszulassen - wenn wir z.B. feststellen, dass das bisherige Leben nicht (mehr) unsere Bedürfnisse befriedigt.

Was passiert beim Loslassen?

Loslassen können ist reine „Kopf-Sache“. Wenn wir loslassen, entscheiden wir uns, unseren Blick weg von der uns belastenden Situation nach vorne zu richten.

Wir starten dabei mit den unterschiedlichsten Gefühlen wie etwa Verzweiflung, Trauer, Kränkung, Angst, Wut oder Eifersucht. Unsere gesamte Aufmerksamkeit galt bisher diesem belastenden Ereignis.

Indem wir uns damit befassten, erlebten wir immer wieder dieselben negativen Gefühle. Unsere Gedanken kreisten wie ein Karussell:

„Warum musste mir das passieren?“
„Wieso hat er mir das angetan
„Warum habe ich mich so verhalten!“
„Warum ist das Schicksal so ungerecht!“
„Ich schaffe es nicht, mich aus der Situation zu befreien.“

Nun ist der Punkt gekommen, an dem wir merken, dass wir so nicht mehr weiterleben möchten und können.

Wir sind bereit, die Vergangenheit zu akzeptieren. Wir entwickeln die Einstellung: „Ich bin bereit, zu akzeptieren, was passiert ist. Mir gefällt es nicht, aber es ist passiert.“

Wir sind bereit, zu erkennen, dass die momentane Situation uns körperlich und seelisch schadet und suchen nach einer Lösung.

Wir haben das Vertrauen, dass es eine Lösung gibt und wir es schaffen werden, unsere Situation zu verändern.

Hilfreiche Einstellungen, um loslassen zu können:

Der Prozess des Loslassens beginnt in unserem Kopf. Wenn wir nicht loslassen, ist das so, als würden wir ein Seil um einen dicken Baumstamm legen und versuchen, den Baum durch heftiges Ziehen von der Stelle zu bewegen. Ein aussichtloser Kampf.

Um mit dem aussichtslosen Ringen aufhören zu können, hilft Ihnen

die Bereitschaft, zu akzeptieren, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie Sie es gerne hätten.
die Bereitschaft zu akzeptieren, dass die Welt nicht gerecht ist.
die Bereitschaft, zu akzeptieren, dass Sie nicht immer alles richtig machen.
die Bereitschaft, zu akzeptieren, dass andere Menschen sich nicht immer so verhalten, wie Sie es sich wünschen.

die Erkenntnis, dass Loslassen weder gutheißen noch kapitulieren bedeutet.
die Erkenntnis, dass Loslassen kein Versagen und man selbst kein Verlierer ist.
das Bewusstsein, dass Sie es verdient haben, dass es Ihnen gut geht.

das Wissen, dass Sie Ihre Gefühle beeinflussen und steuern können.

Loslassen lernen - wie macht man das?

Machen Sie sich bewusst, dass Sie einen Einfluss auf Ihre Gefühle haben. Ihre Gefühle entstehen durch Ihre Gedanken. Sie haben die Macht, Ihre Gefühle zu beeinflussen, in dem Sie anders denken.

Das Loslassen beginnt mit einem einzigen Satz: „Ich bin bereit, loszulassen.

Wann immer Sie an das denken, was Sie loslassen möchten, unterbrechen Sie Ihre Gedanken mit einem STOPP und sagen sich „Ich bin bereit, loszulassen.

Sie werden in der ersten Zeit den Eindruck haben, sich zu belügen, da Ihr Gefühl Ihnen etwas anderes sagt. Mit zunehmender Übung wird sich Ihr Gefühl Ihren Gedanken anpassen.

Machen Sie eine Gewinn-Verlust-Rechnung auf:

-Was gewinnen Sie, wenn Sie loslassen?
-Was verlieren Sie, wenn Sie loslassen?

Oder anders herum:

-Was verlieren Sie, wenn Sie nicht loslassen,
-was gewinnen Sie, wenn Sie nicht loslassen?

Die Beantwortung dieser Fragen motiviert Sie, loszulassen und zeigt Ihnen, welche Ängste und Befürchtungen Sie haben, wenn Sie loslassen.

Stellen Sie sich Ihrer Angst, loszulassen. Überprüfen Sie, ob Ihre Angst realistisch, begründet oder übertrieben ist.

Häufig erzählen wir uns nämlich, dass wir zu etwas unfähig sind oder sich Katastrophen ereignen werden, obwohl dies überhaupt nicht der Fall ist. Nur, indem wir unsere Angst genauer anschauen, stellen wir fest, ob diese begründet ist.

Suchen Sie Menschen, die eine solche Situation bereits erfolgreich bewältigt haben. Fragen Sie nach, wie diese es geschafft haben, und lassen Sie sich Mut machen. Auch Berichte von Betroffenen in Büchern können hilfreich sein.


Meiden Sie Menschen, die ähnlich wie Sie in einer solchen krankmachenden Situation verharren und nicht loslassen können.

Vermeiden Sie Selbstvorwürfe, so lange an etwas festgehalten zu haben und erst jetzt aus der Situation auszubrechen. Sie haben aufgrund Ihrer Lebensgeschichte solange gebraucht, um diese Erkenntnis zuzulassen.

Holen Sie sich therapeutische Unterstützung, wenn Sie merken, etwas läuft verkehrt in Ihrem Leben, Sie aber nicht wissen, wie Sie sich aus der Situation befreien können.

Beachten Sie bitte:

Beim Loslassen ist es zunächst so, dass Sie sich schlecht fühlen. Sie verlieren nämlich etwas, das Sie bisher glaubten, unbedingt zu benötigen oder tun zu müssen. Es entsteht eine Lücke. Ersatz ist noch nicht in Sicht.

Wenn Sie das Loslassen durchhalten, werden Sie langfristig viel gewinnen: Freiheit, Erleichterung, Energie, Lebensfreude.

Am Ende des Prozesses des Loslassens kommen Sie dann vermutlich zu dem Schluss Das hätte ich schon viel früher machen sollen!

05.07.2014 18:02 • x 2 #7


groupie
Zum Narzissmus
Zitat von BaldistWeihnachten:
Hallo Jule,

Zitat:
Warum ich ihn liebe? Er ist hochintelligent, mit keinem Anderen kann ich so tiefgehehende Gespräche führen. Er hat eine Ausstrahlung, dass es einen umhaut und sehr viel Charme. Der S. ist unglaublich gut und ich habe mich noch nie gelangweilt. Er gibt mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein und schafft es, alles Potential aus mir rauszuholen. Er gibt mir das Gefühl, die Einzige zu sein, unersetzbar schön, intelligent und begabt zu sein. Er weckt Ziele in mir und hat mir das Leben von einer Seite gezeigt, die ich nie zu hoffen gewagt hätte. Mit ihm ist die welt bunt, voller Möglichkeiten und Farben und das Leben endlich etwas Besonderes.


Du sprichst einen interessanten Punkt an. Auch ich hatte eine Beziehung zu einem sehr selbstbezogenen, cholerischen Mann ohne Empathie, jedoch mit viel Feinfühligkeit für sich selbst 8) und habe mich mal befragt, was diese Männer von anderen unterscheidet. Mal ganz unabhängig von dem Terror, dem man ausgesetzt ist. Und ich kam zu ähnlichen Einsichten wie Du.
Ich denke, dass es bei mir die folgeneden Gründe sind, die mich solche Knallköppe anziehend finden lassen:

- ich las mal, dass Narzissten die Ratio aufgrund von Gefühlsmangel sehr intensiv ausgebildet haben. Und ich persönlich stehe auf Intelligenz, Verkopftheit, Raffinesse im Denken. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass auch nicht narzisstische Männer intelligent sind aber es gibt da dennoch einen Unterschied. Der Gedankenreichtum meines Ex hat mich sehr angeregt, schien mir unverzichtbar.

- Sie haben ein Geheimnis, etwas sehr subtiles und das Geheimnisvolle reizt nicht nur Menschen mit dependenten Tendenzen. Wenn man ein Mensch ist, der sich nach hoher Intensität in der Beziehung sehnt, ist man wie gemacht für einen N :wink: Diese beidseitige Intensität rührt aber meines Erachtens nicht automatisch aus einer tiefen Liebe zueinander, sondern einer tiefen Verletztheit beider Beziehungspartner. Aus dieser frühen Verletztheit und kindlichen Unbefriedigtheit heraus entseht eine hohe Sensiblität und Sehnsucht. Ein N ist zwar sehr selbstbezogen und hat kaum Empathie aber dennoch hat er die Antennen, sehr viel im Partner wahrzunehmen. Jetzt der Knackpunkt :wink: Ein N nutzt diese Sensiblität aber nicht, um seinen Partner zufrieden zu stellen, sondern dafür, ihn emotional auszuhorchen, um ihn bis in den letzten Winkel auszuloten, um sodann sein Objekt der Begierde, seinen Mutter oder Vaterersatz besser für die eigenen Bedürfnisse einsetzen und lenken zu können- sei es dadurch, dass er den Partner aushungert. Der Partner wird wie ein Objekt studiert um dann besser gesteuert werden zu können :D

So agieren beide Seiten aus einer hohen, kindlichen Bedürftigkeit heraus. Der N ist trotz seiner ausgeprägten Intelligenz emotional ein Kleinkind, das um sich schlägt, wenn es nicht gestillt wird. Der Partner des N ist ebenfalls ein bedürftiges Kind, das bereit ist, alles Erdenkliche zu tun, also alle Bedürfnisse des N zu stillen, um sich schließlich und endlich die Liebe des N verdient zu haben. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass N-Partner schon in der Kindheit darauf konditioniert wurden, sehr sehr viel für die Liebe investieren zu müssen, die Eltern wie hochempfindliche Seismographen zu beobachten, um im Besten Fall mal einen Happen Liebe abzubekommen. Sie glauben im Tiefen nicht daran, dass sie ohne Selbstlosigkeit, ohne wahnsinnige Kämpfe die Liebe verdient haben.

Ich glaube, dass noch etwas anderes eine wesentliche Rolle spielt und das ist das Bedüfnis des N-Partners nach Einmaligkeit: ich bin es, die diesen tollen, verletzten Mann glücklich macht, bei mir bekommt er, wonach er sich sehnte...In der Liebe haben wohl alle Menschen einen gewissen Exklusivitätsanspruch aber hier wird es auf die Spitze getrieben :D

Ich glaube inzwischen, dass ich meinen Selbstwert durch meinen Ex anheben wollte.

Zitat:
Er gibt mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein


Zitat:
Er gibt mir das Gefühl, die Einzige zu sein, unersetzbar schön, intelligent und begabt zu sein.


So erging es mir auch.
Ich bin die Prinzessin, die ihn erlöst *fünffach Kopfschüttel*
Mein hoher Wert bei ihm, entsteht nicht dadurch, was ich bin, sondern dadurch, dass ich meine gesamte Lebensenergie in ihn hereinpumpe.

An irgend einer Stelle las ich einmal hier im Forum, dass man nur missbraucht werden kann, solange man etwas dringend braucht. Jeder Mensch braucht auch einmal etwas aber es geht m.E. um eine hohe Bedürftigkeit, die dazu führt, die eigenen Grenzen derartig überschreiten zu lassen, nur um Liebe zu bekommen. Ja, ist man denn nicht auch ohne diesen Partner intelligent, unersetzbar und schön? Und ist man nicht vielleicht sogar ohne diesen Partner noch viel intelligenter, unersetzbarer und schöner? :roll:

Zitat:
ich habe mich noch nie gelangweilt.


Das ging mir genauso. Aber es ist ein zweischneidiges Schwert. Sehr häufig sind N-Partner Gefühlsachterbahnen, hohe Dramatikschwellen (im positiven wie negativen), hohes emotionales Risiko seit Kindesbeinen an gewohnt. Daher stellte sich mir ab einem gewissen Tiefpunkt 8) in der Beziehung die Frage, ob ich mich tatsächlich durch meinen Partner angeregt fühle weil er mich inspiriert, zu Neuem anregt etc., oder ob es nicht auch damit zu tun hat, dass ich diese zwischenmenschlichen, ekstatischen Kämpfe gewohnt bin und sie meine, immer wieder zu brauchen, um mich lebendig zu fühlen. Ich denke, es war beides. Aber da der negative Aspekt irgendwann überwog, erkannte ich, dass ich mich permanent mit psychischen Aufregungen, (die sich im Übrigen im Kreis drehen, statt gelöst zu werden) plagte. Ich habe mich selbst gefragt, was meine tiefsten Wünsche und Interessen im Leben sind und inwieweit mein Partner und ich unsere Energien da hinein investieren und kam zu dem Schluss, dass wir unsere Energien von unseren wahren und wesentlichen Interessen abziehen und sie in die gegenseitige Symbiose fließen lassen. Und schon entsteht Abhängigkeit und das eigene Leben bleibt auf der Strecke. Der Blick wird so lange auf das Objekt der Begierde fokussiert, bis man ganz vergessen hat, dass es noch andere, konstruktive Energiequellen (die Selbstverwirklichung) gibt.

Ich persönlich bin ein Profi darin, mich mit anderen auseinander zu setzen, um Liebe zu buhlen, Konflikte zu lösen...Aber ein Laie darin, mich der/des wirklichen Aufregung/Abenteuers hinzugeben, nämlich die Erfüllung in mir selbst, in meinem eigenem Leben zu finden. Also lieber immer wieder zurück auf Anfang :D Immer wieder bei Adam und Eva anfangen, heißt, eine Beziehungsbasis herzustellen, was mit einem waschechten N unmöglich ist. Irgendwann kapierte ich, dass ich mich alleine auf Anfang begeben müsse, ohne diese Basisstation namens nicht-Beziehung und dass das Leben so viele Abenteuer zu bieten hat, so viele Hürden, die es zu überwinden gibt, und dass ein N als Partner einen im Grunde nicht dabei hilft, diese Hürden zu überwinden oder Abenteuer zu erleben, sondern es immer wieder schafft, diese Abenteuer nicht einmal wahrzunehmen weil man den Blick immer nur ängstlich auf sein Symbioseobjekt gerichtet hat. Das ist für mich Stillstand pur. Gehen Sie zurück auf Los :D

Es klingt abgedroschen aber die beste Voraussetzung für eine Beziehung ist, eines anderen nicht zu bedürfen. Dann kann man ganz entspannt seine Grenzen aufzeigen, ohne gleich in tiefe Verlustängste zu stürzen oder Entzugserscheinungen zu erleiden. Wenn das gelingt, kann einem kein N etwas anhaben. Er schmettert an der Unbedüftigkeit ab wie ein Vogel an einer Glasscheibe 8) Ich habe kürzlich hautnah erlebt, wie das kranke System bei mir früher funktionierte :P Und ich wunderte mich, wieso ich nicht schon früher so klar sehen konnte. Ein Mann versuchte mich zu erobern. Ich fand ihn charmant, interessant aber nicht mehr. Ich war einfach offen, zu schauen, was sich entwickelt oder eben nicht. Nach einigen Wochen charmantester Umkreisung seines Begierdeobjektes wurde er direkter und ich machte eine erstaunliche Feststellung. Ich erkannte, dass er sich nicht wirklich für mich interessierte, sondern dass er all seinen Charme nur einsetzte, um ein Ziel zu erreichen. Da dieses Ziel nicht sofort die Tür öffnete damit der Vogel hineinfliegen kann um sich ausgehungert nieder lassen zu können, wurde der Vogel stinksauer. Er schlug heftig mit den Flügeln, spuckte Feuer etc. Warum? Weil er bis dato nicht wirklich genossen hatte, was zwischen uns geschah, sondern dies alles nur dazu diente, endlich gestillt zu werden. Da dies nicht geschah, versuchte er sich in Beleidigungen, Druckmache, Vorwürfen etc. Und ich war ganz verdaddert weil ich sah, dass sein Herumpoltern mit mir nicht das Geringste zu tun hatte. Er erschien mir wirklich wie ein Baby, das vollkommen ausrastet weil es nicht endlich nuckeln darf. Hätte auch ich wie früher unbedingt nuckeln wollen, hätte ich mir seine Tobsucht zu Herzen genommen, um ihn nicht zu verlieren. Aber da ich ihn nicht wie eine Ausgehungerte brauche, konnte ich ganz klar erkennen, was vor sich ging. Im Grunde nämlich nichts. Er entpuppte sich schlagartig als extrem unzufriedener Mann, der sich mit anderen Menschen füllen will und gar keinen anderen Weg sieht, sich zu füllen als durch Frauen. Ich kenne all das zur Genüge denn ich war einmal sehr ähnlich. Heute sehe ich es so: man fülle sich selbst :D Sodann ist man zufrieden. Eventuell kommt ein süßer Vogel vorbeigestelzt, der sich ebenfalls selbst zu füttern weiß 8) Und bei Gefallen hat man schlicht und Ergreifend Bock, etwas zu teilen, man ist neugierig, hat wirkliches Interesse am anderen. Wenn das gegeben ist, dann fällt auch dieses dämliche Aufrechnen weg: ich war immer für ihn da und nun soll auch er für mich da sein, sie hat mir drei Osterhasen geschenkt, ich ihr aber 6! Wirkliches Interesse ist m.E. das Gegenteil davon, Interesse zu haben, dass der Partner einen befriedigt, ausfüllt.

Zitat:
schafft es, alles Potential aus mir rauszuholen.


Das Potential für/zu was?

Zitat:
Er weckt Ziele in mir und hat mir das Leben von einer Seite gezeigt, die ich nie zu hoffen gewagt hätte. Mit ihm ist die welt bunt, voller Möglichkeiten und Farben und das Leben endlich etwas Besonderes.


Von welcher Seite hat er es Dir gezeigt?

Und wieso nimmst Du nicht das, was er Dir gegeben, gezeigt hat und gehst Deinen Weg mit diesem Schatz weiter, sondern meinst, ihn dafür weiterhin zu brauchen?

Er hat Dir das Leben von einer anderen Seite gezeigt und das ist sehr wertvoll aber er ist nicht das Leben. Wieso also brauchst Du ihn im Gepäck um die Buntheit der Welt wahrzunehmen? Er hat Dir vielleicht gezeigt, dass das Leben voller Möglichkeiten und etwas Besonderes ist aber stelle es Dir doch mal bildlich vor:

Du bist ein kleines Mädchen, das mit freudigem Herzen die Welt entdecken will...Da Du aber noch sehr klein bist, kannst Du nicht ohne fremde Hilfe in die Ferne schauen...Da kommt ein Riese Deines Weges...und hebt Dich auf seine Schultern, um Dir den Blick zu erweitern...Oben auf seinen Schultern kannst Du erstmals in die Ferne, über die Berge schauen und erblickst wundervolle, märchenhafte Weiten....Sodann glaubst Du natürlich dass der Riese ein Prinz sein muss und da dieser Riese immer seeeehhhr viel Hunger hat, setzt er Dich sofort wieder auf dem Boden ab, sobald Du ihm verweigerst, ihn mit Deiner Lebensenergie zu füttern...Nun stehst Du wieder da unten und hast die bunte Welt durch ihn erblickt und natürlich willst Du sie wieder erblicken.....Und da Du bisher noch keine andere Möglichkeit gefunden hast, anders als auf seinen Schultern in diese wundervolle Weite zu blicken, machst Du alles Erdenkliche mit, erduldest schlimmste Verletzungen, um wieder auf seine Schultern zu dürfen.

Der Trick an der ganzen Sache besteht natürlich darin, sich mit seinem durch den Riesen neugewonnenem Wissen über die Welt allein auf den Weg zu machen und einen Weg zu finden, in die Weite und Buntheit des Lebens zu blicken- besser noch, sich hinein zu begeben :D

Aber es kostet Mut, es bedeutet, neue Wege zu gehen, Ungewissheit auszuhalten, ohne die Stütze des Riesen zu gehen, dafür aber auch nicht ausgesaugt zu werden :wink:

Nicht der Riese ist diese Buntheit, er hat sie Dir nur gezeigt und gibt fortan vor, dass sie ohne ihn nicht zu haben ist. Unter uns :fluestern: Das sagt er Dir nur weil er weiterhin an Dir nuckeln möchte :mrgreen: Wie aber sollst Du groß und stark werden wenn er immer an Dir nuckelt? :wink:

Der prinzenhafte Riese hat Dir die Welt gezeigt und Sehnsucht danach wachgerufen, sie ganz zu erleben. Nimm das, was er Dir gab, bedanke Dich und zieh mit Deinem Weihnachtsmannsäcklein weiter. Gehe nicht zurück auf Los, mach dem Riesen keine Vorwürfe weil er nicht gemeinsam mit Dir weiterziehen kann. Die Sehnsucht, die er in Dir auslöste, die kann er selbst nicht erfüllen.


Meinst Du immer noch, dass Du das in Kauf nehmen musst, um das bunte Leben erleben zu dürfen?:

Zitat:
Aber einige Dinge sprechen dafür, dass er zumindest psychopathische Züge hat. Beispielsweise will er mir vorschreiben, mit wem ich mich treffen darf, bzw. bestimmte Personen ausschließen. Umgekehrt reagiert er aber aggressiv und bezeichnet mein Verhalten als Terror, wenn ich irgendwas an dem auszusetzen habe was er tut. Er verträgt absolut keine Kritik, teilst selbst aber gerne aus. Teilweise ist er sehr rücksichtslos und verantwortungslos, übernimmt aber nie die Verantwortung für sein Verhalten. Egal was er tut, es sind Andere Schuld. Er neigt zu impulsivem Verhalten und Gewaltausbrüchen. Sagt aber er sei eigentlich nicht so, sondern ich sei Schuld. Und ich habe das Gefühl, dass er nie etwas selbstloses nur für mich tut. Wenn er mir etwas Gutes tut, dann nur Dinge, von denen er selbst in irgendeiner Form profitiert. Auch fehlt es ihm sehr an Empathie.


Ende der Durchsage :mrgreen:

BaldistWeihnachten :xmas:

10.08.2014 13:05 • #8


groupie
Zitat von Bekannte:
Liebe Miccala,

Vielen Dank, dass Du Deine Geschichte hier mit uns teilst.

Dass das Thema an sich (Dreiecksgeschichten) verwerflich ist, weil dabei immer mindestens einem Menschen gemein weh getan wird (und meistens allen 3), darüber müssen wir nicht reden. Das haben wohl alle in diesem Affairenunterforum verstanden und selbst erlebt. Daher wirst Du von mir auch nichts dazu hören. Denn Dein Text zeigt ja deutlich, dass Du das alles wusstest und weißt und nichts beschönigst. Hut ab, soweit war ich lange Zeit nicht.

Ich schreib Dir nur dazu, wie es weitergehen kann:
Zuerst kommt das Verstehen, was überhaupt passiert ist. Mit Dir passiert ist in dieser Affairensituation. In Affairenmänner verliebt man sich wie in alle anderen (freien) Männer. Auf Deiner Gefühlsebene gibt es da (aus meiner Sicht) keinen signifikanten Unterschied.

Aber die Affairensituation, also WIE diese Gefühle ausgelebt werden (können), macht den riiiiiesigen Unterschied aus!

Stell Dir diese Faszination, Verliebtheit, Sehnsucht und Liebe wie einen Topf kochendes Wasser vor.
Bei einer normalen Zweierbeziehung steht der offene Topf auf dem Herd, das Wasser sprudelt und Dampf steigt auf. Die Küche ist voller Verliebtheitswasserdampf und es braucht nur ab und zu Wasser von oben und Feuer von unten und alles ist gut. Das System funktioniert.

Bei einer Affaire können die Sprudelgefühle nicht offen ausgelebt werden. Es ist ein Deckel auf dem Topf. Von unten feuert der Geliebte mit Liebesschwüren nach. Du bist als Singlefrau voll kochbereitem Wasser. Und Dein Liebster besteht darauf, dass der Deckel drauf bleibt. Morgens um 6.47 Uhr, nimmt er dann mit einer SMS kurz den Deckel etwas zur Seite und Dampf kann entweichen. Das tut er auch zischend und sieht dann nach viel mehr Wasserdampf aus, als ein ständig offener Topf vernebeln würde. Dein Liebster freut sich darüber, dass er Dich so zum zischen bringen kann, denn in diesem Moment dampft Du ja viel doller als seine Erstfrau, die ohne Deckel (evtl auch nur noch auf Sparflamme) kocht.

Und was Dein Freund nie, niemals nicht möchte, ist eine zweite Frau ohne Deckel, die dann nur noch blubbert, aber nicht mehr für ihn brodelt. Da müsste er ja dann auch ab und zu Wasser nachgießen, um Dampf zu erhalten. Bei Dir war anfangs schon ganz viel Wasser im Topf. Und wenn er den Deckel schön drauf lässt, dann bleibt das auch da drin, bis er mal wieder vorbeischneit, um sich am spektakulären Zischen zu erfreuen, wenn ER den Deckel kurz zur Seite zieht.

Jetzt brodelst Du immer noch, da Dein Feuer im Herd/Herz noch da ist und Dein Liebster Dein Wasser noch nicht völlig verbraucht hat. Und weil Du durch ihn gelernt hast, dass Du um 6.47 Uhr ganz kurz so frei und geliebt sein kannst, wie in einer normalen Beziehung 24 Stunden am Tag, sehnst Du Dich unendlich danach, dass er Dir kurz den Deckel wegzieht, um den inneren Wasserdampfdruck ein klein wenig zu erleichtern.

Was Du dagegen tun kannst? SELBST diesen verdammten Deckel, mit dem er Dich gefügig und bedürftig gemacht und Dich zum Überkochen gebracht hat, vom Topf reissen. Das hast Du ja in gewisser weise schon dadurch getan, dass Du eure Liebe offengelegt hast. Das ist richtig so. Tu genau solche Dinge, die Dich zu einem freien Topf ohne beschränkenden Deckel machen, wieder und wieder. Bis der Deckel, den Du Dir hast aufzwingen lassen, komplett in den Schrank wandert.

Oder (aber das dauert länger) Du nimmst das Feuer vom Herd, entliebst Dich.

Denn die Alternativen dazu sind nur noch Überkochen oder Leerbrennen. Und beides sind KEINE Optionen für so eine tolle Frau wie Dich!

Fühl Dich doll gedrückt.
Und ja, es ist zu schaffen und es wird besser und irgendwann spürst Du keinen inneren Wasserdruck mehr und kannst frei vor Dich hin sieden und brodeln.

21.08.2014 06:52 • #9


groupie
Ich hab hier ne Weile nichts mehr eingestellt.
Das bedeutet nicht, dass ich die ganze Zeit nichts hilfreiches gelesen hätte.

Manchmal sind es sogar negative texte, die ich als hilfreich empfinde.
Weil ich nie gedacht hätte,
dass Menschen so sein können.
Die stell ich hier natürlich nicht rein.
Ich möchte, dass diese Seite auch für andere eine Hilfe ist.

Heute mal aus dem Traumathread:

Zitat von Fori:
Liebe Memi,

ich habe nicht den gesamten Thread gelesen aber speziell zu Deinem Titel habe ich ein paar Gedanken, die ich dem Buch Die Angst vor Nähe (. Schmidbauer) entnommen habe.

Die Partnerschaft mit einem Süchtigen ist eine oft über sehr lange Zeit stabile Lösung, mit der Angst vor Nähe umzugehen. Der Süchtige stellt die Sucht als Puffer zwischen sich und seine Ängste vor einer nahen Beziehung. Der Partner tut dasselbe, aber auf andere Weise. Die paradiesische Zukunft, in der er für seine Mühen belohnt wird, sieht er dann, wenn die Sucht endlich besiegt ist. Bis dahin bleibt er der einzige, der wirklich um alle Tiefen des Kranken weiß. In die Sucht kann wie in einen Müllschlucker alles gekippt werden, was die Hoffnung auf Harmonie und Verständnis trübt- der Schuldige ist dann llemal das Dro. oder der Schnap.. Man braucht sich nicht befragen, ob die Liebe die Beziehung trägt. Die eigene Verpflichtung tut es allemal. Man ist doch gewiss liebesfähig, wenn man es bei so jemandem aushält!

Solange ich es meinem eigenen Versagen, meiner Untüchtigkeit, mangelnden Intelligenz und Leistungsbereitschaft, meiner kaputten Kindheit oder der kaputten Kindheit meines Partners zuschreibe, dass ich nicht so geliebt werde, wie ich es brauche- solange kann ich immer noch glauben, dass ich etwas machen kann. So bin ich ängstlich (dass es mir misslingt), wütend (weil ich mich anstrengen muss) oder völlig leer und entkräftet (weil ich mich erschöpft habe). Trotzdem weigere ich mich, anzuerkennen, dass es einfach so ist. Ich kann eine Wirklichkeit, die mich sehr traurig machen würde, von mir fern halten.

Ich hoffe, Du liest das nicht als Angriff. Ich selbst habe einmal in einer ähnlichen Konstellation wie Du geliebt und habe mich an meinen Gedanken über ihn, über seine Unfähigkeit zu Nähe (Kindheit...) festgebissen. Ich sah seine Krankheit fast schon als etwas abgespaltenes von ihm, das unserer Liebe im Wege steht. Der Liebesfeind im Außen. Die Krankheit war verantwortlich dafür, dass wir unsere Liebe nicht leben konnten, nicht er, auch nicht ich Und mit Heldenmut wollte ich beweisen, dass meine Liebe stärker ist, als seine Krankheit
Aber ein Mensch hat dennoch eine Willensfreiheit, eine Liebesfreiheit und er, nicht die Krankheit, entschied sich gegen uns, gegen unsere Liebe.

Alles Gute

24.12.2014 13:17 • #10


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